Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Reiseintentionen und Reisebeschreibungen im 18. Jahrhundert
2.1 Reiseintentionen im 18. Jahrhundert
2.2 Reisebeschreibungen im 18. Jahrhundert
3 Der Mensch als Desiderat
4 Biografische Vorstellung Georg Forsters
4.1 Wissenschaftliche Bildung
4.2 Die Weltumseglung (1772 – 1775)
4.3 Der Reisebericht „Reise um die Welt“
4.4 Forsters Netzwerke – Anstellungsverhältnisse und Freimaurerei
5 Reisebeschreibung „Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, im April, Mai, Junius 1790“
5.1 Forsters Reiseintention
5.2 Reisebericht „Ansichten vom Niederrhein“
5.3 Briefe, 1790 –1791
6 Fazit
7 Quellen- und Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Georg Forster war zum Zeitpunkt des Erscheinens der ersten beiden Bände seines Werkes „Ansichten vom Niederrhein von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich im April, Mai und Junius 1790“ längst als Wissenschaftler und Reiseliterat bekannt.1 Bereits sein erstes Werk „Reise um die Welt“, das in zwei Bänden zwischen 1778 und 1780 in deutscher Sprache erschien, hob sich von der zeitgenössischen Reiseliteratur ab.2 Der Autor formulierte mit der ihm größtmöglichen Unvoreingenommenheit wissenschaftlich genaue, sachlich fundierte und einfühlende Beobachtungen so objektiv wie möglich, aber dennoch in einer, seine breite Leserschaft ansprechender Prosa.3 Seine Beschreibungen von Landstrichen, Flora, Fauna und Klima unterbrach er dabei regelmäßig, um das Aufgenommene zu reflektieren. Insbesondere seine völkerkundlichen, ethnographischen Beobachtungen und seine darauf bezogenen Reflexionen fanden großes Interesse. 1790, im Dunst der französischen Revolution, unternahm Georg Forster, in Begleitung des knapp 20-jährigen Alexander von Humboldt, eine kleinere Reise, an deren Anschluss er den bereits genannten Reisebericht „Ansichten vom Niederrhein“ verfasste und publizierte. Forsters, bereits auf der unter Kapitän James Cooks Kommando unternommenen großen Weltreise, deutlich erkennbares ethnographisches Interesse findet sich auch in den „Ansichten vom Niederrhein“ wieder. Er beschrieb und ventilierte darin neben Sitten und Kultur der Bevölkerung vor allem den ökonomischen und politischen Zustand der durchreisten Orte. Studien zu Forsters Werk „Ansichten vom Niederrhein“ sind insbesondere von geschichts- und literaturwissenschaftlicher Natur. Dies zeigt sich beispielsweise auch im jüngsten, im November 2017 abgehaltenen Kolloquium der Georg-Forster-Gesellschaft in Kassel, die unter dem Titel „Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein“ stattfand und bei der beide Disziplinen zu gleichen Teilen vertreten wurden. Die Publikation der Beiträge im Rahmen der Georg-Forster-Studien-Reihe wird für Ende 2018 erwartet.4 Die Quantität von Einzeluntersuchungen zu den „Ansichten vom Niederrhein“, das spiegelt sich unter anderem in den Georg-Forster-Studien, auch komparatistischer Natur, wächst stetig an. An spezifischen Untersuchungen zu Forsters Wirkungsintention sein Werk betreffend und gerade vor dem Hintergrund seiner eigenen wissenschaftlichen Prägung sowie dem des gesellschaftlichen Wandels in revolutionärer Zeit mangelt es jedoch.
In dieser Arbeit soll nun herausgearbeitet werden, ob Forster mit Hilfe einer als unterhaltsamen Reisebericht getarnten politischen Bildungsschrift, bei seinen Lesern ein Bewusstsein für die herrschende politische Situation und für bestehende Missstände in Deutschland schaffen wollte. Kann darüber hinaus sichtbar gemacht werden, ob Forster gegebenenfalls diese Vorgehensweise wählte, um seine Leser zu mündigen und aktiven Staatsbürgern zu bilden sowie sie zu befähigen und zu motivieren, mögliche Handlungsoptionen für Veränderungen eigenständig zu entwickeln? Oder spiegelte sich lediglich Forsters Verständnis von Anthropologie in seinem Werk „Ansichten vom Niederrhein“ wider? Die Arbeit gliedert sich dazu in vier Komplexe auf, denn, um den, für das zugrunde gelegte Forschungsinteresse, relevanten Kontext herzustellen, „muss das geistige Profil der gesamten Epoche in Rechnung“ gezogen werden, wie Ludwig Uhlig konstatiert.5 In diesem Sinn wird zunächst die Entwicklung der Reisemotive im 18. Jahrhundert unter dem Eindruck der Aufklärung, sowie deren literarische und wissenschaftliche Aufarbeitung in Form von Reiseberichten umrissen werden. Forschungen dazu prosperieren in verschiedenen deutschen Fachwissenschaften seit den 1970er Jahren. Das 1990 veröffentlichte Standardwerk „Der Reisebericht in der deutschen Literatur. Ein Forschungsüberblick als Vorstudie zur Gattungsgeschichte“ des Germanisten Peter J. Brenner stellt eine der wenigen grundlegenden Überblicke dar.6 In jüngerer Zeit gewinnen außerdem Fragestellungen zum Thema Reise unter dem Aspekt der systematischen Gewinnung von Wissen an Bedeutung. Justin Stagls „Eine Geschichte der Neugier. Die Kunst des Reisens von 1550 – 1800“ ist eine der ersten Publikationen, in der die Verbindung zwischen Reisen und Wissen aus kultursoziologischer Sicht betrachtet wird.7 Einen monografischen Überblick über die Ausformung von politischen, sozial-kritischen Reiseberichten im ausgehenden 