Die Olympischen Spiele in der Antike
Die Körperübungen wurden in der Antike systematisch durch die Griechen entwickelt
Höhepunkt: öffentliche Spiele, vor allem die festlichen in Olympia auf Peleponnes
Sie sind seit 776 v.u.Z. urkundlich belegt, entstanden aber schon in der Frühgeschichte des alten Hellas
Die Spiele dienten der körperliche Ertüchtigung und zugleich Verehrung der Götter
Olympia liegt im abgeschiedenen Tal von Alpheios und am Hügel von Kronos
Dort wurde eine den Göttern geweihte Naturquelle und Heiligtümer für die Göttermutter Rhea und Kronos verehrt
Die Spiele wurden in einem Zwischenraum von 49-50 Monaten auf der Grundlage des altgriechischen Kalenders ausgetragen
Spiele fielen abwechselnd in den Monat Apollonios und Parthenios
Apollonios: Monat der Obsternte
Es wird vermutet, dass der Kern der Spiele eine mit der Obsternte verbundene Zeremonie war
Die Olympischen Spiele werden auch auf den älteren, idäischen Herakles zurückgeführt (keine Verwechslung mit dem Volkshelden)
Herakles soll mit seinen Brüdern von dem Idagebirge in Kreta nach Olympia gekommen sein und einen Wettlauf veranstaltet haben
der Sieger soll mit einem Wilden-Ölbaum-Zweig bekränzt worden sein
sie ruhten in Lagern, die mit Ölbaumlaub ausgestattet waren
Diese Überlieferung stützt den Zusammenhang zwischen Olympischem Fest und Obsternte
Eine weitere Überlieferung führt nach Kreta: Klymenos, ein Abkömmling Herakles, sei von Kreta nach Olympia gekommen und habe die Spiele eingerichtet
Ihm wird auch die ursprünglich in Kreta lokalisierte Verehrung des Zeus zugeschrieben
Diese wurde im 2. Jhd. v. u. Z. von den Achaiern übernommen und nach Olympia gebracht
Im Homerischen Zeitalter entstanden der Heratempel, das Heraion und der Zeustempel in Olympia
Nach einer anderen von Pausanius überlieferten Sage war es Zeus, der die Olympischen Spiele gründete
Er soll angeordnet haben, nachdem er mit seinen Brüdern Poseidon und Hades die Weltherrschaft an sich gerissen hatte, in Olympia Kampfspiele zu veranstalten
In der olympischen Götterwelt spiegelten sich die aristokratischen Lebensverhältnisse des frühen Griechenlands wider
Nach einer weiteren alten griechischen Sage sollen die Spiele durch den Volkshelden Herakles erneuert worden sein, auch soll er Wettlauf, Faustkampf, Ringen, Reiten, Fünfkampf und Wagenrennen eingeführt haben
Herakles soll sich am Ringkampf und Pankration beteiligt haben· Sieger
Für die Griechen gibt es eine enge Verbindung von Herakles zu Olympia
Den Beweis sehen sie in der Darstellung der 12 Arbeiten des Herakles
Bei der Bewältigung einer seiner Aufgaben im Land der Hyperboreer brachte er den Stecklings eines Ölbaumes mit
Pflanzte diesen in Olympia ein, wo er sehr gut gedieh
Seine Zweige dienten zur Bekränzung der Sieger
Der Beginn der Spiele reicht mit hoher Wahrscheinlichkeit bis in die frühe griechische Adelszeit zurück
Zahlreiche antike Quellen sprechen von einer Erneuerung der Spiele
D.h., sie bestanden schon vor dem Beginn der offiziellen Zählung, gerieten aber zwischendurch in Vergessenheit
Etliches deutet auch darauf hin, dass die Leichenspiele zu Ehren des Königs Pelop eine frühe Form der Olympischen Spiele waren
König Iphitos von Elis wird der Abschluss eines Vertrages mit den Herrschern von Sparta und Pisa zugeschrieben, der die Spiele vor kriegerischen Handlungen schützen sollte
Pausanias will bei seinem Olympiabesuch (ca. 170 unserer Zeit) eine im Heraion aufbewahrte eherne Wurfscheibe gesehen haben, auf der die Worte des Vertrages eingraviert waren
Auch Aristoteles soll diese gesehen haben
Text lautete (Zitat): ,, Olympia ist ein heiliger Ort, wer es wagt, diese Stätte mit bewaffneter Macht zu betreten, wird als Gottesfrevler gebrandmarkt. Ebenso gottlos ist aber auch jeder, der, wenn es in seiner Macht steht, eine Untat nicht rächt."
