Wie hat die Eroberung von Konstantinopel, die Entdeckung Amerikas und die Entdeckung des Seeweges nach Indien die osmanische Wirtschaft bis Ende des 16. Jh. beeinflußt?


Hausarbeit (Hauptseminar), 1998

23 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Wirtschaft im Osmanischen Reich

3. Eroberung von Konstantinopel
3.1 Religiöse- und Machtpolitische Gründe für die Eroberung von Konstantinopel
3.2 Wirtschaftliche Vorteile durch die Eroberung von Konstantinopel

4. Expansionspolitik des osmanischen Reiches bis Ende 16 Jh. und ihre Vorteile.

5. Einfluß der Entdeckung Amerikas (1492) auf die osmanische Wirtschaft bis Ende 16. Jh.

6. Der Einfluß der Entdeckung des Seeweges nach Indien auf die osmanische Wirtschaft bis Ende 16. Jh.

7. Fazit

Verzeichnis der Abbildungen

Abb. 1: Osmanische Reich

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.Einleitung

Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu untersuchen, welchen Einfluß die Eroberung Konstantinopels (1453), die Entdeckung von Amerika (1492), sowie die Entdeckung des Seeweges von Europa nach Indien (1496) auf die osmanische Wirtschaft bis zum Ende des 16. Jh. hatte.

Diese Arbeit wird in fünf Abschnitte geteilt:

Im ersten Abschnitt wird die Stellung des Islams zur Wirtschaft und ein allgemeiner

Überblick über die Wirtschaft des Osmanischen Reiches wiedergegeben.

Im zweiten Abschnitt werden zunächst die religiösen, sowie die machtpolitischen Motive dargestellt, die zur Eroberung von Konstantinopel geführt haben. Weiterhin wird die Frage beantwortet, wie die Eroberung von Konstantinopel die osmanische Wirtschaft beeinflußt hat. Im dritten Abschnitt wird die Expansionspolitik des Osmanischen Reiches bis Ende des 16. Jh. mit ihren wichtigsten Vorteilen dargestellt.

Im vierten Abschnitt wird der Einfluß der Entdeckung Amerikas auf die osmanische Wirtschaft behandelt.

Abschließend wird bearbeitet, welche Auswirkungen die Entdeckung des Seeweges nach Indien auf die osmanische Wirtschaft hatte.

Da es zwischen der Entdeckung Amerikas und der Entdeckung des Seeweges nach Indien zeitlich nicht große Abstände gibt, kommt es bei der Bearbeitung der Fragestellung zu Überschneidungen. Um Wiederholungen zu vermeiden, werden die bearbeiteten Themen des einen Abschnittes in dem anderen Abschnitt nicht wieder erwähnt.

Die Literaturlage für diese Arbeit war äußerst ungünstig, sei es die deutsch- oder die türkischsprachige. Nur in den Büchern von Aktas, Kiray, Tabakoglu und Faroqhi, die in der Literaturliste aufgeführt sind, konnten für diese Arbeit nutzbare Quellen gefunden werden. Diese Tatsache zeigt, daß sich die neue Republik Türkei auch nach 75 Jahren mit ihrer eigenen Vergangenheit nicht vertragen hat.

Aufgrund der Komplexität des Themas und der schlechten Literaturlage, kann diese Arbeit keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sondern lediglich dem Ziel eines kurzen Überblicks gerecht werden.

2. Wirtschaft im Osmanischen Reich

In vielen Büchern, die von europäischen Wissenschaftlern geschrieben wurden, wird behauptet, der Islam sei eine wirtschaftsfeindliche Religion, oder, daß ,,er in seinem Lehrgebäude die Wirtschaft fast sträflich,, vernachlässige1. Dies würde bedeuten, daß auch das Osmanische Reich wirtschaftsfeidlich gewesen sein muß, da es ein islamisches Reich war, bei dem die islamische Rechtsprechung galt. Diese setzte sich in erster Linie mit den Richtlinien des Koran und der Haditen (Überlieferungen und Gepflogenheiten des Propheten Muhammed) zusammen. Der Prophet selbst betrieb zusammen mit seiner Frau Hatice auch Handel.2 Allein diese Tatsache reicht aus, um zu beweisen, daß der Islam nicht feindlich gegenüber der Wirtschaft ist. Da sich wirtschaftlich zu Betätigen eine Gepflogenheit des Propheten ist, sollten die Muslime das auch nachahmen. Die Städte Mekka und Medina, die Heiligen Städte des Islams, aber auch andere Städte der arabischen Halbinsel waren ohne Handel nicht überlebensfähig. Die Bewohner der arabischen Halbinsel waren auch vor den islamischen Zeiten bedeutende Handelsleute, welche nicht nur im regionalen, sondern auch im internationalen Raum Handel ausübten. Es gibt sehr viele Überlieferungen des Propheten über den Handel, in denen gewisse Richtlinien festgesetzt sind. Darin werden Händler gelobt, wenn sie freundlich mit den Käufern umgehen, und bei jenen die sich schlecht benehmen und betrügen, wird mit dem Höllenfeuer gedroht.3 Die Moderne Islamwissenschaft hat glaubhaft bewiesen, ,,daß der Islam als Religion nicht mehr und nicht weniger wirtschaftsfeindlich oder wirtschaftsfreundlicher ist als das Christentum."4 Wäre der Islam wirtschaftfeindlich gewesen, so hätten sich die Fernhandelsstädte des Nahen-Osten, Bagdad, Aleppo, Damaskus, Kairo und andere, die sich ab dem 8. Jh. unter islamischer Kontrolle befanden, nicht zu ,,Schaltzentralen für Waren- und Geldströme zwischen Europa und Asien" 5 entwickelt. Die muslimischen Staaten besaßen bis zur Entdeckung des Seeweges die bekanntesten Handelsstraßen nach Indien und China. Obwohl sich die Christen und Muslime seit der Entstehung des Islams ständig im Krieg befanden, konnten christliche Handelsleute in der Regel immer und zum größten Teil uneingeschränkt, in der islamischen Welt Handel betreiben. Dies beweist auch, daß die Behauptung einiger europäischer Wissenschaftler, daß der Islam bzw. die islamischen Staaten feindlich gegenüber Wirtschaft sei, nicht nachvollzogen werden kann.6 Im Osmanischem Reich wurde die Wirtschaft bzw. der Handel in der Regel den Privatpersonen überlassen. Der Staat hat mit nötigen Gesetzen und Regeln dafür gesorgt, daß die Wirtschaft, sei es Landwirtschaft, Binnenhandel, Außenhandel, Gewerbe, etc. in vorgegebenen Bahnen reibungslos funktionierte. Das Osmanische Reich hatte ein sehr ausgeprägtes Steuersystem, da es die größte und wichtigste Einnahmequelle war.7 Im Osmanischen Reich gab es zwei Klassen: Yönetici (Lenker) und Reya (...8 ). Erstere waren Staatsmänner, Verwaltungsbeamter, Schreiber (von Verwaltungsschriften), Militärbeamter, Geistliche bzw. Universitätslehrer. Der zweiten Klasse gehörten Bauern, Handwerker, Textielarbeiter, Nomaden, kurz, alle die Produzierenden und die, die dem Sultan Steuern zahlten an. Obwohl das Handwerk, besonders die Textilmanifakturen, sowie der Bergbau sehr ausgeprägt waren, war das Osmanische Reich in erster Linie ein Agraarstaat. Der größte Teil der Steuern kam aus der Landwirtschaft. Alle staatlichen Grundstücke gehörten dem Sultan. Der Sultan gab die Grundstücke Personen, die ihm Wohlgefallen waren. Sie wurden dann Timar Besitzer (Großgrundbesitzer). Diese Timar Besitzer hatten das Recht im Namen des Sultan Steuern zu erheben. Somit wurden sie auch zu Beamten des Staates. Es gab drei Arten von Timar Besitzern. Die erste Gruppe von Timars brachte jährlich bis zu 20.000 Akce (Silbermünzen) Gewinn ein. Solche bekamen Soldaten, die im Krieg große Verdienste erworben. Die zweite Art von Timar machte Gewinne zwischen 20.000 - 100.000 Akce. Diese waren hohe Staatsbeamter, Paschas, Geouvaneure etc., welche zum größten Teil in Istanbul lebten oder Menschen die sich durch außerordentliche Leistungen verdient gemacht haben, sei es im Krieg oder in den Wissenschaften. Die letzte Timar Gruppe brachte über 100.000 Akce Gewinn ein. Diese Grundstücke behielt in der Regel der Sultan selbst oder sie wurden an seine Familie oder den Stadthaltern gegeben. Die größte und wichtigste Timar Art ist die erste Gruppe. Die Besitzer dieser Timars wohnten dort, wo sie ihre Dörfer, Grundstücke bzw. Ländereien hatten. Sie finanzierten durch die Steuern aus ihren Timars zum einen ihren eigenen Unterhalt und zum anderen den Unterhalt der ihnen zugewiesenen Soldaten. Im Falle eines Krieges wurden letztere im erheblichen Umfang mit finanziert. Dank dieses Systems konnte das Osmanische Reich, ohne besondere Belastung des zentralen Schatzkammers, ein Heer von 80.000 bis 100.000 Leute aufstellen und unterhalten. Bei einem Sultanatswechsel verloren alle Timar Besitzer ihre Rechte; der neue Sultan mußte ihre Rechte neu bestätigen. Dies führte dazu, daß sie zum einen bei jedem Machtwechsel kontrolliert werden konnten, ob sie ihre Aufgaben gut erledigten, wenn nicht, verloren sie die Besitztümer, die dann anderen gegeben wurden, und zum anderen wurden sie daran erinnert, daß sie Angestellte des Staates waren.9

