Diese Arbeit geht der Frage nach, wie Banken und Sparer auf das Niedrigzinsumfeld reagieren. Zuerst wird das Niedrigzinsumfeld erklärt, indem der Einfluss der Leitzinsen und Anleihekaufprogramme auf die Marktzinsen dargestellt wird. Danach wird auf die Bankenregulatorik eingegangen, um dessen Einfluss auf die Kapitalquoten nachvollziehen zu können. Als nächstes wird die Veränderung der Ertragslage europäischer Kreditinstitute im Rahmen des Niedrigzinsumfeldes beschrieben. Dazu werden die Profitabilitäts-, Ertrags- und Kostenentwicklung analysiert. Bei der Profitabilitätsentwicklung wird die Entwicklung des Return on Equity für die Kreditinstitute Deutschlands, Italiens und der Eurozone im Zeitraum von 2009 bis 2019 im Rahmen der Bankenregulatorik beschrieben.
Bei der Ertragsentwicklung werden die Erträge aus dem Kreditgeschäft sowie die Erträge aus dem Geschäft mit Gebühren und Provisionen separat voneinander betrachtet. Die Erträge aus dem Kreditgeschäft werden anhand der Entwicklung des Nettozinsertrages und dessen Verhältnis zum Gesamtertrag analysiert, um Abhängigkeiten zum Kreditgeschäft zu erkennen. Darüber hinaus werden die Geschäftsvolumina der Kredite näher betrachtet, um einen Fokus auf Kundengruppen erkennen zu können. Anhand der Bank Lending Survey wird zuzüglich die Entwicklung der Kreditvergabestandards untersucht, um Risikotoleranzen der Institute festzustellen.
Bei den Erträgen aus dem Geschäft mit Gebühren und Provisionen werden zunächst gebühr- bzw. provisionspflichtige Bankdienstleistungen beispielhaft genannt. Danach folgt eine Darstellung der Volumina der Erträge sowie deren Verhältnis zum Gesamtertrag. Die Kostenentwicklung wird im Einklang mit der Veränderung der Cost-Income Ratio für die Kreditinstitute beschrieben. Das Sparverhalten von privaten Haushalten in Deutschland und Italien wird anhand einer Asset Allocation des Geldvermögens beschrieben. Abschließend erfolgt im Fazit die Beantwortung der o.g. Frage mit einem Ausblick auf die künftige Entwicklung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Niedrigzinsumfeld
- 2.1 Entwicklung der EZB Zinssätze seit 2008
- 2.2 Anleihekaufprogramme der EZB
- 3. Bankenregulatorik
- 4. Entwicklung der Ertragslage europäischer Kreditinstitute
- 4.1 Profitabilitätsentwicklung
- 4.2 Ertragsentwicklung
- 4.2.1 Erträge aus dem Kreditgeschäft
- 4.2.2 Erträge aus dem Geschäft mit Gebühren und Provisionen
- 4.3 Kostenentwicklung
- 5. Sparer im Niedrigzinsumfeld
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit untersucht die Ertragslage europäischer Kreditinstitute, insbesondere in Deutschland und Italien, im Kontext des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes. Sie analysiert die Auswirkungen der EZB-Geldpolitik und der Bankenregulatorik auf die Profitabilität der Banken und beleuchtet die Anpassungsstrategien der Institute im Umgang mit niedrigen Zinsen. Zusätzlich wird das veränderte Sparverhalten privater Haushalte in Reaktion auf das Niedrigzinsumfeld betrachtet.
