Das Leben von Hannibal, Sohn des Hamilcar


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

10 Seiten


Leseprobe


Hannibal

Einführung

- Hannibal war ein Karthager
- Konflikt zwischen Karthago und Rom wegen Vormachtstellung
- 1. Punischer Krieg (264-261 v. Chr.)
- wegen Konflikt in Sizilien, standen sich Römer und Karthager einander gegenüber.
- Da aber die Römer eine gute Landmacht besassen und die Karthager eine gute Flotte, kam es vorerst nicht zur Entscheidungsschlacht.
- Mit Entertechnik gelang es Rom die Flotte von Karthago zu vernichten.
- Karthago musste sich aus Sizilien zurückziehen.
- Karthago verlagerte Witschaftspunkte nach Spanien.
- Wieder Konflikt mit den Römern.
- 2. Punischer Krieg (218-202 v. Chr.)
- dieses Mal mit Hannibal, welcher die Alpen überquert hat, nachdem er über Spanien und Frankreich gezogen war.
- Darauf folgten diverse Schlachten (u.a. in Cannae)
- Im Jahre 202 v. Chr. eroberte Scipio Africanus Karthago.
- 146 n. Chr. wurde Karthago zerstört (3. Punischer Krieg)

Der Autor: Cornelius Nepos 100-25 v. Chr.

- aus dem Geschlecht der Cornelier (gens corneliae)
- gleicher Jahrgang wie Caesar.
- 100-0 war ein hektisches Jahrhundert, zahlreiche soziale Spannungen.
- Trennung Optimaten/Popularen

Die Popularen (Plebejer) wollten ihr Land zurück, während die Optimaten (Patrizier) als Grossgrundbesitzer dies nicht akzeptieren wollten.

- 49 v. Chr. Caesar wurde Alleinherrscher, 44 ermordet ergo: Kein Regent mehr.
- Nepos war kein Politiker, obwohl in dieser Zeit beinahe jeder Schriftsteller auch Politiker gewesen war. Er hatte sich vollumfänglich der Schriftstellerei gewidmet.
- Werke:

Weltgeschichte (ist verloren, es existieren nur noch Fragmente) Exempla (auch verloren) handelte von Idealen de viris illustribus (teilweise erhalten), Hannibalbiografie ist ein Teil davon, nach ,,Berufen" geordnete Biografien (Könige, Feldherrn, Dichter, Philosophen).

1,1 Hannibal, Sohn des Hamilcar, ein Karthager.

Wenn es wahr ist, was niemand bezweifelt, dass das römische Volk alle anderen Volker an Tapferkeit übertroffen hat, darf nicht geleugnet werden, dass sowie Hannibal die anderen Feldherrn an Klugheit übertraf, so geht das römische Volk an Tapferkeit allen anderen voran. 1,2 Denn sooft dieser auch in Italien vorgerückt ist; er ist immer als Sieger vom Schlachtfeld gegangen. Wenn er also nicht zu Hause von Missgunst seiner Mitbürger verletzt worden wäre, schien es, dass er die Römer übertroffen hätte. Aber die Missgunst vieler machte die Tapferkeit eines einzelnen zunichte.

1,3 Dieser aber bewahrte den Hass der Vorfahren (odium paternum) gegen die Römer wie

eine Erbschaft, so dass er eher das Leben als den Hass aufgegeben hätte. Hannibal hat niemals aufgehört in seinem Planen und Denken gegen die Römer zu kämpfen, auch als er von seiner Heimat vertrieben wurde und ihm fremde Unterstützung fehlte.

2,1 Abgesehen von Philipp, welcher, ohne ihn (Hannibal) jemals selbst zu treffen von

Hannibal zum Feind der Römer gemacht wurde, denn in diesen Zeiten war der König

Antiochus der Stärkste gewesen. Diesen stiftete er mit so grosser Begierde zum Kampf an, dass er vom Roten Meer her bis nach Italien versucht hat Truppen auszuheben. 2,2 Nachdem römische Gesandte zu ihm gekommen sind, welche die Pflicht hatten sich über dessen Absichten zu informieren und die sich in geheimen Versammlungen Mühe geben sollten Hannibal beim König in Verruf zu bringen, dass er jetzt, nachdem er von ihnen selbst bestochen wurde anders denkt als früher und sie haben es damals nicht vergeblich getan. Als Hannibal dies erfahren hat und es ihm schien, dass er von den geheimen Ratsversammlungen 2,3 ausgeschlossen war ging er zu gegebener Zeit zum König. Und als er ihn auf seine Treue und den Hass gegen die Römer aufmerksam gemacht hatte, hat er dies hinzugefügt: ,,Mein Vater", hat er gesagt, ,,Hamilcar hat, als ich ein kleiner Junge war, nämlich nicht mehr als neun Jahre alt in Karthago Jupiter, dem