Die wichtigste Steuer, den die Timar Besitzer von den Bauern nahmen, war die Asar Steuer; eine jährlich Steuer, welche 1/10 der Ernte betrug. Abgesehen davon, zahlten die Bauern jährlich pro ha (100 x 100 m) 22 Akce Steuern. Nichtmuslime mußten zusätzlich noch jährlich eine Steuer von 1/ 10 auf Nichtnutztiere, z. B.: Schlachtvieh oder Zuchttiere zahlen. Diese Zusatzsteuer nannte sich Cizye und konnte auch in Form von Geld abgeführt werden. Dafür wurden sie nicht zum Militär eingezogen wie ihre muslimische Landsleute. Bei den Bauern ging die Benutzung des Ackerlandes vom Vater zum Sohn über. Solange sie ihre Steuern zahlten und ihr Ackerland bewirtschaften konnten, waren ihnen ihre Grundstücke sicher.10 Im Gegensatz zu Bauern gab es im Osmanischen Reich genug landwirtschaftlich nutzbares Land. Um eine Landflucht zu verhindern, war es den Bauern verboten, ihr Land zu verlassen. Jedoch konnten auf verschiedene Weise diese Gesetze umgangen werden, so daß gesagt werden kann, wenn ein Bauer unbedingt in die Stadt ziehen wollte, dies auch schaffte.11

Abgesehen von diesen Steuern gab es einige andere Steuern, die durch die Timars gesammelt und über die Stadthalter zur zentralen Schatzkammer in Istanbul geschickt wurden. Bei jeder Eroberung wurden unter Aufsicht der Regierung neue Timars gegründet, die nach der selben Methode funktionierten. In bestimmten Gebieten, wie z.B. in Ägypten und Nordafrika, gründete das Osmanische Reich keine Timar. Um dort auch Steuern einzunehmen, wurde das System der Vergi Mültezemligi gegründet. Dabei wurde der Stadthalter verpflichtet, jährlich eine bestimmte Summe an die zentrale Schatzkammer zu zahlen; was über den vereinbarten Betrag lag, konnte er als Gewinn behalten.12 In unregelmäßigen Abständen wurde geprüft, ob der Stadthalter zu hohe und damit ungerechte Steuern verlangte, um sich zu bereichern. In diesem Fall wurde er seines Amtes enthoben und sein Vermögen beschlagnahmt.13 Außer den Großgrundbesitzern konnten Kirchen, Moscheen, Synagogen, Krankenhäuser, Bildungsstädten, wie Schulen und Universitäten, mit Erlaubnis des Sultans Steuern erheben. Desweiteren konnten Bauvorhaben bei entsprechender Erlaubnis mit Steuern finanziert werden. Dabei trieb der Bauherr die Steuern direkt ein.14

Die Steuern in den Städten wurden jährlich durch den Stadthalter gesammelt. Was über die Bedürfnisse der Stadt war, wurde zur zentralen Schatzkammer weitergeleitet. Jede Stadt hatte ein ausführliches Steuerregister, so hatte z. B. Bursa im Steuerjahr 1530-31 genau 8.003 Steuerzahler.15 Die zu zahlende Steuer hieß Kopfsteuer. Muslime müßten mindestens 20 Akce, Nichtmuslime mindestens 25 Akce zahlen. Reiche Menschen die sich im Handel, Handwerk, Textil etc. Betätigten, zahlten entsprechend ihrem Reichtum mehr. Arme Menschen, seien es Muslime oder nicht Muslime, brauchten nicht zu zahlen; diese bekamen Zekat (Armensteuer, eine der fünf Pflichten des Islams) von der reichen muslimischen Bevölkerung oder wurden vom Staat unterstützt. Osmanische Händler wurden günstiger besteuert, damit die Warenvielfalt im Reich gewährleistet werden konnte. Die Händler aus christlichen Staaten, die sich mit dem Osmanischen Reich nicht im Krieg befanden, bekamen Eman (Visum) und durften Handel mit dem Osmanischen Reich betreiben.16 Nichtmuslimische Handelsleute besteuerte der Staat so, wie dessen Staaten die osmanischen Kaufleute besteuerten.17

Eine andere Einnahmequelle des Staates war der Bergbau. Der Staat nahm 1/5 des geförderten Rohstoffs als Steuer. Abgesehen von der Timar Besteuerung gab es noch 90 verschiedene Produktions- und Verkaufssteuerarten, z. B. wurden alle Gewinne besteuert.18

3. Eroberung von Konstantinopel

Am 29. Mai 1453 eroberten die Türken unter Sultan Mehmed II. nach 53 Tage Belagerung Konstantinopel. Sultan Mehmed II machte die neu eroberte Stadt zur neuen Hauptstadt des Osmanischen Reiches.19 Somit ging das Römische Reich, welches seit dem Jahre 395 in West- und Ostreich geteilt gewesen war und im östlichem Mittelmeerraum bis 1453 als Byzantinisches Reich weiter existierte, unter. Diese Eroberung hatte religiöse, machtpolitische und wirtschaftliche Vorteile für das Osmanische Reich. Das Prestige des jungen Reiches stieg in der islamischen und christlichen Welt und führte dazu, daß das Osmanische Reich eines der größten Reiche der Weltgeschichte wurde.

3.1 Religiöse- und machtpolitische Gründe für die Eroberung von Konstantinopel

Istanbul gilt als eines der am häufigsten belagerten Städte der Welt. Vor den Türken haben u.a. Avaren, Bulgaren, Perser und die Araber versucht, die Stadt zu erobern. Die Araber haben dreimal Konstantinopel zu erobern versucht. Bis 1453 versuchten auch die Türken dies mehrere Male erfolglos. Der Hauptgrund für die arabischen und türkischen Eroberungsversuche waren religiöser Art. Denn der Prophet Mohammed hat in den Haditen vorausgesagt, daß Konstantinopel erobert werden würde. In einer Hadith heißt es: ,,Chosro (König von Persien) wird zugrunde gehen, und nach ihm wird es keinen Chosro mehr geben. Und der Kaiser (von Byzanz) wird auch mit Sicherheit zugrunde gehen, und nach ihm wird es keinen Kaiser mehr geben. Was aber ihre Schätze angeht, so werden diese mit Sicherheit auf dem Weg Allahs verteilt!"20 In einer anderen Überlieferung heißt es: ,,Ihr werdet Qostantinija erobern. Heil dem Fürsten und dem Heere, denen solches beschieden!"21 Alle muslimischen Herrscher wollten diese ganz bestimmte Person sein, den der Prophet Jahrhunderte vorher gelobt hatte.

