Anliegen dieser Arbeit ist es, sich mit den Fragen auseinanderzusetzen, welche Bedeutung Martin Luthers Stellung, dass allein die göttliche Gnade >>sola gratia<< über das Schicksal des Menschen nach seinem Tod entscheidet und nicht seine eigenen Taten, für die Willensfreiheitsdebatte hatte, damals als auch heute, und welche theologischen Aussagen ausschlaggebend für die Reformation waren, welchen Einfluss er auf die damalige Zeit ausgeübt hat und nicht zuletzt die Bedeutung des lutherischen Wirkens in der heutigen Ambiance der Kirche und Ökumenismus anzublicken.
In einem ersten Schritt wird eine kurze und knappe Annäherung an das Biographische Luthers gewagt, um so ein besseres Bild der Person Martin Luthers darstellen zu können und um zeigen zu können, wie einzelne Stationen seines Lebens sein theologisches Dasein beeinflusst haben. In einem nächsten Schritt wird die Welt der Spannungen und Konflikten, die Welt und Zeit der großen Veränderungen, in der Martin Luther hineingeboren wurde und gewirkt hat, nur tangential angerissen, um so einen besseren Eindruck von der damaligen kirchlichen und gesellschaftlichen Situation zu bekommen und das Verhältnis Erasmus-Luther bzw. Humanismus-Reformation aus kirchengeschichtlicher Perspektive aufgezeigt.
Anschließend wird die Diskussion des freien und unfreien Willens anhand des Exposes folgender Schriften diskutiert: De libertate christiana, 1520; De libero arbitrio, 1524; De servo arbitrio, 1525 um so einen besseren Eindruck der theologischen Auseinandersetzungen der damaligen Zeit zu bekommen und weitere wichtige Aspekte der Diskussion zu markieren.
Nach der Grundlagenschaffung wird in dem dritten Teil eine tangentiale Annäherung an Martin Luthers De servo Arbitrio, 1525 gewagt. Nach einem Überblick in das Inhaltliche des Werks, werden in einem nächsten Schritt die wichtigsten Themenkomplexe anvisiert bzw. wichtige theologische Aspekte für die Diskussion hervorgehebt, um diese mit der heutigen Welt und Umwelt (Aktualität) zu verbinden. Die Schlussbemerkung widmet sich dem Sinn und Zweck der lutherischen Schrift indem man die bisher genannten Punkte zusammenfassend konkludiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitendes
- Martin Luther. Biographische Annäherung und wichtige Wirkungsetappen
- Erasmus und Luther
- Der freie und der unfreie Wille
- De libertate christiana 1520
- De libero arbitrio 1524
- De servo arbitrio 1525
- Vom unfreien Willen
- Inhaltliche Übersicht über das Werk
- Hervorhebung einiger wichtiger theologischer Punkte
- Aktualität der Willensfrage
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage der Willensfreiheit im Kontext der Reformation und beleuchtet dabei insbesondere die Position Martin Luthers. Sie untersucht, wie Luthers Theologie, insbesondere seine Schrift "De servo arbitrio", die damalige Debatte über freie und unfreie Willensfreiheit prägte und welche Auswirkungen sie bis heute hat.
- Die biographischen und theologischen Aspekte von Martin Luthers Leben und Wirken
- Die Auseinandersetzung mit dem "alten Glauben" (römisch-katholische Kirche) und dem "reformatorischen Glauben" (evangelisch-lutherische Kirche) in Bezug auf die Willensfreiheit
- Die theologische Diskussion um den freien und unfreien Willen, insbesondere im Kontext von Luthers Schriften "De libertate christiana", "De libero arbitrio" und "De servo arbitrio"
- Die Bedeutung der "sola gratia" (allein die Gnade Gottes) für die Frage der Willensfreiheit im lutherischen Kontext
- Die Aktualität der Willensfrage in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitendes: Dieses Kapitel führt in das Thema der Willensfreiheitsdebatte ein und stellt die zentrale Frage nach dem Verhältnis von menschlicher Freiheit und göttlicher Allwissenheit im Kontext des 125-jährigen Jubiläums der wissenschaftlichen Zeitschrift "Science" vor. Es zeigt die Relevanz der Willensfrage für verschiedene Wissenschaftsdisziplinen und die theologische Debatte.
- Der freie und der unfreie Wille: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Willensfreiheitsdebatte und stellt die zwei gegensätzlichen Positionen des "alten Glaubens" und des "reformatorischen Glaubens" gegenüber. Es zeichnet den Verlauf der theologischen Auseinandersetzung anhand der Schriften "De libertate christiana", "De libero arbitrio" und "De servo arbitrio" nach.
- Vom unfreien Willen: Dieses Kapitel befasst sich mit Martin Luthers Schrift "De servo arbitrio" und analysiert dessen Inhaltliche Übersicht sowie wichtige theologische Punkte. Es untersucht zudem die Aktualität der Willensfrage im heutigen Kontext.
Schlüsselwörter
Willensfreiheit, Reformation, Martin Luther, Sola gratia, De servo arbitrio, Freier Wille, Unfreier Wille, Gottes Allwissenheit, Menschliche Freiheit, Gnade Gottes, Rechtfertigungsglaube, Erasmus von Rotterdam, De libero arbitrio.
- Quote paper
- Mihai Daniel Udrea (Author), 2020, Freiheit zwischen Schein und Wirklichkeit. De servo Arbitrio vs De libero Arbitrio, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/983376