2,4 Höchsten, dem Besten (Entsprechung: Baal) Opfertiere geopfert, als er als Feldherr nach Karthago aufgebrochen ist. Während diese heilige Handlung vollendet wurde, hat er mich gefragt, ob ich nicht mit ihm zu den Lagern marschieren will. Nachdem ich dies gern angenommen habe und ich begann ihn zu fragen, ob er nicht zögere zu führen, hat jener gesagt: ,,Ich werde es tun, wenn du mir die Treue gibst, die ich fordere." Gleichzeitig hat er mich zum Altar geführt, bei welchem er zu opfern begonnen hatte und nachdem die anderen sich entfernt hatten, befahl er mir diesen Altar zu berühren und zu schwören, dass ich niemals 2,5 mit den Römern in Freundschaft sein werde. Diesen, dem Vater gegebenen Schwur habe ich bis in dieses Alter so bewahrt, dass niemand im Zweifel sein muss, dass ich in der übrigen Zeit bei derselben Gesinnung bleiben werde.

2,6 Deswegen, wenn du etwas in freundschaftlicher Weise von den Römern denken solltest, wäre es nicht unklug, wenn du es mir verheimlichen würdest; falls du aber einen Krieg vorbereitest, betrügst du dich selbst, wenn du nicht mich in diesem als Führer einsetztest. 3,1 Zu der Zeit, von welcher wir gesprochen haben, als er mit dem Vater nach Spanien aufgebrochen ist, welcher später gestorben ist, wurde Hasdrubal zum Oberbefehlshaber nachgewählt, der vorher der gesamten Reiterei vorgesetzt war. Dann wurde dieser auch getötet und das Heer übertrug Hannibal den Oberbefehl.

3,2 Dies wurde in Karthago gemeldet und von der Öffentlichkeit gutgeheissen. Auf diese Weise wurde Hannibal mit weniger als 25 Jahren zum Feldherrn gemacht. In den nächsten drei Jahren hat er alle spanischen Völker unterworfen; Sagunt, eine

3,3 mit Rom verbündete Bürgerschaft hat er mit Kraft erobert und drei enorm grosse Heere ausgehoben. Eins von ihnen hat er nach Afrika geschickt, das andere hat er mit seinem Bruder Hasdrubal in Spanien zurückgelassen, das dritte hat er mit sich nach Italien geführt. Er hat das Pyrenäengebirge überquert. Wo auch immer den Weg ihn hinführte, kämpfte er mit allen Anwohnern; er hat keinen weggeschickt,

3,4 den er nicht besiegt hatte. Nachdem er zu den Alpen gekommen ist, welche Italien und Gallien trennen; welche niemand sonst mit einem Heer überquert hatte ausser Herkules (deshalb wird der Bergwald, das Graische Gebirge genannt, er schlug die Alpenbewohner nieder, die versuchten die Überquerung zu behindern, er legte feste Wege an, er brachte es fertig, dass ein ausgerüsteter Elefant darauf gehen konnte, wo früher ein einziger unbepackter Mann nur mit Mühe begehen konnte, so hat er die Truppen hinübergeführt und ist nach Italien gegangen.

4,1 Er hatte bei der Rhone gegen den Konsul P. Cornelius Scipio gekämpft und hatte diesen vertrieben. Hannibal hat gegen denselben in Clastidium beim Po gekämpft und verwundet, daher hat er ihn in Flucht getrieben.

