Sebastian Hummitzsch
Gotthold Ephraim Lessing - Nathan der Weise
Aufzug / Auftritt | Ort | Personen | Handlung |
I. / 1. | Flur in Nathans Haus | Nathan, Daja | Als Nathan von einer Reise zurückkehrt erfährt er von Daja, dass sein Haus abgebrannt ist, seine Tochter Recha aber von einem Tempelherrn gerettet wurde. Dieser soll belohnt werden. |
I. / 2. | Nathan, Recha, Daja | Recha glaubt, dass der Tempelherr ein Engel ist, weil er vom Sultan begnadigt worden war. Nathan nimmt dies mit Humor und erklärt ihr, dass er ein Mensch ist. | |
I. / 3. | Nathan, Al-Hafi | Der Derwisch Al-Hafi ist Großschatzmeister beim Sultan. Nathan soll diese Stelle übernehmen doch dieser lehnt ab. | |
I. / 4. | Nathan, Daja | Daja erzählt, dass der Tempelherr aufgetaucht ist. Darauf soll sie ihn zu Nathan einladen. Sie glaubt aber, dass er nicht kommt, weil Nathan ein Jude ist. | |
I. / 5. | Strand | Tempelherr, Klosterbruder | Der Tempelherr soll Saladin vom Patriarchen aus töten. Dieser lehnt ab, weil der Sultan ihm das Leben schenkte. |
I. / 6. | Daja, Tempelherr | Daja möchte den Tempelherrn für seine Tat belohnen. Diese möchte aber in Ruhe gelassen werden, weil er nichts mit Juden zu tun haben will. | |
II. / 1. | Palast des Sultans | Saladin, Sittah | Saladin spielt mit Sittah Schach und ist sehr unkonzentriert, weil er Geldprobleme hat. Außerdem beschäftigt ihm das Problem, dass sein Bruder Melek König Richard´s Schwester heiraten soll, dieser aber erst Christ werden muss. |
II. / 2. | Saladin, Sittah, Al-Hafi | Al-Hafi berichtet, dass die Steuern nicht eingetroffen sind und die Staatskasse somit leer ist. Sittah nimmt das Geld seit langem für die Hofhaltung, wovon Saladin nichts weiß. Sie schlägt vor, von Nathan Geld zu leihen doch Al-Hafi ist dagegen. | |
II. / 3. | Saladin, Sittah | Sittah möchte dennoch Geld von Nathan haben und beschließt, ihn zu überlisten. | |
II. / 4. | Vor Nathans Haus | Nathan, Recha, Daja | Nathan, Recha und Daja erwarten den Tempelherrn. Recha und Daja gehen ins Haus. |
II. / 5. | Nathan, Tempelherr | Nathan möchte dem Tempelherrn danken, worauf dieser ,,aus Sorge um beide Frauen" ablehnt. Nathan entdeckt einen Brandfleck auf des Tempelherrn Mantel, küsst diesen und möchte, dass Recha ihn auch küssen darf. Dann entsteht eine Diskussion um Juden und Christen. Sie stellen fest, dass alle ein Volk sind und werden schließlich Freunde. | |
II. / 6. | Nathan, Daja, Tempelherr | Daja kommt hinzu und berichtet, dass der Sultan Nathan sprechen möchte. Sie denkt aber, dass dieser nichts Gutes von ihm will. | |
II. / 7. | Nathan, Tempelherr | Der Tempelherr verrät, dass er Curd von Stauffen heißt. Dieser Name erinnert Nathan an jemanden. Außerdem fühlt sich Nathan dem Sultan verpflichtet, weil letztendlich Recha ohne ihn nicht mehr leben würde. | |
II. / 8. | Nathan, Daja | Nathan erzählt, dass der Tempelherr Recha besuchen wird. | |
II. / 9. | Nathan Al-Hafi | Al-Hafi erzählt von dem Schachspiel des Sultans und meint, dass dieser Nathan nur sein Geld abnehmen würde. Außerdem will er wieder in seine Heimat, an den Ganges und er möchte Nathan mitnehmen, weil dieser als Einziger würdig dazu ist. | |
III. / 1. | In Nathans Haus | Recha, Daja | Der Besuch des Tempelherrn steht bevor. Daja weiß, dass Recha eine Christin ist und schlägt ihr vor, mit dem Tempelherrn nach Europa zu gehen. Recha möchte aber lieber bei Nathan bleiben. |
III. / 2. | Recha, Daja, Tempelherr | Recha möchte dem Tempelherrn danken. Dieser lehnt wiederum ab. Im weiteren Gespräch zeigt sich die Zuneigung beider zueinander. Später möchte Recha Nathan vom Sultan abholen, weil sie glaubt, das er in Gefahr ist. | |
