Der Erste Weltkrieg


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

11 Seiten, Note: 11 Punkte


Leseprobe


Inhalt

1. Ursachen und Ausbruch des Krieges
1.1. Die Vorgeschichte
1.2. Der Anlaß
1.3. Die Ursachen
1.4. Der Schlieffenplan

2. Verlauf des Ersten Weltkriegs
2.1. Die Phasen des Ersten Weltkriegs
2.2. Der Bewegungskrieg
2.3. Der Stellungskrieg
2.4. Der U-Bootkrieg
2.5. Der Entscheidungskampf und die Friedensbemühungen

3. Der Versailler Vertrag

4. Der Erste Weltkrieg und die Situation in Deutschland

5. Bedeutung des ersten Weltkriegs

6. Quellenangaben

Vor 3 Generationen war die Welt der Schauplatz des ersten Krieges, der sich über fast alle Kontinente der Erde erstreckte. Die Welt war Zeuge einer Urkatastrophe geworden, Zeuge von Zerstörung, Leid, Unvernunft, Haß, Prestigedenken, übersteigertem Nationalismus und unvorstellbaren Kriegsgelüsten. Auslöser war ein Mord, die Ursachen weitreichender und bis heute nicht genau geklärt. Der Krieg als weiterführung der Politik, Prestigedenken, eine verstrickte Bündnispolitik, wirtschaftliche Rivaliät und militärisches Wettrüsten zogen die 5 Großmächte Großbritanien, Frankreich, das Deutsche Reich, die Doppelmonarche Österreich- Ungarn, Russland und insgesamt 27 beteiligte Nationen in den Krieg. Zum ersten Mal wurde die moderen Waffentechnik und die neuen Methoden der Kriegsführung genutzt um Millionen von Menschen das Leben zu nehmen. Staaten stellten die gesamte Infrastruktur des Landes auf den Krieg um. Allein 2340 Millionen Patronen wurden 1917 in Deutschland hergestellt. Unmengen von Bomben, Gewehren, Minen und Granaten stellten die 5 Großmächte in den 4 Jahren Krieg her.

Der erste Weltkrieg begann am 1. August 1914, 18.30 Uhr und endete am 11. November 1918, 12.00 Uhr. Er dauerte 4 Jahre und 103 Tage oder 1564 Tage oder 37`539 Stunden. In jeder Stunde vorlohren 266, in jeder Minute 4 Menschen ihr Leben. Insgesamt circa 10 Millionen Menschen verlohren in diesem Krieg ihr Leben.

Dieses Referat soll einen Überblick über die Gründe, die zu diesem Krieg führten, den Verlauf und die Auswirkungen geben.

Ursachen und Ausbruch des Krieges

Der eigentliche Auslöser des Krieges war die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Gemahlin am 28. Juni 1914 in Sarajewo durch den Studenten Gavrilo Princip, welcher einer geheim-serbischen Untergrundorganisation beziehungsweise einer Stundentengruppe angehörte. Doch die eigentliche Ursache des Attentats, auch als Julikrise bezeichnet, basiert auf dem ungelösten Nationalitätenproblem des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn. Neben den staatstragenden und privilegierten österreichischen und buldgarsichen Bevölkerungsschichten lebten in der Doppelmonarche eine Anzahl von Slaven. Diese strebten ihre nationale Befreiung und Autonomie an, denn vorallendingen die im Süden lebenden Serben, Kroaten und Slowenen forderten seit Anfnag des Jahrhunderts frei und unabhängig über ihre Existenz entscheiden zu können. Diese Bewegungen folgten aus der Slawenfeindlichen Politikit Ungarns, das seine Vorrangstellung in der Doppelmonarchie durch den Triasplan Franz Ferdinands gefährdet sah. Die Handlungen der Slawen in Österreich-Ungarn wurden durch die Unterstützung des Königreich Serbiens bestärkt, dieses wollte, im Sinne des Panslawismus, eine Vereinigung aller Südslawen zu einem serbischen Großreich und hatte die Rückendeckung Russlands als Schutzmacht des Panslawismus.