4,2 Zum dritten Mal ist dieser Scipio mit seinem Kollegen Tiberius Longus bei der Trebia gegen diesen (Hannibal) vorgerückt. Gegen diese liess er es zum Kampf Mann gegen Mann kommen und er hat beide geschlagen. Von daher überquerte

4,3 er den Apennin bei Ligurien und er strebte nach Etrurien zu kommen. Auf diesem Weg wurde er von einer so schweren Augenkrankheit befallen, dass er später niemals mehr das rechte gleich gut benutzen konnte. Obwohl die Krankheit noch immer seiner Gesundheit schadete und er auf einer Barre getragen wurde, hat er den Konsul C. Flaminius mit seinem Heer durch Hinterhalte umzingelt und ihn getötet. Wenig später tötete er den Prätor C. Centenius, der die Pässe besetzt

4,4 hielt, mit einer ausgewählten Schar Soldaten. Von dort aus ist er nach Apulien gelangt.

Dort sind ihm zwei Konsuln entgegengekommen, Gaius Terentius und Lucius Aemilius. Und er schlug beide Heere in einer einzigen Schlacht in die Flucht. Ausserdem tötete er den Konsul Paulus und einige gewesene Konsuln, unter diesen war Cn. Servilium Geminum, welcher im vorherigen Jahr Konsul gewesen war.

5,1 Nachdem er diese Schlacht gekämpft hatte, ist er ohne Widerstand nach Rom marschiert. Darauf hat er sich auf Hügeln in der Nähe der Stadt aufgehalten. Nachdem er dort etliche Tage die Lager gehalten hat und er nach Capua zurückgekehrt ist, hat sich Q. Fabius Maximus, der römische Diktator in den

5,2 Feldern von Falernus diesem entgegengestellt. Nachdem er (Hannibal) in einem Engpass eingeschlossen wurde, hat er sich nachts ohne einen Verlust am Heer befreit und hat Fabius, den äusserst schlauen Diktator hinters Licht geführt. Denn nach Einbruch der Nacht hat er Reisigbündel an die Hörner junger Stiere gebunden und angezündet und eine grosse Menge dieser Art in breiter Front auf die Feinde zugetrieben. Durch diesen unerwarteten Anblick hat er grosse Furcht

5,3 beim Heer der Römer entfacht, so dass es niemand wagte aus dem Tal herauszuschreiten. Nachdem nicht wenige Tage vergangen waren seit dieser Sache, wurde M. Minucius Rufus, ein Reitermeister mit der Befehlsgewalt eines Diktators, in die Flucht geschlagen, nachdem er es mit einer List zum Gefecht kommen liess. Den Tiberius Sempronius Gracchus, der zum zweiten Mal Konsul war, hatte er, ohne selbst das Kommando zu führen in Lukanien in einen Hinterhalt gelockt und beseitigt. M. Claudius Marcellus, der zum fünften Mal

5,4 Konsul war, hat er bei Venusia, auf die gleiche Art niedergemacht. Es würde zu weit führen alle Schlachten aufzuzählen. Deshalb wird folgende Feststellung genügen, aus welcher man erkenne kann, wie gross er war: Wie lange er auch in Italien gewesen war, niemand konnte ihm im Kampf Widerstand leisten, niemand konnte nach der Schlacht bei Cannae Lager im offenen Gelände aufstellen.

6,1 Er blieb weiterhin unbesiegt. Darauf wurde er zurückgerufen um die Heimat zu verteidigen. Dann führte er weiterhin unbesiegt Krieg gegen Scipio welchen er selbst das erste Mal bei der Rhone, wiederum beim Po und zum dritten Mal bei der Trebia in die Flucht geschlagen hatte.

6,2 Mit diesem wollte er verhandeln und den Krieg vorläufig beilegen, weil die (finanziellen) Möglichkeiten des Vaterlands erschöpft waren, um später um so stärker angreifen zu können. Man ist zum Gespräch zusammengekommen,

6,3 konnte sich aber nicht mit den Bedingungen einigen. Nachdem dieses nach einigen Tagen gemacht war hat Scipio bei Zama gegen diesen (Hannibal) gekämpft. Nachdem dieser geschlagen worden war - es ist unglaublich zu sagen - ist er innerhalb zweier Tage und Nächte nach Hadrumetum gelangt,

6,4 welches ca. 1300 Doppelschritte (ca. 150 km) von Zama entfernt war. In dieser Flucht lauerten die Numider (heute Berber), welche gleichzeitig mit ihm von der Kampflinie gewichen sind, diesem (Hannibal) in einem Hinterhalt auf; er ist ihnen nicht nur entkommen, sondern er hat sie auch besiegt. Er versammelte in Hadrumetum die von der Schlacht Zurückgebliebenen und stellte wenige Tage später durch neue Aushebungen viele (Truppen) auf.

