Vor dem Hintergrund stetig steigender Nutzung computerbasierter Dienstleistungen im Internet wurde eine Online-Vorstudie zur Realisierung einer computerbasierten psychologischen Beratungsmethode durchgeführt. Für das Soziale Panorama, mit dem Menschen ihre Beziehungen visuell erarbeiten können, wurde ein grafisches Experiment für PC und Handheld-Geräte entwickelt. Dabei können Anwender mithilfe von Audioanweisungen Beziehungskonstellationen zweidimensional auf dem Bildschirm einstellen.
Mit den Ergebnissen eines Fragebogens zur Beziehungsqualität wurde diese grafische Repräsentation korreliert. Eine willkürliche Stichprobe von 96 Personen wurde qualitativ und quantitativ ausgewertet. Die Vorstudie zeigte auf, dass es einen starken Zusammenhang zwischen den Konstrukten Sympathie, emotionale Unterstützung, Einfluss auf Entscheidungen und der visualisierten Nähe einer Person gibt und dass Beziehungsqualität mit dieser automatisierten, auditiv-grafischen Methode objektiv, reliabel und intern valide erfasst werden kann.
Im Sozialen Panorama wird davon ausgegangen, dass wir Menschen und Dinge personifizieren und im sogenannten mentalen Raum darstellen. Der mentale Raum ist die bildliche und oft unbewusste Vorstellung einer "inneren Landschaft". Personifikationen sind die Vorstellungen, die wir von einer Person, einem Gegenstand oder uns selbst haben. Dabei übertragen wir Teile unseres Selbst wie visuelles Selbstbewusstsein, Selbst-Gefühl und eine innere Stimme mit Bedürfnissen auf die Personifikationen.
Inhalt
Zusammenfassung
Einführung
Kurzbeschreibung Soziales Panorama
Einschätzen der Beziehungsqualität
Design des grafischen Experiments
Entwicklung des Fragebogens
Durchführung
Ergebnisse
Entwicklungsitems
Störvariablen
Anmerkungen der Teilnehmer
Korrelationen und Interne Konsistenz
Grafische Beziehungsqualität
Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
Einführung
Die vorliegende Vorstudie beschäftigt sich mit der Frage nach der Benutzbarkeit computerbasierter Beratungsmethoden und untersucht eine Form der Realisierung. Zu diesem Zweck wurde ein Experiment durchgeführt, das Elemente des Sozialen Panorama nach Lucas Derks (vgl. Derks, 2000) auf dem Bildschirm des Benutzers interaktiv ablaufen lässt und dessen Funktionsfähigkeit überprüft. Das Soziale Panorama wird in psychologischer Beratung und Coaching erfolgreich praktisch eingesetzt. Es soll getestet werden, ob und inwieweit ein Anwender die Qualität seiner sozialen Beziehungen auch computerbasiert grafisch reproduzieren kann.
Es wurden Anhaltspunkte dafür gesucht, wie die Umsetzung einer psychologischen Beratungs-methode in computerbasierter Form möglichst gut realisiert werden kann.
Hierzu wurde ein online benutzbares, grafisches Experiment entwickelt, mit dem Beziehungen intuitiv angeordnet werden können. Eingebettet wurde es in einen Fragebogen, der die Qualität der Beziehungen auf einer Likert-Skala abfragt, Items zur Weiterentwicklung, Zielgruppen-erfassung sowie zu vermuteten Störvariablen enthält. Es wurde außerdem ein Zusammenhang gesucht zwischen der grafischen Repräsentation und der abgefragten Beziehungsqualität.
Kurzbeschreibung Soziales Panorama
Im Sozialen Panorama wird davon ausgegangen, dass wir Menschen und Dinge personifizieren und im sogenannten mentalen Raum darstellen. Der mentale Raum ist die bildliche und oft unbewusste Vorstellung einer „inneren Landschaft“. Personifikationen sind die Vorstellungen, die wir von einer Person, einem Gegenstand oder uns selbst haben. Dabei übertragen wir Teile unseres Selbst wie visuelles Selbstbewusstsein, Selbst-Gefühl und eine innere Stimme mit Bedürfnissen auf die Personifikationen (vgl. Derks, 2000).