III. / 3. | Recha, Daja | Bisher hatte Recha das Ziel, nur den Tempelherrn zu treffen und war deshalb sehr aufgeregt. Jetzt weiß sie, dass sie ihn liebt und ihre innere Ruhe ist wieder eingekehrt. | |
III. / 4. | Palast des Sultans | Saladin, Sittah | Saladin und Sittah besprechen den Plan, wie sie Nathan überlisten könnten. Saladin hat etwas Respekt vor Nathan und schickt Sittah fort. |
III. / 5. | Nathan, Saladin | Saladin nennt Nathan ,,Nathan den Weisen", doch dieser leugnet das. Saladin möchte wissen, welche Religion die einzig wahre ist. | |
III. / 6. | Nathan | Nathan ist alles zu schnell gegangen. Da er denkt, in eine Falle geraten zu sein, will er Saladin eine Geschichte erzählen. | |
III. / 7. | Nathan, Saladin | RINGPARABEL - siehe Hefter Klasse 9 | |
III. / 8. | In der Nähe des Klosters | Tempelherr | Der Tempelherr fragt sich, ob er Recha lieben kann, weil er denkt, dass sie eine Jüdin ist. Schließlich bekennt er sich dazu und will erst einmal abwarten. |
III. / 9. | Nathan, Tempelherr | Der Tempelherr möchte Recha als Frau oder er will sie nie mehr sehen. Nathan verunsichert ihn, indem er ausweichend antwortet und nach dem Vater des Tempelherrn fragt. Darauf bekommt er jedoch keine Antwort. | |
III. / 10. | Daja, Tempelherr | Daja erzählt dem Tempelherrn, dass Recha eine Christin ist, dass Nathan nicht ihr Vater ist und dass Recha selbst nichts davon weiß, weil sie als Jüdin erzogen worden ist. Darauf ist der Tempelherr sehr entsetzt, gibt aber dennoch zu, dass er Recha liebt. Daja meint, dass er Recha heiraten soll. | |
IV. / 1. | Kreuzgänge des Klosters | Tempelherr, Klosterbruder | Der Tempelherr hat sich entschlossen, den Patriarchen um Rat zu fragen. Er begegnet dem Klosterbruder und fragt aber diesen. Er meint aber, dass der Tempelherr zum Patriarchen gehen soll. |
IV. / 2. | Tempelherr, Patriarch | Der Tempelherr sagt dem Patriarch indirekt, dass Nathan ein Christenkind aufzieht. Der Patriarch will die Todesstrafe, worauf der Tempelherr versucht, ihm das auszureden. Der Patriarch will herausfinden, ob die Geschichte wahr ist. | |
IV. / 3. | Palast des Sultans | Saladin, Sittah, ein Sklave | Sittah und Saladin wollen die mögliche Verwandtschaft mit dem Tempelherrn mit Hilfe eines Bildes des Bruders feststellen. Außerdem empfängt Saladin sein Geld und gibt die Hälfte Sittah. |
IV. / 4. | Saladin, Tempelherr | Der Tempelherr kommt zum Sultan, der feststellt, dass er seinem Bruder sehr ähnlich sieht. Der Tempelherr erzählt, dass Recha eine Christin ist und Nathan bestraft werden muss, weil er sie ihm nicht zur Frau gibt. Der Tempelherr meint, dass er dem Sultan immer zu Diensten stehen wird. Saladin versucht ihn zu beruhigen und meint, er würde Recha sicher bekommen. | |
IV. / 5. | Saladin, Sittah | Saladin und Sittah sind der Meinung, dass der Tempelherr mit den beiden verwandt sein müsste, vergessen aber, ihn nach seiner Mutter zu fragen. Außerdem will Sittah Recha auf den Sultanshof bringen lassen. | |
IV. / 6. | Flur in Nathans Haus | Nathan, Daja | Nathan bringt einige Stoffe mit nach Hause. Daja denkt, dass diese für das Brautkleid Rechas sind. Als sie erfährt, das dies nicht so ist, fordert sie Nathan auf, Recha dem Tempelherrn als Frau zu geben, damit sie wieder unter Christen ist. Doch Nathan vertröstet sie. |
