1. Möglichkeiten der Kaffeeaufbereitung
1.1. Nasses Verfahren
Anwendung nur bei reifen Früchten
a) Sortierung: Verunreinigungen werden aussortiert
b) Waschen: Sortierung nach Größe mit Hilfe von Wassertanks: grüne, überreife und getrocknete Früchte schwimmen oben (Schwimmer), normal reife Früchte sinken langsam nach unten (Sinker) Steine und Schmutz bleiben ganz unten
c) Entpulpen: im Pulper; Entfernung der Kirschhaut und des Fruchtfleisches unter fließendem Wasser (Walzen oder Scheiben), Zuführung über Schwemmkanäle, Pergamenthaut darf nicht beschädigt werden (sonst mikrobielle Infektion), es verbleibt auf den Kaffeebohnen eine Schleimschicht (farblos, an der Luft wird sie braun)
d) Fermentation: Entfernen der Schleimschicht durch Fermentation (im Fermentationsbecken oder im Gärtank). Dauer 1-2 Tage; (pektolytische Enzyme bauen Pektin ab: pflanzeneigene Pektinase), Fehlgärungen führen zu Fehlbohnen
e) Waschen: im Waschkanal; Reste der Pergamenthaut werden entfernt
f) Trocken: auf 12 % Wassergehalt wird getrocknet, damit Mikroorganismen nicht angreifen können (bei 10% Wasser Verlust der Keimfähigkeit) Dauer der Sonnentrocknung 5-7 Tage, Dauer der mechanischen Trocknung 6-20 h bei 40-50 Grad (in Trommeln unter Bewegung), es entsteht getrockneter hellgelber Hornschalenkaffee
g) Schälen: Dieser Vorgang ist die Entfernung der Pergamenthülle und der Silberhaut durch Scheiben und Walzen, durch ein Gebläse wird die Schale von der Bohnen getrennt
h) Sortieren: über Schlitz- und Lochsiebe nach Größe, Dichte und Farbe
i) Auslesen: der Fehlbohnen
j) Polieren und Verpacken
Vorteil des nassen Verfahrens: hochwertiger aber teurer Kaffee entsteht (üblich bei Aribica-Kaffee)
1.2. Trockenes Verfahren
Anwendung auch bei un- und überreifen Früchten; meist in Regionen mit wenig Wasser
a) Verlesen: der Kirschen; Abtrennung von Erde
b) Sortieren: nach Größe (Perlbohnen sind runder) und Reife (Elefantenbohnen zerbrochene oder unreife Bohne)
c) Trocknen: auf der Tenne aus Beton an der Sonne (wenden nicht vergessen); Vorsicht Fäulnis; 3-4 Wochen (Restfeuchte 12%)
d) Schälen: Abtrennung der Schale, Pergamentschale und Silberhäutchen werden von der Bohne entfernt Jetzt wird wie beim nassen Verfahren verfahren.
Vorteil des trockenen Verfahrens: Es entsteht billiger aber nicht so hochwertigen Kaffee; Anwendung bei Robusta-Kaffee.
Nachteil des trockenen Verfahrens: Herstellung dauert länger; da das Wasser durch die Fruchtschale langsamer entweicht.
1.3. Herstellungsfehler
Fehlbohnen entstehen durch falsche Aufbereitung nach dem Rösten (Fehlfarben oder abweichenden Geschmack/Geruch). Bei der Lagerung kann die Bohne durch ihren hohen Fettgehalt leicht Fremdgeruch aufnehmen.
a) Fehlbohnen ohne Einfluß auf Geruch/Geschmack:
weiße Bohnen - ungenügende Trocknung Grasbohnen - schlecht ausgereift schwarze Bohnen - fielen vor der Reife vom Baum und verdarben fleckige Bohnen - unregelmäßiges, schnelles Trocknen
b) Fehlbohnen mit Einfluß auf Geruch/Geschmack grasige Bohnen - nicht genügend abgelagert, aber frisch geerntet Bernstein Bohnen - sind bitter, sind glatt gelb Stinker - geben u.a. Essigsäure, Methanol ab, unangenehm , sind gelbbraun