Sportverletzungen
Verletzungen, die für eine bestimmte Sportart typisch sind (z.B. Kniegelenksverletzung des Skiläufers, Bänderdehnung im Sprunggelenk bei Hallensportlern)
Hauptursachen:
- Ungenügendes Aufwärmen, fehlende Muskeldehnung
- Behinderung bzw. Einwirken durch den Gegenspieler (beim Fußball ca. 50% der Verletzungsursache)
- Fehlerhafte Ausführung der betreffenden Bewegungsabläufe
- Ermüdung und Überlastung
1. Distorsion
Unphysiologische Beanspruchung des Gelenk-, Muskel- bzw. Sehnenapparates über den aktiv erzielbaren Bewegungsausschlag hinaus.
1.1. Muskelzerrung
Symptome: Spannungsgefühl, ,,Ziehen"
1.2. Muskelfaserriss
Symptome: Plötzlicher, punktartiger Akutschmerz, weitere Belastung unmöglich
1.3. Sehnen- bzw. Bänderzerrung, Sehnen- bzw. Bänderriss
Symptome: Akuter, stechender Schmerz nach Überdehnung (z.B. Knie-, Sprunggelenk); schnell auftretende, starke Schwellung
1.4. Verstauchung
Symptome: kurzer bis anhaltender Schmerz, sichtbare Schwellung
Bei Distorsionen treten Dehnungen in den o.g. Körperstrukturen auf. Hierbei reißen zumeist Blutgefäße ein, was häufig zu sichtbaren Schwellungen führt, die durch austretendes Blut und Gewebsflüssigkeit in das betroffene Gewebe zustande kommen. Der Umfang der Blutung ist entscheidend für den Heilungsverlauf.
Behandlung:
1.) Pause, Einstellen der sportlichen Aktivität
2.) Sofortige Kühlung (Verengung der verletzten Gefäße) und Hochlagerung der Gliedmaßen (Blutdruckabnahme)
3.) Kompressionsverband (Gegendruck · Begrenzung der Schwellung) ,,Eselsbrücke": ,,PECH" (Pause / Eis / Compression / Hochlagerung)
1. Kontusion
Prellung oder Quetschung des Gewebes
2.1. Weichteilkontusion
2.2. Knochenkontusion
2.3. Gehirnprellung
Symptome: Schwindelgefühl, Gedächtnislücken, Übelkeit Bei Kontusionen treten immer Blutergüsse (Hämatome) auf. Die Gewebestruktur wird durch gewaltsame Einwirkung von außen verändert.
Behandlung: Sofortiger kühlender Kompressionsverband aus elastischer Binde und weicher Auflage für die betroffene Stelle. Die Kompression verhindert bzw. vermindert die Blutung ins Gewebe und begrenzt somit die Größe des Hämatoms, wovon die Dauer des Genesungsverlaufes abhängt.
2. Luxation
Auch Gelenkverrenkung genannt. Auskugelung bzw. konstante Verschiebung von zueinandergehörenden Gelenkflächen. Der Gelenkkopf tritt aus der Gelenkpfanne heraus.
2.1. Direkte Luxation: Durch Gewalteinwirkung von außen
2.2. Indirekte Luxation: Hebelkräfte der Knochen überwinden eigenständig die naturgegebenen Gelenkhemmungen
Bei Luxationen kommt es häufig zu Kapsel- und Bänderrissen; auch der Pfannenrand (aus Knorpel) wird manchmal verletzt. Das betroffene Gelenk ist deformiert und es resultieren daraus heftige Ruhe- und Bewegungsschmerzen. Das Schultergelenk ist am häufigsten von Luxationen betroffen.
Behandlung: Trotz Schmerzen sollte man das verletzte Gelenk nie selbst einrenken, dies muss der Arzt übernehmen. Nach professioneller Einrenkung Ruhigstellen der betroffenen Körperpartie (z.B. durch Armtrageverband). Nach Erholung gut dosierte aktive Bewegung um den Muskelschwund zu verhindern. Doch Vorsicht: Bei zu kurzer Ruhigstellung besteht Gefahr einer ,,habituellen Luxation", d.h. dass schon bei geringfügiger Gewalteinwirkung erneute Luxationen auftreten können.
3. Fraktur
Auch Knochenbruch genannt, erfolgt durch Überschreitung der Elastizitätsgrenze des Knochens.
4.1. offener Bruch
3.2. geschlossener Bruch
häufige Symptome bei Frakturen:
- starke Schmerzen (v.a. bei Bewegung)
- Bewegungs- und Belastungsunfähigkeit oder abnorme Beweglichkeit
- Deformitäten
- Knacken oder Knirschen, Reibgeräusche
Behandlung: Bei offenem Bruch: Stillen der Blutung und keimfreies Abdecken der Wunde. Nie mit Eis kühlen, niemals Kompressionsverbände anlegen. Bei geschlossener Fraktur bestenfalls prophylaktische Schiene anlegen und ansonsten den Bruch in Ruhe lassen; der Arzt muss die Verletzung - je nach Schwere - konservativ (Ruhigstellung mit Gips) oder operativ (z.B. Nagelung, Verschraubung) weiterbehandeln.