18. Jahrhundert gibt es aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive noch nicht. Insofern werden einzelne Ausarbeitungen herangezogen werden. Hinsichtlich des Motivwandels des Reisens in der deutschen Aufklärung werden insofern vor allem die Aufsätze von William E. Stewart und Hans Erich Bödeker berücksichtigt, da sie in ihrer Themenwahl und –eingrenzung exakt den Zeitraum und den Aspekt untersuchten, der in dieser Arbeit betrachtet wird.8 Für einen Überblick über die Epoche der Aufklärung, in deren späten Phase Georg Forster als junger Mensch sozialisiert wurde, stehen ebenfalls zahlreiche Publikationen zur Verfügung. In dieser Arbeit werden die neueren Standardwerke von Annette Meyer und Barbara Stollberg-Rilinger herangezogen werden.9 Eines der in dieser Epoche bedeutenden Paradigmen, die Anthropologie, rückte insbesondere ab den 1980er Jahren in den Fokus der Forschung verschiedener Fachwissenschaften. Tanja van Hoorn legt in ihrem Werk „Dem Leibe abgelesen: Georg Forster im Kontext der physischen Anthropologie des 18. Jahrhunderts“ dezidiert dar, dass die Forschung in disziplinären Grenzen jedoch wenig zielführend ist und sogar irreführende Ergebnisse erzielen kann. Denn eine Ausdifferenzierung der Wissenschaften im 18. Jahrhundert war noch nicht vollzogen und die zeitgenössischen Wissenschaftler, wie man es heute sehen würde, dachten interdisziplinär. Zum anderen moniert van Hoorn, dass den heutigen Untersuchungen trotz der Existenz verschiedener Definitionen ausschließlich Ernst Platners Anthropologie-Begriff zugrunde gelegt wird, was die notwendige Objektivität der Forschung gefährdet.10 Ein Überblick zur Entwicklung und späteren Gliederung der Anthropologie fehlt nach wie vor. Um das Thema im Rahmen dieser Arbeit angemessen vorstellen zu können, wird daher auf van Hoorns Arbeit zurückgegriffen. Das Werk bezieht sich zwar auf Forsters Weltreise und den daran anschließend veröffentlichten Reisebericht „Reise um die Welt“, gilt in seinen grundlegenden Aussagen jedoch für Forster als Person. Im nächsten Kapitel folgt in einem biografischen Ansatz eine Vorstellung Georg Forsters in seinem zeitgenössischen Umfeld, um seine persönliche und fachliche Entwicklung und so seine empirische Erfahrung als weltgereister Naturwissenschaftler, Ethnologe, Anthropologe, Übersetzer und Reiseliterat aufzuzeigen. Nachdem Forster wegen seines politischen Engagements für Mainz respektive für Deutschland während der Zeit der Französischen Revolution für lange Zeit marginalisiert wurde, entstand erst Mitte des 20. Jahrhunderts neues Interesse an seiner Person und seinem Werk.11 Grundlagen erarbeitete insbesondere Gerhard Steiner mit der historisch-kritischen Ausgabe der Werke Forsters und einer 1983 veröffentlichten Biographie.12 1987 erschien Klaus Harpprechts Forster-Biographie, in der er sich ausdrücklich auf die Arbeit Steiners bezieht.13 Zahlreiche Arbeiten zu Forschungsaspekten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen kamen seit Ende des 20. Jahrhunderts hinzu. Seit 1989 veranstaltet die Georg-Forster-Gesellschaft zudem im jährlichen Turnus Kolloquien zu unterschiedlichen Aspekten, welche aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven heraus betrachtet werden. Die Beiträge der verschiedenen Disziplinen zugehörigen Forscher, wie beispielsweise Marita Gilli, Detlef Rasmussen oder Uwe Hentschel, werden jeweils als Sammelband in den Georg-Forster-Studien publiziert.14 Zu Forsters Kindheit und seiner Ausbildung gibt es bisher keine eigenen Studien. Anne Maris‘ Arbeit „A world of new things. Praktiken der Naturgeschichte bei Johann Reinhold Forster“ bietet jedoch, mit dem Blick auf Forsters Kindheit unter der Obhut des Vaters Johann Reinhold, einen Einblick in seine Ausbildung und auf erste Kontakte zu Wissenschaftlern seiner Zeit.15 Sie bildet, gemeinsam mit den ausgewählten Biographien und Aufsätzen, einen guten Querschnitt zur Person Forsters, seiner persönlichen und fachlichen Entwicklung. Im Kernkapitel werden zunächst die Umstände der Rheinreise Georg Forsters sowie die Quelle, der im Anschluss an diese Reise verfasste Reisebericht „Ansichten vom Niederrhein“, der zu Lebzeiten Georg Forsters in zwei Bänden herausgegeben wurde, vorgestellt. Der letzte, post mortem durch Ludwig Ferdinand Huber herausgegebene Band ist eine Zusammenstellung von Briefen aus Forsters Nachlass und soll, gerade weil er nicht mehr durch Forster selbst redigiert wurde, nicht herangezogen werden.16 Anschließend wird die Quelle auf die dieser Arbeit zugrunde gelegten Fragestellung hin analysiert. Um die aus den veröffentlichten Texten des Reiseberichts gewonnenen Erkenntnisse in ein Gesamtbild setzen zu können, werden diese im Weiteren in den Kontext exemplarisch ausgewählter privater Briefe, die Forster kurz vor, während oder nach der Reise verfasste, gesetzt.17 Mit Hilfe der herausgearbeiteten Informationen kann im Schlusskapitel die Ausgangsfrage, ob das Werk „Ansichten vom Niederrhein“ eine als Reisebericht getarnte politische Bildungsschrift ist oder ob sich in dem Werk lediglich Forsters Verständnis von Anthropologie spiegelt, beantwortet werden.