Der Sultan Mehmed II bot noch vor dem großen Angriff dem byzantischen Kaiser Konstantin IX an, ihm und der ganzen Stadtbevölkerung mit ihrem ganzen Vermögen den freien Abzug aus der Stadt zu gewähren, wenn dieser sich ergebe. Dieses Angebot hat der stolze Kaiser von Byzanz nicht akzeptiert.22 Als bekannt wurde, daß Konstantinopel durch Mehmed II erobert und die Hagia-Sophia in eine Moschee umgewandelt wurde, erfüllte sich für die Muslime ein 800 jähriger Traum. In der gesamten islamischen Welt, von Istanbul bis Indien, wurde die Eroberung von Konstantinopel mit großen Festen gefeiert.23 Sultan Mehmed II gewann durch die Eroberung von Konstantinopel einen internationalen Ruhm. Vor allem in den islamischen Ländern wurde er dadurch sehr beliebt und gleichzeitig ,,zum berühmtesten Herrscher der Muslimische Welt."24 Er war der Sultan, den der Prophet gelobt hatte. Er bekam den Beinamen Fatih (Eroberer). Seine Popularität in den islamischen Ländern führte dazu, daß sehr viele Muslime, vor allem Türken, ins Osmanische Reich einwanderten. Abgesehen davon siedelte er Türken aus Anatolien und vom Balkan nach Istanbul. Er versuchte auch, die Einwohner die vor der Eroberung geflüchtet waren, wieder zur Rückkehr zu bewegen. Er hat dem Patriarch der griechisch-orthodoxe Kirche, dem aremenischen Katholikus und dem jüdischen Oberrabbiner Religionsfreiheit zugesagt und sich darum bemüht, daß sie weiterhin in der Stadt blieben. Aufgrund dieser toleranten Politik kamen Christen, u.a. Griechen und Slawen, in die Stadt. Auch Juden, die in Europa von Christen verfolgt wurden, haben im Osmanischen Reich Schutz gefunden. Sie kamen vor allem aus Deutschland, Italien und Spanien.25

Sultan Mehmed II nutzte seine Popularität und sein gewonnenes Menschenpotential für seine machtpolitischen Interessen sehr gut aus. Durch eine geschickte Politik gelang es ihm, die während des Mongolensturms entstandenen türkischen Kleinstaaten unter seiner Herrschaft zu vereinen. Er schaffte es, aus dem kleinen osmanischen Staat, den er von seinem Vater übernommen hatte, eine stabile Regionalmacht mit einer Größe von 2.214.000 km² zu machen.26 Das Osmanische Reich, verdankt Mehmed, der Eroberer das Fundament für den Aufstieg zu einem der größten Reiche der Geschichte.

3.2 Wirtschaftliche Vorteile durch die Eroberung von Konstantinopel

Nach der Eroberung von Konstantinopel wuchs die Popularität des Osmanischen Reiches. Dank der guten Bevölkerungspolitik stieg die Bevölkerungszahl. In Istanbul stieg sie noch zu Lebzeiten von Mehmed II, auf 90.000. Ende des 15. Jh. stieg sie auf 100.000 an.27 Dank der gestiegenen Bevölkerung stiegen auch die Steuereinnahmen. Die neuen Einkommensquellen ermöglichten eine Fortsetzung der Expansion, welche neue Einkommen sicherte. Nach der Eroberung von Konstantinopel hatte Mehmed II nicht nur eine gute Bevölkerungspolitik geführt, sondern auch eine gute Wirtschaftspolitik. Um die Wirtschaft zu beleben, hatte er für Handwerker und Händler günstige Steuern eingeführt, damit sie in der Stadt blieben oder in die Stadt kamen.28 Weiterhin hat er die Kapali carsi (überdachter Markt) bauen lassen, in dem Tausende Gewerbe, Handwerker und Läden untergebracht werden konnten. Istanbul entwickelte sich sehr schnell zu einem der wichtigsten Industrie- und Handelsplätze des Osmanischen Reiches und zeitweilig auch der Welt.29 Während der Zeit von Mehmed II stiegen Bursa, Istanbul und Konya zu den bedeutendsten Textil- und Handwerksorten der damaligen Welt auf. In Bursa wurde die Seidenmanifaktur aufgebaut, wobei das Rohmaterial aus dem Iran mit Karawanen kam. Die europäischen Handelsleute kauften zum größten Teil ihre Seide aus Bursa, womit sie sich enorme Zeit und Kosten sparen konnten. Die Handelsleute von Bursa stiegen zum Fehrnhändler auf. Sie benutzten die alte Handelsstraße über Tabriz entlang des Kaspischen Meeres nach Indien und China. Bei der Hinreise beluden sie die Kamele mit Textilien aus Seide und Wolle, Messer, Waffen, etc. Auf der Heimreise transportierten sie Gewürze. Sie nahmen die Oberhand im Gewürzhandel ein. Sie gingen mit riesigen Karawanen, die manchmal bis zu 300 Kamele groß waren. Ein Karawane legte täglich 35 - 40 km zurück, wobei ein Kamel etwa 300 kg Last trug. Der Fernhandel war ein Handel mit Luxusgütern, da Massengüter bei Überschreiten eines Radius von 50 bis 70 km stark verteuerten. Auf Grund der Textilindustrie und des Fernhandels zog die Hafenstadt Bursa große Handelsleute aus dem Orient, aber auch aus dem Okzident an.30

Mit der Eroberung von Konstantinopel geriet der Handel zwischen dem Schwarzmeer und dem Mittelmeer vollständig unter die Kontrolle der Türken. Der Handel mit den christlichen Staaten wurde trotz anfänglichen Befürchtungen der Europäer nicht verboten, sondern gefördert. Die Handelsstraßen wurden ausgebaut und sicher gemacht. Handel trieb das Osmanische Reich in Europa vor allem mit den Italienern (Venedig, Genua die den Mittelmeerhandel beherrschten) und mit den Franzosen. Venedig und Genua waren bemüht, sich mit dem osmanischen Sultan gut zu verständigen, da ihr profitable Schwarzmeerhandel vom Wohlwollen des Sultans abhing. Die Genuesen in Konstantinopel haben sich während der Belagerung von Konstantinopel neutral benommen, daraufhin wurden sie nach der Eroberung von anderen europäischen Händlern bevorzugt und auch belohnt.31 Exporte, wie Importe wurden besteuert. Bei den Ausländern wurde in der Regel 1/10 bei ihren Einfuhren in das Reich, als Steuer genommen. Bei einigen Waren wurden auch Ausfuhrzölle erhoben, welche aber in der Regel geringer als Einfuhrzölle waren. Es wurden auch Durchfuhrzölle von den ausländischen Karawanen erhoben. Schiffe die ihre Handel über Bosporus betrieben, mußten ebenfalls Durchfuhrzölle zahlen. Die Höhe der Zölle wurde meistens mit dem Sultan gehandelt, so daß es durchaus vorkommen konnte, daß zwischen dem einen und dem anderen ausländischen Händler große Steuerunterschiede gab. Diese Besteuerungsystem wurde auch von den Nachfolgern Mehmed II übernommen. Während der Zeit von Mehmed II wurde im Außenhandel ausschließlich mit Luxusgütern gehandelt. Das Reich verkaufte u.a. Seide und andere kostbare Stoffe, Agrarerzeugnisse, Pfeffer, handwerkliche Produkte wie Töpfe, Pfannen, Waffen, etc. Importiert wurden überwiegend Rohstoffe, wie Rohseide, Wolle, Kupfer, Quecksilber, Eisenerz. Es kann erkannt werden, daß das Osmanische Reich überwiegend Rohstoffe kaufte und Fertigprodukte verkaufte. Während der gesamten Zeit der Ära Mehmed II war das Osmanische Reich die vom Außenhandel profitierende Seite.32 Es ist vor allem der klugen Strategien und Politik Sultan Mehmed II zu verdanken, daß Istanbul im 16. Jh. zur größten Stadt Europas und des ganzen Mittelmeergebietes wurde. Die Stadt wurde gleichzeitig auch eines der größten Handelsstädte der Welt.33

4. Expansionspolitik des osmanischen Reiches bis Ende 16 Jh. und ihre Vorteile

Die Aufstiegsphase des Osmanischen Reiches beginnt mit der Machtübernahme von Mehmed II, des Eroberers, 1451 und endet mit dem Tod von Selim II. (1574). Ab dort beginnt die Phase des Stillstands, welcher von 1574 bis 1648 dauerte. Obwohl während dieser Phase das Osmanische Reich seine Expansionspolitik nicht fortsetzen konnte, war es dennoch in jeglicher Hinsicht eine starke Macht.34