7,1 Als er sehr stark mit Kriegsvorbereitungen beschäftigt war, legten die Karthager den

Krieg gegen die Römer bei. Jener hat nachher dennoch das Heer kommandiert, in Afrika hat er militärische Operationen durchgeführt bis zum Jahr,

7,2 als P. Sulpicium und C. Aurelius Konsuln waren. Als diese Beamtem waren, kamen

karthagische Gesandte nach Rom, um dem Senat und dem römischen Volk zu danken, weil sie mit ihnen Frieden geschlossen haben. Wegen dieser Sache wollten sie ihnen eine goldene Krone geben und sie haben gleichzeitig gefragt, ob die Geisseln in Fregellae sein könnten und die Gefangenen

7,3 zurückgegeben werden können.

Gemäss dem Beschluss des Senates wurde ihnen geantwortet: das Geschenk sei verdankt und angenommen, die Geiseln werden an dem Ort sein, welchen die Gesandten gewünscht haben, jedoch die Gefangenen werden nicht zurückgeschickt, weil sie den Hannibal, durch dessen Bemühungen der Krieg begonnen wurde noch immer als Oberbefehlshaber haben und er allem, was

7,4 römisch heisst äusserst feindlich ist, genau wie dessen Bruder Mago.

Die Karthager nahmen sich diese Antwort zu Herzen. Deshalb haben sie Hannibal und Mago nach Hause gerufen. Als er hierher zurückgekehrt ist, ist er zum Suffenten gemacht worden, nachdem er Prätor gewesen war im Jahre 200 v.Chr., nämlich wie die römischen Konsuln, so wurden auch in Karthago alljährlich je zwei

7,5 Herrscher gewählt. In diesem Amt zeigte sich Hannibal in gleicher Umsicht, die er im

Krieg hatte. Denn er bewirkte aus neuen Steuern nicht nur, dass es das Geld ist, welches den Römern wegen dem Vertrag gezahlt wird, sondern auch etwas

7,6 übrigbleibt, welches in die Staatskasse zurückgelegt wurde. Ein Jahr nachdem Claudio L. Furio Konsul war, kamen römische Gesandte nach Karthago. Hannibal glaubte, dass diese geschickt wurden, um für seine Auslieferung zu sorgen. Bevor ihnen (den Gesandten) Zutritt zum Senat gewährt wurde, ist er heimlich auf ein

7,7 Schiff gestiegen und nach Syrien zu Antiochus geflohen. Als diese Sache entdeckt wurde schickten die Punier ihm zwei Schiffe nach, welche ihn verhaften sollten, falls sie ihn einholen können. Sie haben auch dessen Gut beschlagnahmt, sein Haus bis auf die Mauern zerstört und ihn für verbannt erklärt.

8,1 Hannibal ist, 3 Jahre, nachdem er von zu Hause geflüchtet ist, im Jahre als L. Cornelius und Q. Minucius Konsuln waren, mit fünf Schiffen nach Afrika bis an die Grenzen der Kyrenäer vorgerückt, um zu sehen ob vielleicht die Karthager durch die Hoffnung und Treue zu Antiochus zum Kampf angestachelt werden, den er schon überredet hat, dass er mit den Heeren nach Italien marschiere. Hierzu hat

8,2 er seinen Bruder Mago kommen lassen. Als dies die Punier erfuhren, haben sie Mago, weil er abwesend war, die gleiche Strafe gegeben. Als man an der Lage verzweifelt war, lichteten sie die Anker und setzten die Segel und Hannibal gelangte zu Antiochus. Vom Ende des Mago liegen zwei Überlieferungen vor: die einen sagen er sei wegen einem Schiffbruch umgekommen, die andere besagt.

