Die Machtstellung von Florenzum die Zeit der Renaissance


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

5 Seiten, Note: 2+


Leseprobe


Tim Pfeiffer

Die Machtstellung von Florenzum die Zeit der Renaissance

FLORENZ

Die Stadt Florenz ( italienisch: Firenze; in der Antike lateinisch Florentina ) liegt in der Region Toskana und ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Sie ist überall in der Welt bekannt für ihre Museen, Galerien und Bauwerke im Stil der Gotik und der Renaissance, wie zum Beispiel die Pieta von Michelangelo Buonarroti ( 1475 - 1564 ) und die Davidsstatue von Donatello.

Florenz, das in der Antike gegründet wurde hatte im 11. Jahrhundert noch keine große Bedeutung. Bis dann im Jahre 1100 Florenz seine städtische Autonomie erringt und Gemeinderäte, in denen noch überwiegend Aristokraten sitzen errichten. Dieser Kommune gelingt es dann auch die Macht von Florenz dann langsam auf die umliegenden Städte und das ,, Hinterland " ausweiteten. Folgen dieser wirtschaftlichen Expansion waren die Vergrößerung der Nahrungsmittelreserven, Schaffung von neuer Arbeitsplätzen und Handelswegen ( auch Fernhandel über das Meer ). Dann begann die Geld- und Erwerbswirtschaft, in der nicht Stand und Herkommen, sondern Talent und Können den sozialen Status konstituieren. Durch diese Geld- und Erwerbswirtschaft konnten sich Künstler und Kultur in dieser Zeit besonders gut und vielfältig entwickeln, auch durch die vielen Aufträge der reichen Bürger wurde die Kunst dort voran gebracht.

Die Anfänge der Renaissance ( franz. Wiedergeburt ) waren gemacht und dieser Kunststil sollte sich bis ins 16. Jahrhundert ziehen.

Besondere Kennzeichen der Renaissance waren:

- Anstreben eines neuen Menschseins, durch Bildung - Neue Bildungsschichten neben Klerus und Adel
- Weltweite Ausrichtung der christlichen Lehre
- Wiederbelebung ( Wiederentdeckung ) von Kunst und Kultur der römischen Antike
- Die Kunst tritt in den Vordergrund
- Herstellung von nackten Menschenbildnissen, die im Mittelalter nicht geachtet wurden

Bedeutende Künstler dieser Zeit waren zum Beispiel der Architekt Filippo Brunelleschi, der Maler Masaccio, der Bildhauer Donatello , Leonardo da Vinci, Michelangelo um nur einige davon zu nennen. So wurde Florenz bekannt als Zentrum für Kunst und Kultur. 1822 gibt sich die Republik Florenz eine demokratische Verfassung . Nun werden alle öffentlichen Ämter Mitgliedern von Zünften vorbehalten, noch sind teilweise Magnaten ( hoher Adliger mit großer wirtschaftlicher Macht ) in der Regierung vertreten, denen jedoch 1293 die politische Tätigkeit verboten wird.

1300 stören Probleme zwischen zwei Fraktionen der papstfreundlichen Guelfen den Neri und den Bianchi die Ruhe von Florenz und es kommt schließlich sogar zum Krieg zwischen den beiden. Den Krieg verlieren die Bianchi und deswegen wird auch Dante Alighieri (1265 - 1321 ), ein einflußreicher Dichter und Anhänger der Bianchi 1302 verbannt. So kamen erst einmal die Neri ( auch Schwarzen genannt ) an die Macht.

Durch das von Anwälten, Kaufleuten und Unternehmern dominierte und gut durchdachte päpstlich orientierte - guelfische - Regime konnte Florenz 1330 - 1340 seinen Höhepunkt an Reichtum, Ansehen und Macht erlangen.

Die neun köpfige Signoria ist zu dieser Zeit dort die höchste und wichtigste Instanz. Sie wird von 16 Stadtteilvertretern ( Gonfalonieri ) und 12 ,,Guten Männern" unterstützt und beraten. Volksräte ( aus insgesamt 200 Stadtbürger ) stimmen über die von der Signoria eingebrachten Gesetzesvorschläge ab. Diese Ämter wurden in regelmäßigen Abständen so ausgelost, das die Macht in den Händen möglichst vieler Bürger liegt. Parteienbildung ist zwar streng verboten jedoch gibt es Rivalitäten zwischen Guelfen und Ghibellinen ( Anhänger des Kaisers ). In der Zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts kommt es zu einer schweren Krise, entstanden durch die Pest ( 1340 - 1348 ), die das Leben von über zehntausend von Bürgern forderte. Dadurch entstanden wirtschaftliche Depressionen verbunden mit sozialen Unruhen und Arbeitslosigkeit.

