Cats von A. L. Webber - Inhalt des Musicals und Biographie


Referat / Aufsatz (Schule), 1998

15 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Andrew Lloyd Webber

- als A.L.W. am 22.März 1948 in London geborenÆbereits Musik im Blut
- musik. Genie
- seit mehr als 25 J. ist er dominierende Kraft im Musicaltheater, auf ganzen Welt
- Geschichte seines Erfolges begann 1986 im Londoner Westen in Aula einer kleinen privaten Schule
- einige hundert Eltern, die dort zum Semesterabschlußkonzert versammelt waren, wurden Zeugen bei Geburt einer modernen Musicalform
- fesselndes Stück namens „Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat“ wurde von dem damals nicht mal 20 jährigen A.L.W. komponiert
- Erfolgsmusicals sind uns heute alle Begriff
- außer Musicals produzierte A.L.W. u.a. Musik für zwei Filme, olympische Hymne u. ergreifende Vertonung einer lat. Totenmesse - einige Lieder seiner Show international bekannt („Don´t cry for me Argentina“, „Memory“)
- sein Vater William L.W.ÆProfessor für Musiktheorie u. Komposition am Royal College of Music
- Mutter Jean JohnstoneÆanerkannte, allseits beliebte Musiklehrerin - A.L.W. wuchs in einem von Musik erfüllten Haus in South Kensington auf u. zeigte bereits in frühen Jahren außerordentliches Talent für Komponieren von Melodien
- Eltern zwangen ihn nicht, Klavier zu spielen; ermutigten ihn jedoch, wenn er es tat
- empfand es nie als lästige Pflicht, Tonleitern zu üben o. großen Komponisten zuzuhören; im GegenteilÆSpaß
- besaß zwar geringere Begabung für´s Spielen, dafür aber um so größere für´s Komponieren
- war schwieriges Kind
- schrie als Baby so laut, daß Nachbarn sich beschwerten - MusikÆeinzige, was ihn beruhigte
- derart hyperaktives Kind, daß Vater ihn „Stoßstange“ nannte, da er immer herumrannte u. gegen etwas stieß
- kurz nach 3.Geburtstag: Violine, wenig später Waldhorn geschenkt - in diesen frühen Jahren zeigt sich, daß ihm manuelle Ferigkeit fehlte
- aber es war offensichtlich, daß er Talent hatte
- bei Klavierstunden überraschte er häufig Lehrer damit, daß er es vorzog, die von ihm selbst komponierten Stücke zu spielen
- Andrews erste Leidenschaft galt nicht der Musik, sondern Architektur „Als ich 7 Jahre alt war, wollte ich Hauptinspekteur der historischen Bauwerke werden. Mit 10 J. wollte ich historische Musicals schreiben. Ich las abends im Bett weiterhin „The buildings of England“, aber schließlich wollte ich nur noch Musicals schreiben.“
- schrieb erste eigene Komposition mit 7J.
- 9J.: erstes Musikstück, „Toy Theater“,
- Ausbildung begann in exklusiver privaten Schule in Nähe ihres Hauses - 1956 wechselte er über in Westminster Under School für Jungen - ab 1961 besuchte er eine der angesehensten engl. Privatschulen - zwar begabter Schüler, aber strengte sich häufig nicht an - tat sich in Geschichte u. Musik hervor, zwei Fächer, die er liebte, u. rutschte in anderen gerade so durch
- obwohl er Sportspiele haßte, worauf alte Privatschulen großen Wert legten, war er dort glücklich Andrew: „Hier herrscht die entspannteste Atmosphäre, die ich je in einer Schule kennengelernt habe.“
- Andrews schul. Leistungen immerhin so gut, daß Westminster ihn zur Aufnahmeprüfung für Oxford University anmelden konnte
- Dezember 1964: gewann er Stipendium für Studium der Geschichte am Magdalen College
- Eltern hocherfreut
- bevor er sich zur alten University aufmachte, lag Brief eines ehrgeizigen jungen Liedertexters vor Haustür „Lieber Andrew, ich habe gehört, daß Du einen Texter für Deine Kompositionen suchst, und da ich schon länger Lieder schreibe, und besonders gerne die Texte dafür verfasse, bin ich gespannt, ob Du mich kennenlernen willst.“
- Brief von Tim Rice
- A. neugierigÆrief an u. einige Tage später verabredeten sie sich bei Andrew; verstanden sich sofort gut
- hatten, da waren sie sich einig, viel gemeinsam
- Andrew suchte Liedertexter, während Tim seinerseits jemanden mit feinem Gehör für gute Melodien suchte u. auch fand - wollten zusammen Musik schreiben
- A. steckte gewaltige Energie u. Enthusiasmus in Arbeit mit seinem neuen Partner, der dann auch in Ort umzog, wo A. lebte Andrew: „Keiner, besonders nicht aus der Beatles-Generation, hatte das, was Tim und ich vorhatten, jemals versucht. Wir wollten eine andere Form des engl. Bühnenmusicals kreieren und nicht einfach den Broadway schlecht imitieren.“
- durch viele Arbeit, verließ er nach einem Semester Universität
- studierte dann halbtags am Royal College of Music
- A.L.W. u. Tim schrieben umstrittenes M. „Jesus Christ Superstar“ 1971, wandten sich dann außergewöhnlichem Leben der „Evita“ 1978 zu
- auch nach Trennung des künstlerischen Teams produzierte A.L.W. Musicals von hoher Qualität
- Fantasiegeschichte „Cats“ 1981, technisch brillantes „Starlight Express“ 1984, Melodrama „The Phantom of the Opera“ 1986, glamuröses „Sunset Boulevard“ u. emotional reifes Musical „Aspects of Love“

