Häufig gestellte Fragen zu: Der Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr.
Was beschreibt der Text "Der Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr."?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über den Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr., einschließlich der Ereignisse vor, während und nach dem Ausbruch, der Geschichte Pompejis und Herculaneums, und der Geschichte der Ausgrabungen dieser Städte.
Wie lange dauerten die Erdbeben vor dem Ausbruch des Vesuvs?
Die Einwohner Pompejis erlebten vier Tage lang, beginnend am 20. August 79 n. Chr., Erdbeben vor dem eigentlichen Ausbruch.
Was waren die ersten Anzeichen des Ausbruchs?
Am Morgen des 24. Augusts 79 n. Chr. wurde der Lavapfropfen des Vesuvs gesprengt. Leichte Magmateile, die sich in der Luft zu Bimsstein umwandelten, bedeckten Pompeji.
Welche Städte wurden durch den Ausbruch zerstört?
Pompeji und Herculaneum wurden vollständig verschüttet, Stabiae teilweise.
Welche Rolle spielt der Jüngere Plinius in der Schilderung des Ausbruchs?
Der Text erwähnt den Jüngeren Plinius und seinen Brief an Tacitus als Augenzeugenbericht. Allerdings wird die Wahrheitsgetreue seiner Schilderungen, die 25 Jahre nach dem Ausbruch verfasst wurden, angezweifelt.
Wann wurde Pompeji gegründet?
Das genaue Gründungsdatum Pompejis ist unbekannt, da nicht alle Siedlungsschichten freigelegt wurden. Der Text erwähnt jedoch, dass Pompeji bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. eine anerkannte Stadt war.
Welche Einflüsse prägten Pompeji im Laufe seiner Geschichte?
Pompeji wurde im Laufe seiner Geschichte von griechischen und römischen Einflüssen geprägt. Der Tempel von Apollon und Herkules zeugen vom griechischen Einfluss, während die römische Herrschaft die Stadt stark beeinflusste und zu ihrem Höhepunkt zwischen 150 und 100 v. Chr. führte.
Wie reagierte Pompeji auf Rom?
Pompeji widersetzte sich zunächst der römischen Herrschaft und schloss sich im Bundesgenossenkrieg (90-89 v. Chr.) den Gegnern Roms an. Nach der Kapitulation wurde es zu einer römischen Kolonie.
Wann fand das verheerende Erdbeben statt, das Pompeji beschädigte?
Am 5. Februar 62 n. Chr. beschädigte ein Erdbeben Pompeji schwer, welches bis zum Vulkanausbruch nicht vollständig repariert wurde.
Wann begann die systematische Ausgrabung von Pompeji und Herculaneum?
Die planmäßigen Ausgrabungen von Herculaneum begannen 1738 unter Karl von Bourbon. Giuseppe Fiorelli leitete von 1860 bis 1875 die Ausgrabungen in Pompeji und entwickelte die Methode, Hohlräume mit Gips zu füllen, um Abdrücke von Menschen und Tieren zu erhalten.
Welche Methode entwickelte Giuseppe Fiorelli bei den Ausgrabungen?
Fiorelli teilte das Ausgrabungsgebiet in Quadrate ein, um Fundstücke präzise zu lokalisieren, eine Methode, die bis heute angewendet wird. Er entwickelte auch die Technik, Hohlräume mit Gips zu füllen, um Abdrücke von Opfern des Ausbruchs zu erhalten.
Was zeigen die Gipsabgüsse in Pompeji?
Die Gipsabgüsse zeigen Abdrücke von Menschen und Tieren, die bei dem Ausbruch umgekommen sind, und geben detaillierte Einblicke in das Leben und den Tod der Pompejaner.
Der Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr.
Der Ausbruch
Vom 20. August 79 n. Chr. an erlebten die Einwohner Pompejis 4 Tage lang Erdbeben. Am Morgen des 24. Augusts begann der Ausbruch. Der Lavapfropfen, der den Vulkan verschloß, wurde gesprengt und leichte Magmateile, die sich in der Luft zu porösen Bimsstein umwandeln, bedec kten Pompeji. Danach kamen noch schweres Magma und Asche hinzu. Durch die gewaltigen Kräfte im Inneren des Vulkans enstanden zahlreiche Risse, aus denen Lavaströme austraten. Die Städte Pompeji und Herculaneum wurden vollkommen, Stabiae zum Teil verschüttet. Bisher diente der Text des Jüngeren Plinius als Augenzeugenbericht. Allerdings wird immer öfter bezweifelt, ob die Schilderungen des jüngeren Plinius wahrheitsgetreu sind (siehe Tabelle). Er verfaßte sie erst 25 Jahre nach dem Ausbruch. Der Brief an Tacitus über seinen Onkel enthält wahrscheinlich mehrere Lügen. Daß Plinius Onkel eine Nachricht von Rectina erhalten hat, wird zur Zeit eher bestritten.
