Beurteilung der Nutzungsmöglichkeiten des Amazonasgebietes


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

2 Seiten


Leseprobe


Beurteilung der Nutzungsmöglichkeiten des Amazonasgebietes

Für das Amazonasgebiet existieren zahlreiche Ideen der ökonomischen Nutzung. Diese sind z.b. Nutzung durch Landwirtschaft, Ansiedlung von Industrie, das Betreiben von Waldwirtschaft, Rohstoffabbau sowie die Verwendung des Gebietes zur Energiegewinnung. Im Folgenden sollen diese kurz erörtert werden: Seit jeher wird versucht das Gebiet entlang des längsten Flusses der Erde für die Landwirtschaft zu nutzen. Menschen die es einst zu Tausenden in diese Gegend zog, versuchten das Land zu bestellen und Viehwirtschaft zu betreiben. Viele dieser Menschen mussten sich letztendlich geschlagen geben und sich mit dem Scheitern ihrer Bemühen abfinden. Der Hauptgrund für diese Tatsache ist, dass sich das Amazonasgebiet nur bedingt landwirtschaftlich nutzen lässt. Der Boden in dieser Region ist auf die typisch tropische Vegetation eingestellt, d.h. es handelt sich eigentlich um einen nährstoffarmen Boden. Nur die obersten Schichten dieses Bodens beinhalten die für das pflanzliche Wachstum notwendigen Nährstoffe, die bei natürlicher Vegetation ständig erneuert werden. Betreibt man nun Ackerfeldbau auf solchen Böden, so sind die oberflächlichen Nährstoffe bald aufgebraucht und der Boden ist nicht mehr fruchtbar. Die Folgen sind schlechte bzw. keine Erträge durch den Anbau. Deshalb ist das Amazonasgebiet für den stationären Ackerfeldbau sowie für die stationäre Viehwirtschaft ungeeignet. Die Alternative zur landwirtschaftlichen Nutzung wäre das Betreiben von Wanderfeldbau. Allerdings ergäbe sich daraus die Notwendigkeit große Regenwaldflächen zu roden wodurch wiederum die Bodenerosion gefördert würde. Darüber hinaus bedeutet Wanderfeldbau in einem solchen Gebiet einen überdurchschnittlich hohen Kapitalaufwand, der für den größten Teil der ohnehin schon armen brasilianischen Bevölkerung nicht möglich ist. Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass das Amazonasgebiet eine schlechte Basis für die landwirtschaftliche Nutzung bietet.

Seit die Brasilianer erkannten, dass die Region entlang des Amazonas für die Landwirtschaft ungeeignet ist, wurde mehr und mehr versucht in dem Gebiet Industrie anzusiedeln. Es entstanden Industriestädte wie Manaus oder Belem. Doch wie sind die Vorraussetzungen für eine industrielle Nutzung des Territoriums? Die Grundlagen eines jeden Industriekomplexes sind das Vorhandensein entsprechender Infrastrukturen sowie Bodenschätzen oder Rohstoffen für die Verarbeitung. Beides scheint im Amazonasgebiet weniger präsent zu sein. Zwar gibt es den Fluss selbst als größten Verkehrsweg, um ihn herum befindet sich aber größtenteils unerschlossenes Gebiet ohne Straßen- oder Schienenanbindung. In neueren Projekten wurde durch das Errichten neuer Verkehrswege wie z.b. der Tansamazonica versucht, Transportwege zu erschließen. Trotz dieses Fortschritts muss das Verkehrswesen in diesem Gebiet als schlecht eingestuft werden. Daraus folgt wiederum eine schlechte Ausgangslage für sie Ansiedlung von Industrie. Ein weiterer Faktor in Zusammenhang mit der industriellen Nutzung ist das Vorhandensein von Rohstoffen sowie Bodenschätzen. Beide kommen im Amazonasgebiet nur in begrenztem Umfang vor. Zwar gibt es vereinzelt Bodenschätze wie z.b. Bauxit, Eisen oder gar Diamanten, bei längerem intensiven Abbau währen diese Ressourcen jedoch schnell erschöpft, d.h. es müssten Rohstoffe importiert werden. Dieser Möglichkeit steht wiederum die Tatsache der schlechten Verkehrsanbindung gegenüber. Rohstoffe in Form von natürlichen Produkten wie Wolle oder Milch sind durch die schlechten landwirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten ebenfalls nur in begrenztem Umfang vorhanden. Zusammenfassend bin ich also der Meinung, dass sich das Amazonasgebiet nur bedingt industriell nutzen lässt. Die Rohstoffbasis für eine etwaige Entwicklung ist als eher schlecht einzustufen.