2 Reiseintentionen und Reisebeschreibungen im 18. Jahrhundert
2.1 Reiseintentionen im 18. Jahrhundert
Im Laufe des 18. Jahrhunderts entwickelte sich eine „zweite Phase der Entdeckungsseefahrten“. Zum Hauptmotiv der „ersten Phase der Entdeckungsseefahrten“ zur Erkundung der Welt, die bisher ausschließlich ökonomische, imperiale und christlich-missionarische Ziele und Wünsche fokussierte, kamen nun, vor allem durch den herrschenden Zeitgeist der Aufklärung entsprechend veränderte Forschungsinteressen, neue Aufgabenstellungen und Zielsetzungen hinzu. Intellektuelle Denker wie John Locke, David Hume, Jean-Jacques Rousseau, Voltaire und Immanuel Kant, um nur einige beispielhaft zu nennen, diskutierten das Naturrecht, die Idee des freien Bürgers und die grundsätzliche Urteilsinstanz der Vernunft. Die den Fortschritt der Menschheit behindernden Gefüge sollten durch rationales, vernünftiges Denken überwunden werden. Neue Erkenntnisse sollten durch eigene Anschauung und Erfahrung gesammelt werden. Vom zeitgenössischen europäischen Wissensstand ausgehend, galt es diesen, ganz im Sinne des aufklärerischen Gedankens, nicht nur zu überprüfen und entweder zu bestätigen oder zu widerlegen, sondern darüber hinaus auch zu erweitern.18 Das Gros der Gelehrten konnte oder wollte die Strapazen und Gefahren einer teuren Reise, bei der ein wissenschaftlicher Gewinn letztlich nicht garantiert werden konnte, jedoch nicht auf sich nehmen. Und nur wenige von ihnen wurden von Regierungen und wissenschaftlichen Gesellschaften mit einem konkreten Auftrag auf die Reise geschickt. Der private Reisende des 18. Jahrhunderts war, wie Bödeker zeigt, demnach sowohl soweit vorgebildet als auch soweit vermögend, um Reisen zur Prüfung und Erweiterung des vorhandenen Wissens zu unternehmen.19
2.2 Reisebeschreibungen im 18. Jahrhundert
Die Auftraggeber der unter Vertrag stehenden Forschungsreisenden übernahmen, neben der Zahlung eines Honorars, auch deren Reisekosten. Gleichzeitig beanspruchten sie, quasi im Gegenzug, das Eigentumsrecht an den von den engagierten Wissenschaftlern zu verfassenden Berichten. Daraus kann geschlossen werden, dass die zu erwartenden Einkünfte aus den späteren Publikationen bereits in die Finanzierung der Reisen einkalkuliert wurden.20 Die Berichte der reisenden Forscher wurden oft Monate, wenn nicht Jahre nach Abschluss der jeweiligen Reise, für verschiedene Zielgruppen und deren Interesse, wissenschaftlicher oder unterhaltender Natur, literarisch aufgearbeitet und publiziert. Die für das breite Publikum, ohne dezidiert wissenschaftlichen Anspruch, verfassten Beschreibungen exotischer Kulturen und fremder, weit entfernter Orte fielen dabei oft idyllisch respektive idealisierend aus. Die daheimgebliebenen Gelehrten beschäftigten sich mit dem Neuen und Fremden mittels der Datensammlungen ihrer feldforschenden Kollegen. Sie verarbeiteten die neuen Erkenntnisse vor Ort, trugen Wissen in Lexika und Enzyklopädien zusammen und ebneten damit, als sogenannte Lehnstuhlwissenschaftler, dem Einfluss der Feldforschung auf den europäischen Akademiebetrieb den Weg.21 Reiseliteratur zählte mithin zu den wichtigsten Quellen der aufklärerischen Forschung.22 Mit Blick auf den finanziellen Aufwand, den diese Unternehmungen bedeutete, kann davon ausgegangen werden, dass die Reiseberichte über Begegnungen und Beobachtungen mit Fremdem, mit Zeichnungen von Menschen, Tieren, Pflanzen und Landschaften aus fernen Ländern für die Masse der wenig oder nicht gebildeten Leser die einzige Möglichkeit darstellte, sich ein Bild von diesen für sie unerreichbaren, unbekannten Orten und deren Bewohner zu machen.23 Daneben verfassten und publizierten auch junge Adlige oder wohlhabende Bürgerliche beispielsweise auf einer als obligatorischem Abschluss ihrer Ausbildung geltenden Kavalierstour, sowie Kaufleute, die geschäftlich reisten und Gelehrte, die private Bildungsreisen in aller Regel ins angrenzende europäische Ausland unternahmen, Berichte über ihre Reisen.24 Italien und Frankreich, die Niederlande, die Schweiz, aber auch das eigene Land, deutschsprachige Fürsten- und Residenzstädte wie Wien waren beliebte Reiseetappen und –ziele.25 Die Reisen dauerten Wochen oder Monate und dienten unter anderem dazu, sich innerhalb eines bereits bestehenden Netzwerkes bekannt zu machen, es zu pflegen sowie auch neue Kontakte zu knüpfen. Als Kerninteresse des Gebildeten nennt Bödeker den Erwerb von Weltkenntnis und Erfahrung, die durch Lesen und den beständigen mündlichen oder schriftlichen Austausch mit Gleichgesinnten erreicht werden konnte. Im Hinblick auf eine reale Erfahrung waren persönliche Reiseunternehmungen jedoch jederzeit vorzuziehen. Der direkte Kontakt zu anderen Kulturen, zumindest zu Menschen aus anderen europäischen Ländern, so der breite Konsens, erweitere den geistigen Horizont.26 Häufig verfassten die Reisenden ihre Publikationen mit Hilfe von individuellen Reiseanweisungen oder einer Apodemik. Diese Apodemik oder „ars apodemica“ (griech. Kunst des Reisens) hatte sich aus der seit dem 16. Jahrhundert aus der Reisepraxis gewonnenen Erfahrung entwickelt. Sie beschäftigte sich mit der Planung, der Theorie und der Praxis des Reisens und lieferte unter anderem eine umfassende theoretische Anleitung zur Erstellung eines Reiseberichts. Sie gliederte sich üblicherweise auf in Definition und Zielsetzung der Reise, einem praktischen Teil, der Themen wie Ernährung, Reisezeiten und Routen behandelte sowie einem theoretischen