Rußland wiederrum versprach sich Vorteile von einem Einschreiten in den Streit, da es auf den ungehinderten Zugang zu den Weltmeeren über die Dardanellen und einem größeren Einflussbereich in der Balkanregion ungemein profitieren würde. Tronfolger Franz-Ferdinand hatte aber einen Plan ausgearbeitet um der inneren Zerüttung des Vielvölkerstaates und der existentiellen Bedrohung durch einen Krieg entgegenzuwirken. Er plante aus der Doppelmonarchie eine Dreiermonarchie zu machen, die nach seinen Vorstellungen aus Österreichern, Bulgaren und Südslawen bestehen sollte (auch Triasplan genannt). Da dieser Plan die Bestrebungen des Königreichs störte und durch die Eingliederung der Slawen in die Politik Österreichs keine Einflußspären mehr auf die Österreichslawen durch Serbien bestünde, dies den Plan eines Großserbischen Reiches wieder sprengen würde, musste der Initiator beseitigt werden. Dies übernahm die geheime organisation Serbiens, genannt die ,,schwarze Hand". Der Mord an Franz-Ferdinand erregte in der europäischen Öffentlichkeit reges Entsetzten und alle Kabinette waren der Auffassung, daß das Königreich Serbien Österreich-Ungarn genugtuung schuldig sei, schließlich duldete das Königreich eine Geheimorganisation. Österreich wollte nun ein für alle mal Serbien als politischen Machtfaktor ausschalten und in einem teritorial begrenzten Krieg das Königreich unterdrücken und in die Doppelmonarchie eingliedern. Für dieses Vorhaben holte sich Österreich die Unterstützung Deutschlands - vorerst nur auf dem Papier - kalkulierte aber auch einen Europäischen Krieg ein, da hinter Serbien, aufgrund der panslawistischen Politik, Rußland und hinter Rußland, durch die geschlossene ,,Entente Cordiale", Frankreich und England stand. Mit dem ,,Blancoscheck" Deutschlands im Rücken stellte Österreich am 23. Juli 1914 ein äußerst hartes, auf 48 Stunden begrenztes Ultimatum an Serbien, in dem es die Unterdrückung jeglicher Aktionen und Propaganda gegen Österreich-Ungarn und die Mitwirkung von österreichischen Beamten bei der Aufklärung des Mordfalles forderte. Serbien aktzeptierte das Ultimatum in fast allen Punkten, bis auf die Unterstützung bei der Aufklärung, da dies die Souveränität des Königreiches verletzen würde. Ein Frieden war nach wie vor möglich und selbst Wilhelm II. betonte das ,,jeder Grund zum Krieg" entfalle. Doch Österreich-Ungarn sah sein Vorhaben der inneren stabilisierung durch Serbien weiterhin gefährdet und erklärte deshalb am 28. Juli 1914 dem Königreich den Krieg. Daraufhin wurde ein Räderwerk an Bündnisverpflichtungen und allgemeiner Mobilmachung in Gang gesetzt, welches aus einem ursprünglich teritorial begrenztem Krieg einen Weltkrieg machte. Am 30. Juli 1914 ordnete Zar Nicolaus II. die Gesamtmobilmachung Rußlands an. Einen Tag später reagierte Deutschland mit einem, auf 12 Stunden befristeten, Ultimatum an Rußland, in dem es die unverzügliche Einstellung der Mobilmachung gegen Österreich-Ungarn und vorallendingen Deutschland forderte. Da dieses Ultimatum unbeantwortet blieb, erklärte das Deutsche Reich am 1. August 1914 Rußland den Krieg. Über jegliche Vernunft kam es zur Eskalation, denn für einen Einfrontenkampf hatte der deutsche Generalstab keinen Aufmarsch- und Kriegsplan. Somit war die deutsche Heeresleitung gezwungen nach dem 1905 entworfenen und danach geringfügig veränderten Plan des verstorbenen Graf Alfred von Schlieffen vorzugehen. Dieser war für einen Zweifrontenkrieg gegen Rußland und Frankreich konzipiert worden und sollte den Krieg in 2 Teile zerlegen. Im ersten Teil des Schlieffenplanes sollten die deutschen Armeen über das neutrale Belgien im Nordwesten in Frankreich einfallen, um die unüberwindbare Ostgrenze (Maginot-Linie) zu umgehen, um danach im Zuge einer ,,Niederwerfungsstrategie" innerhalb von 6 Wochen Frankreich zu besiegen. Im zweiten Teil des Schlieffenplanes sollten die Truppen noch vor der Gesamtmobilmachung Rußlands an die Ostfront um dann dort mit einem Sieg den Krieg zu beenden. Durch diesen Plan folgte am 3. August 1914 die Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich. Am 4. August 1914 marschierten Deutsche Truppen in Belgien ein und damit musste unweigerlich Großbritanien mit in den Krieg ziegen, da England seit dem Londoner Protokoll von 1831 für die Neutralitätswahrung Belgiens verantwortlich war, außerdem war England darauf aus das Gleichgewicht der Mächte in Europa zu wahren. Am 4. August wurde ein Ultimatum an Deutschland gestellt, welches jedoch unbeantwortet blieb un Am 4. August um Mitternacht England in den Krieg eintreten lies.

