Die frühen Hochkulturen: FAQs
Welche Hochkulturen werden in diesem Text behandelt?
Der Text behandelt die frühen Hochkulturen Ägyptens, der Sumerer, der Assyrer, der Babylonier, die Induskultur und die Olmeken. Für jede Kultur wird ein Überblick über ihre Geschichte, ihre Organisation, ihre Kultur und ihren Untergang gegeben.
Wie ist der Text strukturiert?
Der Text ist thematisch gegliedert und behandelt jede Hochkultur in einem eigenen Abschnitt. Jeder Abschnitt enthält Informationen zur Entstehung, Entwicklung, Organisation, Kultur und zum Untergang der jeweiligen Kultur. Es werden wichtige Zeiträume, Herrscher und Ereignisse genannt.
Welche Informationen werden über das Alte Ägypten gegeben?
Der Text beschreibt die ägyptische Geschichte von der dynastischen Zeit (3000 v. Chr.) bis zur Eingliederung in das Römische Reich (30 v. Chr.), unterteilt in Altes Reich, Mittleres Reich und Neues Reich. Er erwähnt den Pyramidenbau, die Bedeutung des Pharaos, innere Konflikte, die Hyksos-Herrschaft und die „Seevölker“-Invasion als wichtige Ereignisse.
Was wird über die Sumerer berichtet?
Der Text beschreibt die sumerischen Stadtstaaten (3500 - 2000 v. Chr.) am Euphrat und Tigris, ihre Tempelkultur, den Priesterkönig, die Keilschrift, den Handel und ihren Untergang durch semitische Eroberer. Die kulturelle Bedeutung der Sumerer auch nach ihrem Untergang wird hervorgehoben.
Welche Informationen enthält der Text über die Assyrer?
Der Text schildert den Aufstieg des assyrischen Großreiches (1800 - 612 v. Chr.) durch Eroberungskriege im „Fruchtbaren Halbmond“, den Höhepunkt unter Assurbanipal und den Untergang durch die Meder und Babylonier. Die kriegerische Natur und die Brutalität der assyrischen Herrschaft werden betont.
Was erfährt man über das babylonische Reich?
Der Text beschreibt die Geschichte Babylons von der frühen Stadt bis zum Neubabylonischen Reich unter Nabupolassar, seinen Aufstieg nach dem Untergang Assyriens und die Bedeutung Babylons als kulturelles und politisches Zentrum. Der Kodex Hammurapi wird als Beispiel babylonischer Gesetzgebung erwähnt. Der Handel und die Entwicklungen in den Bereichen Technik und Wissenschaft werden angesprochen.
Was ist über die Induskultur zu lesen?
Der Text stellt die Induskultur (2500 - 1700 v. Chr.) als eine der frühen Bronzezeitkulturen Südasiens vor. Er beschreibt die städtebaulichen Merkmale, die Handwerkskunst und die bisher nicht entzifferte Schrift. Ökologische Veränderungen als Ursache für den Niedergang werden diskutiert.
Welche Informationen bietet der Text über die Olmeken?
Der Text beschreibt die Olmeken als die erste Hochkultur Mittelamerikas (um 1400 v. Chr.), ihre Zeremonienzentren, Tempelpyramiden und die Bedeutung ihrer Priester für die Entwicklung von Mathematik, Astronomie und Schrift. Der Einfluss der Olmeken auf die spätere Maya-Kultur wird erwähnt.
Welche Zeiträume werden in diesem Text abgedeckt?
Der Text behandelt einen Zeitraum von ca. 3500 v. Chr. bis 30 v. Chr., wobei die einzelnen Kulturen in unterschiedlichen Zeiträumen blühten. Die älteste behandelte Kultur ist die Induskultur, die jüngste das Alte Ägypten, welches bis in die römische Zeit beschrieben wird.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, der Text bietet für jede behandelte Hochkultur eine zusammenfassende Beschreibung ihrer wichtigsten Merkmale und ihres historischen Verlaufs. Es handelt sich nicht um einzelne, klar abgegrenzte Kapitel, sondern um thematisch organisierte Abschnitte.