Während der Entdeckung von Amerika und des Seeweges nach Indien über das Kap der guten Hoffnungen, war Beyazit II (1481-1512) an der Macht.35 Er hatte nach der Eroberung von Konstantinopel mit der verstärkten europäischen Gefahr zu kämpfen. Deswegen erregten diese beiden Ereignisse zunächst im Osmanischem Reich nicht viel Interesse. Die Entdeckung des Seeweges beeinflußte die osmanische Wirtschaft zunächst nicht direkt. Die Einnahmen der Memluken Sultane durch den Transitverkehr über das Rote Meer sanken nach der Entdeckung zwar nicht von heute auf morgen, aber ein langsamer Trend nach unten war dennoch zu sehen. Dieser Trend wurde durch die Portugiesen verstärkt, welche die bestehenden Handelswege sabotierten. Sie betätigten sich als Freibeuter, überfielen die Handelsschiffe und griffen auch Häfen im Roten Meer an, z. B.: Jiddah, Versorgungshafen von Mekka und Medina. Die Mameluken, welche die Kalifenwürde besaßen und damit die Schutzherren aller Moslems und der Heiligen Städte waren, bekamen das Problem nicht in den Griff. ihre Flotte war den Portugiesen unterlegen. Neben dem Ansehen und dem Rückgang des Fernhandels, verloren sie auch an Macht. Die Mameluken wanden sich an die Osmanen um Hilfe, was ihnen in Form militärischer Hilfe gegeben wurde. Die Osmanen waren, seit ihrem Aufstieg zur Regionalmacht, mit Expansionsdrang nach allen Seiten, zum Konkurrent im Nahen Osten geworden. Das Hilfegesuch an den Konkurrenten zeigt, wie schwach die Mameluken Kalifen geworden waren.36 Im Jahr 1512 zwang Yavuz Selim der Strenge seinen Vater Beyazit II zur Abdankung. Selim war der Ansicht gewesen, daß die Politik seines Vaters den politischen Gegebenheiten nicht entsprach und er den inneren und äußeren Feinden nicht mehr gewachsen sei. Yavuz Selim war während der Aufstiegsphase (1451-1574)37 mit acht Jahren der am kürzesten Regierende, aber dafür einer der mächtigsten Sultane des Osmanischen Reiches. Ein anderer Konkurrent der Osmanen waren die Perser. Der schiitisch türkische Shah von Persien Ismail I förderte und unterstützte Aufstände von schiitischen und alevitischen Türken im Osmanischen Reich. Im Jahr 1514 vernichtete Selim in einem Feldzug eine vereinte Armee der Aufständischen und Persern.38 Unter anderem nahm Selim in diesem Feldzug das Gebiet um Tabriz ein. Tabriz war berühmt für seine guten Handwerker, die nun von Selim nach Istanbul umgesiedelt wurden. Ihr können bereicherte den damals ohnehin starken Wirtschaftsstandort.39 Die militärische Überlegenheit der Osmanen veranlaßte die Perser, einen offenen Konflikt mit den Osmanen zu vermeiden, so konnte Selim sich 1516 den Mameluken zuwenden. In einem Feldzug brach er den militärischen Widerstand der Mameluken und eroberte Syrien, Palestina, Galilea, Ägypten und Arabien. Es kamen die wichtigsten Handelsstädte des Nahen Ostens unter direkte osmanische Kontrolle (Antiochia, Aleppo, Damaskus, Kairo, sowie die heiligen Städte Jerusalem, Mekka und Medina).40 Yavuz Selim ging mit seinem Heer 1514 aus Konstantinopel und kam 1517 wieder nach Konstantinopel. In jeglicher Hinsicht wurde das Osmanische Reich in diesen drei Jahren stärker. Durch die Feldzüge von Yavuz Selim vergrößerte sich der Umfang des Osmanischen Reiches von 2.375.000 km² auf 6.557.000km². 41

Nach Yavuz Sultan Selim kam sein Sohn Kanuni (der Gesetzgebende) Sultan Süleyman (im Europa bekannt als Süleyman der Prächtige) an die Macht. Er führte die große Expansionspolitik seines Vaters fort. Die Staatsgrenzen vergrößerten sich von 6.557.000 km² auf 14.893.000 km².42 Das Osmanische Reich war nicht nur auf dem Lande eine militärische Macht, sondern auch auf dem Meer. Admiral Barbaros Hayrettin Pasa errang 1538 in Preveze über die venezianisch-, kaiserlich-, und päpstliche Flotte (heilige Liga) einen überragenden Sieg. Mit diesem Sieg stiegen die Türken zur bedeutendsten Seemacht im Mittelmeer auf.43 Zu der Zeit wurde das Mittelmeer ,,Mare Turcicum"44 genannt.

Nach Sultan Süleyman kamen bis zum Ende des 16. Jh. noch drei Sultane an die Macht. Selim II (1566-1574), Murat III (1574-1595) und Mehmed III (1995-1603). Obwohl das Reich seine größte Ausdehnung mit 19.902.000 km²45 (siehe auch Abbildung 1) während der Zeit Murat III erreichte, kann gesagt werden, daß keiner dieser Sultane die Expansionspolitik, vom Stiele Yavuz Selim oder Süleyman des Prächtigen, fortsetzen konnten. Trotzdem war das Osmanische Reich während des gesamten 16. Jh. ein starker Staat.

Wie oben schon erwähnt, war wirtschaftlich gesehen, für das Osmanische Reich Steuern von Reya die Haupteinnahmequelle. Durch die Feldzüge von Selim I und Süleyman vergrößerte sich der Umfang des Osmanischen Reiches erheblich. Durch die Vergrößerung des Staatsterretoriums konnten viele neue Timars gegründet werden. Zum anderen vervielfachte sich die Einwohnerzahl und damit die Zahl der Steuerzahler. Während der Zeit von Mehmed dem Eroberer hatte das Osmanische Reich eine Einwohnerzahl zwischen 5 und 7 Mio.46 Gegen Ende des 16 Jh. schätzt Barkan die Einwohnerzahl des gesamten Osmanischen Reiches zwischen 30 - 35 Mio.47 Nach Aktas sind aufgrund der Expansion die Einnahmen und die Ausgaben des Osmanischen Staates seit Mitte des 15. Jh. bis Ende des 17. Jh. stetig gestiegen. Dabei überschritten zum größten Teil, bis Beginn des 17. Jh. die Ausgaben die Einnahmen nicht; der Staatsschatz wuchs.48 Obwohl Aktas behauptet, daß ca. 30 Haushaltspläne des Osmanischen Reiches gefunden werden konnten, macht er leider keine monetären Angaben darüber.49 Der älteste und leider auch der einzige Haushaltsplan des Osmanischen Reiches, welcher im Rahmen dieser Arbeit gefunden werden konnte, stammt aus dem Jahre 1527/28. In diesem Steuerjahr beliefen sich die gesamten Steuereinnahmen auf 537.929.006 Akce (Silbermünze) und 9.780.572 Altin Sikke (Goldmünze). Nach Abzug aller staatlichen Ausgaben zeichnete der Staatshaushalt ein Plus von 173.982.851 Silbermünzen und 3.163.327 Goldmünzen.50

Ein anderer bedeutender wirtschaftlicher Vorteil der Expansionspolitik des Osmanischen Reiches, welcher mitunter zum Steigen der Steuereinnahmen führte, war, daß viele der wichtigsten Handelsstädte der damaligen Welt erobert wurden, die trotz Entdeckung der Seewege nach Amerika und Indien ihre wirtschaftliche Rolle nicht verloren hatten, da sie noch enge Handelsbeziehungen mit Genua, Venedig, Barcelona, Valencia, etc. unterhielten. Zum anderen blühte der Binnenmarkt und der innerislamische Handel, welcher über Handelswege die von den Europäern nicht beherrscht oder sabotiert werden konnte erfolgte.51 Das Wirtschaftsleben in den eroberten Gebieten wurde kaum durch Neuregelungen gestört. In jeder Stadt wurde ein Vali (Stadthalter) eingesetzt. Er war die oberste politische Instanz und trieb, unter anderem, die Steuern ein.52 In Ägypten und Nordafrika wurde das System der Vergi Mültezemligi gegründet, womit der Staat seine Steuern in diesem Gebieten sammelte (siehe Abschnitt 2).53