Die Julikrise 1914 war aber nur der letzte Funke gewesen, der zum Ausbruch des Krieges führte. Die eigentlichen Ursachen reichen weit ins 19. Jahrhundert zurück. Verschiedenste Gründe wie der Imperialismus mit der damit verbundenen Kolonialpolitik, das starr formierte Bündnissystem, die Dominanz von Chauvinismus, Militarismus uns Prestigedenken und der schonungslose Konkurrenzkampf der Industriestaaten um Marktanteile und Einflußspären auf der ganzen Welt führten zu dieser spannungsgeladenen Athmosphäre zwischen den europäischen Großmächten die fast zu kleinen Kriegen führten. Der eigentliche Verliehrer, dem in diesem Referat eine große Bedeutung zugesprochen wird ist Deutschland. Das Deutsche Reich wurde 1871 als letzer europäischer Nationalstaat gegründet und entwickelte sich schnell zum zweitgrößten Industriestaat der Erde. Aufgrund des Vorsprungs der übrigen Mächte in der Kolonialpolitik strebte Deutschland ab 1890, nach der Entlassung Bismarcks, dem einstigen Reichskanzlers, unter Kaiser Wilhelm II. ebenfalls einen ,,Platz an der Sonne", also Kolonien in Übersee, und den Status einer Weltmacht an. Aus der einstigen Europapolitik Bismarcks machte Wilhelm II. eine Weltpolitik. Durch das aggressive und anmaßende Auftreten Kaiser Wilhelm II. und finanziellen Problemen Rußlands schlossen Frankreich und Rußland bereits 1892 ein Defensivbündnis gegen Deutschland, das 1904/1907 mit England erweitert wurde, da deren Freundschaft durch das Wettrüsten der Flotte Deutschlands unter Wilhelm II. auch zerstört wurde. Dies wollte Bismarck zu seiner Amtszeit immer verhindern, da er sich der ungünstigen Mittellage Deutschlands stets bewußt war. Das Deutsche Reich fühlte sich ,,eingekreist" obwohl es sich durch eine aggressive Machtpolitik selbst ,,ausgekreist" hatte. In Frankreich herrschte unterdessen eine nie überwundene Revanchepolitik gegen Deutschland, vorallendingen wegend er Elsaß-Lothringen-Frage, die den Status Quo nicht aktzeptieren wollte und stets auf die schwächung des deutschen Staates aus war. Im Verhältnis zwischen Österreich-Ungarn prallte das Interesse eines Vielvölkerstaates mit der Idee des Panslawismus zusammen, welche beide machtpolitische Konzepte waren um den Einflußbereich auf dem Balkan zu vergrößern. England wiederrum war daran Interessiert den deutschen Anspruch auf Weltgeltung einzudämmen, ein Krieg würde die mögliche Gefahr einer rivalisierenden Kriegsflotte im Keim ersticken lassen. Außerdem erschwerte die Prestigepolitik der einzelnen Staaten die Friedens- und Verständingungsbemühungen, da diese als Schwäche ausgelegt werden könnten. Zum anderen beherrschte ein Denken die Menschen, das Krieg die einzige Möglichkeit sei, die Konflikte zu beenden. Zu allerletzt gelang es allen Regierungen die Bevölkerung von ihrer eigenen Unschuld am Kriegsausbruch zu überzeugen. Serbien wies auf seine Kooperationsbereitschaft hin. Die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn warf dem Königreich Serbien panslawistische Untriebe vor, welche die Existenz des Habsburgerreiches gefährdeten. Rußland erklärte, das es nicht zulassen könne wie das slawische Brudervolk der Serben angegriffen und zu einem abhängigen Staat herabgedrückt werde. Deutschland warf Frankreich Revanchegelüste, England wirtschaftlichen Konkurrenzneid und Rußland Kriegstreiberei (durch russische Gesamtmobilmachung) vor. Frankreich und Großbritanien bezichtigten Deutschland eines aggressiven Hegemoniestrebens über Europa welches sich während der Marokkokrisen 1905/06 und 1911, der bosnischen Annexionskrise 1908, der Julikrise sowie den Kriegserklärungen und der Neutralitätsverletzung Belgiens deutlich gezeigt hätte.