Die frühen Hochkulturen
Das Reich der Ägypter (3000 - 1070 v.Chr.):
Mit dem Anfang des 3. Jahrtausends begann in Ägypten die dynastische Zeit. Bis zur Eingliederung des Landes in das Römische Reich im Jahre 30 v.Chr. lösten einander 31 Herrscherfamilien (Dynastien) ab. Das Alte Reich (2650 - 2155 v.Chr.) begann mit dem Herrschaftsantritt der 3. Dynastie. Das besondere Merkmal dieser Periode ist der Bau der großen Pyramiden als Grabstätten für die Könige der 4. Dynastie. Diese Bauten zeugen in ihrer Monumentalität einerseits von der enormen Machtfülle der Pharaonen und andererseits von einer ungeheuren organisatorischen Leistung. Der kostspielige und unproduktive Bau der Pyramiden führte letztendlich zur wirtschaftlichen Erschöpfung und zu inneren Spannungen. Der Glaube an die Göttlichkeit des Pharao und der ihm vertretenen Weltordnung schwand. Anarchie war die Folge. Verwaltung, Wirtschaft und soziale Ordnung brachen zusammen. Schließlich zerbrach in diesen revolutionären Wirren die Einheit des Landes. In der folgenden Ersten Zwischenzeit (2155 - 2050 v.Chr.) existierten wieder zwei rivalisierende Königreiche in Ober- und Unterägypten. Das Mittlere Reich (2050 - 1650 v.Chr.) entstand mit der Wiedervereinigung Ägyptens. Mit Hilfe eines stehenden Heeres wurden die Unabhängigkeitsbestrebungen der Gaufürsten zurückgedrängt und ein von der Zentralgewalt straff geführtes Einheitsreich aufgebaut. Allerdings beruhte die Herrschaft nun nicht mehr - wie im Alten Reich - auf der religiös motivierten Fügung der Bevölkerung, sondern vielmehr auf dem Zwang, der jedem seinen Platz in der Gesellschaft zuwies. Doch schon bald verblasste der äußerliche Glanz und die Gaufürsten setzten sich erneut durch. Die Macht der Pharaonen zerfiel allmählich, während sich die aufgeblähte Bürokratie halten konnte. In der nun folgenden Zeit der Unsicherheit und inneren Wirren gegen Ende des Mittleren Reiches kam es zu einem stetigen Einsickern von semitischen Stämmen in das Nildelta. Das Ende des Mittleren Reiches kam aber erst mit der Machtübernahme der Hyksos (Herrscher der Fremdländer). Diese erste Fremdherrschaft in Ägypten dauerte etwa 100 Jahre. Die Hyksos verdankten ihre Überlegenheit den von Pferden gezogenen Streitwagen. Sie beherrschten von ihrer Hauptstadt Auaris aus das Nildelta und das untere Oberägypten. Der südliche Teil Ägyptens mit der Hauptstadt Theben blieb in ägyptischer Hand. Von hier aus wurde der Kämpf gegen die Hyksos aufgenommen und das Reich nach deren Vertreibung wieder vereint. Das Neue Reich (1550 - 1070 v.Chr.) stellt den Höhepunkt des Alten Ägypten dar. Das Königreich am Nil wurde zur führenden Großmacht des Vorderen Orients. Seine größte Ausdehnung erreichte es unter dem Pharao Thutmosis III. (1490 - 1436 v.Chr.); in langjährigen Kriegen schob er seine Macht bis an den Euphrat und an die Grenzen des mächtigen Hethiterreiches in Kleinasien vor. Im Süden reichte der ägyptische Einfluss bis weit in den Sudan hinein. Das Ende des Neuen Reiches wurde durch den großartigen Abwehrerfolg Ramses III. gegen die „Seevölker“ eingeleitet. Die Abwehr dieser Ausläufer der großen indoeuropäischen Völkerbewegung, die zuvor schon das Hethiterreich vernichtet hatte, erforderte die Aufbietung der gesamten Kraft des Pharaonenstaates. Letztlich war er dadurch überfordert. Die Bevölkerung verarmte und das Königtum konnte seine Macht nicht mehr aufrecht erhalten. In der folgenden 3. Zwischenzeit (1070 - 712. v.Chr.) war Ägypten in zwei Herrschaftsbereiche geteilt. Die Spätzeit des Reiches und die Ptolemäerherrschaft besiegelten schließlich den Untergang. Nach einer nur kurz dauernden äthiopischen Fremdherrschaft wurde Ägypten zunächst assyrische und dann persische Provinz. Als Alexander der Große das Perserreich vernichtete, eroberte er auch Ägypten (322 v.Chr.). Nach dem Tod Alexanders gelang es den Ptolemäern, ihre Herrschaft am Nil aufzurichten. Schließlich wurde Ägypten am Ende der römischen Bürgerkriege im Jahre 30 v.Chr. durch Oktavian dem Römischen Reich als Provinz einverleibt.