Dem König Iphitos von Elis werden besondere Verdienste an Olympia zugeschrieben
Einmal in Bedrängnis, soll er sich an das Delphische Orakel gewandt haben· Antwort: >Beschützt euer Vaterland. Enthaltet euch des Krieges, pflegt die gemeinsame Freundschaft mit den Hellenen, solange zu euren alljährlichen Festspielen das Freudenjahr kommt."
Iphitos entnahm daraus die Aufforderung, ein Festspiel zu besonderem Rang zu erheben
Daraufhin erneuerte er die Olympischen Spiele und ließ sie alle 4 Jahre stattfinden
Der tiefere Sinn lag darin, dass die Spiele die hellenischen Stämme im Wettstreit friedlich zusammenführen sollten
Die Spiele wurden 776 v. u. Z., dem Beginn ihrer offiziellen Zählung, in ein alle 4 Jahre wiederkehrendes Fest umgewandelt (diesen Zeitraum nennt man archaische Periode der griechischen Geschichte)
Die Entwicklung der griechischen Stadtstaaten ging ungleichmäßig vor sich
Sparta wurde im 6. Jhd. v. u. Z. zur militärisch führenden Landmacht
Die spartanische Erziehung war einseitig auf die Entwicklung körperlicher Fähigkeiten gerichtet
Die Knaben wurden auf das Stärkste im Lauf, Sprung, Ringen, Faustkampf und Schwimmen geübt
Das führte zu einer Überlegenheit Spartas in Olympia
Der Einfluss Spartas auf Olympia zeigt sich auch darin, dass Knabenwettkämpfe in die Spiele aufgenommen wurden
Neue Kampfarten stellten höhere Anforderungen
Das setzte ein systematisches Training voraus, das es bisher nur in Sparta gab
Der militärische und politische Aufstieg Spartas gewährleistete lange Zeit die ungestörte Durchführung der Spiele
Das war die eigentliche Periode des Aufstieges der Olympischen Spiele
der Einfluss von Olympia verbreitete sich nach Mittel- und Nordgriechenland, nach Osten, nach dem griechischen Kleinasien und den vorgelagerten Inseln
Seit 576 v.u.Z brach der hohe Anteil der spartanischen Siege ab
In der Folgezeit spielte Sparta keine überragende Rolle mehr
In den Vordergrund traten die griechischen Kolonien neben dem Mutterland
seit Beginn des 6. Jhd. v.u.Z. hatten die O.Sp. eine einzigartige Stellung als panhellenisches Fest
der aristokratische Charakter trat stark zurück und mehr und mehr freie Bürger beteiligten sich
der heilige Frieden (Ekecheiria) galt in der ganzen griechischen Welt
Zuschauer und Wettkämpfer strömten aus allen Teilen Griechenlands nach Olympia
Das Ansehen der olympischen Sieger wuchs
Sie galten als Repräsentanten ihrer Polis ·
in den Olympischen Spielen offenbarte sich die Idee der Einheit des politisch
zersplitterten griechischen Volkes, der Einheit seines Lebensgefühls, seiner Sprache und Kultur
Im Zeitalter der Perserkriege (etwa 500 bis 450 v.u.Z. erlebten die Griechen die höchste Blüte der Spiele
Der Sieg der Griechen über die persische Großmacht war auch durch ihre hervorragende Schulung durch Körperübungen und Wettkämpfe unterstützt worden
Der Sieg über die persischen Eroberer begünstigte die weitere wirtschaftliche Entwicklung , besonders in Athen
die Demokratie in Athen wuchs und erstarkte
in Wissenschaft und Kunst entfalteten sich schöpferische Kräfte
Olympia wurde zum Treffpunkt freier Geister
Diese verkündeten ihr neues Weltbildes und ihre demokratische Gesinnung
Kultgebräuche verloren an Bedeutung
Die Pflege der Gymnastik und der Wettkämpfe wurde zu einer staatsbürgerlichen Pflicht