Teil. In diesem wurde der Leser über Beobachtungs- und Aufzeichnungsmethodik unterrichtet. Darüber hinaus enthielt er gezielte Fragestellungen an den Reisenden, die diesem die Aufzeichnung von Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten erleichtern sollten.27 In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden Apodemiken und Reiseanweisungen zunehmend speziell für die Bedarfe Gebildeter und bürgerlicher Reisender erstellt.28 Die Publikationsformen von Reiseberichten waren mit Tagebüchern, Stationschroniken, Reisememoire, Teilabdrucken in Zeitungen, Topographien und vielem anderem breit gefächert.29 Neue Wege der Informationsbeschaffung ergaben sich für das breite Publikum mit der Eröffnung von Bibliotheken, Lesezirkeln und –gesellschaften. Hier konnten unter anderem Zeitungen, Monografien und Enzyklopädien eingesehen werden.30 Im Hinblick darauf, dass die Anschaffung teurer Druckerzeugnisse nicht jedem möglich war, spielen diese neuen Einrichtungen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Erhöhung der Reichweite von neuem Wissen, neuen Ideen und Nachrichten. Reiseberichte entwickelten sich zügig zum populärsten Lektürestoff des 18. Jahrhunderts. Ein Beleg dafür stellt ihr hoher Anteil am zeitgenössischen Buchmarkt dar.31 Die deutschen Leser setzten sich, bewusst oder unbewusst, beim Lesen über fremde Kulturen und soziale und gesellschaftliche Zustände im Ausland auch gleichzeitig mit ihrer eigenen vaterländischen Kultur auseinander. War sie bisher gültiger Maßstab bei der Betrachtung und Bewertung des Fremden, brachte sie, im Spiegel dessen, zunehmend Kritik an den eigenen, regionalen sozialen und politischen Missständen auf und, aus der daraus entstehenden Unzufriedenheit, auch die Frage nach der eigenen Identität hervor.32 Hans-Wolf Jäger sieht in der aus dem Vergleich hervorgehenden Kritik lediglich einen „Seiteneffekt“.33 Dabei ignoriert er, dass das beachtliche Ausmaß dieser Entwicklung, das aus der Menge der sozialkritischen Reisebeschreibungen des späten 18. Jahrhunderts eindeutig abgeleitet werden kann, wie Stewart veranschaulicht, „erheblichen Anteil an der Ausbildung republikanischer Gesinnung in Deutschland“ hatte.34 Denn die reisenden Gebildeten, die während ihrer Unternehmungen ihr Netzwerk durch persönliche Besuche pflegten und erweiterten, diskutierten mit ihren Gastgebern insbesondere seit dem späten 18. Jahrhundert aktuelle gesellschaftspolitische Begebenheiten, Zustände und neue Ideen und berichteten anschließend darüber. Neben den klassischen und wissenschaftlichen Reiseberichten eröffnete sich so ein neues Feld: die sozialkritischen Reiseberichte.35 Die Autoren initiierten mit diesem Verbreitungsweg, wie Bödeker verdeutlicht, einen vergrößerten Senderadius dieser Diskurse und Ideen und sorgten so dafür, dass diese durch ihre Leser weiterdiskutiert und –gedacht und insofern auch weiterverbreitet wurden.36 Zudem spiegelten Druckerzeugnisse wie Zeitungen oder Flugblätter die neuen Paradigmen und spielten ebenfalls reziprok eine wichtige Rolle für die Entwicklung und Verbreitung dieses „neuen Denkens“.37
3 Der Mensch als Desiderat
Gerade die Begegnung der europäischen Feldforscher mit dem Fremden, die Beobachtungen neuer Kulturen und fremdartiger Menschen führten unter dem Überbau der zeitgenössischen Naturgeschichte zu vielfältigen Fragestellungen und ihrer, wie es heute verstanden würde, interdisziplinären Erforschung. Fragen nach Unterschieden innerhalb der Gattung Mensch, nach einer Abgrenzung von Mensch zu Tier, nach Entwicklungsdifferenzen verschiedener Kulturen sowie nach einer Reziprozität von Körper und Seele des Menschen füllten die Debatten der aufgeklärten Gelehrten.38 Die Frage, was der Mensch eigentlich ist, war zentral. René Descartes‘ Grundlagen, die den menschlichen Körper einerseits als Naturwesen und andererseits seine Seele als Kulturwesen betrachtet wissen wollten, können als Ausgangsbasis für die Generierung dieses neuen Desiderats angenommen werden.39 Annette Meyer konstatiert die von Carl von Linné Mitte des 18. Jahrhunderts aufgestellten Ordnungs- und Klassifizierungssysteme als grundlegend für den Diskurs über die Frage, was der Mensch ist. Seine Systeme sollten eine regelgeleitete Erforschung, Benennung und allgemeingültige Einordnung von Pflanzen und Tieren etablieren.40 Den Menschen hatte Linné dabei der Sparte Tier zugeordnet. Seine Methode fand breite Zustimmung. Die Subsumierung des Menschen zur Sparte Tier wurde jedoch kontrovers diskutiert. Annette Meyer schreibt, dass der Naturforscher Georges-Louis Leclerc de Buffon vor allem nicht den Einzelnen, sondern die Gattung Menschheit als Bestandteil einer sich in einem unauflöslichen Prozess befindlichen, sich konstant fortentwickelnden Naturgeschichte sah. Das Buffon ein Vertreter der Klimatheorie war, nach der das Klima die Evolution beeinflusst, lässt sie unerwähnt. Nach van Hoorn betrachtete er den Einzelnen in seinem individuellen konkreten und klimatischen Lebensmilieu und erklärte damit die Unterschiedlichkeit der menschlichen Erscheinungsformen.41 Sie sieht in einer Abhandlung Johann Friedrich Blumenbachs von 1776 die grundlegende Konzeption dieses neuen wissenschaftlichen Interessengebietes.42 Meyer schreibt die Benennung und Definition dagegen dem Philosophen und Arzt Ernst Platner zu. Mit seiner Publikation „Anthropologie für Ärzte und Weltweise“ von 1772 war Forster vertraut.43 Was genau und allgemeingültig unter Anthropologie, der