Bergbau spielte in der osmanischen Wirtschaft eine bedeutende Rolle und war für sie ebenfalls eine wichtige Einnahmequelle. Durch die Expansion gewann der Bergbau einen noch bedeutenderen Status, da viele Gebiete in Europa, im Nahen Osten und in Afrika, in denen Bergbau betrieben wurde, in die Kontrolle des osm. Staates kam. Den Bergbaugebieten, bei denen Salpeter abgebaut wurde, wurde besonders viel Beachtung geschenkt, da Salpeter bei der Erzeugung von Schwarzpulver benutzt wurde. Die wichtigsten Salpeterabbaugebiete waren u.a. in Aleppo, Bagdad, Belgrad, Jemen.54 Neben der Steigerung der Steuereinnahmen durch den Landgewinn, bildete die Kriegsbeute während der Expansionsphase eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle dar. Eine andere Einnahmequelle des Osmanischen Reiches waren die der jährlichen Tribut Zahlungen unterworfenen aber autonomen Fürstentümer; diese waren im 16. Jh. u.a. Kirim, Eflak, Bogdan, etc.55

Ein anderes Ereignis von weltpolitischer Bedeutung während der Expansionsphase war, der Erwerb der Kalifenwürde für die Osmanen durch Yavuz Selim mit dem Sieg über die Mameluken. Der erste osmanische Kalif wurde somit 1517 Yavuz Selim und der Sitz des Kalifats wurde Istanbul. Die osmanischen Sultane waren 403 Jahre lang die religiösen Oberhäupter der islamischen Welt, bis 1924 Kemal Atatürk das Kalifat abschaffte.56 Viele Gegenstände, die der Kalif von Ägypten bewahrt hatte, die dem Propheten Mohammed, den ersten vier rechtleitenden Kalifen oder anderen bedeutenden Persönlichkeiten der islamischen Geschichte gehörten und die für Muslime einen unschätzbaren Wert haben, wurden nach Istanbul gebracht. Istanbul, das schon zu Lebzeiten von Mehmed II eines der bedeutendsten Handelsstädte der Welt geworden war, wurde somit auch die Hauptstadt der Muslime. Was sowohl seine wirtschaftliche als auch politische Bedeutung steigerte. Durch die Besetzung des Mamelukenreichs gelangten die meisten Pilgerzentren des Nahen Ostens, u.a. Damaskus, Jerusalem, Mekka, Medina, unter die Kontrolle der Osmanen. Während bestimmter Zeiten im Jahr wurden die heiligen Städte von Gläubigen überflutet. Dies führte dazu, daß der Handel in beträchtlichem Maße anstieg. Nach dem Historiker Ilhan Bardakci wurde das Osmanische Reich von den meisten Muslimen als Hüter der drei heiligen Stätten geliebt und von den christlichen Staaten als Herr über Jerusalem und über andere heilige Pilgerstädten in Nahe-Osten respektiert.57

Das Osmanische Reich hatte von Ende des 15. Jh. bis zum Ende des 16. Jh. seine stärkste politische, militärische und wirtschaftliche Phase.58

5. Einfluß der Entdeckung Amerikas (1492) auf die osmanische Wirtschaft bis Ende 16. Jh.

Durch die Eroberung von Konstantinopel haben die Muslime alle Handelswege nach Indien und China unter ihre Kontrolle gebracht. Die Christen konnten nur in seltenen Fällen bis Indien und China gehen, um Handel zu treiben. Deswegen waren sie gezwungen die Mittlerrolle der muslimischen Staaten zu akzeptieren. Diese Abhängigkeit von den heidnischen Morgenländern gefiel den Europäern gar nicht. Man versuchte über den Seeweg nach Indien zu segeln, um diese Abhängigkeit zu beseitigen. Damals dachte man über zwei Alternativen nach: Erstens, entlang der Westküste Afrikas nach Indien zu segeln.

Die andere Alternative wurde vor allem durch Kolumbus vertreten. Er ging davon aus, daß die Erde eine Kugel sei und wenn er nach Westen segele, werde er an der Ostküste Asiens landen. Die Kugelform der Erde widersprach den damaligen christlichen Lehrmeinungen vom Aussehen der Erde, so daß er nur wenig Unterstützung fand. Kolumbus wand sich auch an den osmanischen Sultan Beyazid II, mit der Bitte um Unterstützung für eine Expedition. Der Sultan Beyazit erfüllte seine Bitte nicht.59 Wahrscheinlich konnte er mit seinem Wissen dem Sultan nicht Überzeugen bzw. ihm nichts prophezeien, was er nicht bereits wüßte. Denn es bestand ein Konsens in der islamischen Welt darüber, daß die Erde rund ist und das sie sich sogar um die eigene Achse drehte. Als Beweis wurden die Koran Suren Neml 88, A`raf 54 und Zümer 5 gesehen.60 Abgesehen davon gab es viele Bücher in dem unter wissenschaftlichen Kriterien glaubhaft bewiesen wurde, daß die Erde rund ist. Der Umfang der Erde wurde auch von vielen islamischen Wissenschaftler errechnet. Einer der besten Ergebnis erzielte Al-Bayruni (973-1051); er hatte sich nur um 110 km verrechnet.61 Abgesehen dieser Erkenntnisse beunruhigte den türkischen Sultan die antiislamische Haltung Europas. Die wurde von verschiedenen Seiten immer wieder propagiert, so hatte z. B. der Papst am 01.02.1454 bekannt gemacht, daß jeder der gegen die Türken die Waffe in die Hand nimmt, ins Paradies kommen würde.62

Die meisten Europäischen Händler litten vor der Entdeckung Amerikas unter Geldmangel bei ihrem Handel mit dem Orient. Da sie nicht genügend Waren anbieten konnten, die für Muslime interessant waren, mußten sie mit Edelmetallen (Gold und Silber) bezahlen. Die Ausbeutung der reichen Gold- vor allem aber Silbervorkommen in Mexiko und Peru durch die Spanier, veränderte den Charakter des internationalen Handels. Das Osmanische Reich wurde durch die vielen Silbermünzen sehr negativ beeinflußt. In Europa war die Silber - Gold Parität 1/13 und im Osmanischen Reich 1/10. Durch die scheinbar unerschöpflichen Gold- und Silbervorkommen erhöhte sich die Kaufkraft der Europäer. Obwohl sich der Handel zwischen Osmanen und Westeuropäern zum größten Teil auf Luxusgüter beschränkte, floß durch die Erhöhung der Exporte nach Westeuropa immer mehr europäisches Silber ins Osmanische Reich. Abgesehen davon tauschten die Europäer die Silbermünzen in osmanische Goldmünzen um. Dies führte zwischen 1585 und 1605 zu einer Inflation in Höhe von 3,4 %. 63

Nachdem die Europäer im Zuge des Merkantilismus eigene Seidenmanufakturen errichtet hatten, konnten sie für die Rohseide den Iranern Preise anbieten, mit denen die osmanischen Handelsleute nicht mithalten könnten. Um diese negative Entwicklung zu kompensieren waren die osmanischen Seidenmanifakturen von Bursa gezwungen, selbst Rohseide zu produzieren.64 Ähnliche Entwicklungen waren auch u.a. bei Wolle, Watte und Farbmitteln zu beobachten. Die Europäer boten auch für osmanische Rohrmaterialien lukrative Preise an, so daß die inländischen Produzenten nicht mithalten konnten. Als der Staat 1567 von den Webern in Westanatolien Stoffe bestellte, sagten sie, daß sie kein Rohmaterial bzw. Pfaden haben. Merkantilismus und andere politische, sowie kriegerische Auseinandersetzungen in Europa führten zu einer steigenden Urbanisierung, die zu Nahrungsengpässe bei der Bevölkerung führten. Dies führte dazu, daß vor allem Frankreich und Venedig in den Hafenstädten für Getreide hohe Preise anboten. Sie kauften soviel Getreide, daß in westlichen Küstenstädten die Versorgung der eigenen Bevölkerung nicht mehr gesichert war.65 Der osmanische Staat sah die negativen Entwicklungen für die eigene Wirtschaft und erließ neue Gesetze, die in die Wirtschaft eingriffen. Durch neue Gesetze, Regeln und hohe Strafen versuchte der Staat, den Verkauf von Rohrmaterialien, Rohstoffen und Getreide, die im Land selbst gebraucht wurden, zu verbieten. Abgesehen davon verbot der Staat den Verkauf von Kriegsmaterial an Ausländer. Somit konnte verhindert werden, daß das Osmanische Reich schon seit zweite Hälfte des 16. Jh. zum Rohstofflieferanten für Europa degenerierte. Aber trotz der scharfen Verbote fanden die europäischen Händler aufgrund ihrer monetären stärke Wege, die von ihnen begehrten Waren zu bekommen, wie etwa Rohrmaterialien, Getreide und sogar Kriegsmaterial (z.B.: Lange Kanonen aus Algerien, Pulver aus Anatolien, Ägypten und Syrien, Kugeln aus Bosnien und Serbien sowie Zündschnur aus Ägypten und Syrien), wenn auch in geringem Umfang.66