IV. / 7. | Nathan, Klosterbruder | Der Klosterbruder warnt Nathan indirekt vor den Nachforschungen des Patriarchen und erinnert ihn daran, dass er ihm vor 18 Jahren Recha übergab, die Nathan als Kind nahm, weil er wenige Tage zuvor seine Familie verloren hatte. Außerdem nahm der Klosterbruder ein Buch vom Patriarchen, wo der Stammbaum des Sultans aufgezeichnet ist. Diese Geschichte soll ein Geheimnis bleiben. | |
IV. / 8. | Nathan, Daja | Nathan erfährt, dass Recha zu Sittah gebracht wird, weiß aber nicht, ob dies ein Auftrag des Patriarchen oder des Sultans ist. Daja will sie begleiten und beschließt, Recha nun entgültig über ihre Abstammung aufzuklären. | |
V. / 1. | Palast des Sultans | Saladin, Mamelucken | Saladin wird gemeldet, dass die verschollene Karawane aus Ägypten eingetroffen ist. |
V. / 2. | Saladin, Emir Mansor | Saladin fordert Emir Mansor auf, das Geld nach Libanon zu seinem Vater zu bringen. Dieser macht dies gern. | |
V. / 3. | Vor Nathans Haus | Tempelherr | Der Tempelherr gesteht sich ein, vorschnell und unbedacht gegen Nathan gehandelt zu haben. Er überlegt, ob es das wirklich wert war. |
V. / 4. | Nathan, Klosterbruder | Der Klosterbruder berichtet Nathan, dass der Patriarch vom Tempelherrn erfahren hat, dass Recha eine Christin ist und von Nathan zum jüdischen Glauben erzogen wurde. Außerdem bringt er ihm das Familienbuch mit dem Nathan zum Sultan gehen möchte, damit der Stammbaum der Familie entgültig aufgeklärt wird. | |
V. / 5. | Nathan, Tempelherr | Der Tempelherr gesteht seinen Fehler ein und bittet erneut um Rechas Hand. Verwundert muss er von Nathan hören, dass Recha einen Bruder hat und er sich an ihn wenden soll. | |
V. / 6. | In Sittahs Harem | Recha, Sittah | Recha hat von Daja erfahren, dass Nathan nicht ihr leiblicher Vater ist, worauf sie in Tränen ausbricht. Dennoch bekennt sie sich zu ihm und sieht auch Daja als ihre Mutter, weil sie sie aufgezogen hat. |
V. / 7. | Recha, Saladin, Sittah | Recha bittet Saladin, ihr Nathan nicht als Vater zu nehmen. Saladin beruhigt sie und bietet sich als Vater an, falls Recha sich nicht entscheiden kann. Außerdem sagt er, er hat ,,Nathan und noch einen Vater herbestellt". | |
V. / 8. | Nathan, Recha, Saladin, Sittah, Tempelherr | Saladin will, dass Recha zum Tempelherrn geht. Nathan ist dagegen. Er gibt Saladin das Familienbuch und es stellt sich heraus, dass der Tempelherr Rechas Bruder ist und er darum gelogen hatte. Assat, der verstorbene Bruder von Saladin und Sittah, ist Rechas leiblicher Vater. Recha hat eigentlich einen anderen Namen, weil sie Christin ist. Sie weint und bejaht Nathans Frage, ob er noch ihr Vater bleibt. Außerdem gibt Saladin Nathan sein Geld wieder zurück und alles endet mit einem Happy End. |
Figurenkonstellation:
Widersacher Nathan gab Recha
Patriarch Freunde Klosterbruder
Freunde
Feinde Derwisch
Gesellschafterin
Sittah Saladin Daja Vater - Tochter Verhältnis
Geschwister Mutter - Tochter Verhältnis
Assat Vater - Tochter Recha (Blanda von Filneck)
(Wolf von Filneck)
Vater - Sohn Geschwister / Liebe
Tempelherr
(Curd von Stauffen /
Leu von Filneck)
Christ Jude Moslem
Personen:
- Nathan, ein reicher Jude in Jerusalem
- Recha, dessen angenommene Tochter (Blanda von Filneck)
- Daja, eine Christin, aber in dem Hause des Juden als Gesellschafterin der Recha
- Sultan Saladin
- Sittah, dessen Schwester
- Assat, deren verstorbener Bruder (Wolf von Filneck)
- Ein junger Tempelherr (Curd von Stauffen / Leu von Filneck)
- Der Derwisch Al-Hafi
- Ein Klosterbruder
- Der Emir Mansor nebst verschiedenen Mamelucken des Saladins
Häufig gestellte Fragen zu Gotthold Ephraim Lessing - Nathan der Weise
Was sind die Hauptpersonen in "Nathan der Weise"?