- Auswirkungen des Niedrigzinsumfeldes auf die Ertragslage europäischer Banken
- Analyse der Profitabilitätsentwicklung (Return on Equity) deutscher, italienischer und eurozonenweiter Kreditinstitute
- Untersuchung der Entwicklung von Erträgen aus dem Kreditgeschäft und dem Geschäft mit Gebühren und Provisionen
- Bewertung der Kostenentwicklung im Kontext der Cost-Income Ratio
- Analyse des Sparverhaltens privater Haushalte in Deutschland und Italien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Ausgangspunkt der Arbeit: die kritisierte Ertragslage deutscher Kreditinstitute vor der Corona-Krise. Sie benennt die Forschungsfrage, die sich mit den Reaktionen von Banken und Sparern auf das Niedrigzinsumfeld auseinandersetzt. Die Arbeit skizziert den methodischen Ansatz, der einen Vergleich der Ertragsdaten europäischer Kreditinstitute (mit Fokus auf Deutschland und Italien) von 2009 bis 2019 beinhaltet, und die Untersuchung der Auswirkungen auf die Geldanlage privater Anleger.
2. Niedrigzinsumfeld: Dieses Kapitel erläutert das Niedrigzinsumfeld, indem es den Einfluss der Leitzinsen der EZB und deren Anleihekaufprogramme auf die Marktzinsen darstellt. Es analysiert die Entwicklung der Zinssätze seit 2008 und die Auswirkungen der expansiven Geldpolitik auf die Rentabilität von Finanzprodukten. Die Bedeutung dieser Entwicklung für die nachfolgende Analyse der Ertragslage der Banken wird herausgestellt.
3. Bankenregulatorik: Hier wird die Bankenregulatorik, insbesondere die Auswirkungen der Capital Requirements Directive (CRD IV) und der Capital Requirements Regulation (CRR), auf die Kapitalquoten der Banken behandelt. Der Einfluss dieser Regulierungen auf die Profitabilität und das Risiko-Management der Banken im Niedrigzinsumfeld wird analysiert. Die Relevanz der Regulatorik für die Interpretation der Ertragsdaten der folgenden Kapitel wird deutlich gemacht.
4. Entwicklung der Ertragslage europäischer Kreditinstitute: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und analysiert die Veränderung der Ertragslage europäischer Kreditinstitute. Es unterteilt sich in die Profitabilitätsentwicklung (Return on Equity), die Ertragsentwicklung (aus dem Kreditgeschäft und dem Geschäft mit Gebühren und Provisionen) und die Kostenentwicklung (Cost-Income Ratio). Die Entwicklung wird für Deutschland, Italien und die Eurozone im Zeitraum von 2009 bis 2019 verglichen. Es werden die Geschäftsvolumina der Kredite, die Kreditvergabestandards und die Erträge aus Gebühren und Provisionen detailliert untersucht, um die Anpassungsstrategien der Banken an das Niedrigzinsumfeld zu beleuchten.
5. Sparer im Niedrigzinsumfeld: Dieses Kapitel untersucht die Reaktion von Sparern in Deutschland und Italien auf das Niedrigzinsumfeld. Es analysiert die Entwicklung des Geldvermögens privater Haushalte und die damit verbundenen Herausforderungen für die Vermögensbildung. Der Zusammenhang zwischen dem Niedrigzinsumfeld und den Anlageentscheidungen der Sparer wird untersucht.
Schlüsselwörter
Niedrigzinsumfeld, EZB, Bankenregulatorik, CRD IV, CRR, Ertragslage, Kreditinstitute, Profitabilität, Return on Equity, Nettozinsertrag, Gebühren und Provisionen, Cost-Income Ratio, Sparverhalten, Geldvermögen, Deutschland, Italien, Eurozone.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studienarbeit: Ertragslage europäischer Kreditinstitute im Niedrigzinsumfeld
Was ist der Gegenstand der Studienarbeit?