8,3 schriftlich, dass er von einem jungen Sklaven niedergemacht wurde. Wenn Antiochus bei der Austragung der Entscheidungsschlacht, genauso Hannibals Vorschlägen gehorcht hätte, wie er beim Beginn des Krieges, so hätte er näher beim Tiber als bei den Thermophylen um die Weltherrschaft gekämpft. Und auch wenn Hannibal sah, dass das, was dieser (Antiochus) unternahm vielmals töricht

8,4 war, hat er ihn dennoch in keiner Angelegenheit im Stich gelassen. Er war wenigen Schiffen vorgesetzt, welchen (von Antiochus) befohlen worden war von Syrien nach Kleinasien zu fahren und er kämpfte mit diesen gegen die Flotte der Rhodier im Meer bei Pamphylien. Während seine Soldaten von einer Menge Gegner besiegt wurden, blieb er selbst auf dem Flügel, auf welchem er überlegen

9,1 kämpfte. Nachdem Antiochus in die Flucht geschlagen wurde, ist Hannibal nach Kreta zu den Gortyniern gekommen. Denn er fürchtete, dass er ausgeliefert werden könnte, was sich ohne Zweifel ereignet hätte, wenn er sich ergreifen

9,2 lassen hätte. Dort wollte er sich überlegen, wohin er sich begeben soll. Der schlauste Mann (Hannibal) von allen aber hat gesehen, dass er sich in grosse Gefahr begeben wird, wenn er keine Vorkehrungen für den Geiz der Kreter trifft: er hat nämlich viel Geld mit sich getragen. Und er wusste, dass Gerüchte im

9,3 Umlauf sind. Und daher fasste er folgenden Schluss. Er hat mehrere Amphoren mit Blei gefüllt und er bedeckte sie oben mit Gold und Silber. Diese legte er in Anwesenheit der Stadtvorsteher im Tempel der Diana nieder, während er vortäuschte, dass er sein Hab und Gut ihrer Treue anvertraut. Er hat sie hinters Licht geführt, indem er Statuen aus Bronze, die er mit sich führte mit all seinem

9,4 Geld gefüllt und diese im Vorhof seines Hauses achtlos abgestellt hatte. Die Gortynier bewachten den Tempel mit grosser Sorgfalt, nicht wegen den übrigen (wegen potenziellen Dieben), sondern vielmehr wegen Hannibal, weil sie nicht wollten, dass er ohne ihr Wissen sein Vermögen wieder mitnimmt.

10,1 Nachdem er seinen Reichtum durch Täuschung aller Kreter bewahrt hatte, ist er zu

Prusias in Pontus gekommen. Bei diesem hatte er dieselbe Gesinnung gegen Italien und er hat nichts anderes getan, als den König auszurüsten und gegen die

10,2 Römer aufzuhetzen. Und als Hannibal sah, dass er weniger stark war an persönlichem Eigentum (als Antiochus?), gewann er die übrigen Könige für sich und heuerte kriegerische Nationen an. Der König Eumenes von Pergamon war mit ihm verfeindet und mit den Römern sehr gut befreundet und es wurde Krieg zu

10,3 Wasser und Land gegen diese geführt. Aber hier wie dort vermochte Eumenes mehr wegen der Freundschaft der Römer; um so mehr wollte Hannibal ihn

unterwerfen. Er meinte, wenn er diesen entfernen würde, würde das übrige ihm leichter fallen. Er wählte das so beschaffene Vorgehen um ihn zu töten:

10,4 Sie wollten in wenigen Tagen um die Entscheidung kämpfen. Er unterlag in der Menge der Schiffe; es musste mit List gekämpft werden, weil er nicht gleich gut 10,5 bewaffnet war. Er hat befohlen, dass möglichst viele, lebendige Schlangen gesammelt und in Tontöpfe geworfen werden sollen. Als er eine grosse Menge von diesen am selben Tag zusammengebracht hat, wie die Schiffschlacht ausgetragen wurde, hat er die Schiffssoldaten zusammengerufen und ihnen vorgeschrieben, dass sie das Schiff des Königs Eumenes entern sollen; die übrigen sollen sich begnügen sich nur zu verteidigen.

10,6 Dies sollten jene mit der Menge der Schlangen leicht erreichen. Er werde schon dafür

sorgen, dass sie wissen, in welchem Schiff sich der König befindet. Wenn sie diesen fangen oder töten sollten versprach er ihnen eine grosse Prämie.

11,1 Nach einer Ermunterung der Soldaten stachen beide Flotten in die See zum Gefecht.