Dann erst 1378 konnte durch den Aufstand der Wollarbeiter ( Ciompi ), einer bisher ausgeschlossen Zunft, ein neues Regime konstruiert werden, das jedoch schon sechs Wochen später von Kaufleuten, Handwerkern und Landbesitzern ( niedere Zünfte ) abgelöst und die Ciompi-Anführer ins Exil geschickt.

Dieses Regime bildete ein unerwartetes Maß an Sicherheit.

Die florentinische Oligarchie(1382 - 1434 )

Um 1382 wird jedoch die Herrschaft der ,,Niederen Zünfte" mit Anfang der florentinischen Oligarchi, vom Großbürgertum abgelöst (zusammengesetzte Schicht von Kaufleuten, Fabrikanten, Angehörigen des Feudaladels ).

Die republikanische Verfassung bleibt nach 1382 grundsätzlich beibehalten, es werden jedoch zwei Änderungen vermerkt .

1. Die absolute Gewalt der Signoria soll künftig zu ¾ von den obersten Zünften ( der arti maggiore ) ausgehen, die damit eine Mehrheit der Regierungsämter besetzen.

2. Magnaten dürfen wieder Staatsämter einnehmen und damit ist eine der grundsätzlichsten Errungenschaften der Republik Florenz, nämlich die Entmachtung des Adels schon am Ende des 14. Jahrhunderts verloren gegangen.

Ein Schaubild zur Veranschaulichung der grundlegendsten Instanzen der florentinischen Verfassung von 1382 - 1434 :

Der Zehnerausschuß, der Sicherheitsausschuß und weitere Ausschüsse (Kriegsführung) (Geheimpolizei) (Steuern, Handel,...)

- beauftragt -

Die Signoria accopiatori

Sie besteht aus 8 Priori und dem höchsten Gonfaloniere

- beraten -

von den 12 "Gute Männer" und 16 Gonfaloniere

- Abstimmung über Gesetzesvorschläge -

Durch den Rat des Volkes Gemeinderat Dieser bestand aus ca. 200 - 300 Mann

Das zentrale Organ der Regierung die Signoria, die aus acht piori ( zwei Männern aus jedem der vier florentinischen Bezirke ) und dem Vorsitzenden, dem Gonfaloniere der Justiz besteht. Zusammen mit den 12 ,,Guten Männern" und den 16 Gonfaloniere arbeitet die Signoria Gesetzesvorschläge aus, über die dann der Rat des Volkes und der Gemeinderat abstimmen müssen. Es gibt auch mehrere Ausschüsse, die von der Signoria mit der Überwachung verschiedener Verwaltungsteile betraut sind. Um sich in ein öffentliches Amt losen lassen zu können muß man Mitglied in einer Zunft sein, man muß mindestens 30 Jahre alt sein und darf keine Steuerschulden haben. Die accopiatori haben die Aufgabe die drei führenden Ämter auszulosen ( Signoria, Gute Männer, Gonfaloniere = tre maggiore ). Da die accopiatori jedoch selber von der Signoria ernannt werden und zudem ihre Auswahl noch von einem Wahlausschuss bestätigt werden muß wird immer dafür gesorgt, daß es Unerwünschten kaum gelingt, in diesen Kreis einzudringen.

Die Mehrzahl der wichtigen Ämter befindet sich in Händen des reichsten und somit kleinsten Teiles der Gemeinde. 6000 Bürger sind so gestellt das sie für ein politisches Amt in Betrag kommen, doch nur 75 von ihnen tauchen in den Gremien so häufig auf, daß sie als zentralste und mächtigste Gruppe von Florenz gilt. Die Haltung der Regierung orientierte sich nach der Einstellung, die diese Gruppe vertrat. Dies war das politische Herzstück von Florenz, die oligarische Machtbasis.

Neue Instanz der Regierung von 1382, die ,,Otto di Gurdia", ein Sicherheitsausschuss, ist wie eine Geheimpolizei und verfolgt politische Feinde. Sie deckte auch mehrere Verschwörungen der Wollarbeiter, Handwerker und Patriziern auf.

Machtpolitisch wird Florenz von einer kleinen Gruppe reicher Bürger kontrolliert. Sie lassen Parteigänger und Abhängige so für sich arbeiten, daß sie die Kontrolle über die Regierung behalten, ohne gegen die Verfassung zu verstoßen . Ihre Machtkonzentration wird zum größten Teil auf die außenpolitischen Probleme zurückgeführt. Besonders der mailändische König Visconti, der durch kriegerische Expansion bereits Pisa, Siena, Perugia und Bologna unterworfen hat bedroht Anfang des 15. Jahrhunderts Florenz.

Da die Macht in Florenz auf viele Köpfe verteilt ist besteht ein Nachteil gegenüber der diktatorischen Tyrannei von Visconti.