Auszeichnungen

- A.L.W. schaffte es als erster, daß gleichzeitig 3 seiner Musicals in New York und London gespielt wurdenÆRekord, den er 1982, 1988 u. wieder 1994 erreichte
- 1988 wurde er mit Mitgliedschaft des Royal College of Music ausgezeichnet u. 1992 für seine Dienste an der Kunst in Adelstand erhoben
- viele Auszeichnungen für „Cats“, später nennen
- letzten Auszeichnungen: 2 TONYS für beste Musik u. bestes Musical für „Sunset Boulevard“
- durch sämtlichen musikal. Elemente in Komposition verschafft er seinen Arbeiten breite Akzeptanz bei unterschiedlichen Altersgruppen - seit 70er Jahren: erfolgreichster Komponist in Geschichte des Musicaltheaters u. erste, der Produktion seiner M. weltweit überwacht

CATS

Das Theater

- Gebäude stammt aus Jahre 1840, hieß damals „Circus Gymnasticus“ u. bot 3000 Sitzplätze
- 1864 in „Centralhalle“ umbenannt
- 12 Jahre später, im Sommer 1876, brannte Haus völlig nieder, doch schon ein Jahr später war „Centralhalle“ wieder eröffnet
- dort spielten verschiedene Nummern aus Lustspiel, Operette, Ballett u. Liederspiel
- in „Operettentheater“ u. 1920 schließlich in „Operettenhaus Hamburg“ umbenannt
- für „Cats“ mußte Haus wieder verändert werden - erste Reihen beseitigtÆgrößere Bühne
- Bühnenboden bekam leichtes Gefälle, was Darstellern zwar Tanzen erschwert, Zuschauern aber Blick auf Geschehen im hinteren Bühnenbereich erleichtert
- aufwendig war Einbau des Bühnenbildes
- große Müllhalde entstand unter Händen geschickter Requisiteure - dunkle Wände u. rote Sessel im Zuschauerraum provozieren die etwas plüschige Atmosphäre, die gut zur nächtlichen Geschichte paßt - besten Plätze ohne Frage in vorderen Reihen - hier erlebt man Schnurren u. Fauchen hautnah, u. ab u. zu kommt mal Kätzchen vorbei, das gekrault werden will
- im Jahre 1986 gehörte noch eine Menge unternehmerischer Mut dazu, aufwendigen Umbau zu wagen u. die für damalige Verhältnisse hohe Summe von 8,5 Mio Mark zu investieren
- Operettenhaus zum traditionsreichen Hamburger Theater geworden - Zweifel, ob man über mehrere Jahre Abend für Abend Zuschauer finden würde, waren nicht unberechtigt, denn etwas Vergleichbares hatte Deutschland bisher nicht erlebt
- Cats mußte über Jahre hinweg erfolgreich sein, um Gewinn einzuspielen London u. New York waren Vorbilder, die zeigten, daß u. wie solche Projekte funktionierten

