0 Einleitung
Im Rahmen des Seminars 'Historische Aspekte der deutschen Rechtschreibung' im Sommersemester 2000 hielt ich ein Referat zum Thema 'Die Entwicklung der deutschen Orthographie im 18./19. Jahrhundert'. Dieses liegt nun in schriftlicher Form vor, um den Gedankengängen und Argumentationen folgen zu können. Im ersten Teil wird kurz auf die geschichtlichen Voraussetzungen der Orthographie zu Beginn des 19. Jahrhunderts eingegangen. Hierbei wird erläutert, warum es immer mehr Bestrebungen gab, eine Einheitsorthographie für den gesamten deutschen Sprachraum zu entwickeln. Im zweiten Teil werden die historische und die phonetische Sichtweise über die Orthographie gegenübergestellt. Der dritte Teil befasst sich mit der Situation zur Mitte des 19. Jahrhunderts, als sich in der Theorie die phonetische Sichtweise durchzusetzen begann. Kapitel vier beschreibt die Versuche von Schulen und Einzalstaaten, eine einheitliche Orthographie einzuführen, was schließlich nach dem deutsch-französischen Krieg und der damit verbundenen Reichsgründung zu ersten Normierungsversuchen (fünftes Kapitel) und letztendlich zur ersten orthographischen Konferenz 1876 führte (Kapitel sechs). Im Zuge deiser Konferenz bildete sich eine eigenständige preußische Schulorthographie heraus, die in Kapitel sieben beschrieben wird.