Die Hauptpersonen sind Nathan, ein reicher Jude in Jerusalem; Recha, Nathans angenommene Tochter; Daja, Rechas Gesellschafterin; Sultan Saladin; Sittah, Saladins Schwester; Assat, Saladins verstorbener Bruder; ein junger Tempelherr; der Derwisch Al-Hafi; ein Klosterbruder und Emir Mansor.
Wo finden die einzelnen Aufzüge und Auftritte statt?
Die Orte variieren von einem Flur in Nathans Haus über den Palast des Sultans bis hin zu Kreuzgängen des Klosters und Sittahs Harem.
Was erfährt Nathan bei seiner Rückkehr von einer Reise?
Nathan erfährt von Daja, dass sein Haus abgebrannt ist, aber seine Tochter Recha von einem Tempelherrn gerettet wurde.
Welche Rolle spielt Al-Hafi in dem Stück?
Al-Hafi ist Großschatzmeister beim Sultan und rät von der Aufnahme eines Kredits bei Nathan ab.
Warum will der Tempelherr Saladin nicht töten?
Der Tempelherr lehnt es ab, Saladin zu töten, weil der Sultan ihm zuvor das Leben geschenkt hat.
Welches Problem beschäftigt Saladin im zweiten Aufzug?
Saladin hat Geldprobleme und ist unentschlossen bezüglich der Heirat seines Bruders mit König Richards Schwester.
Wie versuchen Saladin und Sittah an Geld von Nathan zu gelangen?
Sie planen, Nathan zu überlisten, um an sein Geld zu kommen.
Was ist der Inhalt der Ringparabel?
Die Ringparabel (siehe Hefter Klasse 9) handelt von der Frage nach der wahren Religion und Toleranz.
Was erfährt der Tempelherr über Rechas Herkunft?
Daja erzählt dem Tempelherrn, dass Recha eine Christin ist und von Nathan als Jüdin erzogen wurde.
Welche Rolle spielt der Patriarch im vierten Aufzug?
Der Tempelherr informiert den Patriarchen indirekt darüber, dass Nathan ein Christenkind aufzieht, woraufhin der Patriarch Nachforschungen anstellt und die Todesstrafe fordert.
Welche Informationen liefert der Klosterbruder Nathan?
Der Klosterbruder warnt Nathan vor den Nachforschungen des Patriarchen und erinnert ihn daran, dass er Nathan vor 18 Jahren Recha übergab. Außerdem übergibt er ein Buch mit dem Stammbaum des Sultans.
Was gesteht sich der Tempelherr ein?
Der Tempelherr gesteht sich ein, vorschnell und unbedacht gegen Nathan gehandelt zu haben.
Wie endet das Stück?
Es stellt sich heraus, dass der Tempelherr Rechas Bruder ist und Assat, der verstorbene Bruder von Saladin und Sittah, Rechas leiblicher Vater ist. Saladin gibt Nathan sein Geld zurück und alles endet mit einem Happy End.
Wie ist die Figurenkonstellation?
Die Figurenkonstellation stellt die Beziehungen zwischen Nathan, Recha, dem Tempelherrn, Saladin, Sittah, Daja, dem Patriarchen und anderen Charakteren dar. Sie verdeutlicht Freundschaften, Feindschaften, Verwandtschaftsverhältnisse und Liebesbeziehungen.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Hummitzsch (Autor:in), 1999, Lessing, G. E. - Nathan der Weise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98243