Der Weg zum Erfolg

- als am 18.April 1986 im Hamburger Operettenhaus Premierenfieber bei CATS ausbrach, konnte noch niemand ahnen, daß mit singenden und tanzenden Katzen ein bisher in Deutschland beispielloser Musical-Boom beginnen sollte
- 5 Jahre zuvor hatten wohl berühmtesten Katzen d. Welt zum ersten Mal etwas von sich hören lassen
- am 11.Mai 1981 feierte CATS im New London Theatre in England umjubelte Weltpremiere
- schon kurze Zeit später spielte CATS in New York am berühmten Broadway
- hagelte regelrecht an Auszeichnungen - Juni 1983: 6 Tony Awards, das Gegenstück zum Film-Oscar, für das „beste Musical“, die „beste Partitur“ (Bühnenwerk), das „beste Buch“, die „beste Regie“, die „besten Kostüme“ und die „beste Lichtregie“
- Theater bemühten sich in aller Welt um Aufführungsrechte: Cats kam nach Wien, Tokio, Toronto, nach Sydney, Budapest und Oslo
- schließlich nach Hamburg: STELLA Musical AG holte CATS als erste Ensuite-Musicalproduktion Deutschlands in Hansestadt
- übrigens gilt dieses Musical als „Oldie“ unter Musicals, die zur Zeit in Deutschland gespielt werden
- im Oktober 1985 wurde in Hamburg erste Mal zum offiziellen Vorsingen und Vortanzen für alle zu besetzenden Katzenrollen aufgerufen
- Anfang 1986 begannen ersten Proben in Hamburger Filmwerkstätten - entstanden ersten kunstvoll geschneiderten Katzen-Kostüme - am 18.April 1986 feierten rund 1500 geladene Gäste dt. CATS- Premiere mit rauschendem Fest
- 10 Jahre später, zum großen Jubiläum am 18.April 1996, wurde Bilanz gezogen: bis dahin faszinierten hamburger Katzen über 4,2 Mio Zuschauer in rund 4200 Vorstellungen; über 330 Darsteller aus 20 Nationen standen auf CATS-Bühne
- Kostüm- u. Maskenabteilung fertigte um die 680 Kostüme u. mehr als 500 Perücken an (700000 m Garn, 450 kg Wolle, 300kg Büffelhaar verarbeitet)
- den eigentlichen Rekord jedoch halten eifrigen CATS-Besucher - Januar 1996: Londoner Produktion von „Cats“ das am längsten laufende Musical in Geschichte des WestEnds
- dank der zahlreichen treuen Fans ist Ende des Klassikers noch lange nicht abzusehen

Vorwort

- CATS hat Charakter einer fröhlichen Revue
- Zusammengehalten wird die Show weniger von Geschichte selbst, die für 2½ h-Handlung zu dünn ist, um tragendes Gerüst für Musical zu bilden; im Vordergrund steht vielmehr Kunst der Darsteller, sich für das Stück in Katzen zu verwandeln
- mit ihren tänzerischen u. schauspielerischen Leistungen u. natürlich mit farbenfrohen Kostümen geben sie den Katzen ihr individuelles, eigenwilliges Wesen (Choreographie - später)
- hinzu kommt, daß CATS keine klassischen Hauptrollen hat; zwar gibt es Katzentypen, die als Funktionsträger der Handlung agieren, doch ist letztendlich eine so unverwechselbar wie andere