Menschenkunde, zu verstehen war, darüber gab es noch keinen Konsens. Eine Teilung in einzelne wissenschaftliche Fachdisziplinen hatte noch nicht stattgefunden. Ebenso wie Platners Arbeit belegt Johann Gottfried Herders Abhandlung „Vom Erkennen und Empfinden der menschlichen Seele“ aus dem Jahr 1778 die Entwicklung dieses neuen Interessengebiets und veranschaulicht darüber hinaus die Aufwertung der Sinne. Bis dahin als „niedere Seelenkräfte“ unbeachtete Elemente wie Erfahrung, Erleben, Erinnerung oder Phantasie rückten als empirischer Sensualismus allmählich in den Mittelpunkt des Interesses. Ihre Betrachtung sollte Erkenntnisse erbringen, die wiederum allgemeine Schlussfolgerungen zulassen sollten.44 In der Erforschung fremdartiger Gesellschaftsstrukturen spiegelte sich parallel auch das eigene europäische Gesellschafts- und Wertesystem wider. Angefacht durch die aufklärerischen Debatten der Dichter und Denker, die sich gegen den absolutistischen Staat und die apodiktische Bevormundung durch die Kirche richteten, wurde dieses System nun grundsätzlich in Frage gestellt.45 Die Natur des Menschen wurde in dieser Zeit ebenso diskutiert, wie freie Bürgerschaft und Selbstbestimmung, wie Freiheit und Gleichheit. Denn schon die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts war mit den europäischen Hegemonialkriegen und den mehr oder weniger im steten Streit liegenden 300 Territorialstaaten auf deutschem Gebiet geprägt von politischen Ereignissen.46 Das geltende feudale Ständemodell dieser Zeit schrieb die Macht ungebrochen dem Adel zu. Der Dritte Stand lebte unter zumeist prekären wirtschaftlichen Verhältnissen. Zugang zu Bildung beziehungsweise Schulen, meist in kirchlicher Trägerschaft, hatten in aller Regel nur die Mitglieder der Oberschicht. Diese Ungleichheit im europäischen Gesellschafts- und Wertesystem galt es zu analysieren und in der Konsequenz ein neues System, eine neue Ordnung zu konzeptionieren. Die einzige Gleichheit bestand nach Rousseau darin, dass der Mensch fähig sei, sich zu vervollkommnen. Seine Hypothese der sukzessiven Perfektibilität fand harsche Kritik, aber auch große Zustimmung.47 Neue Debatten zu gesellschaftlichen, ökonomischen, pädagogischen und politischen Fragen entstanden. Das Wohl des Volkes sollte nun über das der herrschenden Klasse gestellt werden und der Staat sollte im Dienste des Volkes stehen. Die Erkenntnisse aus Konsens und Kontroversen der Denker sollten zu Emanzipation, zu Freiheit aus Rousseaus Ketten der Unwissenheit, hin zur Glückseligkeit führen.48
4 Biografische Vorstellung Georg Forsters
Durch die Herkunft des Urgroßvaters mit britischen Wurzeln versehen, wurde Johann George Adam Forster am 27. November 1754, in der oben umrissenen Atmosphäre des Um- und Neudenkens, im Geist von Erneuerung und Aufbruch, in Nassenhuben bei Danzig als des Naturwissenschaftlers und Predigers Johann Reinhold Forster geboren.49 Der Vater übernahm, wie es zu dieser Zeit nicht ungewöhnlich war, die schulische Ausbildung Georg Forsters in den Fächern Latein, Französisch und der „Rechenkunst“ selbst.50 Forster zeigte eine nennenswert besondere Begabung im Umgang mit Sprache und Texten und erlernte wissenschaftliche Arbeitsweisen und –methoden wie beispielsweise Linnés Ordnungssysteme der Flora und Fauna. Sein Vater beschäftigte sich mit dem zu Linné konträren Werk „Allgemeine und spezielle Geschichte der Natur“ Buffons. Es ist anzunehmen, dass Forster durch seinen Vater auch darüber unterrichtet wurde.51
4.1 Wissenschaftliche Bildung
Forsters Bildungsweg führte ihn im Alter von zehn Jahren als Hilfskraft seines Vaters, der eine wissenschaftliche Auftragsarbeit des russischen Zarenhofes angenommen hatte, nach St. Petersburg und entlang der Wolga Richtung Süden.52 Forster sammelte Pflanzen, ordnete sie mit Hilfe des Klassifizierungssystems Linnés ein, beschäftigte sich mit Entomologie, nahm Bodenproben und lernte die russische Sprache.53 Der Hauptauftrag der Expedition lautete, sich genauestens über die Lebensbedingungen der Kolonisten in Saratov zu informieren. Die Zarin plante die Bedingungen und Verhältnisse, falls erforderlich, zu verbessern und damit die Motivation weiterer deutschstämmiger Kolonisten zur Besiedlung des Gebiets zu erhöhen.54 Der kindliche Forster erfuhr durch diese Tätigkeit eine erste Zielausrichtung seines Blicks auf sozialpolitische Aspekte und Zusammenhänge eine gesellschaftliche Gruppe betreffend. Darüber hinaus besuchte er erstmals, wenn auch für wenig mehr als ein halbes Jahr, eine Schule. Neben Russisch-, Latein-, Französisch- und Deutsch-Unterricht wurden ihm Kenntnisse in Geschichte, Geographie und Staatslehre vermittelt.55 Von dort reisten Vater und Sohn 1766 nach England.56 Schon auf der Reise begann Forster die englische Sprache zu erlernen. Seine Kenntnisse und Fähigkeiten, insbesondere im fremdsprachlichen Bereich, waren im Englischen bald besser als die seines Vaters. Uhlig konstatiert Forsters Mitarbeit bei den Übersetzungsarbeiten seines Vaters.57 Forster fertigte für seinen Vater Übersetzungen, insbesondere von Reiseberichten Weltreisender, sowie Beiträge für Enzyklopädien und später auch Rezensionen an.58 Um in England erste Einkünfte zu erzielen, ließ dieser ihn ein Werk des russischen Naturwissenschaftlers und Dichters Michail Wassiljewitsch Lomonossow zur Publikation übersetzen. Zudem stellte der Vater, vermutlich um sich bekannt zu machen und eine feste Anstellung zu erhalten, neue nützliche