Quellen: - ,,Verletzt... was tun?", Dr.Müller-Wohlfahrt, H.J,Montag, Verlag wero-press,
1.Auflage, 96
- ,,Lehrbuch für den Sanitätsdienst" Hofmann-Verlag GmbH, 5.Auflage
Häufig gestellte Fragen zu Sportverletzungen
Was sind typische Sportverletzungen?
Typische Sportverletzungen sind solche, die häufig in bestimmten Sportarten auftreten, wie z.B. Kniegelenksverletzungen bei Skifahrern oder Bänderdehnungen im Sprunggelenk bei Hallensportlern.
Was sind die Hauptursachen von Sportverletzungen?
Die Hauptursachen sind ungenügendes Aufwärmen, fehlende Muskeldehnung, Einwirkung durch Gegenspieler (z.B. im Fußball), fehlerhafte Ausführung von Bewegungsabläufen, Ermüdung und Überlastung.
Was ist eine Distorsion?
Eine Distorsion ist eine unphysiologische Beanspruchung des Gelenk-, Muskel- bzw. Sehnenapparates über den aktiv erzielbaren Bewegungsausschlag hinaus.
Was sind die Symptome einer Muskelzerrung?
Symptome einer Muskelzerrung sind Spannungsgefühl und ein "Ziehen".
Was sind die Symptome eines Muskelfaserrisses?
Symptome eines Muskelfaserrisses sind plötzlicher, punktartiger Akutschmerz, wodurch weitere Belastung unmöglich wird.
Was sind die Symptome einer Sehnen- bzw. Bänderzerrung oder eines Sehnen- bzw. Bänderrisses?
Symptome sind akuter, stechender Schmerz nach Überdehnung (z.B. Knie-, Sprunggelenk) und eine schnell auftretende, starke Schwellung.
Was sind die Symptome einer Verstauchung?
Symptome sind kurzer bis anhaltender Schmerz und sichtbare Schwellung.
Wie behandelt man Distorsionen?
Die Behandlung umfasst: 1) Pause, Einstellen der sportlichen Aktivität; 2) Sofortige Kühlung und Hochlagerung der Gliedmaßen; 3) Kompressionsverband. Merkhilfe: "PECH" (Pause / Eis / Compression / Hochlagerung).
Was ist eine Kontusion?
Eine Kontusion ist eine Prellung oder Quetschung des Gewebes.
Was sind die Symptome bei Kontusionen?
Symptome können Schwindelgefühl, Gedächtnislücken und Übelkeit sein. Es treten immer Blutergüsse (Hämatome) auf.
Wie behandelt man Kontusionen?
Die Behandlung besteht aus einem sofortigen kühlenden Kompressionsverband aus elastischer Binde und weicher Auflage für die betroffene Stelle.
Was ist eine Luxation?
Eine Luxation ist eine Gelenkverrenkung, bei der der Gelenkkopf aus der Gelenkpfanne heraustritt.
Was sind die Symptome einer Luxation?
Das betroffene Gelenk ist deformiert und es resultieren daraus heftige Ruhe- und Bewegungsschmerzen.
Wie behandelt man eine Luxation?
Man sollte das verletzte Gelenk nie selbst einrenken, dies muss der Arzt übernehmen. Nach professioneller Einrenkung Ruhigstellen der betroffenen Körperpartie. Nach Erholung gut dosierte aktive Bewegung um den Muskelschwund zu verhindern. Vorsicht: Bei zu kurzer Ruhigstellung besteht Gefahr einer ,,habituellen Luxation".
Was ist eine Fraktur?
Eine Fraktur ist ein Knochenbruch, der durch Überschreitung der Elastizitätsgrenze des Knochens erfolgt.
Was sind häufige Symptome bei Frakturen?
Häufige Symptome sind starke Schmerzen (v.a. bei Bewegung), Bewegungs- und Belastungsunfähigkeit oder abnorme Beweglichkeit, Deformitäten, Knacken oder Knirschen, Reibgeräusche.
Wie behandelt man eine Fraktur?
Bei offenem Bruch: Stillen der Blutung und keimfreies Abdecken der Wunde. Nie mit Eis kühlen, niemals Kompressionsverbände anlegen. Bei geschlossener Fraktur bestenfalls prophylaktische Schiene anlegen und ansonsten den Bruch in Ruhe lassen; der Arzt muss die Verletzung - je nach Schwere - konservativ (Ruhigstellung mit Gips) oder operativ (z.B. Nagelung, Verschraubung) weiterbehandeln.
- Arbeit zitieren
- Stefan Spatz (Autor:in), 1999, Sportverletzungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98339