Inhalt

- Nacht, Dunkelheit im Theater
- plötzlich beginnen an Wänden unzählige grüne Katzenaugenpaare zu funkeln
- in Overtüre mischt sich vereinzeltes Fauchen u. Kratzen, dann geht über der Bühne am Sternenhimmel Vollmond auf
- langsam kommen sie, eine nach anderen, aus ihren Ecken u. Winkeln geschlichen: Jellicle-Cats, die sich zum alljährigen Jellicle-Ball versammeln (Jellicle: von Kindersprache abgeleitet: „dear little cat“, vergleichbar mit dt. Wort „Mietzekatze“)
- Treffpunkt: großer Müllhaufen, Paradies für Katzen
- zw. Autoreifen, verrosteten Fahrrädern, Blechdosen u. zerfetzten Regenschirmen liegen abgenagte Fischgräten, Mausefallen u. viel anderer Abfall
- die schöne, weiße Victoria verkündet Einladung zum Ball
- auf Höhepunkt des Festes soll der weise Kater Old Deuteronomy eine Katze erwählen, die für Aufstieg in Katzenhimmel u. für zweites Leben bestimmt ist
- nacheinander stellen Gäste sich vor
- Gumbie-Katze, deren gescheckter Bauch ihr den Spitznamen „Jenny Fleckenfell“ eingebracht hat
- Rum Tum Tugger, ganz besonders eigenwilliger Zeitgenosse: als Rock-Kater im schwarzen Glitzer-Anzug mimt er gern den Unterhalter, den Playboy oder einfach nur den Clown; in Gruppe der Jellicle- Katzen u. Kater zeigt er jedoch keine Spur von Reife u. Disziplin
- dann erscheint Grizzabella: einst als Glamour-Katze bewundert, ist alternde Diva grau u. einsam, ihr Fell verstaubt
- lange Zeit war sie verschwunden, hielt sie sogar schon für tot, doch Jellicle-Ball läßt sie Hoffnung auf neues Katzenleben schöpfen - vorerst schwelgt sie traurig in Erinnerungen an bessere Zeiten - ganz besonders: Bustopher Mürr
- auch nicht mehr der jüngste, aber echter Gentlement
- stolz trägt er seinen dicken Bauch, den er jahrelang mit Kohl u. Karotten genährt hat, durch edle Clubs u. Bars
- Mungojerrie u. Rumpleteazer: übermütiges Katzenpärchen; noch jung u. verspielt, verwandeln sie jeden Ort, an dem sie gerade auftauchen in heilloses Chaos u. bringen ihren menschl. Besitzer an Rand der Verzweiflung
- doch auch sie haben gehörigen Respekt vor Old Deuteronomy, dem weisen Oberhaupt der Katzen
- was seine Beziehung zu anderen Katzen angeht, so kann man mit Sicherheit sagen, daß er keine Feinde hat; wird von allen respektiert - jetzt kann Ball endlich beginnen
- Grizzabella, von anderen Katzen gemieden, traut sich vorsichtig heran u. singt ihr Lied von glücklicheren Tagen: Erinnerung
- zu Beginn des zweiten Aktes nimmt Old Deuteronomy Grizzabellas Lied noch einmal auf u. erzählt von Momenten des wahren Glücks im Leben
- die Gelegenheit für Asparagus, auch aus seiner Glanzzeit zu berichten, denn Theaterkater, kurz genannt Gus, ist in seiner Jugend nicht nur auf allen großen Bühnen zu Hause, sondern in seinen Liebhaber-Szenen auch Schwarm der Katzendamen geworden - im Rückblick erinnert er sich an eine seiner berühmtesten Rollen - Szene wird von Skimbleshanks unterbrochen, dem Eisenbahn-Kater, der zum Einsteigen in Nachtexpress bittet

- im allgemeinen Gewirr ertönt bekannte u. gefürchtete Stimme:

Macavity, gefährlicher Ganove; der Bösewicht, den alle zu jeder Zeit fürchten, denn er kennt alle Tricks und macht vor keinem Gesetz halt; so kommt es, daß-wann immer er Verbrechen begeht-man nie rechtzeitig da ist, um ihn zu erwischen; gehört nicht zur Jellicle-Gruppe - sogar Scotland Yard hält er in Atem, weil er schon wieder verschwunden ist
- jetzt entführt er Old Deuteronomy, von beiden fehlt natürlich jede Spur - da kann nur magische Mr. Mistoffelees helfen, Multitalent der Magie
- mit viel Hokuspokus u. spektakulären Tricks zaubert er Old Deuteronomy wieder herbei
- am Himmel beginnt es zu dämmern, u. bevor neuer Morgen anbricht, muß Oberhaupt Katze zur Wiedergeburt ernennen
- Wahl fällt auf Grizzabella, Außenseitern
- anderen Katzen respektieren Entscheidung; unter Beifall tritt Grizzabella die Reise zum Katzenhimmel an
- mit Rede von Old Deuteronomy an Publikum, wie man Katzen anzusprechen hat, endet Jellicle-Ball im großen Finale

Die Musik und die Choreographie

Die Musik

- Musik zu CATS ist poppige arrangierte Mischung aus fröhlichen u. melancholischen Liedern

- A.L.W. wendet Prinzip an, das auch in anderen seiner Kompositionen wieder auftaucht, nämlich nicht Stück selbst musikalisches Thema zu geben, sondern Figuren

- so hat jede Katze ihr Lied u. wird, wenn sie zweites o. drittes mal auftaucht, mit diesem Lied empfangen