Verlauf des Ersten Weltkrieges

Das Kriegsgeschehen lässt sich in vier Hauptphasen gliedern, der Hauptbetrachtungspunkt ist dabei das geschehen rund um Deutschland auf dem europäischen Kontinent. Die erste Phase bezeichnet den Bewegungskrieg im Herbst 1914, die zweite Phase den Stellungskrieg, der durch Materialschlachten und Erschöpfungsstrategien geprägt war, 1914/15 (Im Osten erstarrte die Front erst 1915; die dritte Phase, 1917, ist bezeichnend für den uneingeschränkten U-Bootkrieg und dem Eingreifen der USA und der Ausweitung zu einem entgültigen Krieg fast aller Mächte der Welt; die vierte Phase, 1918, ist geprägt von Entscheidungskämpfen, Friedensbemühungen und Waffenstillstandsverhandlungen. Die Mittelmächte, bezeichnender Begriff für das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn und ihren Bündnispartnern (Türkei und Bulgarien), unterlagen den Alliierten und Assoziierten Mächten (England, Frankreich, Rußland, USA, Serbien, Japan, Montenegro, Belgien, Italien, San Marino, Griechenland, Portugal, Bolivien, China, Costa Rica, Kuba, Liberia, Paname, Peru, Siam, Guatemala, Haiti, Honduras, Kuba und Nicaragua) an wirtschaftlicher Leistungskraft, Bevölkerungsanzahl und Truppenstärke (3,5 Millionen Soldaten der Mittelmächte gegenüber 5,8 Millionen Alliierten zu Kriegsbeginn). Somit konnte ein nur schnell geführter Bewegungskrieg realistische Siegesschancen für die Mittelmächte versprechen. Die Britische Seeblockade schnitt Deutschland und seinen Bündnisgenossen von den Rohstoffquellen aus Überseekolonien den Weg ab, die Alliierten allerdings hatten den uneingeschränkten Zugang zu den Rohstoffquellen für die Kriegsproduktion. Die Mittelmächte verfügten aber über den Vorteil der ,,inneren Linie", das bedeutet über die Möglichkeiten Truppen je nach Bedarf ohne große Reibungsverluste an die jeweiligen Brennpunkte des Krieges zu transportieren. Der Frankreichfeldzug begann im Sommer 1914. Gemäß des Schlieffenplanes erfolgte der Durchmarsch durch Belgien mit einer handstreichartigen Eroberung Lüttichs vom 6. bis 16. August 1914. Mit massiver Verstärkung der Westfront (nur ein Teil der Streitkräfte wurde an der Ostfront zur Sicherung gelassen) gelang ein Vorstoß bis zur Marne. Eine starke britisch- französische Gegenoffensive aus Paris und von Süden her führte zur Marneschlacht (5. bis 12. September), die der führende deutsche Generalstaabschef Helmuth von Moltke trotz des günstigen Verlaufs für Deutschland wieder abbrechen musste, da eine Lücke zwischen erster und zweiter deutscher Kompanie entstanden war, in die die Briten einzubrechen drohten. Er gab den Befehl zum Rückzug hinter die Aisne. Damit war das Kernstück des deutschen Kriegsplanes, die rasche Umfassung und Vernichtung der französischen Truppen (Schlieffen nannte es ,,Cannae von gewaltigem Ausmaß") gescheitert. Der nun einsetztende ,,Wettlauf zum Meer", mit dem beide Seiten versuchten eine Umfassung des Gegners durch weiteres Ausholen nach Norden bis zur Kanalküste zu erzwingen endete ergebnislos. Mit dem Scheitern des deutschen Angriffs an der Yper und vor Ypern (September bis November 1914) erstarrte der Bewegungskrieg schließlich zum Stellungskrieg.