Eine weitere landwirtschaftliche Nutzungsalternative im Amazonasgebiet ist die Waldwirtschaft. Dieser Wirtschaftszweig findet in der Region eine außerordentlich gut Rohstoffbasis vor. Dem Holzfäller- sowie dem holzverarbeitenden Gewerbe scheinen sich also sehr positive Entwicklungsperspektiven zu bieten. Durch das ernorme Angebot des Rohstoffes Holz scheint das Amazonasgebiet wie gemacht für die Waldwirtschaft. Holzfäller- als auch holzverarbeitendes Gewerbe können in unmittelbarer Nähe arbeiten, wodurch lange Lieferwege sowie aufwendige Verkehrsanbindungen wegfallen. Einziges Problem der Waldwirtschaft ist die großflächige Abholzung und die damit verbundene Vernichtung großer Teile des Regenwaldes. Da eine Aufforstung dieser einzigartigen Vegetation sehr schwer oder gar nicht möglich ist, ergibt sich mit der Zeit ein enormer Schaden für die Natur durch zunehmende Bodenerosion. Weiterhin wird durch das Abholzen kontinuierlich die eigene Existenzbasis zerstört. Langfristig ist die Waldwirtschaft in diesem Gebiet also eher als Gefahr für die Region, wenn nicht sogar für die Welt anzusehen. Letztere Aussage basiert auf der durch die Abholzung des Regenwaldes verursachten großflächigen Klimaveränderung. Alles in allem bin ich der Meinung, dass eine Nutzung des Amazonasgebietes durch die Waldwirtschaft nur eine temporäre Lösung darstellt. Langfristig ist diese Nutzungsalternative sogar als gefährlich einzustufen.

Die letzte angesprochene Nutzungsmöglichkeit des Gebietes entlang des Amazonas ist die Verwendung des Flusses selbst zur Energiegewinnung. Die Voraussetzungen für diesen Sektor scheinen optimal, da hierbei keine weiteren Hilfsmittel zur Produktion oder Herstellung benötigt werden. Des Weiteren steht der Rohstoff Wasser in nahezu unbegrenztem Umfang zur Verfügung und die Belastung der natürlichen Vegetation ist durch die Errichtung von Staudämmen und Elektroleitungen ebenfalls denkbar gering. Da ein E- Werk nichts weiter als Strom produziert, sind auch keine überdimensionierten Verkehrsanbindungen nötig. Im Ganzen gesehen ist die Nutzung des Amazonasgebietes durch die Energieindustrie meiner Meinung nach die beste und sauberste. Dies zeigt auch das Vorhandensein zahlreicher Kraftwerke in dieser Region, wie z.b. bei Santarém.

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Details

Titel
Beurteilung der Nutzungsmöglichkeiten des Amazonasgebietes
Autor
Jahr
2000
Seiten
2
Katalognummer
V96996
ISBN (eBook)
9783638096713
Dateigröße
325 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Beurteilung, Nutzungsmöglichkeiten, Amazonasgebietes
Arbeit zitieren
Roland Sarge (Autor:in), 2000, Beurteilung der Nutzungsmöglichkeiten des Amazonasgebietes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/96996

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