Ein Grundprinzip des Sozialen Panorama besagt, dass jede Personifikation an einen bestimmten Ort im mentalen Raum projiziert wird. Dabei ist der Ort, an dem wir eine Personifikation sehen, ein Hinweis darauf, welche Beziehung wir zu der Vorstellung der Person beziehungsweise dieses Teils unseres Selbst haben. Veränderungen von dem Ort einer Personifikation können zu einer Veränderung des subjektiven Beziehungs-erlebens führen (vgl. Derks, 2000). Um das Soziale Panorama einer Person in einem ersten Schritt zu erkunden hat Derks ein Vorgehen entwickelt, um den Klienten mit dem Konzept vertraut zu machen. Zunächst soll dieser seine Augen schließen und sich dann auf einen bestimmten sozialen Kontext konzentrieren. Dann soll eine bestimmte Person oder Gruppe lokalisiert (links/rechts, oben/unten) und auf die Position gedeutet werden. Dann öffnet der Klient wieder die Augen (vgl. Derks, 2000).
Da in einem Beratungssetting mit verbalen Interventionen gearbeitet wird, sollten auch in der vorgestellten Computerversion vorher aufgenommenen Audioanweisungen benutzt werden. Die Personifikationen sollten evoziert und auf eine grafische Oberfläche übertragen werden. Hieraus ergaben sich zwei grafisch ermittelte Items:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Einschätzen der Beziehungsqualität
Nach eigener Recherche existierte kein brauchbarer Fragebogen, um die Qualität einer Beziehung quantitativ einschätzen zu können. Für die Erstellung eigener Items zur Erfassung der Beziehungsqualität wurde daher das Egozentrierte Netzwerk nach Asendorpf herangezogen (vgl. Asendorpf, 2015, S. 126). Unter dem Egozentrierten Netzwerk wird die Auflistung für eine Person bedeutsamer Bezugspersonen in einer Beziehungsmatrix verstanden. Darin schätzt die Person ihre Beziehungen hinsichtlich mehrerer Aspekte im letzten Monat ein. Vier dieser Aspekte wurden ausgewählt und in einfache Items übersetzt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Design des grafischen Experiments
Das Experiment ist nach einem Within-Subjects-Design wie in Abbildung 1 aufgebaut (vgl. Döring; Bortz, 2016, S. 209f.). Die Versuchsperson soll sich in verschiedenen emotionalen Zuständen befinden, muss dabei aber jeweils gleiche Anweisungen ausführen beziehungsweise Fragen beantworten. Hierfür wird mittels Audioanweisungen nach drei verschiedenen Personen gefragt, zu denen jeweils eine unterschiedliche Beziehungsqualität vorhanden ist. Dies stellt die UV, die unabhängige Variable, dar. Person P1 soll die Versuchsperson „mögen“, P2 „nicht mögen“ und P3 „kennen, aber weder mögen noch nicht mögen“. Man kann also von einer Abstufung in positiv, negativ und neutral sprechen. Die Abbildung auf der ersten Seite dieses Artikels zeigt ein Bildschirmfoto des grafischen Experiments gegen Ende der Durchführung.
Grafisch ist die eigene Person ist im Zentrum weiß skizziert. Ohren und Nase sollen die Blickrichtung in möglichst einfacher Form klarmachen. Die Personifikationen werden als grüner (P1), roter (P2) und grauer Punkt (P3) dargestellt. Sie können per Maus oder Finger an jeden Ort innerhalb eines Rahmens auf dem Bildschirm verschoben werden. Die gestrichelten Kreise sollen zum Vergleich der Abstände dienen. Es gibt Steuersymbole mit denen der Anwender signalisieren kann, ob die aktuelle Visualisierungsaufgabe nicht gelang (blauer Kreis), wiederholt werden soll (gelbe Pfeile nach links) oder erfolgreich abgeschlossen wurde (grüner Pfeil). Im Experiment werden die Grafik- und Bedienelemente nach Notwendigkeit ein- und ausgeblendet. Die Anweisungen an den Benutzer werden ausschließlich gesprochen, der Bildschirm enthält nur Symbole und keinerlei Text.