- Lied „Memory“ wurde weltberühmt; auch dt. Version „Erinnerung“ eroberte Hitparaden

Die Choreographie

- wichtigste Aufgabe der Darsteller ist die Entwicklung eines Gespürs für ihre Verwandlung vom Menschen zur Katze
- viel Körpergefühl, viel Eigensinn u. viel Stolz müssen sie präsentieren, um ihre Rollen glaubhaft zu verkörpern
- jeder Probentag beginnt deshalb mit halben Stunde „Katzen- Improvisation“: Räkeln, Fauchen, Schnurren, verspieltes Toben o. genüßliches Saubermachen - alle Katzenaufgaben müssen „sitzen“ - natürlich macht echte Katze, was sie will, u. nicht, was Regisseur bestimmt
- deshalb gibt es in CATS wenige klassisch choreographierte Szenen - vielmehr toben sich meist einige Katzen auf Bühne aus, während andere über irgendwelchen Dekorationsteilen herumturnen, einer Maus nachjagen o. einfach frech Publikum ablenken
- passiert also vieles gleichzeitig, u. Zuschauer erlebt fast immer mehrere Schauspieler, die sich gegenseitig damit übertrumpfen wollen, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen
- auch tänzerisch sind unterschiedlichen Katzen-Typen variantenreich interpretiert

Quellen: Musicalführer/

Verlag: Leib & Seele Zürich 1996; Reclams Musicalführer

Musicals in Deutschland/ Verlag: POMP 1995 Die Musicals von A.L.W./ Verlag: Henschel 1996

Brockhaus - in einem Band 1994

Der Rum-Tum-Tugger

Der Rum-Tum-Tugger ist ein seltsames Tier.

„Gibt es Ente zu essen, dann will ich nur Gans.

Hast du grade keine Zeit, will ich unbedingt zu dir.

Doch nimmst du dir für mich Zeit, bleib ich lieber auf Distanz. Ich will Mäuse jagen gehn, wenn du spielen willst mit mir. Wenn ich Mäuse jagen soll, mach ich lieber Firlefanz.

Der Rum-Tum-Tugger ist ein schwieriges Tier.

„Es gibt keinen auf der Welt, der aus ihm schlau wird.“ Alles muß nach seinem Kopf gehn.

„Weil bei ihm alles, was er tut zur Schau wird.“

Der Rum-Tum-Tugger ist unheimlich fad. „Wenn ich draußen bin, dann möchte ich rein. Kaum bin ich richtig drin, will ich wieder raus. Will auf der andren Seite von jeder Türe sein. In der Schreibtischschublade ruh ich mich aus

oder reiß alles Briefpapier kurz und klein.“

Der Rum-Tum-Tugger ist ein schwieriges Tier.

„Es gibt keinen auf der Welt, der aus ihm schlau wird.“ Alles muß nach seinem Kopf gehn.

„Weil bei ihm alles, was er tut zur Schau-au-au wird.“

Der Rum-Tum-Tugger ist ein störrisches Biest.

„Was immer man mir sagt, ich bin anderer Meinung. Ich fauch jeden gleich an, der mich freundlich begrüßt. Denn mein Lebensgrungsatz ist immer die Verneinung.

Gib mir Sahne - ich tu als ob ich´s nicht seh. Was ich mag, das wird von mir selber entdeckt. Nur das Kännchen mit Rahm für den Sonntagskaffee wird in Nullkommanix von mir ausgeschleckt.“

Der Rum-Tum-Tugger kommt nur ungebeten.

Der Rum-Tum-Tugger „macht sich nichts aus Geschmuse. Doch wenn du grade nähst, spring ich dir in deine Fäden und schärfe meine Krall´n an der Spitzenbluse.“

Der Rum-Tum-Tugger ist ein komisches Tier.

Der Rum-Tum-Tugger macht sich nichts aus Geschmuse. Der Rum-Tum-Tugger ist ein schwieriges Tier. „Es gibt keinen auf der Welt, der aus ihm schlau wird.“

Alles muß nach seinem Kopf gehn, weil bei ihm alles,was er tut zur Schau-au-au zur Schau wird.“

M.Kunze

Erinnerung

„Mondlicht, schau hinauf in das Mondlicht, geh ins Land der Erinn´rung

auf der mondhellen Bahn.

Und wenn do dort erfahren hast, was Glück wirklich ist, fängt ein neues Leben an.

