Sammelrezension zu: Wagner-Egelhaaf, Martina: Autorschaft und Skandal. Eine Verhältnisbestimmung. In: Skandalautoren. Zu repräsentativen Mustern literarischer Provokation und Aufsehen erregender Autorinszenierungen, Bd. 1, hgg. von Andrea Bartl und Martin Kraus, Würzburg 2014, S. 27-46.
Krumrey, Brigitta: Autorschaft in der fiktionalen Autobiographie der Gegenwart: Ein Spiel mit der Leserschaft. Charlotte Roches Feuchtgebiete und Klaus Modicks Bestseller. In: Theorien und Praktiken der Autorschaft, hgg. von Matthias Schaffrick und Marcus Willand, Berlin/Boston 2014, S. 541-564.
Autorschaft und das Verhältnis zwischen Autor und Text rücken seit mindestens zehn Jahren wieder vermehrt in den Fokus der Literaturforschung, sind jedoch auch Teil gesellschaftlicher, medienkultureller Diskussionen geworden. Der/die Autor*in hat, so zeigt es eine Vielzahl an Veröffentlichungen, ebenso wie dessen/deren Text eine bedeutungsschaffende Funktion inne, die nicht vom Text getrennt, sondern vielmehr als ihn ergänzend zu betrachten ist. Die Rolle, oder auch Figur, der/des Autor*in/s in den Medien kann hierbei zu einer wichtigen Instanz für die Rezeption und den Erfolg eines Buches werden. Abhandlungen wie Florian Hartlings Der digitale Autor von 2009 unterziehen das Thema Autorschaft und Medien im Kontext des digitalen Zeitalters einer genaueren Analyse. Christine Künzel und Jörg Schönert (Hg.) tragen in ihrem Sammelband Autorinszenierungen: Autorschaft und literarisches Werk im Kontext der Medien Aufsätze zusammen, die unter anderem Inszenierungsstrategien, „wie die Selbststilisierung des Künstlers zum Priester […] und Messias“, von Autor*innen seit Beginn des 20. Jahrhunderts untersuchen. Dieser Verschränkung von Autorschaft und Religion, zudem auch Politik, geht Martina Wagner-Egelhaaf in ihrem Aufsatz zu Autorschaft und Skandal. Eine Verhältnisbestimmung im Kontext des Skandals nach, in dem ihrer Auffassung nach die Medien eine wesentliche Rolle spielen.
Inhaltsverzeichnis
- Autorschaft und Skandal. Eine Verhältnisbestimmung
- Einführung
- Skandal und Autorschaft: Eine Verhältnisbestimmung
- Skandal und Religion
- Skandal und Politik
- Skandal und Medien
- Autorschaft in der fiktionalen Autobiographie der Gegenwart: Ein Spiel mit der Leserschaft
- Einführung
- Autofiktion und Authentizität
- Charlotte Roches Feuchtgebiete und Klaus Modicks Bestseller
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Rolle der Autorschaft im Kontext von Skandalen und fiktionalen Autobiografien. Er untersucht die komplexe Wechselbeziehung zwischen Autor und Text sowie die Inszenierung der Autorenfigur in den Medien.
- Autorschaft als mediale Inszenierung
- Skandal und Autorschaft als Symbiose
- Die Rolle der Religion und Politik im Kontext von Skandalen
- Die Inszenierung von Authentizität in fiktionalen Autobiografien
- Die Bedeutung von Medien und Öffentlichkeit für die Entstehung von Skandalen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert den Zusammenhang zwischen Autorschaft und Skandal. Es beleuchtet die soziologische und religiöse Dimension des Skandals und zeigt, wie dieser durch die Medien und die Inszenierung der Autorenfigur verstärkt werden kann.
Das zweite Kapitel untersucht die Rolle der Autorschaft in der fiktionalen Autobiographie der Gegenwart. Es analysiert die Strategien, die Autoren verwenden, um den Anschein von Authentizität zu erzeugen und das Spiel mit der Leserschaft zu betreiben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe des Textes sind: Autorschaft, Skandal, Medien, Religion, Politik, Fiktion, Authentizität, Inszenierung, Leserschaft, Autobiographie, Blasphemie, Tabu-Brechung, Verhältnisbestimmung.
- Quote paper
- Alexander Bärtl (Author), 2020, Sammelrezension zu Wagner-Egelhaaf (2014) und Krumrey (2014), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/978538