Von der Nordseeküste bis zu den Alpen enstand eine geschlossene Front an der sich die feindlichen Heere in schwer überwindbaren Befestigungen eingruben. An der Ostfront gelang es Paul von Hindenbrug und seinem Stabschef Erich Ludendorff einen Keil zwischen die in Ostpreußen eingedrungenen Armeen zu treiben und Die im Süden operierende in der Schlacht von Tannenberg (26. bis 30. August 1914) zu vernichten. Bei der Schlacht an den Masurischen Seen (6. bis 15. September 1914) wurd die russische Armee geschlagen und aus den Ostprovinzen herausgedrängt. Ein Erneuter Angriff auf Ostpreußen wurde in der Winterschlacht in den Masuren (4. bis 22. Februar 1915) abgewehrt. Im Oktober 1915 endere der deutsche Vormarsch und im Osten entstand eine geschlossene Frontlinie von Riga bis Rumänien. Im Südosten gelang es der im Oktober 1914 auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg eingetretenen Türkei die Dardanellen gegen britisch-russische Offensiven zu halten. Die Eröffnung der Südfront in den Alpen und am Isonzo durch den Kriegseintritt Italiens am

23. Mai 1915, die Alliierten hatten Italien Teile der besiegten Staaten versprochen, wenn sie das Bündnis mit den Mittelmächten kündigen würden, wirkte sich nicht Kriegsentscheidend aus. Nach dem Eingraben in ihre Stellungen waren die folgenden Kriegsjahre bezeichnend für den Versuch durch Materialschlachten, also der Einsatz von Menschen und Material, wieder Bewegung in die Fronten zu bringen. Eine der größten Materialschlachten, die alliierte Offensive an der Somme (Juni bis November 1916) kostete 400`000 Briten, 400'000 Deutschen und 200'000 Franzosen das Leben und brachte keinen Gewinn. Ähnlich verlief die Großoffensive Deutschlands auf die französische Massfestung Verdun (21. Februar bis Ende Juni 1916), welche wiederrum keinen Gewinn brachte. 1916 zeigte sich, unter anderem durch russische Vorstöße, das der Krieg für die Mittelmächte nicht zu gewinnen war. Am 21. Dezember 1916 gab es das erste Friedensgesuch Deutschlands, das aber als Propagandamanöver ausgelegt wurde, da in in wirklichkeit niemand auf die ausstehenden Reparationszahlungen Verzichten wollte. Durch die Abriegelung der deutschen Meereszufahrtswege durch die Britische Seeblockade, konnte die deutsche Flotte keine Schlacht führen, da eine Vernichtung der deutschen Flotte aus dem Hinterhalt bevorstehen würde (durch die Lage der britischen Inseln). Die einzige große Seeschlacht fand am 31. Mai 1916 unter der Leitung von Admiral Scheer statt, änderte aber trotz großer Verluste der britischen Flotte an der Gesamtsituation nicht viel. Da die deutsche Flotte nichts ausrichten konnte, wurde der uneingeschränkte U-Bootkrieg wieder aufgenommen, alle Schiffe, die den deutschen in den Weg kamen wurden ohne Vorwarnung versenkt. 1915 hatte Deutschland schon einmal einen uneingeschränkten U-Bootkrieg geführt, da aber die USA mit Kriegseintritt gedroht hatten, da das Passagierschiff ,,Lusitania" mit 1200 Personen an Bord durch deutsche U-Boote versenkt wurde, stellte man den U-Bootkrieg wieder ein. Am 6. April 1917 erfolgte dann der erwartete Kriegseintritt der USA auf Seiten der Alliierten.