Schon im 16. Jh. konnten die wirtschaftlichen Schäden, die durch die Entdeckung Amerikas verursacht wurden, beobachtet werden. Der Staat war stark und konnte geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen und sich schützen.

6. Der Einfluß der Entdeckung des Seeweges nach Indien auf die osmanische Wirtschaft bis Ende 16. Jh.

Die Entdeckung der neuen Meeresstraße zwischen Europa und Indien, ermöglichte Importe aus Asien zu niedrigen Preisen und in größerem Umfang als durch die Überlandkarawanen. Die Waren, die bis dahin über die alten Handelsstraßen von islamischen Händlern zu den Häfen am Mittel- und Schwarzen Meer transportiert worden waren, konnten nun direkt in Indien gekauft werden.67 Der osmanisch-europäische Handel litt unter den neuen Entdeckungen. Durch die Entdeckung des Seeweges nach Indien verlor das Osmanische Reich mit der Zeit seine geographische Bedeutung für den Fehrnhandel. Z. B.: verkauften die osmanischen Händler im Laufe der Jahre immer weniger Gewürze nach Europa, die sie aus Indien kauften.

Die Frage wie die Entdeckung des Seeweges nach Indien die Wirtschaft des osmanischen Reiches beeinflußt hat, wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Nach dem türkischen Wirtschaftshistoriker Sabri Ülgener ging durch die Entdeckung von Amerika und der Entdeckung des Seeweges nach Indien die Phase des Transithandel durch das östliche Mittelmeer ein für allemal zu Ende. Somit sind auch die großen Handelsstädte in Anatolien, Ägypten und in Syrien im 16. und 17. Jh. in die wirtschaftliche Stagnation gefallen.68 Obwohl 1940 eine andere wissenschaftliche Arbeit erschien, welche das Gegenteil bewies, wurde dieser Arbeit aufgrund des zweiten Weltkrieges keine gebührende Aufmerksamkeit geschenkt. Als man sich in den 50`er und 60`er Jahren wieder mit dem Thematik auseinandersetzte, erschien eine neue Studie, welche besagte, daß durch die Entdeckung des Seeweges nach Indien der Transitverkehr über das Rote Meer nur kurzfristig beeinflußt wurde. Erst die Eroberung der Gewürzinseln durch die Niederländer nach 1600 beendete den Fernhandel des östlichen Mittelmeers und die Wirtschaft dieser Region stagnierten. Aber auch diese These hielt weiteren Untersuchungen nicht stand. Forschungen ergaben, daß zwar die europäischen Partner am Fernhandel in wirtschaftliche Probleme gerieten, wie Genua und Venedig, die osmanischen Händler aber nicht. Nach dem Wegfall des Fernhandels verlegten sich die meisten auf den Inlandshandel. Außerdem kamen immer mehr Menschen in Istanbul und anderen osmanischen Städten auf den Geschmack des Kaffees. Der Handel mit Kaffee bot den Kairoer und Istanbuler Händlern eine gewinnbringende Alternative gegenüber den Transithandel! Somit ist die These, das ,,Osmanische Reich sei schon vom 16. Jahrhundert an in eine <<Sackgasse>> des internationalen Handel[s] geraten und hätte deswegen seine wirtschaftliche Dynamik eingebüßt"69 , nicht glaubhaft. Es muß hierbei zwei wichtige Aspekte erwähnt werden: Durch die Entdeckung des Seeweges nach Indien ist der Gewürzhandel zwischen Europäern und den islamischen Staaten, ab 1517 mit dem Osmanische Reich, nicht direkt zu Ende gegangen. Die Portugiesen haben zwar ihre Gewürze nun direkt in Indien bezogen, aber der Handel mit Genua und Venedig lief bis Mitte des 17 Jh. weiter, da die Portugiesen den Bedarf ganz Europas nicht decken konnten.70

Der zweite wichtige Punkt der beachtet werden muß, ist, daß der Fernhandel zwischen Europa und dem Osmanischen Reich nicht nur aus den Waren bestand, die aus Indien und China kamen. Diese Handelsgüter waren nur ein kleiner Anteil der gesamten Palette. Das Osmanische Reich exportierte, abgesehen von den Gewürzen aus dem Fernhandel, nach Europa, u.a. Seide und andere kostbare Stoffe sowie Parfümerien, Medikamente, Farbstoffe, handwerkliche Produkte, Metallwaren, Aluan, Zimt, Nelken, Rohrzucker, Orangen, Aprikosen, Feigen, getrocknete Trauben, Datteln, Olivenöl. Ab Mitte des 16. Jh. exportierte das Osmanische Reich auch Pech, Holz und Waffen (an strategische Verbündete in Europa auch vorher), Getreide und Baumwolle; nach Frankreich auch fertige Kriegs- und Handelsschiffe. Das Osmanische Reich importierte aus Europa bis ins Ende des 16. Jh. u.a. Kupfer, Zinn, Quecksilber, Tuche, Glaswaren, Metallwaren und Waffen. Die Waren, die die Europäer vor der Entdeckung Indiens im Osmanischen Reich gekauft hatten, bezogen sie weiterhin von dort aus.71

Abgesehen von dieser Tatsache wurden die Handelsbeziehungen mit Europäischen Händlern bzw. Staaten während der gesamten Geschichte öfter für längere Zeit wegen Kriege unterbrochen. Bevor die Hemmschwelle nach dem Krieg unterbunden war und der Handel wieder einigermaßen laufen konnte, war schon der nächste Feldzug im Sicht. Der osmanische Handel mit den muslimischen Staaten war viel ausgeprägter als der europäische Handel. Sei es mit türkischen Staaten, die bis zur Grenze Chinas gehen oder mit Indien. Der Handel zwischen dem Osmanischen Reich und der islamischen Welt lief auch nach 1500 nicht über die Europäer, sondern blieb in der Hand der Morgenländer. Das Osmanische Reich, welches ab 1517 auch die Kalifat besaß und somit die islamische Oberhaupt in der Welt wurde, verkaufte oder unterstützte einige islamische Länder auch mit militärischen Technologien, welche sie nicht an Europäer verkaufte. Als Beispiel ist hier die finanzielle und enorme militärische Unterstützung der islamischen Staaten in Nordindien zu erwähnen, womit sie sich gegen die Portugiesen verteidigten.72

