Die Arbeit wird die gesetzliche Ausgestaltung der Thesaurierungsbegünstigung erläutern. Im Anschluss soll anhand von Belastungsvergleichen beurteilt werden, inwieweit der Gesetzgeber mit dieser Norm die proklamierten Ziele der Belastungsneutralität und der Eigenkapitalstärkung bei Personenunternehmen erreicht.
Die neuere Steuergeschichte ist geprägt von den Einflüssen der Globalisierung und immer ausgeprägterer wirtschaftlicher Mobilität. Infolgedessen wächst das Buhlen der Staaten um Steuersubstrat. Neben der weitgehenden Kooperation beim Abbau von Regulierungen, dem Abschluss zwischenstaatlicher Verträge sowie einer Ausweitung internationaler Arbeitsteilung konkurrieren die verschiedenen Gesetzgeber zunehmend in der Ausarbeitung des unternehmerfreundlichsten Steuersystems. Das zugrundeliegende Steuersystem ist schon längst ein bedeutender Standortfaktor für unternehmerische Aktivität jeder Art.
Vor diesem Hintergrund sah sich auch der deutsche Gesetzgeber zu einer Angleichung der Unternehmensbesteuerung verpflichtet. Eben diese Absicht zur Änderung des deutschen Unternehmensteuerrechtes wurde bereits im Koalitionsvertrag vom 11.11.2005 der Regierungsparteien CDU, CSU und SPD festgeschrieben. Die Ausgestaltung fand sich im darauffolgenden Unternehmensteuerreformgesetz 2008 wieder.
Inhaltsverzeichnis
- 1.) Einleitung – Die Unternehmensteuerreform 2008.
- 2.) Dualismus der Unternehmensbesteuerung.
- 3.) Funktionsweise der Thesaurierungsbegünstigung.
- 3.1.) Anwendungsbereich
- 3.1.1.) Persönlicher Anwendungsbereich
- 3.1.2.) Sachlicher Anwendungsbereich
- 3.2.) Wahlrechtsausübung
- 3.3.) Ermittlung des nicht entnommenen Gewinns
- 3.3.1.) Ausgangspunkt Steuerbilanzgewinn
- 3.3.2.) Außerbilanzielle Korrekturen
- 3.3.3.) Problematik der „Entnahmepflicht“ für Steuerzahlungen.
- 3.3.4.) Behandlung von Verlusten
- 3.4.) Begünstigungsbetrag
- 3.5.) Die Nachversteuerung begünstigt besteuerter Gewinne
- 3.5.1.) Ermittlung des nachversteuerungspflichtigen Betrages
- 3.5.2.) Nachversteuerungsauslösende Ereignisse
- 3.5.3.) Verwendungsreihenfolge
- 4.) Belastungsvergleich
- 4.1.) Gegenüberstellung Kapitalgesellschaft und Personenunternehmen.
- 4.2.) Vorteilhaftigkeit der Thesaurierungsbegünstigung
- 5.) Nutzung der Thesaurierungsbegünstigung
- 5.1.) Nutzung steuerfreier Einnahmen
- 5.2.) Auskehrung von Altgewinnen
- 5.3.) Anwendung der Thesaurierungsbegünstigung im Rahmen der privaten Altersvorsorge.
- 6.) Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der gesetzlich verankerten Thesaurierungsbegünstigung nach §34a EStG. Die Arbeit analysiert die Ausgestaltung der Norm im Detail und beurteilt die Effizienz der Maßnahme im Hinblick auf die Zielsetzung des Gesetzgebers, die Belastung neutralität zwischen Kapitalgesellschaften und Personenunternehmen zu gewährleisten und die Eigenkapitalbildung in Personenunternehmen zu fördern.
- Die Unternehmensteuerreform 2008 und die Notwendigkeit einer Harmonisierung der Unternehmensbesteuerung.
- Die Funktionsweise der Thesaurierungsbegünstigung und deren Anwendungsbereich.
- Die Auswirkungen der Thesaurierungsbegünstigung auf die Eigenkapitalbasis und die Investitionsentscheidungen von Personenunternehmen.
- Ein Vergleich der Belastungssituation von Kapitalgesellschaften und Personenunternehmen im Kontext der Thesaurierungsbegünstigung.
- Die praktische Nutzung der Thesaurierungsbegünstigung und deren Einsatz in verschiedenen Kontexten.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über den Hintergrund der Unternehmensteuerreform 2008 und die Notwendigkeit einer Angleichung der Besteuerung von Kapitalgesellschaften und Personenunternehmen. Kapitel 2 beleuchtet den Dualismus der Unternehmensbesteuerung und die Herausforderungen, die sich aus der unterschiedlichen steuerlichen Behandlung der beiden Rechtsformen ergeben. Kapitel 3 befasst sich eingehend mit der Funktionsweise der Thesaurierungsbegünstigung und analysiert die einzelnen Bestandteile der Norm, wie den Anwendungsbereich, die Wahlrechtsausübung, die Ermittlung des nicht entnommenen Gewinns und die Nachversteuerung. In Kapitel 4 wird ein Belastungsvergleich zwischen Kapitalgesellschaften und Personenunternehmen durchgeführt, um die Effektivität der Thesaurierungsbegünstigung im Hinblick auf die Zielsetzung des Gesetzgebers zu beurteilen. Kapitel 5 beleuchtet die praktische Anwendung der Thesaurierungsbegünstigung und zeigt anhand von Beispielen, wie die Norm von Unternehmen genutzt werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Thesaurierungsbegünstigung nach §34a EStG und befasst sich mit den Themen Unternehmensbesteuerung, Eigenkapitalbildung, Investitionsentscheidungen, Belastung neutralität, Rechtsformneutralität und Unternehmensteuerreform. Im Fokus stehen die Analyse der Ausgestaltung der Norm und die Beurteilung der Effizienz der Maßnahme im Hinblick auf die Zielsetzung des Gesetzgebers.
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- Maximilian Bley (Author), 2020, Die Thesaurierungsbegünstigung. Placebo oder wirksames Mittel?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/982715