Die Audioanweisungen wurden von einem der Autoren gesprochen und in einem Tonstudio aufgenommen. In der Textgestaltung wurden Elemente aus der hypnotherapeutischen Gesprächsführung verwendet (vgl. Mohl, 2010, S. 825ff.). Diese ist explizit darauf ausgerichtet, dass der Zuhörer fehlende Aspekte mit eigenen Inhalten auffüllt. Auch wurde Trance verstärkende Sprache in verschiedener Intensität eingesetzt (vgl. Mohl, 2010, S. 823f.). Es wurde langsamer gesprochen als normal. An Stellen, an denen der Benutzer in seine Vorstellung gehen soll, wurde nochmals langsamer und tiefer gesprochen. Um den Teilnehmer eine Durchführung in ihrer eigenen Geschwindigkeit zu ermögliche – so wie auch in der Face-to-face-Beratung möglich – wurde der Ton einer Klangschale als akustische Markierung dafür eingesetzt, dass das System nun auf den Benutzer wartet. Durch Fingertippen, Tastendruck oder Mausklick konnte – auch bei geschlossenen Augen – zur nächsten Anweisung übergegangen werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei der Programmierung wurde darauf geachtet, dass das Experiment möglichst portabel ist, also auf möglichst allen Computern und Handheld-Geräten mit allen Betriebssystemen und Browsern funktioniert. Neben der obligatorischen HTML-Sprache (vgl. W3C, 2017) kommt die Skriptsprache JavaScript (vgl. W3C, 2017b) sowie die Grafiksprache SVG (Scalable Vector Graphics) zum Einsatz (vgl. W3C, 2011). Durch Nutzung von SVG war das grafische Experiment responsive, es passte sich also grafisch an das jeweilige Endgerät an (vgl. W3Schools, 2017).
Entwicklung des Fragebogens
Der Fragebogen, der am Ende des grafischen Experiments online durchlaufen wurde, enthielt folgende Kategorien an Fragen:
- Beziehungsitems wie oben beschrieben.
- Entwicklungsitems für Informationen zur Weiterentwicklung des Experiments.
- Items zur Erfassung von Störvariablen.
- Zielgruppenitems zur Erfassung der erreichten Zielgruppe.
Auf ein angemessenes Layout wurde ebenso geachtet wie auf eine klare, eindeutige Sprache. Der gesamte Fragebogen mit kurzen, klaren Instruktionen war mit einer Bearbeitungszeit von 10 Minuten zu bewerkstelligen.
Durchführung
Vor der eigentlichen Vorstudie erfolgten zwei Pretests, die jeweils zu leichten Veränderungen in der grafischen Umsetzung und Anpassungen von Items führten. Die Itemschwierigkeit wurde ermittelt und stellte sich für den Zweck einer Vorstudie als völlig ausreichend heraus (vgl. Döring; Bortz, 2016, S. 270ff.).
Die Vorstudie selbst wurde im Zeitraum vom 29.09.2017 bis 07.10.2017 durchgeführt. Es wurde eine willkürliche Stichprobe gewählt, da zum Zwecke dieses grundsätzlichen Versuchs der Realisierung keine inferenzstatistisch abgesicherten Ergebnisse angestrebt wurden, die auf eine bestimmte Population zu verallgemeinern wären. Die Akquise der Teilnehmer erfolgte durch E-Mails an private Kontakte, einen Aufruf in einer studentischen WhatsApp-Gruppe und verschiedenen Facebook-Gruppen. Die Teilnehmerzahl betrug 108 Personen. Nach Bereinigung um mehrere, nicht nachvollziehbar technisch fehlerhafte Fälle sowie zwei Fälle, die auf die Kontrollfrage „Habe Sie das Experiment ehrlich durchgeführt?“ mit nein geantwortet hatten, waren noch N =96 gültige Fälle übrig.
Ergebnisse
Das grafische Experiment kann als gelungen angesehen werden. Es gab keine grundsätzlichen Probleme. Die Teilnehmer konnten das Programm bedienen und produzierten Daten, die ein klares Muster in Bezug zu den Anweisungen aufwiesen.