Die Studienarbeit untersucht die Ertragslage europäischer Kreditinstitute, insbesondere in Deutschland und Italien, im Kontext des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes. Sie analysiert die Auswirkungen der EZB-Geldpolitik und der Bankenregulatorik auf die Profitabilität der Banken und beleuchtet die Anpassungsstrategien der Institute im Umgang mit niedrigen Zinsen. Zusätzlich wird das veränderte Sparverhalten privater Haushalte in Reaktion auf das Niedrigzinsumfeld betrachtet.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Auswirkungen des Niedrigzinsumfeldes auf die Ertragslage europäischer Banken, die Analyse der Profitabilitätsentwicklung (Return on Equity), die Untersuchung der Entwicklung von Erträgen aus dem Kreditgeschäft und dem Geschäft mit Gebühren und Provisionen, die Bewertung der Kostenentwicklung im Kontext der Cost-Income Ratio und die Analyse des Sparverhaltens privater Haushalte in Deutschland und Italien.
Welche Zeiträume werden untersucht?
Die Analyse umfasst in der Regel den Zeitraum von 2009 bis 2019, wobei der Fokus auf der Entwicklung der Ertragslage europäischer Kreditinstitute in diesem Zeitraum liegt. Die Untersuchung des Sparverhaltens der privaten Haushalte bezieht sich ebenfalls auf diesen Zeitraum.
Welche Länder stehen im Mittelpunkt der Analyse?
Die Studienarbeit konzentriert sich auf Deutschland und Italien, wobei die Ergebnisse auch im eurozonenweiten Kontext betrachtet und verglichen werden.
Welche Faktoren beeinflussen die Ertragslage der Banken laut der Studie?
Die Ertragslage der Banken wird maßgeblich beeinflusst durch das anhaltende Niedrigzinsumfeld, die Geldpolitik der EZB (inkl. Leitzinsen und Anleihekaufprogramme), die Bankenregulatorik (CRD IV und CRR), die Entwicklung des Kreditgeschäfts, die Erträge aus Gebühren und Provisionen sowie die Kostenentwicklung (Cost-Income Ratio).
Wie wird die Profitabilität der Banken gemessen?
Die Profitabilität der Banken wird anhand der Kennzahl Return on Equity (RoE) gemessen und analysiert.
Welche Rolle spielt die EZB-Geldpolitik?
Die EZB-Geldpolitik, insbesondere die Entwicklung der Leitzinsen und die Anleihekaufprogramme, hat einen erheblichen Einfluss auf das Niedrigzinsumfeld und somit auf die Rentabilität von Finanzprodukten und die Ertragslage der Banken. Die Studie analysiert diese Auswirkungen detailliert.
Welche Auswirkungen hat die Bankenregulatorik?
Die Bankenregulatorik, speziell CRD IV und CRR, beeinflusst die Kapitalquoten der Banken und hat somit Auswirkungen auf deren Profitabilität und Risikomanagement. Die Studie analysiert den Einfluss dieser Regulierungen im Kontext des Niedrigzinsumfeldes.
Wie reagieren die Sparer auf das Niedrigzinsumfeld?
Die Studie untersucht das veränderte Sparverhalten privater Haushalte in Deutschland und Italien als Reaktion auf das Niedrigzinsumfeld. Analysiert wird dabei die Entwicklung des Geldvermögens und die damit verbundenen Herausforderungen für die Vermögensbildung.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet einen vergleichenden Ansatz, der die Ertragsdaten europäischer Kreditinstitute (mit Fokus auf Deutschland und Italien) von 2009 bis 2019 analysiert. Zusätzlich wird das Sparverhalten privater Anleger untersucht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie am besten?
Niedrigzinsumfeld, EZB, Bankenregulatorik, CRD IV, CRR, Ertragslage, Kreditinstitute, Profitabilität, Return on Equity, Nettozinsertrag, Gebühren und Provisionen, Cost-Income Ratio, Sparverhalten, Geldvermögen, Deutschland, Italien, Eurozone.
- Quote paper
- David Jonathan Hoppmann (Author), 2020, Ertragslage europäischer Kreditinstitute im Niedrigzinsumfeld. Reaktion der Banken und Sparer in Deutschland und Italien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/979758