Es wird nötig die Macht auf weniger zu verteilen und im Geheimen zu arbeiten. 1393 wird ein Zehnerausschuß gebildet, dem für eine begrenzte Zeit die Exekutive übertragen wird. Er ist fähig rasch Maßnamen gegen die Tyrannei von Visconti zu ergreifen. Das Volk akzeptierte die Einflußlosigkeit, weil die Stadt so wenigstens nicht von Visconti eingenommen würde. Nach dem Aufstand der Ciompi agiert die Wohlhabende, regierende Schicht konservativ und traditionsverhangen. Man tritt hauptsächlich für den Schutz privilegierter Klassen ein. Neue Parteien und Cliquen stellten eine Bedrohung für die Herrschenden da und waren deshalb wenig willkommen. Zu dieser Zeit fällt in Florenz der ausbeutende und unterdrückende Charakter der patrizischen Regierung auf. Die führenden Bürger nutzen ihre Macht zum Vorteil der Reichen, Mächtigen und ihrer Familien und zum Schaden der Armen und Geringen. Im Rechtssystem nutzten sie ihr Geld um sich in Strafangelenheiten freizukaufen. Das bürgerliche Selbstverständnis war stark davon geprägt der Kommune gegenüber verpflichtet zu sein. Selbstverständlich war es, daß der Staat das Recht hatte den Bürgern schwere Opfer abzuverlangen, z.B. als der florentinische Staat durch die langen Kriegsjahre schwer belastet war, legten sich die Herrschenden 1427 selbst eine Kapitalsteuer auf, die sogenannte ,,catasto". Die Familie Albizzi spendete auch große Summen ihres Privatkapitals für die Bewaffnung der Stadt.

Das Ende der Oligarchie

Im frühen 15. Jahrhundert zerbricht die florentinische Oligarchie an den außenpolitischen Krisen und dem innenpolitischen Unfrieden, der 20er und 30er Jahre. Der ständige Kriegszustand gegen Mailand und Lucca belastete die finanzielle Situation der Stadt außerordentlich.

Die Regierenden werden sich dadurch auch zunehmend uneiniger. 1433 endet der Krieg gegen Mailand unentschieden und auch die Feldzüge gegen Lucca blieben erfolglos.

Familie Albizzi - Familie Medici

In diesen Jahren tritt die Konkurrenz zwischen den beiden mächtigsten und stark rivalisierenden Parteien hervor: die Familie der Albizzi und die aufsteigende Familie der Medici buhlen gegenseitig um die höhere Anhängerschaft in den Räten und damit die Vorherrschaft in der Signoria.

1433 ergibt die Wahl der Signoria - wahrscheinlich durch Manipulation - eine Mehrheit für die Aldizzis. Ihre erste Amtshandlung war die Schuld für den ergebnislosen Krieg den Medici unterzuschieben. Es gelingt ihm tatsächlich sie des Kriegsverates zu beschuldigen. Der vor die Signoria zitierte Cosimo de Medici findet jedoch Wege,die für ihn vorgesehene Todesstrafe in eine Verbannung umzuwandeln und zieht nach Padua, später nach Venedig. Familie Albizzi versucht ihre Machtstellung in der Stadt auszuweiten und ihrer Partei den Zugang zu den Ämtern und Kommissionen offen zuhalten. Doch die Albizzi können sich nicht durchsetzen und auch ihre Bemühungen den Einfluß der Familie Medici zu unterbinden mißglückt. Statt dessen gelingt es Cosimo selbst in der Verbannung eine Stimmenmehrheit der Medici - freundlichen Regierung in der Signoria zu gewinnen. August 1434 beruft die neu gewählte Signoria ein Parlamento ein mit der Bitte einen Ausschuß für Notfalle ( Balia ) zu wählen, der die Stadt aus der gegenwärtigen Krise herausführen soll. Die Balia ruft die Familie Medici zurück nach Florenz und Verbannt fast 70 Albizzi-Anhänger.

Dann beginnt die glorreiche Zeit der Familie Medici, an dieser Stelle wollen wir auf das Medici - Referat verweisen und beginnen erst wieder nach dieser Regierungszeit die sich bis ins 16. Jahrhundert zog.

Ende der Leseprobe aus 5 Seiten

Details

Titel
Die Machtstellung von Florenzum die Zeit der Renaissance
Note
2+
Autor
Jahr
2000
Seiten
5
Katalognummer
V97705
ISBN (eBook)
9783638961561
Dateigröße
374 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dies ist ein Referat über Florenz - nur die Zeit, in der die Medici herrschten ist nicht dabei.
Schlagworte
Florenz Toskana Medici Kunst Kultur Signoria
Arbeit zitieren
Tim Pfeiffer (Autor:in), 2000, Die Machtstellung von Florenzum die Zeit der Renaissance, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97705

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