Entwicklungsitems
Mit einem Entwicklungsitem wurde abgefragt, wie gut bei einer Vorübung „Alle Menschen dieser Welt“ visualisiert werden konnten. Ein weiteres Item war, wie gut man sich auf das Experiment konzentrieren konnte. Außerdem wurde gefragt, wie gut es insgesamt gelang, Personen aus der reinen Vorstellung auf die grafische Darstellung zu übertragen. Der Schwerpunkt der Antworten lag auf den verwendeten Skalen bei diesen Fragen im oberen Drittel.
Störvariablen
Bei allen vermuteten Störvariablen, namentlich die Umgebung des Teilnehmers, das Gerät, auf dem er das Experiment durchgeführt hatte, sowie Vorerfahrungen in psychologischer Beratung oder Psychotherapie, konnte kein signifikanter Einfluss auf das Ergebnis festgestellt werden.
Anmerkungen der Teilnehmer
Auf die offene Frage „Möchten Sie uns sonst noch etwas mitteilen?“ haben 23 der Untersuchungsteilnehmer reagiert. Die Aussagen wurden in 5 Kategorien zusammengefasst:
Grafik: Probleme mit der Grafischen Darstellung waren fehlende Details in der Darstellung der eigenen und der zusetzenden Personen und eine Unklarheit bezüglich der Funktion des Pfeil-Symboles. Außerdem gab es Schwierigkeiten, die Entfernung ohne konkrete Entfernungsangaben einzuschätzen.
Audio: Probleme mit dem Audio betrafen hauptsächlich den Klangschalenton. Einer Person war nicht klar, dass er zu Beginn zu tätigen ist, eine andere wünschte sich diesen ersten Gong für einen schnellen Start weg. Konkretere Anweisungen, welche Personen vorzustellen sind, wurde von einer Person gewünscht. Viel Lob betraf die Sprechstimme.
Bedienung: In den Kommentaren wurde vereinzelt darauf hingewiesen, dass die Durchführung am Smartphone schwierig sei und die Konzentration erschwere. Außerdem wurde das geforderte Klicken, das durch das Experiment leitet, als nicht konzentrationsfördernd angesehen. Es gab aber auch Lob bezüglich dieser individuellen Geschwindigkeitsanpassung.
Wirkung: Einige Kommentare lassen auf eine Wirkung des Experiments schließen. „Alle Menschen dieser Welt“ wurden sehr nah bei sich gefühlt und eine körperliche Reaktion bei Näherrücken verspürt. Eine Person dachte beim Positionieren der Personen als „zum Fressen gern“ und „auf den Mond schießen“.
Allgemein: Andere Probleme betrafen die zu setzenden Personen. Es war nicht klar, ob unbekannte oder verstorbene Personen gesetzt werden dürfen. Manche Teilnehmer berichten von dem Problem, dass sie keine negative Person kennen würden.
Korrelationen und Interne Konsistenz
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In der Korrelationsmatrix der Beziehungsitems können Zusammenhänge erklärt werden, zu sehen in Tabelle 1.
Zwischen der DISTANZ, also dem Abstand, in denen die Untersuchungsteilnehmer die Personen platziert haben und den jeweiligen Beziehungsitems bestehen große, negative Korrelationen, mit Ausnahme von KONTAKT. Dieses Item misst also etwas anderes als die Beziehungsqualität, oder das Item wurde schlicht nicht verstanden aufgrund unklarer Formulierung.
Der gefundene Zusammenhang ist also:
Wenn eine Person sympathischer und einflussreicher auf das Leben der Untersuchungsteilnehmer ist sowie ihnen mehr emotionale Unterstützung gibt, so wird sie näher lokalisiert.
Die interne Konsistenz, die durch Cronbachs Alpha ausgedrückt werden kann, prüft ob bei gleichen Inhalten ähnliches Antwortverhalten gezeigt wird. Es beträgt α = 0,84. Der hohe Wert zeigt, dass alle Fragen zur Beziehungsqualität mit Ausnahme von KONTAKT inhaltlich sehr homogen sind. Ohne das Item KONTAKT erreicht Cronbachs Alpha sogar α = 0,92 (vgl. Döring; Bortz, 2016, S. 443ff.) .