In der 2.Hälfte des 5. Jahrhunderts v. u. Z begann die grundlegende Veränderung des Charakters der Olympischen Spiele
Im Zeitraum 440-338 v. u. Z. spricht man vom beginnenden Niedergang der Spiele
Es kam zur ersten langanhaltenden Krise der griechischen Sklavenhaltergesellschaft
die Klassengegensätze in den Städten spitzten sich zu
die Bürger mussten sich zur Sicherung ihres Unterhaltes angespannter Berufsarbeit widmen
so blieb kaum noch Zeit für die gymnastische Ausbildung
die Beteiligung der Bevölkerung am Sport ging zurück
Die mit der ökonomischen Arbeitsteilung einhergehende Spezialisierung in allen Lebensgebieten machte auch vor dem Sport nicht halt
Es entwickelte sich ein berufsmäßiges Athletentum
Der Sportler war nun ein Spezialist mit detailliertem Einzeltraining und feiner Technik
Es traten nun auch Männer aus weniger gut entwickelten Gebieten Griechenlands in Olympia an
die soziale Kluft zwischen den Wettkampfteilnehmern vertiefte sich
und die Besitzenden blickten mit Geringschätzung auf die Athleten hinab
der Peloponnesischer Krieg (431-404 v.u.Z.) zwischen Athen und Sparta brachte Griechenland an den Rand des Verderbens
Aber die Griechen blieben sich ihrer kulturellen Zusammengehörigkeit bewusst
Olympische Spiele behielten ihren panhellenischen Charakter
420 v.u.Z. kam es zum Ausschluss Spartas von den Spielen wegen der Beschuldigung, die Ekecheiria, den heiligen Frieden, verletzt zu haben
365 v.u.Z. bemächtigten sich die Arkader Olympias für drei Jahre
diese feierten die 104.Olympischen Spiele
Während des Festes griffen die Eleer an, es kam zu erbitterten Kämpfen
Die Spiele, die die Arkader durchgeführt hatten, wurden von den Eleern als nicht rechtmäßig angesehen, als Anolympiaden bezeichnet, deshalb gibt es keine Aufzeichnungen darüber
Die Arkader vergriffen sich an den Tempelschätzen Olympias
Das zeigt, dass die Unantastbarkeit Olympias und seiner Einrichtungen schon im Verfall begriffen war
Die folgenden Jahrzehnte waren von schweren Auseinandersetzungen zwischen Aristokraten und Demokraten geprägt, die den Wirkungsbereich und die Wirkungskraft der Olympischen Spiele erheblich einschränkten
Zu Beginn der makedonisch-hellenistischen Epoche (338-146v.u.Z) festigte sich noch einmal die Macht der Sklavenhalterklasse
Nach dem kurzen Aufschwung führte die ökonomische, politische und kulturelle Entwicklung zu einer scharfen Zuspitzung der Widersprüche
Sklavenaufstände, die Verarmung der freien Bürger, die Bereicherung der Sklavenhalter und das Verschwinden der bürgerlichen Freiheiten waren zu beobachten
Vor diesem Hintergrund kam es zum Verfall der Athletik und damit der Olympischen Spiele
In der hellenistischen Epoche herrschte das Berufsathletentum vor
Die Kämpfe nahmen immer rücksichtslosere Formen an · Die Sensationslust der Menge wuchs
zur Zeit der Makedonier konnte eine kurze äußere Blüte Olympias beobachtet werden, es entstanden z.B. neue glanzvolle Bauten
Alexander der Große förderte die Spiele als großes, gemeingriechisches Fest
Er ließ 324 v.u.Z. zu den 114. Spielen den Frieden unter den griechischen Stämmen verkünden
Alexanders Nachfolger veranstalteten Spiele nach dem Muster der Olympischen Spiele in ihren eigenen Hauptstädten
Damit ging die Bedeutung Olympias zurück