Am 3. März 1918 erfolgte der entgülige Ausstieg des russischen Gegners durch die Oktoberrevolution in Rußland, welcher im Friede von Brest-Litowsk zwischen den Mittelmächten und Sowjetrußland bestätigt wurde. Der deutsche Generalstaab versuchte nun im Westen einen Entscheidungskampf zu erzwingen bevor die amerikanischen Truppen entgültig in Europa Fuß gefasst hatten. Bei einer Schlacht vom 21. März 1918 verschiebt sich die Front um 60 Kilometer in französisches Gebiet, sowie weitere Ausbuchtungen bei Ypern und am ,,Chemin des Dames" an der Aisne und es gelingt ein neuer Vorstoß bis zur Marne die jedoch mit der am 18. Juli 1918 einsetztenden Gegenoffensive wieder zurückgedrängt wurde. Am 8. August 1918 wurde dann die Niederlage des deutschen Reiches besiegelt, als 500 britische Panzer die Front durchbrechen. Bis zum Zusammenbruch der türkischen, bulgarischen und österreichischen Verbündeten im September dauerte es noch. Am 3. Oktober 1918 stellte die deutsche Reichsregierung dann endlich einen Waffenstillstandsantrag an US-Präsident Woodrow Wilson, welcher auf einen Verständigungsfrieden mit Anlehnung an den 14 Punkte Plan des Präsidenten aus wahr. Wilson lehnte jedoch aufgrund des Herrschaftssystem Deutschlands ab, Wilhelm der II. floh daraufhin ins Hauptquartier der obersten Heeresleitung.

Der entgültige Zusammenbruch des deutschen Reiches begann am 28. Oktober 1918 als Matrosen in Wilhelmshaven sich weigerten in eine Schlacht gegen die britische Kriegsflotte zu ziehen. Dieser Aufstand griff auf andere Küstenstädte und schließlich auf ganz Deutschland über. In folge dessen kam es zur Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten. Am 9. November 1918 verkündete Prinz Max von Baden eigenmächtig den Thronverzicht Kaiser Wilhelms II. und Übertrug das Reichskanzleramt an den Vorsitzenden der SPD, Friedrich Ebert. Um 14 Uhr des gleichen Tages rief Phillip Scheidemann von einem Fenster des Reichstages die Republik aus. Am 11. November 1918 unterzeichnete der Zentrumspolitiker Matthias Erzberger ein Waffenstillstandsabkommen das einer bedingungsliosen Kapitulation gleichkam. Die Pariser Friedensverträge von Saint-Germain-en-Laye (am 10. September 1919 mit Österreich, Trianon (am 4.Juni 1920 mit Ungarn), Neuilly (am 27. November 1919 mit Bulgarien) und Sèvres (am 10. August 1919 mit der Türkei) in denen die Aliierten den übrigen Mittelmächten ähnlich harte Friedensbedingungen wie im Versailler Vetrag mit Deutschland auferlegten, zogen einen entgültigen Schlusstrich unter den 1. Weltkrieg, der nicht nur in territorialer Hinsicht das Ende des alten Europas bedeutete.