Grafische Beziehungsqualität
Die empfundene Nähe zu Personen konnte visuell ermittelt werden. Die Scatterplots in Abbildung 2 zeigen die Positionen der gesetzten Personen auf dem Bildschirm am Ende des grafischen Experiments. P1 als positiv besetze Person wurde eindeutig „nah“ und fast ausschließlich „vorne“ lokalisiert. P2 als negative Person sehr unterschiedlich, sowohl im Abstand als auch in Richtung. P3, die neutrale Person, wurde eher „mittelweit“ entfernt gesetzt und tendenziell vorne. Die empfundene Beziehungsqualität drückt sich also klar in der vorgestellten Nähe aus. Eine Tendenz nach links oder rechts ist nicht zu erkennen. Für die positive Person P1 und die neutrale Person P3 zeigt sich ein klarer frontaler Schwerpunkt in der Lokalisation. Die Streuung der Winkel ist bei P1 am kleinsten und bei P2 am größten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Fazit und Ausblick
Diese Vorstudie hat grundsätzliche Erkenntnisse für die praktische Umsetzung psychologischer Beratungsmethode in computerbasierter Form ermöglicht.
Das grafische Experiment kann in der realisierten Form als objektiv, reliabel und intern valide angesehen werden. Objektiv, da der Computer als Versuchsleiter nicht beeinflussbar ist. Reliabel, weil seine Benutzung unabhängig von der Umgebung verlässlich ist. Und intern valide, weil es das Konstrukt Beziehungsqualität, so wie es in dieser Studie betrachtet wird, zweifelsfrei misst.
Aspekte des Sozialen Panoramas nach Lucas Derks konnten ebenfalls als zutreffend identifiziert werden: Eine Person, die man „mag“, steht einem eindeutig auch in der Vorstellung „nah“.
Die Ergebnisse regen zur weiteren Forschung an, wie Computer für psychologische Interventionen eingesetzt werden können. Der Computer als inhärent emotionslose Wesenheit hat weder emotionale noch ökonomische Folgen zu befürchten. Diese Unbestechlichkeit könnte ihn zu einem idealen Berater machen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Durch Automatisierung und Online-Anwendbarkeit von Beratungsangeboten in heimischer Umgebung könnte die Verfügbarkeit für Hilfsbedürftige entscheidend verbessert werden.
Als wesentliche Aufgabe müsste dennoch herausgefunden werden, welche Bereiche psychologischer Beratung von Menschen erfolgen müssen und welche von Computern übernommen werden könnten.
Literaturverzeichnis
Asendorpf, J. (2015). Persönlichkeitspsychologie für Bachelor. 3. Auflage 3, Berlin, Heidelberg: Springer.
Derks, L. (2000). Das Spiel sozialer Beziehungen: NLP und die Struktur zwischenmenschlicher Erfahrung. 1. Auflage, Stuttgart: Klett-Cotta.
Döring, N.; Bortz, J. (2016). Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften. 5. vollst. überarb., aktual. und erw. Auflage, Berlin, Heidelberg: Springer.
W3C (World Wide Web Consortium) (2011): Scalable Vector Graphics (SVG) 1.1 (Second Edition). https://www.w3.org/TR/SVG11/ (24.09.2017).
W3C (World Wide Web Consortium) (2017). HTML 5.1 2nd Edition, W3C Recommendation https://www.w3.org/TR/html51/ (14.10.2017).
W3C (World Wide Web Consortium) (2017b). W3C Standards, JavaScript https://www.w3.org/TR/tr-technology-stds#tr_Javascript_APIs (24.09.2017).
W3Schools (2017). Responsive Web Design. https://www.w3schools.com/html/html_responsive.asp (24.09.2017).
Häufig gestellte Fragen zum Thema "Inhalt"
Worum geht es in dieser Vorstudie?
Die Vorstudie untersucht die Benutzbarkeit computerbasierter Beratungsmethoden und eine mögliche Form der Umsetzung, basierend auf Elementen des Sozialen Panoramas nach Lucas Derks.
Was ist das Soziale Panorama?