Elis als Staat verlor immer mehr an Eigenständigkeit
Die Eleer schlugen sich immer auf die Seite, die den größten Vorteil versprach
313 v.u.Z. bemächtigte sich Telesphoros der Hauptstadt Elis
der Tempelschatz von Olympia wurde geplündert
zu einer weiteren Plünderung Olympias kam es 210 v.u.Z. durch Machanidas , dem Tyrannen von Sparta
191 v. u. Z. traten die Eleer dem Achaiischen Bund bei
Ende der selbstständigen Geschichte von Elis
146 v. u. Z. begann die römischen Periode
die O.Sp. verloren ihren panhellenischen Charakter
die Teilnahme Angehöriger nichtgriechischer Stämme und Völker wurde möglich
die Römer zeigten wenig Interesse für das griechische Wettkampfsystem
Auch die übliche Nacktheit der sporttreibenden Griechen widersprach den römischen Sitten
Der entscheidende Grund für ihre ablehnende Haltung war, dass die gymnastischen Übungen der Griechen den Römern keinen praktischen Nutzen brachten
Sie sahen die Gymnastik lediglich als Unterhaltung an
Deshalb bezeichneten sie sie als griechischen Müßiggang ,,Otium Graecum"
Der römische Politiker Sulla wollte die Spiele in Olympia aufheben und in Rom stattfinden lassen
Rom sollte dadurch zum Zentrum der griechisch-römischen Welt werden
Obwohl dies durch den Tod Sullas verhindert wurde, kam es doch zu Nachahmungen der O.Sp. in Rom
Zwischen 146 und 80 v.u.Z. hatten die O.Sp. nur noch lokale Bedeutung
Dennoch zehrte Olympia vom alten Ruhm und galt als eine Art Hauptstadt der griechischen Welt
Nach den römischen Bürgerkriegen dienten die Spiele einigen Kaisern als Mittel zur Festigung der römischen Herrschaft
Die Anlagen wurden erweitert, das Stadion vergrößert
Einige Herrscher nahmen selbst an den Wettkämpfen teil
Olympia war zeitweise zum Sitz des römischen Statthalters und Rummelplatz sportlicher Sensationen geworden
Dieses Olympia hatte nichts mehr mit dem Olympia in der klassischen Zeit der Spiele zu tun
Schätze wurden durch den Raub von Sulla 86 v. u. Z. eingebüßt
Die Verletzung der olympischen Regeln und Bestechung von Athleten und Schiedsrichtern waren an der Tagesordnung
Von den 265. bis 286. O.Sp. sind keine Siegeraufzeichnungen vorhanden · es ist nicht sicher, ob sie regelmäßige durchgeführt wurden
393 u.Z. wurden die Olympischen Spiele letztmalig durchgeführt
unter dem römischen Kaiser Theodosius I. wurden sie 394 u.Z. als heidnisch verboten
man stürzte Götterbilder von den Sockeln, raubte Tempel aus und zerstörte sie
426 u.Z. befahl Theodosius II. die endgültige Zerstörung des Zeustempels und die Ausbrennung Olympias
522 und 551 u. Z: zerstörten gewaltige Erdbeben, was bis dahin erhalten geblieben war
der Kladeos veränderte seinen Lauf und schwemmte mit seinem Wasser die vom Kronoshügel heruntergebrochenen Erdmassen über die Trümmer
Olympia war von der Bildfläche verschwunden
Mit den Olympischen Spielen des Altertums versank das hellenische Ideal der Erziehung zum harmonisch entwickelten, körperlich und geistig gebildeten Menschen
erst mehr als1 Jahrtausend später sollten die O.Sp. unter neuen gesellschaftlichen Bedingungen auf internationaler Grundlage zu neuem Leben erweckt werden
bereits Ende des 18. Jhd. begannen die Ausgrabungen in Olympia, die bis in das 20. Jahrhundert dauerten
SPORTARTEN währ3nd der antiken O.Sp.