Der Versailler Vertrag

Am 18. Januar 1919 traten in Paris Vetreter von 32 Staaten unter dem Vorsitz des französischen Ministerpräsidenten Clemenceau zu einer Friedenskonferenz zusemmen. Sie hatten sich die Neuordnung des wirtschaftlich, politisch und territorial erschütterten Europa zum Ziel gesetzt. Die Mittelmächte wurden von den Konferenzen ausgeschlossen, da die Alliierten die Gefahr sahen, das deutsche Diplomaten die Gewinner des Weltkrieges untereinander ausspielen hätten können. Die Mittelmächte durften sich höchstens schriftlich zu Wort melden, welches sowieso meist ignoriert wurde. US-Präsident Wilson musste bald einsehen, das sein 14 Punkte Plan durch die weiterhin bestehende Revanchegefahr Deutschlands nicht zu verwirklichen war. Im wohl bedeutensten Artikel des Versailler Vertrages, dem Artikel 231, wurde Deutschland die Alleinschuld am Kriegsausbruch zugesprochen und Deutschland musste alle Wiedergutmachungsforderungen der Alliierten (Reparationszahlungen, Demontage von Kriegsanlagen und Natualabgaben) erfüllen. Am 7. Mai 1919 wurde Deutschland der Vetrag vorgelegt, der Deutschland ein achtel seines Staatsgebietes kostete (unter anderem Elsaß-Lothringen, fast ganz Posen und Westpreußen) und sämtliche Kolonien kostete. Außerdem wurde das deutsche Heer auf 100'000 Mann und die Flotte auf 15'000 Mann reduziert. Der Besitz von schweren Artelleriewaffen, Panzern, U- Booten sowie einer Luftwaffe wurde verboten. Rechts des Rheins entstand außerdem eine 50 Kilometer breite entmilitarisierte Zone. Am 28. Juni 1919 unterzeichneten Hermann Müller (SPD) und Johannes Bell (Zentrum) unter Protest den Vertrag.

Der Erste Weltkrieg und die Situation in Deutschland

Zu Kriegsbeginn ging eine Woge nationaler Euphorie und Kriegsbegeisterung durch Deutschland. Alle Bevölkerungsschichten, von den geistigen Führungskräften des Staates, Hochschulprofessoren, Vetretern der Kirche, Publizisten bis zu Schriftstellern hatten klare Vorstellungen eines solchen Krieges. Es sollte so wieden wie im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Man würde einige Wochen Krieg führen und dann als Sieger wieder glücklich nach Hause fahren. Viele begrüßten den Krieg als ,,sittlicher Erzieher der Nation", selbst die Parteien legten ihre Streitigkeiten nieder und schlossen den sogenannten Burgfrieden. Als im Reichstag von den Sozialdemokraten dem Kreditantrag für den Krieg zugestimmt wurde verfiel die Nation in einen Siegestaumel der durch den ersten Sieg in Frankreich bestärkt wurde. Tausende strömten im August im Rausch nationaler Aufbruchstimmung zu den Meldestellen der Regimenter. Wilhelm hielt am 4. August 1914 eine Ansprache in der er sagte, er ,,kenne keine Parteien mehr, nur noch Deutsche".