Die Stadtstaaten der Sumerer (3500 - 2000 v.Chr.):
Die Hochkultur am Unterlauf von Euphrat und Tigris wurde von den Sumerern, einem Volk, dessen Herkunft unbekannt ist, am Ende des vierten Jahrhunderts vor Christi Geburt begründet. Sie errichteten dort zahlreiche selbstständige Stadtstaaten, unter denen Ur, Uruk und Lagasch die bedeutendsten waren. Die Städte waren regelmäßig nach einem Plan angelegt; ihren Mittelpunkt bildete der auf einem künstlichen Terrassenberg gebaute Tempel, der zugleich Gotteshaus und Residenz des Priesterkönigs war. Alles Land war Tempeleigentum und wurde von den bäuerlichen Untertanen bewirtschaftet, die den Ertrag der Ernte an den Tempel abliefern mussten. Dieses Volkseinkommen verteilten dann die Beamten des Priesterkönigs an alle Bewohner. Dazu wurde sehr früh die Keilschrift entwickelt. Da in Mesopotamien wichtige Rohstoffe fehlten, kam es bald zu einem ausgedehnten Handel, der im Westen bis an die Küsten des Mittelmeeres und im Osten bis an den Indus reichte. Exportiert wurden vor allem Erzeugnisse des Kunsthandwerks, der Töpferei und Weberei; bezahlt wurde mit Gold und Silber. Im religiösen Denken der Sumerer spielten Sonne, Mond und die Gestirne eine wichtige Rolle. Schließlich ist noch vor 2000 v.Chr. die Staatenwelt der Sumerer semitischen Eroberern zum Opfer gefallen. Die sumerische Kultur erwies jedoch eine erstaunliche Widerstandskraft und hat auch in folgenden Jahrtausenden dem mesopotamischen Raum geprägt.
Der Kriegerstaat der Assyrer (1800 - 612 v.Chr.):
Um 1800 v.Chr. begannen die Assyrer von ihrem Kerngebiet am mittleren Tigris aus ein Großreich aufzubauen. Bis in das 7. Jahrhundert v.Chr. unterwarfen sie in zahllosen Kriegen alle Staaten des sogenannten „Fruchtbaren Halbmondes“ und zerstörten brutal deren Kulturen. Ganze Völker wurden zwangsweise umgesiedelt. Die Macht der Assyrer erreichte im 7.Jahrhundert v.Chr. unter König Assurbanipal ihren Höhepunkt. Sein Reich erstreckte sich von Ägypten bis zur iranischen Hochebene. Doch im Jahre 614 v.Chr. nahmen die Meder Assur ein und eroberten mit Hilfe Babylons 612 v.Chr. die Stadt Ninive; damit war der Untergang des Assyrischen Reiches besiegelt worden.
Das Reich der Babylonier (1800 - 600 v.Chr.):
Bereits in prähistorischer Zeit war dieses Gebiet besiedelt. In Dokumenten wird die Stadt Babylon erstmals gegen Ende des späten 3. Jahrtausends v. Chr. erwähnt. Um 2200 v. Chr. war Babylon als Tempelstätte bekannt. Um 1900 v. Chr. war Babylon bereits ein unabhängiger Stadtstaat. Die Kassiten machten den Stadtstaat Babylon zur Hauptstadt von Babylonien, einer Region, zu der das ganze südliche Mesopotamien gehörte. Die Stadt war das Verwaltungszentrum eines großen Königreiches. Zum religiösen Zentrum des Königreiches wurde Babylon vermutlich im 12. Jahrhundert v. Chr., als sein Hauptgott Marduk zum obersten Gott des mesopotamischen Pantheons erhoben wurde. 1158 v. Chr. fiel die kassitische Dynastie, woraufhin Babylon von verschiedenen Dynastien beherrscht wurde, bis es im späten 8. Jahrhundert v. Chr. unter assyrischen Einfluss geriet. Im Jahre 689 v. Chr. wurde Babylon unter dem assyrischen König Sanherib dem Erdboden gleichgemacht und von seinem Nachfolger wieder aufgebaut. 625 v. Chr. übernahmen die Chaldäer unter der Führung von Nabupolassar die Herrschaft über die Stadt. Er wurde der Gründer des Neubabylonischen Weltreiches, das den Untergang Assyriens herbeiführte und dessen Erbe antrat.