Träume-die Erinn´rung im Mondlicht, lächelnd denk ich an damals, als ich jung war und schön.

Ich glaub damals hab ich gewußt, was Glück wirklich ist. Warum mußte es vergehn?

Ausgebrannte Wirklichkeit, von kaltem Rauch umgeben.

Doch schon ist wieder eine Nacht vorüber, der Schleier wird sich heben.

Hoffnung-in mir lebt noch die Hoffnung, daß ich nicht einfach sterbe wie die Kerze im Wind.

Wenn es hell wird, wird diese Nacht Erinnerung sein, und ein neuer Tag beginnt.

Sonne, die durch grünes Laub fällt, Gleichnis für die Maid.

Die Erinn´rung, der die Nacht gehörte, verblaßt im Licht der Klarheit.

Spür mich, komm zu mir und berühr mich, nimm von mir die Erinn´rung, lös mich aus ihrem Bann.

Komm, berühr mich und du verstehst was Glück wirklich ist. Schau, ein neuer Tag fängt an.“

M.Kunze

Macavity

Macavity der Kater ist ein krimineller Fall.

Man nennt ihn auch „die unsichtbare Pfote“ überall.

Eine Kommission von Scotland Yard sucht ihn in einem fort. Sie eilt an jeden Tatort, doch - Macavity ist nicht dort.

Macavity, Macavity, ein Übeltäter aus Passion.

Er bricht das menschliche Gesetz, er bricht mit jeder Traditon. Er kann ins Nichts verschwinden, das ist sein Lieblingssport. Dann schnappt die Falle zu, jedoch - Macavity ist nicht dort. Such nach ihm in allen Schränken, such ihn hinterm Bücherbord.

Doch ich sag dir gleich, es ist umsonst: Macavity ist nicht dort.

Macavity, der Kater steht auf jedem Steckbrief drauf. Sein Fell mit roten Streifen fällt an ihm besonders auf. Er ist recht groß gewachsen und von hagerer Gestalt. Sein Bart ist ziemlich ungepflegt, sein Blick ist hart und kalt. Sein Kopf bewegt sich hin und her, er lauert auf dem Dach. Man meint, er döst nur vor sich hin, doch er ist völlig wach.

Macavity, Macavity, ein Bösewicht mit Ambition.

Er ist eine Ausgeburt an Hinterlist und Korruption.

Da betrügt er eine Lady, dort bestiehlt er einen Lord.

Zwar wird die Schandtat ruchbar, doch - Macavity ist nicht dort.

Er spielt den Ehrenmann, jedoch er mogelt beim Hasard.

Und sein Pfotenabdruck fehlt in der Kartei von Scotland Yard.

Der Vorrat ist geplündert und der Schmuckschrank aufgebrochen. Die Milch ist umgestoßen und vom Huhn gibts nur noch Knochen. Das Gewächshaus ist zerschlagen und der Gartenzaun durchbohrt.

Rätselhaft daran ist nur: Macavity ist nicht dort.

Macavity, Macavity, ein Bösewicht mit Ambition. Er ist eine Ausgeburt an Hinterlist und Korruption. Da betrügt er eine Lady, dort bestiehlt er einen Lord.

Bald wird die Schandtat ruchbar, doch Macavity Macavity

Macavity Macavity.

Bald wird die Schandtat ruchbar, doch Macavity ist nicht dort.

M.Kunze

MUSICAL - „CATS“

Musik/Komposition: Gesangstexte:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

- CATS hat den Charakter einer fröhlichen
- Zusammengehalten wird die Show weniger von der selbst, im Vordergrund steht vielmehr die Kunst der , sich für das Stück in zu verwandeln
- mit ihren und Leistungen, und natürlich mit ihren farbenfrohen Kostümen, geben sie den Katzen ihr individuelles, eigenwilliges Wesen
- hinzu kommt, daß CATS keine hat; zwar gibt es Katzentypen, die als Funktionsträger der Handlung agieren, doch ist letztendlich eine so unverwechselbar wie andere

Inhalt

Es ist Nacht. In der mischt sich vereinzeltes Fauchen und Kratzen. Über der Bühne am Sternenhimmel geht der Vollmond auf. Langsam kommen sie, eine nach der anderen, aus ihren Ecken und Winkeln geschlichen: die -, die sich zum alljährigen Jellicle- versammeln (Jellicle: von Kindersprache abgeleitet: „dear little cat“, vergleichbar mit dt. Wort „Mietzekatze“).