Doch die unerwartet lange Dauer des Krieges, die starken finanziellen Belastungen, die wachsende Inflation, Hungersnöte und die umstellung der Infrastruktur des Staates auf Kriegsproduktion ließen schon früh die Stimmung umschlagen. Durch die staatlich gelenkte Kriegswirtschaft wurden Unternehmer und Arbeiterschaft stark eingeängt so das es 1916/17 zu Streiks kam. Durch erste Rohstoffengpässe musste die Textilindustrie erste Abstriche machen. Durch einen starken Nahrungsmangel erfolgte seit April 1915 die Nahrungsausgabe durch Brot- und Mehlkarten (2 Kg Brot je Person pro Woche), 1916 folgten Milch-, Fett- und Kartoffelkarten. Ebenfalls wurde Zwangsbewirtschaftet die Grund- und Höchstpreise festgelegt, Fastentage eingeführt und Nahrungsmittel beschlagtnahmt. Die reichen Bevölkerungsschichten wurden gebeten auf Nahrungsmittel auszuweichen, die für die arme Bevölkerungsschicht nicht erschwingbar waren. Der Zustand des Fleisch- und Milchmangels und der durch Trockenheit verursachten schlechten Ernten wurden von der Bevölkerung ertragen - man gewöhnte sich daran. Unterernährung und Krankheitsanfälligkeit nahm ende 1917 erschreckende Ausmaße an. In Folge der Staatsumstellung auf den Krieg wurden Teile der Verfassung außer Kraft gesetzt und das Militär kontrollierte alle Lebensbereiche der Bevölkerung, da man Angst vor Spionen und Querdenkern hatte. So kam es auch zum Einsatz der Zensur, die Post wurde überwacht, Hausdurchsuchungen wurden durchgeführt und es wurde ein Demonstrations- und Redeverbot erteilt. Durch die Einziehung der Männer in den Kriegsdienst übernahmen immer mehr Frauen die Arbeiten der Männer (Beginn der Emanzipation). Viele Demonstrationen wurden seit 1916 durchgeführt. Am 1. Mai demonstrierte Karl Liebknecht mit seinen Anhängern gegen den Krieg, es gab zunehmende Hungerkrawalle und auch erste Lohnstreiks der Arbeiter. Im Winter 1916 erlebte die Stimmung des deutschen Volkes einen Tiefpunkt, da man sich mit Kohlrüben am Leben erhalten musste.

Bedeutung des Ersten Weltkrieges

Durch den Ersten Weltkrieg wurde das Staatengefüge des damaligen Europas stark verändert. Zwei Vielvölkerstaaten, Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich, wurden aufgelöst. Rußland verlohr seine nichtrussischen Westgebiete. Einige neue Staaten entstanden und viele neue Grenzen wurden gezogen. Die Monarchie verschwand aus Deutschland sowie aus vielen anderen Staaten, da die Verfassungen während des Krieges außer Kraft gesetzt wurden und Revolutionen wie die bolschewistische Revolution in Rußland stattgefanden. Außerdem hatte der Erste Weltkrieg den Eintritt der USA in die Weltpolitik zur Folge. Für Deutschland ergeben sich Aufgrund des Versailler Vertrages starke Belastungen hinsichtlich der Reparationszahlungen aber auch hinsichtlich der integrität der jungen Weimarer Republik, die durch extrem rechtsgerichtete Kräfte stark gefährdet war. Man sollte denken, das die Menschen aus dem Scheitern Deutschlands im Krieg gelernt haben, das man durch moderne Kriegsführung und Waffentechnik und einem veralteten Kriegsplan nur unnötig Blut vergießt, aber es sollte anders kommen.

Quellenangabe

Microsoft Encarta `98 Enzyklopädie Internet

http://www.milex.de/westfront/

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Details

Titel
Der Erste Weltkrieg
Note
11 Punkte
Autor
Jahr
2000
Seiten
11
Katalognummer
V97486
ISBN (eBook)
9783638959384
Dateigröße
391 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Note wurde von einem sehr strengem Lehrer gegeben. Im Vortrag sind noch ein Paar Rechtschreibefehler enthalten (also vorher durchschauen)
Schlagworte
erster WK, Erster Weltkrieg
Arbeit zitieren
Hans Kluge (Autor:in), 2000, Der Erste Weltkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97486

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