Kontakte zu knüpfen und damit letztlich auch die Auftragslage zu verbessern, seinen Sohn und dessen Arbeit der Society of Antiquaries in London vor.59 Im Alter von 15 Jahren sammelte Forster Erfahrung als Lehrkraft für Sprachen in einer Knabenschule.60 Gilli konstatiert nicht ganz richtig, Forsters Schule sei vor allem das Lesen gewesen, Kenntnisse und Erfahrungen habe er, wo er lebte erworben; eine akademische Ausbildung habe er überhaupt nicht genossen.61 Einen geregelten zusammenhängenden Schulbesuch, dem eine akademische Ausbildung hätte folgen können, ermöglichte der Vater ihm zwar nicht. Doch neben dem schon früh ansetzenden Hausunterricht durch einen als Naturwissenschaftler tätigen Vater und dem belegten kurzzeitigen Schulbesuch in Russland, dokumentiert ein Eintrag in das Studierendenregister einer Akademie in Worrington im Jahr 1768, der gleichwohl nichts über die Art und Dauer Forsters Studium aussagt, jedoch immerhin eine zeitweilige akademische Ausbildung an einer anerkannten Bildungseinrichtung.62 Darüber hinaus promovierte Forster 1786 im Fach Botanik.63
Durch das Kommunikationsnetzwerk des Vaters hatte er bereits früh persönlichen oder schriftlichen Kontakt zu namhaften Größen der zeitgenössischen Wissenschaftsszene. Darunter der Göttinger Theologe und Orientalist Johann David Michaelis, der Bildungspolitiker und Theologe Friedrich Gabriel Resewitz, der Orientalist Karl Gottfried Woide, Carl von Linné und sein Schüler Daniel Solander, sowie später auch der Naturforscher Joseph Banks, Johann Friedrich Blumenbach und viele andere mehr.64 Der aktuelle Forschungsstand, kontroverse Diskussionen um spezifische Themengebiete, Strömungen und neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Bereichen gehörten zu Forsters Alltag.65 Dass dieser Umgang und der damit einhergehende gedankliche Austausch den Forster bereits in der prägenden Lebensphase der Kindheit und frühen Jugend erfuhr, die Entstehung und Entwicklung seiner Persönlichkeit und seines Denkens entscheidend prägte, kann als sicher betrachtet werden. Die konstruktive, dauerhafte Interaktion in wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Netzwerken war, wie Maris gezeigt hat, seit seiner Kindheit Usus für ihn. Forsters Vater, in eben jener steten Interaktion mit seinem Netzwerk, stellte fest, dass „Weltumseglungen […] seit Kurzem das universelle Thema aller Gesellschaften“ sind.66 Neben einer sehr guten wissenschaftlichen Reputation und dem zu erwartenden Ruhm als Weltreisendem mögen ihn nicht zuletzt die verschiedenen Vermarktungsmöglichkeiten eines solchen Reiseerlebnisses und der dabei gesammelten neuen Erkenntnisse interessiert haben.
4.2 Die Weltumseglung (1772 – 1775)
1772 erfüllte sich dieser Wunsch als die Royal Society Johann Reinhold Forster anbot, den bereits berühmten Kapitän James Cook bei seiner zweiten Weltumseglung als wissenschaftlicher Chronist zu begleiten. Außerdem sollte er auch die Verfassung und Veröffentlichung einer philosophischen Geschichte der Reise übernehmen.67 Als Zeichner und Assistent durfte Forster seinen Vater begleiten. Die beiden Hauptaufträge der in der zweiten Phase der Entdeckungsseefahrten von den Lords Commissioners der britischen Admiralität geplanten Reise bestand darin, astronomische Untersuchungen zur Bestimmung des Längengrades vorzunehmen sowie die genaue geographische Lage des von dem schottischen Geographen Alexander Darymple schon 1762 behaupteten „Südkontinents“ zu verifizieren respektive zu falsifizieren.68 Die Admiralität wünschte zudem genauere und damit zuverlässigere Seekarten und rüstete die beiden für die Expedition ausgewählten Schiffe mit der neuesten Technik aus.69 Nicht zuletzt sollten, in ökonomischem und staatlichem Interesse, neue, noch unentdeckte Ressourcen aufgenommen, erforscht und nutzbar gemacht werden. Der internationale Wettkampf um die Entdeckung, Erforschung und Erschließung von Gebieten bestand simultan ungemindert. Die Expedition startete am 13. Juli 1772 in Plymouth und führte die Schiffsbesatzungen und Wissenschaftler unter anderem an Ankerplätze in Neuseeland, den Tonga-Inseln, Neukaledonien, Tahiti, den Marquesas und der Osterinsel.70 Als Forsters Vater nach der Rückkehr 1775 seine ersten Entwürfe des vertraglich vereinbarten philosophischen Reiseberichts der Admiralität zur Prüfung vorlegte, kam es zu inhaltlichen und stilistischen Differenzen, die nicht beigelegt werden konnten. In der Folge entzog man ihm den Auftrag zur Verfassung und Veröffentlichung des Berichts und verbot ihm darüber hinaus jegliche anderweitige Veröffentlichungen die Reise betreffend. Damit verlor er auch die für diese Tätigkeit vereinbarte und bereits erwartete Entlohnung.71
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1 Georg Forster: Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, im April, Mai und Junius 1790. 1. Band. Berlin: Voss 1791. In: Deutsches Textarchiv der Bibliothek der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. URL: http://www.deutsches textarchiv.de/book/show/forster_niederrhein01_1791 (letzter Zugriff 05.03.2018) und Georg Forster: Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, im April, Mai und Junius 1790. 2. Band. Berlin: Voss 1791. In: Deutsches Textarchiv der Bibliothek der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. URL: http://www.deutschestextarchiv.de/bo ok/show/forster_niederrhein02_1791 (letzter Zugriff 05.03.2018) - im Folgenden „Ansichten vom Niederrhein“ genannt.