Die Handelsleute und die großen Handelsstädte im Mittelmeerraum und in Anatolien profitierten im 16. und 17. Jh. von der Tatsache, daß jetzt die Wirtschaft und die Handelswege vollständig von einem Staat, den Osmanen, kontrolliert wurden. Im gesamten Reichsgebiet von Istanbul bis Kairo oder Mekka wurden die Straßen sehr gut überwacht, so daß Räuber keine großen Chancen hatten. Einige Dörfer, die entlang der großen Handelsstraßen lagen, bekamen Steuerermäßigungen; dafür mußten diese die Sicherheit eines bestimmten Straßenabschnitts gewährleisten. Wenn es in ihrem Zuständigkeitsbereich zu Überfällen kam, hatten die Betroffenen das Recht Schadenersatz zu verlangen. Dervischkonventen, die in der Nähe von wenig benutzten Straßen ihren Sitz hatten, wurden von den Steuern befreit, damit sie den reisenden Schutz, Übernachtungsmöglichkeit und Gastfreundschaft gewährten. Abgesehen von diesen Schutzmaßnahmen wurden während der Zeit des Osmanischen Reiches sehr viele Karawansereien neu gebaut.73 Die Infrastruktur war so gut, daß innerhalb einer Tagesreise eine befestigte Unterkunft erreicht werden konnte, sei es eine Karawanserei oder eine Ortschaft. Die Karawansereien waren sehr gut beschützt. Kam es in einer Karawanserei zu einem Raub, mußte der Besitzer- bei einer staatlichen Karawanserei der verantwortliche Stadthalter- für den Schaden aufkommen. Dank dieser Vorsichtsmaßnahmen zählten die Handelsstraßen von Istanbul bis Kairo oder Mekka zu den sichersten der damaligen Welt. Abgesehen davon beließ das Osmanische Reich den Handel vollkommen in den Händen von Privatpersonen. Der Staat erhob auch bei besonders lukrativen Einnahmequellen, Produkten, kein Monopol. Durch die gebotene hohe Sicherheit und die freie Handelsmöglichkeit war das Osmanische Reich bis zur Mitte des 17. Jh. sogar für einige europäische Händler viel sicher als der Seeweg.74

Hier sollte auch die Bedeutung des Fernhandels für das Osmanische Reich dargestellt werden. In den 70`er Jahren wurde dem Fernhandel eine bedeutende Rolle eingeräumt.75 Nach Aktas sollte der Ausfall der Gewürzhandel sogar der gesamte Fernhandel mit Europa nicht überschätzt werden. Er führt an, daß der osmanisch- europäische Handel überwiegend aus Luxusgütern bestand. Obwohl die Handelsleute seit der Zeit Mehmed des Eroberer durch Steuervergünstigungen gefördert wurden, hatte der Fernhandel für das Osmanische Reich nie so eine Bedeutung, wie für Genua oder Venedig gehabt. Trotzdem war das Osmanische Reich bis Beginn 17 Jh. überwiegend die am europäischen Handel profitierende Seite.76 Faruqi ist auch der Überzeugung, daß der Wert des Fernhandels für das Osmanische Reich überschätzt worden ist, da sich mit dem Fernhandel zum einen sehr wenige Menschen beschäftigten und zum anderen nur bestimmte Städte vom Fernhandel, aufgrund ihrer geographische Lage, profitierten. Der Hauptteil der Bevölkerung verdiente sein Geld in Landwirtschaft oder im Lokal- und Regionalhandel. Ein wirtschaftlich starkes und stabiles Hinterland war für das Osmanische Reich von viel größerer Bedeutung als der Außenhandel.77

7. Fazit

Wie im Laufe der Arbeit gesehen werden konnte, hat die Eroberung von Konstantinopel durch die Türken im Jahre 1453 das Osmanische Reich in jeglicher Hinsicht positiv beeinflußt. Unter religiös und machtpolitischen Perspektiven gesehen sorgte die Eroberung dafür, daß das Osmanische Reich sich von einem kleinen Staat, zu einem der größten und einflußreichsten Reiche der Weltgeschichte wandelte.

Wirtschaftlich gesehen sorgte die Eroberung dafür, daß das Osmanische Reich den gesamten Seehandel zwischen Mittelmeer und Schwarzmeer kontrollierte. Durch die kluge Wirtschaftspolitik von Mehmed II wurde das Osmanische Reich zu seiner Zeit auch ein bedeutendes Exportland. Istanbul, Konya und vor allem Bursa wurden zu bedeutenden Wirtschaftsstandorten.

Die Entdeckung des Seeweges nach Amerika und die reichen Gold- vor allem aber Silbervorkommen führten dazu, daß die Europäer im hohem Maße liquiditätsfähig wurden. Ihre Exporte aus dem Osmanischen Reich stiegen beträchtlich. Dies konnte als positiv gewertet werden. Aber die Gründung der eigene Seidenmanifaktur und die Verbesserung ihrer Textielmanifaktueren führte dazu, daß sie sich nun nicht mehr nur an Fertigwaren, sondern auch an Rohstoffen interessierten. Somit wurden sie von Mitte des 16. Jh. an eine bedeutende Konkurrenz des Osmanischen Reiches. Sie konnten an Rohstoffe wie Rohrseide, Wolle, Farbe etc. Preise anbieten mit denen die osmanischen Produzenten nicht mithalten konnten und verdrängten somit osmanische Händler aus einigen Märkten. Abgesehen davon kauften sie auch im Osmanischen Reich Rohstoffe und Getreide in hohem Maße, so daß die osmanische Wirtschaft Mitte des 16. Jh. unter Rohstoffmangel und in einigen Gebieten unter Ernährungsengpässe litt.

Dies führte dazu, daß der Osmanische Staat 1567 das Verkaufen von Rohrmaterial und Getreide, welches der Staat selber brauchte, mit harten Strafen bestrafte. Somit konnte vermieden werden, daß das Osmanische Reich schon ab Mitte des 16. Jh. den Europäer als Rohstofflieferant diente.

Ein anderer wirtschaftlicher Schaden, die durch die Entdeckung von Amerika verursacht wurde, war, daß die Silber Gold Parität in Europa bei 1/13 und in Osmanischen Reich aber bei 1/10 lag. Dies führte auch dazu, daß die Europäer, abgesehen von den Zahlungen bei ihren Exporten zusätzlich auch Silber in Gold tauschten. Aufgrund der gestiegenen Exporte und dieser Tauschgeschäfte kam es in Osmanischen Reich gegen Ende des 16 Jh. zu hohen Inflationen.

Die Entdeckung des Seeweges nach Indien führte dazu, daß das Osmanische Reich seine geographische Bedeutung bzw. seine Mittlerrolle bei dem Fernhandel zwischen Europa und Indien und China verlor.

Trotzdem schadeten diese Ereignisse der osmanischen Wirtschaft bis Ende des 16 Jh. nicht so, wie es erst angenommen wurde. Die Gründe dafür waren folgende: Mit der Entdeckung des Seeweges haben nicht alle Europäer diese Route benutzt. Es war kein Prozeß, der schlagartig verlaufen war. Der Gewürzhandel zwischen dem Osmansichen Reich und einigen europäischen Staaten wie Genua und Venedig dauerte bis Ende des 16. Jh. weiter. Abgesehen davon, bestand der osmanisch- europäische Handel nicht nur aus Waren, die aus Indien und China kamen. Das Osmanische Reich profitierte bis Ende 16 Jh. überwiegend von dem Handel mit Europa. Der Handel mit islamischen Staaten war viel ausgeprägter und lief auch nach der Entdeckung des Seeweges weiter. Trotzdem war das Osmanische Reich kein Handelsstaat, der in erste Linie von Außenhandel gelebt hatte. Viel wichtiger war für das Osmanische Reich die Landwirtschaft, wovon sie ihre größte Steuern bekam.

Gegen Ende des 16. Jh. hatte das Reich aufgrund seiner Expansionspolitik ca. 30 bis 35 Mio.

Einwohner, einen großen Binnenmarkt und eine stabile Wirtschaft zu Verfügung. Aufgrund der Expansionspolitik des Osmanischen Reiches und der damit verbundenen Gewinne, sowie innerer Handel und stabile politische und wirtschaftliche Verhältnisse im Osmanischen Reich, konnte die Entdeckung von Amerika, sowie die Entdeckung des Seeweges nach Indien der osmanischen Wirtschaft bis Ende des 16. Jh. nicht im großen Umfang schädigen.

[...]


