In dieser Arbeit werden zunächst kultur- und raumbezogene Positionen dargelegt, da diese die häufigste Form von Kritik am Universalismus der Menschenrechte darstellen. Es folgen noch Texte, in denen Moral und historische Entwicklung der Menschenrechte zur Beantwortung der Frage nach der Universalität herangezogen werden. Zudem wurde bewusst jüngere Literatur seit den 1990er Jahren zur Untersuchung ausgewählt, da es hier schließlich um die Bewertung des aktuellen Menschenrechtsregimes gehen soll und der Universalismus der Menschenrechte heutzutage auch in viel mehr Staaten anerkannt wird als noch vor mehreren Jahrzehnten.
Menschenrechte sind Produkt westlichen Denkens, das besonders aus den Unrechtserfahrungen der zwei Weltkriege hervorgegangen ist. Die Staaten, die die Menschenrechte 1948 hervorgebracht haben, sind von ihrer Angemessenheit, Gültigkeit und vor allem von ihrem universellen Anspruch überzeugt und sind der Ansicht, dass ebenjene Menschenrechte überall und für alle gleich gelten sollen. Wie ein historischer Rückblick zeigt, haben die Unterzeichnung und Ratifizierung der Menschenrechte vieler Staaten weltweit viele Fortschritte in Bezug auf Gleichstellung und Gleichberechtigung erwirken können. Und dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass der universelle Gültigkeitsanspruch der Menschenrechte zahlreiche Probleme mit sich bringt. In vielen Kulturkreisen, in denen ein anderes Wertebild vorherrscht, werden Menschenrechte zum Teil abgelehnt, ihre praktische Anwendung erschwert oder nur formell eingehalten. Dies wird auch als Kulturrelativismus bezeichnet und in vielen verschiedenen Werken, die auch im Verlauf dieses Essays Erwähnung finden werden, angesprochen.
Aber kann es überhaupt verschiedene Auffassungen von Menschenrechten geben, je nach Kultur oder individuellem Verständnis? Würde dies nicht ebenjenem Universalanspruch widersprechen und die Idee der Menschenrechte begraben, da zwischen verschiedenen Menschen unterschieden würde? Diese und weitere Fragen sind Thema dieses Essays zum Thema „Sind Menschenrechte universell gültig?“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kultur- und raumbezogene Positionen als Erklärungsansatz
- Erklärung des Universalismus durch Moral und die geschichtliche Entwicklung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der Frage nach der Universalität von Menschenrechten. Es wird untersucht, ob Menschenrechte tatsächlich für alle Menschen in allen Kulturen gleichermaßen gelten können, oder ob es kulturelle und regionale Unterschiede in der Interpretation und Anwendung von Menschenrechten gibt.
- Kulturrelativismus und der Anspruch auf universelle Gültigkeit von Menschenrechten
- Kritik am Menschenrechtskonzept aus asiatischer und islamischer Sicht
- Die historische Entwicklung von Menschenrechten und deren Einfluss auf den Universalismus
- Die Rolle von Moral und Werten in der Begründung von Menschenrechten
- Die Bedeutung von Toleranz und Akzeptanz für die Umsetzung von Menschenrechten in verschiedenen Kulturen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Essay beginnt mit einer kurzen Einführung in die Thematik der Universalität von Menschenrechten und stellt die zentrale Frage, ob Menschenrechte tatsächlich universell gültig sind. Es wird auf den historischen Hintergrund von Menschenrechten und die Problematik des Kulturrelativismus eingegangen.
Kultur- und raumbezogene Positionen als Erklärungsansatz
Dieses Kapitel analysiert die Kritik am Universalismus von Menschenrechten aus kultur- und raumbezogener Perspektive. Es werden die Argumentationen von verschiedenen Autoren wie Georg Lohmann, Brigitte Hamm, Jack Donnelly und Vitit Muntarbhorn vorgestellt, die auf die Unterschiede in der Auffassung von Menschenrechten in verschiedenen Kulturen hinweisen.
Erklärung des Universalismus durch Moral und die geschichtliche Entwicklung
Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung von Menschenrechten und deren Verbindung zum Universalismus. Der Autor Ernst Tugendhat wird zitiert, um zu erläutern, wie die Entstehung von Menschenrechten mit dem Abbau traditionalistischer Machtkonzepte und dem Aufkommen demokratischer Strukturen zusammenhängt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieses Essays sind: Menschenrechte, Universalismus, Kulturrelativismus, Moral, Geschichte, Demokratie, Toleranz, Akzeptanz, Asiatische Erklärung in Bangkok, Kulturelle Kontextualisierung, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Menschenrechte und ihre universelle Gültigkeit. Grenzen und Möglichkeiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/974841