Nachdem sie die Schlachtlinie festgesetzt haben, hat Hannibal einen Boten mit einer weissen Fahne geschickt, damit dieser für die Seinen ausfindig

11,2 mache an welchem Ort Eumenes sei. Sobald er zu den gegnerischen Schiffen gelangt ist und darauf hingewiesen hat,, dass er den König sucht, indem er den Brief zeigte, ist er sofort zu Eumenes geführt worden, weil niemand zweifelte, dass etwas vom Frieden geschrieben war. Nachdem das Schiff des Führers deutlich

11,3 bezeichnet war, hat sich der Bote dorthin zurückgezogen, wo er aufgebrochen war. Als Eumenes die Briefrolle geöffnet hatte, fand er nichts in dieser, ausser Verspottungen. Wenn er sich auch über dessen Grund wunderte und keinen gefunden hat, hat er dennoch nicht gezögert die Schlacht sofort zu beginnen.

11,4 Beim Aufeinandertreffen der Gegner haben die Bithynier, weil es Hannibal befohlen hatte, das Schiff des Eumenes angegriffen. Als der König der Kraft dieser nicht widerstehen konnte, erstrebte er das Glück durch Flucht, welche er nicht geschafft hätte, wenn er sich nicht in sein Lager zurückgezogen hätte, das an der nächsten Küste errichtet war. Als die übrigen Schiffe von Pergamon immer

11,5 heftiger die Gegner bedrängten, begannen diese plötzlich diese Tontöpfe, welche oben erwähnt wurden, zu werfen. Diese Tontöpfe aber erregten am Anfang, als sie geworfen wurden, nur Gelächter bei den Kämpfenden und man konnte nicht

11,6 einsehen, wozu dies gemacht wurde. Schlussendlich aber erblickten sie ihre Schiffe mit Schlange übersät. Nachdem sie gesehen hatten, dass ihre Schiffe mit Schlangen gefüllt waren, wurden sie von dieser neuen Sache erschreckt, da sie nicht sahen, was hauptsächlich vermeiden sollten, haben sie die Schiffe

11,7 abgewendet und haben sich in ihre Schiffslager zurückgezogen. Auf diese Weise hat Hannibal durch diesen Plan nicht nur damals (in einer Seeschlacht) die Truppen der Pergamäer übertroffen, sondern auch oft andere Male die Gegner mit den Fusstruppen und gleicher Schlauheit vertrieben.

12,1 Während dies in Asien geschah, ereignete sich durch Zufall, dass Gesandte des Prusias in Rom bei Titus Quintius Faminius speisten. Dabei wurde Hannibal erwähnt. Da sagte einer von ihnen, dass er sich im Königreich des Prusias

12,2 befinde. Dies teilte Flaminius am folgenden Tag dem Senat mit. Die Senatoren, welche glaubten, dass sie solange Hannibal lebt, niemals ohne Hinterhalte sein werden, schickten Gesandte nach Bithynien, unter ihnen Flaminius, die vom König erbitten sollten, dass er nicht ihren grössten Feind bei sich haben soll und ihn

12,3 ausliefert. Prusias hat es nicht gewagt, ihnen diesen Wunsch abzuschlagen; dies eine aber wies er zurück, dass sie nicht verlangen, dass dies von ihm geschieht, was gegen das Gastrecht verstossen würde. Sie sollen ihn, wenn sie können selber verhaften: den Ort wo er sich befinde, sei leicht zu finden. Hannibal hielt sich nämlich an einem Ort auf, in einem Lager, welches diesem vom König als Geschenk gegeben wurde, mit der Aufgabe, dieses so zu erbauen, dass es in

12,4 jedem Teil des Hauses einen Ausgang hat, weil er offenbar befürchtet hat, dass tatsächlich dies geschieht, was dann eintraf. Als die römischen Gesandten hierher kamen und mir einer Schar dessen Haus umzingelt haben, hat ein Sklave Hannibals, während er einen Ausgang bewacht hat gesagt, dass aussergewöhnlich viele erscheinen. Dieser hat ihm befohlen, dass er alle Türen des Gebäudes prüfen soll und ihm eilends melden soll, ob alle Türen auf diese

