In der vorliegenden Hausarbeit soll ausschließlich der Teil von Sophie von La Roches Aufenthalt in London betrachtet werden und ihr Blick auf die seiner Zeit hochentwickelte Großstadt London. Dabei soll der Blick Sophie von La Roches insbesondere in ihrer Rolle als Frau auf London ermittelt werden, als auch die Frage, ob sich durch ihren Aufenthalt neue Freiräume für sie ergaben.
Um ihren Erfahrungen in London auf die Spur zu kommen, werden zunächst die Voraussetzungen und Bedingungen von Reisen im 18. Jahrhundert allgemein und sodann für Reisen von Frauen geschildert. Danach erfolgt die Analyse von von La Roches Londonaufenthalt: Es wird ermittelt, welche Medien und sozialen Beziehungen Sophie von La Roche als Informationsquellen nutzte, um Zugang zu kulturellen Ereignissen und damit zur Londoner Gesellschaft zu erlangen. Als nächstes erfolgt eine Makro- und Mikroanalyse Sophie von La Roches Beobachtungen, die Aufschluss über ihre Interessen geben soll. Der Fokus soll vor allem auf die Differenzerfahrungen von La Roche gelegt werden. Dadurch soll ihre indirekte Kritik an ihrem Heimatland hervorgehoben werden.
"Hätte es der würdigen Frau gefallen, nur das niederzuschreiben, was sie gesehen, und nicht alles, was sie dabey gedacht, empfunden, gesprochen, oder was ihr sonst bey den mancherley Gegenständen eingefallen, so würden, …wenige Bogen hinreichend gewesen seyn“. So rezensiert die Allgemeinen deutschen Bibliothek 1790 Sophie von La Roches 740
Seiten umfassendes Werk „Ein Tagebuch einer Reise durch Holland und England“.
Während die Zeitgenossen scheinbar eine rein sachliche Darstellung bevorzugten, sind für den Historiker gerade die detaillierten, subjektiven Beschreibungen der Autorin von besonderem Erkenntnis. Nach neustem Forschungsstand war die Zahl der reisenden Frauen in der Frühen Neuzeit deutlich höher als zuvor vermutet. In der Geschichtswissenschaft haben sich
vor allem Wolfgang Griep und Annegret Pelz intensiv der Untersuchung dieses speziellen Themas gewidmet.
Während es zu Stadtbeschreibungen von Frauen nur vereinzelte Aufsätze gibt, ist den Landschaftsbeschreibungen aus weiblichen Reiseberichten eine Monographie gewidmet. Es ist jedoch festzustellen, dass sich vor allem die literaturwissenschaft aktuell eingehend mit den literarischen Hinterlassenschaft und der Person Sophie von La Roche auseinandersetzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Tagebuch
- 3. Reisende Männer im 18. Jahrhundert
- 4. Reisende „Frauenzimmer“ im 18. Jahrhundert
- 5. Sophie von La Roches Informationsquellen
- 6. Beobachtungen Sophie von La Roches
- 7. Differenzerfahrungen
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Sophie von La Roches Reisetagebuch durch Holland und England, fokussiert auf ihren Londonaufenthalt und ihren Blick als Frau auf die Großstadt im 18. Jahrhundert. Es wird untersucht, inwiefern ihr Aufenthalt neue Freiräume eröffnete und wie sie London als Ort des Vergnügens und der kulturellen Erfahrung wahrnahm.
- Reiseberichte von Frauen im 18. Jahrhundert
- Sophie von La Roches Wahrnehmung Londons
- Soziale und kulturelle Erfahrungen von La Roche in London
- Der Einfluss der Aufklärung auf Reiseberichte
- Differenzerfahrungen und indirekte Kritik am Heimatland
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung präsentiert die Forschungsfrage und den Fokus der Arbeit: die Analyse von Sophie von La Roches Londoner Erfahrungen und ihre Rolle als Frau im 18. Jahrhundert. Sie stellt den Kontext durch die Diskussion der damaligen Reiseberichte und den Forschungsstand zu reisenden Frauen in der Frühen Neuzeit dar. Der Mangel an ausführlichen Studien über weibliche Stadtbeschreibungen und die Konzentration der Literaturwissenschaft auf den literarischen Aspekt von La Roches Werk werden betont. Die Arbeit konzentriert sich auf La Roches London-Erfahrungen und die Frage nach neuen Freiräumen für sie.
2. Das Tagebuch: Dieses Kapitel beschreibt das Werk "Ein Tagebuch einer Reise durch Holland und England" (1788) von Sophie von La Roche. Es beleuchtet die scheinbare Intimität durch die direkte Ansprache ihrer Töchter und die These, dass trotz des intimen Stils eine Veröffentlichung beabsichtigt war. Die finanzielle Notwendigkeit durch das Schreiben und die Erfüllung eines Lebenstraums werden als wichtige Motive genannt. Die positive Voreinstellung von La Roche gegenüber London, beeinflusst von der im 18. Jahrhundert verbreiteten "Anglomanie", wird als möglicher Grund für die meist positiven Beschreibungen, trotz der sozialen Realitäten des industriellen Londons, erörtert. Ihr adeliger Hintergrund und der damit verbundene soziale Kontext in London werden als Einflussfaktor auf ihre Wahrnehmung diskutiert.