2 Georg Forster: Johann Reinhold Forster’s […] Reise um die Welt während den Jahren 1772 bis 1775 […]. 1. Band. Berlin: Haude und Spener 1778. In: Deutsches Textarchiv der Bibliothek der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. URL: http://www.deutschestextarchiv.de/bo ok/view/forster_reise01_1778?p=38 (letzter Zugriff 05.03.2018).
3 Wenn im Folgenden nur die männliche Form „Leser“ benutzt wird, so sind stets beide Geschlechter gemeint. Aus Gründen der Lesbarkeit wird auf die Nennung beider Formen verzichtet.
4 Georg-Forster-Gesellschaft. Kassel. URL: http://www.georg-forster.uni-kassel.de/?page_id=152 (letzter Zugriff 05.03.2018).
5 Ludwig Uhlig: Georg Forsters Horizont: Hindernis und Herausforderung für seine Rezeption. In: Georg Forster in interdisziplinärer Perspektive: Beiträge des internationalen Georg-Forster-Symposiums in Kassel, 1.- 4. April 1993. Hrsg. von Claus-Volker Henke, Jörn Garber, Dieter Heinze. Berlin: Akademie 1994, S. 3-14, hier S. 8.
6 Peter J. Brenner: Der Reisebericht in der deutschen Literatur. Ein Forschungsüberblick als Vorstudie zu einer Gattungsgeschichte. Tübingen: Max Niemeyer 1990.
7 Justin Stagl: Eine Geschichte der Neugier. Die Kunst des Reisens 1550 – 1800. Wien: Böhlau 2002.
8 William E. Stewart: Gesellschaftspolitische Tendenzen in der Reisebeschreibung des ausgehenden 18. Jahrhunderts. In: Reise und soziale Realität am Ende des 18. Jahrhunderts. Hrsg. von Wolfgang Griep, Hans-Wolf Jäger. Heidelberg: Winter 1983, S. 32-47 und Hans Erich Bödeker: Reisen - Bedeutung und Funktion für die deutsche Aufklärungsgesellschaft. In: Reisen im 18. Jahrhundert. Neue Untersuchungen. Hrsg. von Wolfgang Griep, Hans-Wolf Jäger. Heidelberg: Winter 1986, S. 91-110.
9 Annette Meyer: Die Epoche der Aufklärung. Berlin: Akademie 2010 und Barbara Stollberg-Rilinger: Die Aufklärung. Europa im 18. Jahrhundert. 3. aktualis. Aufl. Stuttgart: Reclam 2017.
10 Tanja van Hoorn: Dem Leibe abgelesen. Georg Forster im Kontext der physischen Anthropologie des 18. Jahrhunderts. Tübingen: Niemeyer 2004, S. 6-7.
11 Klaus Harpprecht: Georg Forster oder die Liebe zur Welt. Hamburg: Rowohlt 1990, S. 606.
12 Georg Forsters Werke. Sämtliche Schriften, Tagebücher, Briefe. Hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Band 1-20. Berlin: Akademie 1953-1990. In: Forster-Ausgabe. URL: http://forster.bbaw.de/Publikationen (letzter Zugriff 05.03.2018) und Gerhard Steiner: Georg Forster. Reise um die Welt. Frankfurt a. M.: Insel 1983.
13 Klaus Harpprecht: Georg Forster oder die Liebe zur Welt, S. 611.
14 Georg-Forster-Studien. Hrsg. im Auftrag der Georg- Forster-Gesellschaft. Kassel: University Press 2010. URL: http://www.georg-forster.uni-kassel.de/?page_id=152 (letzter Zugriff 05.03.2018).
15 Anne Maris: „A world of new things“. Praktiken der Naturgeschichte bei Johann Reinhold Forster. Frankfurt: Campus 2015.
16 Georg Forster: Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, im April, Mai und Junius 1790. 3. Band. Berlin: Voss 1794. In: Deutsches Textarchiv der Bibliothek der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. URL: http://www.deutsch
estextarchiv.de/book/show/forster_niederrhein03_1794 (letzter Zugriff 05.03.2018).
17 Georg Forster: Georg Forsters Werke. Sämtliche Schriften, Tagebücher, Briefe. Briefe 1790 bis 1791. 16. Band. Bearb. von Brigitte Leuschner, Siegfried Scheibe. Hrsg. von Berlin-Brandenburg-ische Akademie der Wissenschaften. Berlin: Akademie 1980.
18 Annette Meyer: Die Epoche der Aufklärung, S. 26, 31.
19 Hans Erich Bödeker: Reisen - Bedeutung und Funktion für die deutsche Aufklärungsgesellschaft, S. 92, 97.
20 Klaus Harpprecht: Georg Forster oder die Liebe zur Welt, S. 170-171.
21 Annette Meyer: Die Epoche der Aufklärung, S. 160.
22 Thomas Grosser: Der mediengeschichtliche Funktionswandel der Reiseliteratur in den Berichten deutscher Reisender aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts. In: Europäisches Reisen im Zeitalter der Aufklärung. Hrsg. von Hans-Wolf Jäger. Heidelberg: Winter 1992, S. 275-310, hier S. 296.
