Weimarer Klassik


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

4 Seiten


Leseprobe


Autor: Stefan Zimmer

Weimarer Klassik 1787 - 1820

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Literaturepoche zwischen 1787 und 1820, also zwischen Goethes Umzug an den Hof von Weimar kurz vor dem Beginn der Französchen Revolution und dessen Romantischer Phase, bezeichnet man im allgemeinen als Weimarer Klassik. Der Begriff Klassik hat hier zwei Bedeutungen, zum einen beschreibt er die Kunstepoche, die sich, wie vorige Klassik-Epochen auch, auf Vergangenes bezieht, die Weimarer Klassik auf die (römischen) Antike, zum anderen drückt er aber auch aus, dass die Werke, die zu jener Zeit geschaffen wurden, mustergültig und formvollendet sind. Das Attribut Weimar rührt von dem Umstand her, dass diese Stadt zu jener Zeit die Kulturmetropole Deutschlands war, da der gerade mündig gewordene Sohn der damaligen Herzogin Anna Amalias, Ernst August, Goethe an seinen Hof holte, der dann wiederum Schiller dorthin zog.

Politisch waren dies sehr unruhige Zeiten. In Frankreich die Französische Revolution und Schreckensherrschaft der Jakobiner, danach die napoleonschen Eroberungskriege, Befreiungskriege der besetzten Länder, Wiener Kongress, Restauration, Natürlich gingen diese Ereignisse nicht spurlos an der deutschen Dichter-Elite, die damals hauptsächlich aus Goethe und Schiller bestand, vorbei. Beeindruckt durch die Liberalität nach der Französchen Revolution, gleichzeitig aber auch abgeschreckt durch ihre Grausamkeiten (z.B. Septembermorde), begannen jene Autoren über eine Veränderung der Gesellschaft nachzudenken , die sie schließlich auch forderten. Eine Revolution lehnten sie ab, da sie die Gesellschaft politisch für noch nicht reif genug hielten, statt dessen wollten sie die Menschen mit ihrer Literatur zu vollkommenen Menschen erziehen, die dann ganz von selbst und ohne Gewalt die nötigen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen durchführen. Das Ergebnis sei dann ihrer Meinung nach die Verwirklichung des Humanitätsgedankens, also dass jeder ein freies und menschenwürdiges Leben führen könne, was nicht zuletzt hieße, dass der Staat mit dem Volk in einer harmonischen Verbindung stehe. Bei solch einem vollkommenen Menschen sollen Körper und Geist miteinander verbunden sein. Diese Verbundenheit sahen Goethe und Schiller in dem antiken Menschenbild verwirklicht, weswegen es auch nicht verwunderlich ist, dass viele antike Element(z.B. Aristotelessche Einheit) in der Weimarer Klassik integriert sind.

Diese Auffassung von Literatur führte zu einer ganzen Reihe von Lyrik, Dramen und Balladen, die die beiden literarischen Hauptströmungen der Jahrzehnte vor 1787 vereint. Zum einen sind das die gefühlsbetonten Ideen der Stürmer und Dränger, die die absolute Freiheit und die Rückkehr zur Natur fordern, zum andern der Rationalismus der Aufklärer, der prägnant in Kants Ausspruch ,,Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" zusammengefasst ist.

Formal gesehen wurde die deutsche Klassik durch eine Reihe von Dichtern und Denker beeinflusst und vorbereitet. So kann man sagen, dass Lessing der Klassik die Klarheit, Klopstock die Gefühlstiefe und den erhabenen Stil der deutsch Sprache, Wieland die Geschlossenheit(Anmut), Herder den Humanitätsgedanken, Hamann den Sinn für das Volkstümmliche, Winckelmann das antike Maß und Kant die religiös-sittliche Grundlage vorbereitend gegeben haben. Somit hat die Weimarer Klassik Wesenszüge von Dichtern übernommen, die schon vor ihrer Zeit geschrieben haben. In ihren Dramen ließen Goethe und Schiller meist einen Helden, der alle humanistisch Eigenschaften in sich vereinte, gegen die veralteten Strukturen antreten. Die Texte waren meist nicht sehr wirklichkeitsgetreu sondern eher idealisiert.

Goethe

Die wesentlichen Dichter die in dieser Zeit aktiv waren sicherlich kann, Goethe und Schiller. Johan Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren. Seine Mutter gehörte der damaligen bürgerlichen Oberschicht an. Mit 16 Jahren begann er ein Jurastudium und fing an Sturm und Drang Text(vgl. Oben) zu schreiben. Im November 1775 folgte Goethe einer Einladung des Herzogs Karl August nach Weimar um dort als Erzieher und Minister tätig zu werden. Nach einer Italienreise in den Jahren 1786-1788, die ihn zum Klassischen umorientierte, wurde Goethe 1789 Vater eines Sohnes, dessen Mutter C. Vulpius er 1806 heiratete. Währenddessen baute er auch seine Verbindungen zur Universität Jena stetig aus, und konnte so dem befreundeten Schiller 1788 dort eine Professorenstelle vermitteln.

Friedrich von Schiller wurde am 10.11.1759 als Sohn eines Offiziers geboren. Obwohl er viel lieber Theologie studiert hätte, wurde er von seinem Vater gezwungen, nach dem Besuch der Lateinschule, 1773 Jura und später Medizin zu studieren. Wie auch Goethe beschäftigte sich Schiller in seiner Jugend mit den Idealen der Stürmer und Dränger. Nachdem er die von Goethe vermittelte Professorenstelle 1788 in Jena angenommen hatte, heiratete er 1790 C. von Lengefeld und gründete eine Familie. Trotz seiner vielen Krankheiten, an denen Schiller ab 1791 fast ununterbrochen litt, begann er 1794 eine enge Zusammenarbeit mit Goethe. In den folgenden Jahren übernahm Schiller vermehrt die Rolle eines Kunstrichters für Goethes Werke. So bildete er z.B."Wilhelm Meister" um, oder führt den ,,Faust"-Plan weiter. Weitere Indizien für die enge Zusammenarbeit sind die mehr oder weniger gemeinsam entstanden Texte ,,Xenien", ,,Der Zauberlehrling" und ,,Der Gott und die Bajadere" ,die zusammen herausgegebenen Zeitschriften und die Briefe, die sie sich in dieser Zeit schrieben.

Nach dem Tod Schillers 1805 in Weimar, und einiger weiterer guter Freunde wendet sich Goethe von der Klassik ab und schreibt nun mehr romantische Texte. Gegen Ende seines Lebens beschäftigt er sich vermehrt mit seinem eigenen Leben als Kunstwerk. Johann Wolfgang von Goethe starb am 22. März 1832 in Weimar.

Die Werke der Weimarer Klassik:

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Details

Titel
Weimarer Klassik
Autor
Jahr
2000
Seiten
4
Katalognummer
V98036
ISBN (eBook)
9783638964876
Dateigröße
415 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Vielleicht kann`s jemand gebrauchen ,-)
Schlagworte
Weimarer, Klassik
Arbeit zitieren
Stefan Zimmer (Autor:in), 2000, Weimarer Klassik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98036

Kommentare

  • Gast am 26.3.2002

    Danke!.

    Kurz und präzise ! Was will man mehr?!

  • Gast am 13.3.2002

    Klasse.

    He Mann,
    ich danke dir rechtherzlich für dieses wunderbare Referat. Ich kanns gut gebrauchen.
    Danke! Danke! Danke!

  • Gast am 24.1.2002

    Danke!.

    du hast mir durch deine arbeit ne 1 in einem Vortrag beschafft!Danke

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Titel: Weimarer Klassik



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