Ihre Haupteinkünfte kamen aus Landwirtschaft und Handel. An der Spitze der politischen Struktur stand der König als absoluter Herrscher, der gesetzgebende, richterliche und vollziehende Gewalt hatte. Ihm waren eine Gruppe von ausgewählten Statthaltern und Verwaltern unterstellt. In den 1 200 Jahren des babylonischen Reiches entwickelte sich dieses Land zu einem Staat höchster kultureller Blüte. Babylon wurde zum mächtigen Zentrum im Zweistromland, das starken Einfluss auf die angrenzenden Länder ausübte. Eines der wichtigsten Werke aus einer Sammlung babylonischer Literatur, die bei Ausgrabungen gefunden wurde, ist der Kodex Hammurapi aus dem 18. Jahrhundert v. Chr.; eine Gesetzessammlung, die zusammen mit anderen Dokumenten und Briefen aus verschiedenen Epochen ein umfassendes Bild der babylonischen Sozialstruktur und der wirtschaftlichen Organisation ergab. Auf technischem, wissenschaftlichem und handwerklichem Gebiet erreichten die Babylonier ein außerordentlich hohes Niveau. Es existierten rege Handels- und Exportbeziehungen mit Ägypten, Kleinasien, Syrien und den Ägäischen Inseln. Die Babylonier benutzten die von den Sumerern entwickelte Keilschrift, die ein effektives Funktionieren ihrer gesetzlichen, administrativen und wirtschaftlichen Institutionen ermöglichte.
Induskultur (2500 - 1700 v. Chr.):
Die Induskultur ist die früheste Kultur Südasiens, die den Bronzezeitkulturen im antiken Ägypten, Mesopotamien und auf Kreta entspricht. Reste von Siedlungen, die zu dieser Kultur gehören, wurden überall im pakistanischen Industal, gefunden. Die Induskultur erstreckt sich über eines der größten Gebiete, das eine einzelne Kultur der Bronzezeit eingenommen hat. Die Ausgrabungen legten Siedlungen mit Häusern aus Lehmziegeln frei, die durch ein rechtwinkliges Straßennetz verbunden sind; alle Städte weisen einen einheitlichen Bauplan mit einer Zitadelle und Entwässerungssystemen auf. Die Fundstücke im Industal zeugen von großer Spezialisierung der einzelnen Handwerke; man fand Töpferwaren, Keramikspielzeug und -figurinen, geschliffene Karneolperlen, Metallornamente und -werkzeuge (aus Bronze, Silber und Gold) sowie Siegelstempel mit einer noch nicht entzifferten Hieroglyphenschrift. Um 2000 v. Chr. führten ökologische Veränderungen - vermutlich Überschwemmungen - zum Verlassen vieler Siedlungen und zu Änderungen der wesentlichen Kulturmerkmale.
Ein Blick nach Amerika:
In Mittelamerika vollzog das Volk der Olmeken als erstes die Entwicklung zur Hochkultur. Es siedelte an der Küste des Golfes von Mexiko. Um 1400 v.Chr. setzte ein kultureller Aufschwung ein. Er betraf die Kunst, die Architektur, das religiöse Leben, den Handel und die Technologie; eine differenzierte Gesellschaft entstand. An ihren heiligen Stätten bauten die Olmeken große Zeremonienzentren mit Tempelpyramiden. Die Priester verfügten über mathematische, astronomische und technische Kenntnisse. Auf sie gehen die ersten schriftlichen Aufzeichnungen zurück, die in der späteren Maya-Kultur zu einem Schriftsystem weiterentwickelt wurde.
- Arbeit zitieren
- Harald Messner (Autor:in), 1999, Die frühen Hochkulturen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97310