23 Peter J. Brenner: Der Reisebericht in der deutschen Literatur, S. 275.
24 Hans-Wolf Jäger: Reisefacetten der Aufklärungszeit. In: Der Reisebericht: Die Entwicklung einer Gattung in der deutschen Literatur. Hrsg. von Peter Brenner. Frankfurt/ Main: Suhrkamp 1989, S. 261-283, hier S. 274.
25 Hans-Wolf Jäger: Reisefacetten der Aufklärungszeit, S. 271.
26 Hans Erich Bödeker: Reisen - Bedeutung und Funktion für die deutsche Aufklärungsgesellschaft, S. 95-96.
27 Justin Stagl: Eine Geschichte der Neugier, S. 71-122, insbesondere S. 94-116.
28 Hans Erich Bödeker: Reisen - Bedeutung und Funktion für die deutsche Aufklärungsgesellschaft, S. 92.
29 Thomas Grosser: Der mediengeschichtliche Funktionswandel der Reiseliteratur in den Berichten deutscher Reisender aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts, S. 300.
30 Barbara Stollberg-Rilinger: Die Aufklärung. Europa im 18. Jahrhundert, S. 131-146.
31 Hans-Wolf Jäger: Reisefacetten der Aufklärungszeit, S. 262 und Thomas Grosser: Der mediengeschichtliche Funktionswandel der Reiseliteratur in den Berichten deutscher Reisender aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts, S. 296.
32 William E. Stewart: Gesellschaftspolitische Tendenzen in der Reisebeschreibung des ausgehenden 18. Jahrhunderts, S. 32.
33 Hans-Wolf Jäger: Reisefacetten der Aufklärungszeit, S. 272.
34 William E. Stewart: Gesellschaftspolitische Tendenzen in der Reisebeschreibung des ausgehenden 18. Jahrhunderts, S. 33.
35 Uwe Hentschel: Studien zur Reiseliteratur am Ausgang des 18. Jahrhunderts. Frankfurt a.M.: Peter Lang 1999, S. 15-17.
36 Hans Erich Bödeker: Reisen - Bedeutung und Funktion für die deutsche Aufklärungsgesellschaft, S. 108.
37 Annette Meyer: Die Epoche der Aufklärung, S. 117-120, S. 205.
38 Annette Meyer: Die Epoche der Aufklärung, S. 48.
39 Tanja van Hoorn/ Jörn Garber (Hrsg.): Natur – Mensch – Kultur. Georg Forster im Wissenschaftsfeld seiner Zeit. Hannover/ Laatzen: Wehrhahn 2006, S. 127.
40 Annette Meyer: Die Epoche der Aufklärung, S. 44.
41 Tanja van Hoorn: Dem Leibe abgelesen, S. 28-29.
42 Tanja van Hoorn/ Jörn Garber (Hrsg.): Natur – Mensch – Kultur, S. 135.
43 Annette Meyer: Die Epoche der Aufklärung, S. 45-47.
44 Annette Meyer: Die Epoche der Aufklärung, S. 31.
45 Barbara Stollberg-Rilinger: Die Aufklärung. Europa im 18. Jahrhundert, S. 198-203.
46 Annette Meyer: Die Epoche der Aufklärung, S. 70-79.
47 Ebd., S. 61.
48 Annette Meyer: Die Epoche der Aufklärung, S. 185-187, S. 190-192.
49 Ludwig Uhlig: Georg Forster. Lebensabenteuer eines gelehrten Weltbürgers. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2004, S. 18.
50 Klaus Harpprecht: Georg Forster oder die Liebe zur Welt, S. 34.
51 Anne Maris: „A world of new things“, S. 109-112.
52 Ludwig Uhlig: Georg Forster. Lebensabenteuer eines gelehrten Weltbürgers, S. 10-11.
53 Anne Maris: „A world of new things“, S. 40-41.
54 Anne Maris: „A world of new things“, S. 39.
55 Klaus Harpprecht: Georg Forster oder die Liebe zur Welt, S. 51-52.
56 Ebd., S. 52.
57 Ludwig Uhlig: Georg Forster. Lebensabenteuer eines gelehrten Weltbürgers, S. 36.
58 Klaus Harpprecht: Georg Forster oder die Liebe zur Welt, S. 60-61.
59 Gerhard Steiner: Georg Forster. Reise um die Welt, S. 1017-1018.
60 Klaus Harpprecht: Georg Forster oder die Liebe zur Welt, S. 68.
61 Marita Gilli: Die Flucht in die Politik als letzte Reise. In: Georg-Forster-Studien XV. Hrsg. von Stefan Greif, Michael Ewert im Auftrag der Georg- Forster-Gesellschaft. Kassel: University Press 2010, S. 1-19, hier S. 7.
62 Klaus Harpprecht: Georg Forster oder die Liebe zur Welt, S. 66.
63 Georg Forster: Georgii Forster, Medic Doct. Sereniss. Poloniae Regi A Consilliis Intimus, Etc. De Plantis Escvlentis Insvlarvm Oceani Avstralis Commentatio Botanica. Berlin: Haude und Spener 1786. In: Bayrische StaatsBibliothek digital. URL: http://www.mdz-nbn-resolving.de
/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10295191-0 (letzter Zugriff 05.03.2018).
64 Anne Maris: „A world of new things“, S. 43-44, S. 47.
65 Ebd., S. 31.
66 Klaus Harpprecht: Georg Forster oder die Liebe zur Welt, S. 72.
67 Georg Forster: Johann Reinhold Forster’s […] Reise um die Welt, Vorrede, unfoliiert [0018-0019] – die Seitenzählung von Vorrede und Einleitung des Werks bezieht sich auf die Bildzählung des Deutschen Textarchivs.
68 Anne Maris: „A world of new things“, S. 51-53.
69 Georg Forster: Johann Reinhold Forster’s […] Reise um die Welt. Band 1. Einleitung, unfoliiert [0038-0039].
70 Gerhard Steiner: Georg Forster. Reise um die Welt, S. 7-9.
71 Klaus Harpprecht: Georg Forster oder die Liebe zur Welt, S. 171-175.