12,5 Weise belagert würden. Als der Sklave ziemlich schnell berichtete, was war, zeigte er, dass alle Ausgänge belagert seien, hat Hannibal gefühlt, dass dies nicht zufällig passiert war, sondern, dass man ihn fassen wollte und er sich nicht länger ans Leben klammern kann. Um nicht sein Leben wegen einem fremden Urteil zu verlieren, nahm er, an seine Tapferkeit denkend, das Gift, welches er pflegte

13,1 immer bei sich zu haben. Auf diese Weise ist der äusserst tapfere Mann, nachdem er viele und verschiedene Mühen überstanden hatte mit 70 Jahren gestorben. Unter welchen Konsuln er umgekommen ist, da ist man sich nicht einig. Denn Atticus hat in seinen Annalen schriftlich hinterlassen, dass Hannibal zur Zeit der Konsuln M. Claudius Marcellus und Q. Fabius Labeonus gestorben ist. Hingegen Polybius schrieb, dass es L. Aemilius Paulus und Cn. Baebius Tamphilus waren. Sulpicius aber schreibt, dass es Bithius P. Cornelius Certegus und M. Baebius

13,2 Tamphilus waren. Und dieser grosse Mann, welcher mit so grossen Kriegen beschäftigt war, verwendete gar manche Zeit mit Schreiben (Wissenschaften). Denn es gibt etliche Bücher von ihm, in griechischer Sprache verfasst, unter

13,3 diesen eines für die Rhodier über die Taten des Cn. Manlius Volson. Die Taten des Krieges haben viele in Erinnerung überliefert; von diesen gibt es besonders zwei, welche zur gleichen Zeit mit Hannibal in den Lagern gewesen waren und mit ihm gelebt haben, solange es das Schicksal zugelassen hat und dies waren die Spartaner Silenus und Sosylos. Hannibal hat diesen Sosylos als Lehrer der

13,4 griechischen Sprache gebraucht. Aber für uns ist es Zeit dieses Buch zu beenden und Biografien über die römischen Feldherrn zu schreiben, damit man leichter urteilen kann, welche Männer bevorzugt werden müssen, nachdem die Taten von beiden zusammengetragen sind.

Ende der Leseprobe aus 10 Seiten

Details

Titel
Das Leben von Hannibal, Sohn des Hamilcar
Autor
Jahr
2000
Seiten
10
Katalognummer
V97520
ISBN (eBook)
9783638959728
Dateigröße
429 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Übersetzung der von Nepos geschriebenen Biografie inkl. Kurzübersicht
Schlagworte
Hannibal
Arbeit zitieren
Mathias Fürer (Autor:in), 2000, Das Leben von Hannibal, Sohn des Hamilcar, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97520

Kommentare

  • Gast am 12.3.2007

    Macht Euch das Leben nicht so schwer.

    Diese Übersetzung hat erschreckend viele Fehler. Ausserdem muss doch wohl jeder gute Lehrer erkennen, dass normale Schüler eigentlich näher am Originaltext übersetzen als hier. Also ich sehe das sofort. Der Text ist übrigens gar nicht so schwer!
    Quae hac in pagina scripta plena vitiorum sunt. Praeterea magistro callido intellegendum est discipulos pervulgatos magis verbum pro verbo reddere quam reddita sint. Ego quidem extemplo me id sentire puto. Ceteris in rebus Hannibal noster difficilis nullo modo est!

  • Gast am 18.3.2002

    Super!!.

    Vielen Dank für die Übersetung! Sie hat mir wirklich sehr in der Schule geholfen!

  • Gast am 27.6.2001

    Hannibal.

    So viele Fehler hat meine Lehrerin aber nicht gefunden... Vielleicht, weil sies selber nicht kann...:-D

  • Gast am 9.5.2001

    hannibal.

    zu viele fehler

  • Gast am 28.1.2001

    Kleine Fehler.

    Habe kleine Übersetzungsfehler gefunden!Im großen & ganzen passt es aber!

  • Gast am 22.10.2000

    Gaudeamus.

    Gaudeamus

    In allen bis jetzt übersetzten Texten, die ich aus dem Internet geladen habe, hatte es so viele Fehler, dass der Text kaum zu gebrauchen war. Dank dieser Übersetzung aber erreichte ich eine Eins!!!

    Danke Mathias

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