Die Geschichte Pompejis
Das Datum der Stadtgründung ist bis jetzt noch nicht bekannt, da noch nicht alle Siedlungsschichten freigelegt wurden. Bereits im 6. Jahrhundert war Pompeji eine anerkannte Stadt und die Einwohner trieben regen Handel mit den Nachbarn im Sarnotal. Der Krieg gegen die
Etrusker endete mit einem Tauschhandel mit der nahen etruskischen Stadt Capua. Der Tempel von Apollon und Herkules zeigen, daß Pompeji zu dieser Zeit stark von Griechenland beeinflußt war. 474 v. Chr. besiegten die Griechen die Etrusker und vertrieben sie aus Süditalien und Sizilien. Typisch für die griechische Baukunst wurde die Stadt im rechtwinkeligen Grundriß angelegt und die Stadt erlebte einen Aufschwung. Im Jahre 400 v. Chr. besiegten die Samniter (verwandt mit den Latinern) die Griechen und Etrusker und übernahmen die Herrschaft über Pompeji. Die Bewohner der Stadt kämpften solange gegen Rom, bis diese ganz Mittelitalien erobert hatte. Die römischen Siege über Karthago, Griechenland und Kleinasien verschafften den Händlern neue Partner und Pompeji erlebte zwischen 150 und 100 v. Chr. ihren Höhepunkt.
Da ihr Rom das römische Bürgerrecht verweigerte, schloß sich Pompeji den Gegnern Roms im Bundesgenossenkrieg (90 - 89 v. Chr.) an. Lucius Cornelius Sulla belagerte darauf die Stadt und Pompeji kapitulierte. Sulla siedelte eine große Zahl römischer Veteranen an, wodurch die Stadt im Jahre 80 v. Chr. zu einer römischen Kolonie erhoben wurde. Pompeji wurde immer mehr von Rom beeinflußt und durch die Pax Romana blühte die Stadt auf. Am 5. Februar 62 n. Chr. beschädigte ein Erdbeben die Stadt so schwer, daß sie bis zum Vesuvausbruch nicht vollständig renoviert war. Nach dem Vesuvausbruch vergaßen die Leute die versunkenen Städte Pompeji und Herculaneum.
Die Geschichte der Ausgrabungen
bis zum Jahr 1594, als man zwischen den Ruinen ein Aquädukt sowie andere antike Objekte beim Bau eines Kanals fand. 1709 entdeckten Arbeiter, die gerade einen Brunnen aushoben, die Stadt Herculaneum, die wie Pompeji von einer Schlammflut (12 - 25 m) verschüttet worden war; heftige Regenfälle hatten die vulkanische Asche in schlammiges Magma verwandelt. Unter Karl von Bourbon begannen 1738 die planmäßigen Ausgrabungen von Herculaneum. Giuseppe Fiorelli leitete von 1860 bis 1875 die Ausgrabungen in Pompeji. Er ordnete das gesamte Gebiet in Quadrate ein, um Fundstücke genau lokalisieren zu können. Diese Methode wird auch heute noch bei allen Ausgrabungen angewandt. Fiorelli ließ die Hohlräume, die man bei den Arbeiten in der gepreßten Asche und im Vulkangestein fand, mit flüssigem Gips füllen. Man entdeckte dann, daß es sich dabei um Abdrücke von Menschen und Tieren handelte, die durch die Naturkatastrophe umgekommen sind. Diese Abgüsse geben Aufschluß über das tägliche Leben der Pompejianer und zeigen erschreckend genau den Kampf mit dem Tod. Fiorelli ist es auch zu verdanken, daß fast Fundstücke gleich an Ort und Stelle blieben. Früher sicherte man nämlich nur die wichtigsten Dinge, der Rest wurde von Antiquitätenjägern mitgenommen.
- Arbeit zitieren
- Grünberger Dagmar (Autor:in), 2000, Der Ausbruch des Vesus 79 n. Ch., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97248