DER LAUF
der Lauf war 776 v. u. Z. die einzigste Sportart
- es war ein Kurzstreckenlauf mit einer Länge von 192m:
- der Sieger des Laufes durfte am Altar die Fackel entzünden
- 724 v.u.Z. wurde das Laufprogramm um den Doppellauf erweitert
- 720 v.u.Z. führte man den Langstreckenlauf ein, ca. 4.600 m
- 520 v.u.Z. wurde das Programm um den Waffenlauf der Schwerbewaffneten erweitert (Läufer nackt, aber in voller Kriegsausrüstung)
- Leonidas von Rhodos errang in den Jahren 164, 160, 156 und 152 v.u.Z. insg. 12 olympische Siege und gehört damit zu den größten Athleten des Altertums
DER RINGKAMPF
Gehört zu den ältesten Sportarten · War seit 708 v.u.Z. gebräuchlich
- Es war ein reiner Standkampf, bei dem es galt, den Gegner dreimal zu Boden zu werfen
- Es gab keine Einteilung nach Gewichtsklassen, nur die Trennung zwischen Männern und Knaben
- Milon von Kroton war der berühmteste aller Ringkämpfer (sechsmal Olympiasieger)
DER FAUSTKAMPF
Wurde 688 v.u.Z. in das olympische Programm aufgenommen
- Die Kämpfer schlugen mit voller Wucht aufeinander ein, bis einer aufgab oder zusammenbrach
- Einzelne Kämpfer wurden bis zur Unkenntlichkeit zerschlagen, sogar verstümmelt
- Auch Todesfälle kamen vor
- Der Berühmteste aller griechischen Faustkämpfer war Diagoras aus Rhodos, der mehrfach siegte
DAS PANKRATION
Vereinigte Ring- und Faustkampf
- Es wurde 648 v.u.Z. eingeführt
- Es war die schwerste und härteste Disziplin
- Beinahe alle Griffe und Listen waren erlaubt
- Man kämpfte mit unbewehrten Fäusten, bis der Gegner sich nicht mehr wehren konnte oder aufgab
- Die Kämpfe waren unerhört hart, oft ging es um Leben und Tod
- Der Athlet, der an einem Tag im Ringkampf und Pankration siegreich war, erntete höchsten Ruhm und erhielt den Beinamen ,,Nachfolger des Herakles"
- Der Erste, der diesen Doppelsieg errang, war Eleer Kapros 212 v.u.Z.