Der Treffpunktist ein großer , einParadies für Katzen.

Die schöne, weiße Victoria verkündet die Einladung zum Ball. Auf dem Höhepunkt des Festes soll der weise Kater Old Deuteronomy eine Katze erwählen, die für den Aufstieg in den und für ein bestimmt ist.

Nacheinander stellen sich die Katzen und Kater vor:

z.B. der Rum Tum Tugger, ein ganz besonders eigenwilliger Zeitgenosse: als Rock-Kater im schwarzen Glitzer-Anzug mimt er gern den Unterhalter, den Playboy oder einfach nur den Clown.

Dann erscheint Grizzabella: einst als Glamour-Katze bewundert, ist die alternde Diva grau und einsam. Eine lange Zeit war sie verschwunden, man hielt sie sogar schon für tot, doch der - läßt sie Hoffnung auf ein neues schöpfen. Mungojerrie u. Rumpleteazer, ein übermütiges ,noch jung und verspielt, verwandeln jeden Ort, an dem sie gerade auftauchen in ein heilloses . Doch auch sie haben gehörigen Respekt vor , dem weisen Oberhaupt der Katzen. Was seine Beziehung zu den anderen Katzen angeht, so kann man mit Sicherheit sagen, daß er keine hat.

Der Ball kann beginnen:

Grizzabella, von den anderen Katzen gemieden, traut sich vorsichtig heran und singt ihr Lied von glücklicheren Tagen: .

Zu Beginn des zweiten Aktes nimmt Old Deuteronomy Grizzabellas Lied noch einmal auf und erzählt von Momenten des wahren Glücks im Leben.

Im allgemeinen Gewirr ertönt eine bekannte und gefürchtete Stimme:

; der Bösewicht, den alle zu jeder Zeit fürchten. Er entführt , von beiden fehlt natürlich jede Spur. Da kann nur der magische Mr. Mistoffelees helfen, ein Multitalent der . Mit viel Hokuspokus und spektakulären Tricks zaubert er Old Deuteronomy wieder herbei.

Bevor der neue Morgen anbricht, muß der Oberhaupt eine Katze zur Wiedergeburt ernennen. Die Wahl fällt auf Grizzabella, die . Die anderen Katzen respektieren die Entscheidung; unter Beifall tritt Grizzabella die Reise zum an. Mit der Rede von Old Deuteronomy an das Publikum, wie man Katzen anzusprechen hat, endet der Jellicle-Ball im großen Finale.

Die Musik und die Choreographie

Die Musik

- poppige arrangierte Mischung aus und Liedern
- A.L.W. wendet das Prinzip an, nicht dem Stück selbst ein musikalisches zu geben, sondern den
- so hat jede Katze ihr eigenes und wird, wenn sie ein zweites oder drittes mal auftaucht, mit diesem Lied empfangen
- das Lied „“ wurde weltberühmt; auch die dt. Version „Erinnerung“ eroberte die Hitparaden

Die Choreographie

- wichtigste Aufgabe der Darsteller: Entwicklung eines Gespürs für ihre vom Menschen zur Katze
- wenige klassisch choreographierte Szenen; vielmehr toben sich meist einige Katzen auf der aus, während andere über irgendwelchen Dekorationsteilen herumturnen, einer Maus nachjagen oder einfach frech das ablenken - es passiert also vieles gleichzeitig; der Zuschauer erlebt fast immer mehrere , die sich gegenseitig damit übertrumpfen wollen, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Cats von A. L. Webber - Inhalt des Musicals und Biographie
Note
1
Autor
Jahr
1998
Seiten
15
Katalognummer
V97281
ISBN (eBook)
9783638099561
Dateigröße
361 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Cats, Webber, Inhalt, Musicals, Biographie
Arbeit zitieren
Juliane Opitz (Autor:in), 1998, Cats von A. L. Webber - Inhalt des Musicals und Biographie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97281

Kommentare

  • Gast am 23.5.2008

    doof.

    dieses Referat hat mir nicht geholfen!

  • Gast am 18.3.2002

    Total Klasse.

    Diese Hausarbeit fand ich wirklich total klasse, denn es gibt im Netz kaum eine Seite mit einer solch ausführlichen Biographie wie du sie hier geschrieben hast. Wirklich klasse!!!!!!!

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Titel: Cats von A. L. Webber - Inhalt des Musicals und Biographie



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