Das Soziale Panorama geht davon aus, dass Menschen und Dinge personifiziert und in einem mentalen Raum dargestellt werden, einer inneren Landschaft. Der Ort einer Personifikation gibt Aufschluss über die Beziehung zu dieser Person bzw. diesem Teil des Selbst.
Wie wurde die Beziehungsqualität erfasst?
Da kein geeigneter Fragebogen existierte, wurden eigene Items zur Erfassung der Beziehungsqualität entwickelt, basierend auf dem Egozentrierten Netzwerk nach Asendorpf. Die Teilnehmer schätzten ihre Beziehungen hinsichtlich Aspekten wie Sympathie, Einfluss und emotionaler Unterstützung ein.
Wie war das grafische Experiment aufgebaut?
Das Experiment nutzte ein Within-Subjects-Design mit Audioanweisungen. Die Teilnehmer sollten Personen mit unterschiedlicher Beziehungsqualität (positiv, negativ, neutral) grafisch auf einem Bildschirm anordnen.
Welche Technologien wurden für die Programmierung verwendet?
Das Experiment wurde mit HTML, JavaScript und SVG programmiert, um eine hohe Portabilität und Responsivität zu gewährleisten.
Welche Kategorien an Fragen enthielt der Fragebogen?
Der Fragebogen enthielt Fragen zu Beziehungsitems, Entwicklungsitems, Störvariablen und Zielgruppenitems.
Wie lief die Durchführung der Vorstudie ab?
Nach zwei Pretests wurde die Vorstudie mit 96 gültigen Teilnehmern durchgeführt. Die Akquise erfolgte über E-Mails, WhatsApp und Facebook.
Was waren die Hauptergebnisse der Vorstudie?
Das grafische Experiment wurde als gelungen angesehen. Die Teilnehmer konnten das Programm bedienen und produzierten Daten, die ein klares Muster in Bezug zu den Anweisungen aufwiesen. Es konnte kein signifikanter Einfluss durch vermutete Störvariablen festgestellt werden.
Welche Anmerkungen machten die Teilnehmer?
Die Anmerkungen der Teilnehmer betrafen Aspekte wie die grafische Darstellung (fehlende Details, Unklarheit des Pfeil-Symbols), das Audio (Klangschalenton), die Bedienung (Schwierigkeiten auf Smartphones) und die Wirkung des Experiments.
Welche Korrelationen wurden gefunden?
Es wurde eine große negative Korrelation zwischen der DISTANZ, also dem Abstand, in denen die Untersuchungsteilnehmer die Personen platziert haben und den jeweiligen Beziehungsitems gefunden. Sympathischere Personen, die einflussreicher auf das Leben der Untersuchungsteilnehmer sind sowie ihnen mehr emotionale Unterstützung geben, so werden sie näher lokalisiert.
Wie hoch war die interne Konsistenz?
Die interne Konsistenz (Cronbachs Alpha) betrug α = 0,84. Ohne das Item KONTAKT erreichte Cronbachs Alpha sogar α = 0,92.
Wie drückte sich die empfundene Beziehungsqualität grafisch aus?
Personen, die man "mag", wurden im Sozialen Panorama tendenziell "nah" und fast ausschließlich "vorne" lokalisiert.
Was ist das Fazit der Vorstudie?
Die Vorstudie liefert grundlegende Erkenntnisse für die computerbasierte Umsetzung psychologischer Beratungsmethoden. Das grafische Experiment wird als objektiv, reliabel und intern valide angesehen.
Welche Aspekte des Sozialen Panoramas wurden bestätigt?
Es konnte bestätigt werden, dass eine Person, die man „mag“, einem eindeutig auch in der Vorstellung „nah“ steht.
Welche zukünftigen Forschungsbereiche werden angeregt?
Die Ergebnisse regen zur weiteren Forschung an, wie Computer für psychologische Interventionen eingesetzt werden können und welche Bereiche psychologischer Beratung von Menschen erfolgen müssen und welche von Computern übernommen werden könnten.
- Quote paper
- Bernd Schreiner (Author), Ingrid Warmuth (Author), 2018, Computerbasierte Umsetzung des Sozialen Panorama nach Lucas Derks. Computerbasierte Dienstleistungen im Internet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/972189