1 Breuninger, H. Sieferle, R. P., Markt und Macht in der Geschichte, Stuttgart 1995, S. 124

2 Vgl. Braudel, Fernand, Der Handel, Sozialgeschichte des 15-18. Jahrhunderts, München 1986, S. 616

3 Vgl. Abur-r-Rida, Auszüge aus Sahih Al- Buharyy, 1989 Köln, Hadith 2076 S. 383 siehe auch dazu u.a. Hadith 2078, 2079, 2128, 20133

4 Breuninger, H. Sieferle, a.a.O., S. 124 f.

5 Ebenda. S. 125

6 Vgl. Aktas, E.R., 15 ve 16 Yüzyilda Osmanli Ekonomisinin Durumu, Istanbul 1971, S.91 f.

7 Vgl. Ebenda. S.12

8 Reya ist mit einem Wort nicht übersetzbar, es ist der Name für die produzierende Schicht

9 Vgl. Tabakoglu, Ahmet, Türk Iktisat Tarihi, II Auflage, Istanbul 1994, S. 139

10 Vgl. Kiray, Emine, Osmanlida Ekonomik Yapi ve Dis Borclar, Istanbul 1995, S 45 ff.

11 Vgl. Aktas, a.a.O., S.121

12 Vgl. Kiray, a.a.O., S 48 ff. Siehe auch Aktas, a.a.O. S. 65

13 Vgl. Aktas, a.a.O. S. 72

14 Vgl. Kiray, a.a.O., S 49

15 Vgl. Faroqhi, Suraiya, Kultur und Alltag im Osmanischen Reich, München 1995, S. 55

16 Vgl. Tabakoglu, a.a.O., S. 140

17 Vgl. Aktas, a.a.O. S. 148 f.

18 Vgl. Kiray, a.a.O., S. 49

19 Alaylioglu,Hamdi, Alaylioglu, Rusen, Temel Bilgiler Ansiklopedisi, 1982 Istanbul, S. 422

f.

20 Abur-r-Rida, a.a.O., Hadith 3027, S. 348

21 Koder, Johannes, Byzantinische Geschichtsschreiber, Band XIII, Die Eroberung Konstantinopels im Jahre 1453 aus armenischer Sicht, 1981, Köln, S. 7

22 c

23 Vgl. Ebenda. Cilt 2, S.454

24 Grunebaum, G.E., Der Islam II, Die islamischen Reiche nach dem Fall von Konstantinopel, Weltgeschichte Band 15,, S.52

25 Vgl. Ebenda. S.53

26 Vgl. Dedeoglu, Abdulkadir, Osmanlilar Albümü, Istanbul OJ., S. 45

27 Vgl. Tabakoglu, a.a.O., S. 152

28 Vgl. Grunebaum, a.a.O., S.53

29 Vgl. Aktas, a.a.O., S.82, siehe auch, Grunebaum, G.E., a.a.O., S.53

30 Vgl. Aktas, a.a.O., S. 88 f.

31 Vgl. Kientz, Friedrivh, Carl, Türkei, Anschluß an die moderne Wirtschaft unter Kemal Atatürk, Hamburg 1959, S. 14

32 Vgl. Aktas, a.a.O., S. 87 ff.

33 Vgl. ebenda S. 129. siehe auch, Faroqhi, Suraaiya, a.a.O., S. 44

34 Vgl. Alaylioglu, a.a.O., S. 602 ff.

35 Vgl. Ebenda, S. 604

36 Vgl. Faroqhi, a.a.O., S. 48

37 Vgl. Alaylioglu, a.a.O., S. 604

38 Vgl. Alaylioglu, a.a.O., S. 664

39 Vgl. Aktas, a.a.O., S.22

40 Vgl. Faroqhi, a.a.O., S. 48

41 Vgl.Dedeoglu, a.a.O., S. 49

42 Vgl ebenda, S. 51

43 Vgl. Schienerl, Peter, W., Süleyman der Prächtige (1520-1566); in Herg. Staatliche Kunstzamlungen Dresden, Dresten 1995, S. 64

44 Ebenda, S. 63

45 Vgl.Dedeoglu, a.a.O., S. 55

46 Vgl. Aktas, a.a.O., S 112

47 Vgl. Tabakoglu, a.a.O., 136

48 Vgl. Aktas, a.a.O., S 117 f. siehe auch, Tabakoglu, Ahmet, Gerileme Dönemine Girerken Osmanli Maliyesi, Istanbul 1985, S.14 ff.

49 Vgl. Aktas, a.a.O., S 119

50 Vgl. Kiray emine, a.a.O. S.47

51 Vgl. Aktas, a.a.O., S.32 f. Siehe auch, Faroqhi, Suraiya, a.a.O. 55

52 Aktas, a.a.O., S. 128

53 Vgl. Kiray, a.a.O., S. 65 f.

54 Vgl. Fenesan, Cristina, Die Salpeterförderung im Temeswarer Eyalet in der zweiten Hälfte

des 16. Jahrhunderts (1568-1572), in; Türkische Wirtschaft und Sozialgeschichte von 1071 bis 1920, Hrg. Von, Majer, Georg, Hans , Motika Raoul, Wiesbaden 1995, S.78 ff.

55 Vgl. Kiray, a.a.O., S 46

56 Vgl. Alaylioglu, a.a.O., S. 664

57 Ilhan Bardakci, Osmanlinin Altin Caglari, Seminar in türkische Kulturferein Bielefeld, ??.10.94.

58 Vgl. Aktas, a.a.O., 129

59 Vgl. Werner, Ernst, Geschichte der Türken, Berlin 1979, S. 68 oder Werner, Ernst, Die Geburt einer Großmacht Die Osmanen, Köln 1985, S. 68

60 Vgl. Koran, Sure Neml, 88, A`raf 54, Zümer 5

61 Vgl. Dögen Saban, Müslüman Alimleri Ansiklopedisi, Istanbul 1992, S. 194 f.

62 Öztuna, a.a.O., 455

63 Vgl. Tekeli, Ilhan, Ilkin, Selim, Para ve Kredi Sisteminin Olusumunda Bir Asama;

Herausgeber, Türkiye Cumhuriyeti Merkez Bankasi, Türkiye Cumhuriyeti Merkez Bankasi, Ankara 1981, S. 33

64 Vgl. Aktas, a.a.O., S.87, siehe auch, Faroqhi, a.a.O., S 61, sihe auch, Kiray, a.a.O., S.61

65 Vgl. Kiray, a.a.O., S. 54 f. siehe auch, . Aktas, a.a.O., S.88

66 Vgl. Aktas, a.a.O., S 125 ff. Siehe auch Tabakoglu, Ahmet, gerileme Dönemine Girerken Osmanli Maliyesi, istanbul 1985, S. 13 f.

67 Vgl.. Schmidt, M.G, Geschichte des Welthandels, Leipzig 1918, S. 70

68 Vgl. Ülgener, Sabri, Iktisadi Cözülmenin Ahlak ve Zihniyet Dünyasi, Istanbul 1981, S. 22f:

69 Faroqhi, a.a.O., S. 60

70 Aktas, a.a.O., S. 32 f.

71 Vgl. Aktas, a.a.O., S. 60 ff. Siehe auch, Faroqhi, a.a.O., S. 61

72 Vgl. . Aktas, a.a.O., S.32 ff. Siehe auch, Faroqhi, a.a.O. 55

73 Vgl. Faroqhi, a.a.O. 56

74 Vgl. Vgl. Aktas, a.a.O., S. 48 ff.

75 Vgl. Faroqhi, a.a.O., S. 62

76 Aktas, a.a.O. S.124

77 Vgl. Faroqhi, a.a.O., S. 62 f.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Wie hat die Eroberung von Konstantinopel, die Entdeckung Amerikas und die Entdeckung des Seeweges nach Indien die osmanische Wirtschaft bis Ende des 16. Jh. beeinflußt?
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Veranstaltung
Hauptseminar Internationale Handelsbeziehungen im Zeitalter der Merkantilismus
Note
1,3
Autor
Jahr
1998
Seiten
23
Katalognummer
V97552
ISBN (eBook)
9783638960045
Dateigröße
496 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Eroberung, Konstantinopel, Entdeckung, Amerikas, Entdeckung, Seeweges, Indien, Wirtschaft, Ende, Hauptseminar, Internationale, Handelsbeziehungen, Zeitalter, Merkantilismus
Arbeit zitieren
Güldes Ahmet (Autor:in), 1998, Wie hat die Eroberung von Konstantinopel, die Entdeckung Amerikas und die Entdeckung des Seeweges nach Indien die osmanische Wirtschaft bis Ende des 16. Jh. beeinflußt?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97552

Kommentare

  • Gast am 21.11.2004

    Danke.

    DANKE! HERR GÜLDES

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Titel: Wie hat die Eroberung von Konstantinopel, die Entdeckung Amerikas und die Entdeckung des Seeweges nach Indien die osmanische Wirtschaft bis Ende des 16. Jh. beeinflußt?



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