3. Reisende Männer im 18. Jahrhundert: Dieses Kapitel behandelt die Beliebtheit von Reiseberichten im 18. Jahrhundert, besonders bei adeligen Männern. Es beschreibt die Gründe für ihre Reisen – Aufklärung, Neugier auf andere Kulturen, wissenschaftliche Exkursionen und geschäftliche Unternehmungen – und wie diese Reisen den sozialen Status und die Bildung beeinflussten. Die Erweiterung des Horizonts durch internationalen Diskurs wird als zentrales Motiv für männliche Reisen hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Sophie von La Roche, Reisetagebuch, London, 18. Jahrhundert, Frauenreisen, Aufklärung, Anglomanie, Stadtbeschreibung, Differenzerfahrungen, Freiräume, Vergnügen, soziale Realität.
Häufig gestellte Fragen zu "Sophie von La Roches Reisetagebuch: London-Erfahrungen einer Frau im 18. Jahrhundert"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Reisetagebuch von Sophie von La Roche, insbesondere ihren Londonaufenthalt, und untersucht ihren Blick als Frau auf die Großstadt im 18. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf der Frage, inwiefern ihr Aufenthalt neue Freiräume eröffnete und wie sie London als Ort des Vergnügens und der kulturellen Erfahrung wahrnahm.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie Reiseberichte von Frauen im 18. Jahrhundert, Sophie von La Roches Wahrnehmung Londons, ihre sozialen und kulturellen Erfahrungen in London, den Einfluss der Aufklärung auf Reiseberichte, und Differenzerfahrungen sowie indirekte Kritik am Heimatland. Es wird auch der Vergleich mit den Reiseberichten männlicher Zeitgenossen angestellt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in acht Kapitel gegliedert: Einleitung, Beschreibung des Tagebuchs, Reiseberichte reisender Männer im 18. Jahrhundert, Reiseberichte reisender Frauen im 18. Jahrhundert, Sophie von La Roches Informationsquellen, Sophie von La Roches Beobachtungen, Differenzerfahrungen und Fazit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Thematik.
Was wird in der Einleitung dargestellt?
Die Einleitung formuliert die Forschungsfrage und den Fokus der Arbeit: die Analyse von Sophie von La Roches Londoner Erfahrungen und ihre Rolle als Frau im 18. Jahrhundert. Sie stellt den Kontext durch die Diskussion der damaligen Reiseberichte und den Forschungsstand zu reisenden Frauen in der Frühen Neuzeit dar. Der Mangel an ausführlichen Studien über weibliche Stadtbeschreibungen wird hervorgehoben.
Was ist das zentrale Thema des zweiten Kapitels?
Das zweite Kapitel beschreibt Sophie von La Roches Tagebuch "Ein Tagebuch einer Reise durch Holland und England" (1788). Es beleuchtet den intimen Stil des Tagebuchs und die Frage nach der Intention einer Veröffentlichung. Finanzielle Notwendigkeit und die Erfüllung eines Lebenstraums werden als Motive genannt. Die "Anglomanie" des 18. Jahrhunderts und La Roches adeliger Hintergrund werden als Einflussfaktoren auf ihre Wahrnehmung diskutiert.
Worum geht es im Kapitel über reisende Männer im 18. Jahrhundert?
Dieses Kapitel behandelt die Beliebtheit von Reiseberichten unter adeligen Männern im 18. Jahrhundert. Es beschreibt die Gründe für ihre Reisen (Aufklärung, Neugier, wissenschaftliche Exkursionen, Geschäft), wie diese Reisen den sozialen Status und die Bildung beeinflussten und die Erweiterung des Horizonts durch internationalen Diskurs.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sophie von La Roche, Reisetagebuch, London, 18. Jahrhundert, Frauenreisen, Aufklärung, Anglomanie, Stadtbeschreibung, Differenzerfahrungen, Freiräume, Vergnügen, soziale Realität.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und beantwortet die Forschungsfrage. Es wird vermutlich die Bedeutung von Sophie von La Roches Reisetagebuch für das Verständnis von Frauenreisen und -erfahrungen im 18. Jahrhundert beleuchten und die Rolle Londons als Ort neuer Freiräume für La Roche herausstellen (genaue Schlussfolgerungen sind aus dem gegebenen Text nicht vollständig ersichtlich).
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2014, Sophie von La Roche. Der Blick einer reisenden Frau auf London im 18. Jahrhundert, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/974170