DAS PENTATHLON
= 708 v.u.Z. eingeführter Fünfkampf
er bestand aus Lauf, Sprung, Diskus- und Speerwurf und dem Ringen
Erforderte vielseitige Ausbildung des Athleten und führte zu einer besonders ebenmäßigen Bildung des Körpers
In der klassische Zeit wurde das Penthatlon zum Mittelpunkt der Spiele
Die Siegerermittlung erfolgte im Ausscheidungsverfahren nach dem Prinzip des dreifachen relativen Sieges, d.h. derjenige hatte gesiegt, der drei Disziplinen gewonnen hatte
WAGENRENNEN UND WETTREITEN
das Wagenrennen wurde 680 v.u.Z. in die Olympischen Spiele aufgenommen
- über 200 Jahre durften nur Viergespanne teilnehmen
- die Viergespanne wurden von Fürsten und reichen Herren nach Olympia geschickt, die durch einen Sieg Ruhm und Ehre erlangen wollten
- Hieron, König von Syrakus errang 476, 472 und 468 v.u.Z. mit seinen Viergespannen viele Siege
- Mit Peitsche und Nagelstock wurden die Pferde zur höchsten Geschwindigkeit getrieben
- Diese Rennen galten als vornehmer Sport des Altertums
- Als Sieger wurden nicht die Wagenlenker geehrt, sonder die Besitzer der Viergespanne
- 408 v.u.Z. durften erstmalig auch Zweigespanne an den Start gehen
- 648 v.u.Z. wurde das Wettreiten eingeführt
- Die Ehre des Sieges wurde auch hier nicht den Reitern zuteil, sondern den
- Pferdebesitzern
KNABEN UND MÄDCHENWETTKÄMPFE
632 v.u.Z. waren erstmalig Knaben am Start
- Grenze zwischen Knaben und Männern lag beim 18. Lebensjahr
- Knabenspiele wurden vor den Wettkämpfen der Männer durchgeführt
- Anfangs beinhalteten sie nur den einfachen Stadionlauf und das Ringen
- 616 v. u .Z wurde der Faustkampf und 200 v.u.Z. das Pankration hinzugefügt
- auch das Wettreiten gehörte später dazu
- die Mädchenwettkämpfe wurden zu Ehren von Göttin Hera und in der Mitte der Olympiade aller 4 Jahre durchgeführt
DIE SIEGEREHRUNG
fand am fünften und letzten Tag der Spiele statt
- die Sieger wurden im Zeustempel mit dem Zweig eines wilden Ölbaumes bekränzt
- In späterer Zeit war es außerdem üblich, unmittelbar nach dem Wettkampf mit einem weißen Stirnband und einem Palmenzweig ausgezeichnet zu werden
- Bei der feierlichen Ehrung rief man den Namen, den Vaternamen, und den Heimatort des Siegers aus
- Das war der Höhepunkt im Leben eines Olympiakämpfers
- dieser durfte sich ein Standbild anfertigen lassen, um sich im Heiligen Hain zu verewigen
- die Ehrung des Siegers in der Heimat war eine Angelegenheit der ganzen Stadt
- man empfing ihn wie einen König oder siegreichen Feldherrn
- die Sieger erhielten viele Vergünstigungen: sie durften zum Teil steuerfrei leben, erhielten kostenlose Verpflegung, wertvolle Geschenke und städtische Gelder
ZUSCHAUER UND BEDEUTENDE PERSÖNLICHKEITEN
In den Anfangszeiten wohnten nur Bewohner von Pisa und Elis den Wettkämpfen bei
- Im Laufe der Jahrhunderte vergrößerte sich die Anziehungskraft Olympias ,,unendliche Menge von Menschen"
- Nur vermögende Leute konnten sich die lange Reise und den Aufenthalt in Olympia leisten
- Der Besuch der Wettkämpfe war kostenlos
- Es gab eine Ehrentribüne mit 160 Plätzen für Ehrengäste
- Masse der Zuschauer hatte keine besondere Sitzgelegenheit
- Trotz der sengenden Hitze war es verboten, eine Kopfbedeckung zu tragen
- Hauptanziehungspunkt waren die Wettkämpfe
- Aber auch das Knüpfen von Geschäftsbeziehungen und Freundschaften, Schließen von Verträgen, Austausch über Kunst und Literatur, Besichtigung neuer Bauwerke und Kunstschätze lockten die Besucher an
- Olympia galt als Treffpunkt für hervorragende Männer des öffentlichen Lebens, der Wissenschaft und Kultur
- Es hatte eine einigende Kraft bei allen Zerwürfnissen der Stadtstaaten
- Olympia wurde zum Spiegelbild der gesellschaftlichen Wandlungen Griechenlands im Laufe seiner Geschichte