Gorgias von Leontinoi


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

3 Seiten


Leseprobe


Das Leben Gorgias` ist in drei Perioden unterteilt:

1. die Naturphilosophische unter dem Einfluß von Empedokles. Heutigen Quellen nach war Empedokles sein damaliger Lehrer.
2. Die dialektische unter dem Einfluß der Eleaten.
3. Die rehtorische Epoche unter dem Einfluß von Korax und Teisias.

Eine seiner bekanntesten Schriften war ,,Vom Nichtseienden" . Darin erteilte er der ernsthaften Philosophie und allen anderen Wissenschaften ein radikale Absage. Dieses Werk macht deutlich das Gorgias zu diesem Zeitpunkt gänzlich zur Rhetorik übergegangen ist. Fortan glaubte er nur noch der ,,Macht des Wortes". Er traute schillernden Reden alles zu. So kam er dann auch zu dem Schluß, dass nicht die Erkenntnis aus der Wahrheit, sonder heller Schein, Macht gibt. Durch das stetige beherzigen dieser These gelang Gogias schon bald zu großem Reichtum. Doch schon bald stand der ,,Meister des Scheins", wie er oft genannt wurde, im Konflikt mit der ernsthaften Philosophie. Insbesonders mit Platon. Dieser rechnete in seiner Schrift ,,Gorgias" in verheerender Weise mit dem ,,Meister der Rhetorik" ab. Gorgias setzte dennoch, oder gerade deswegen, seine Arbeit fort. Er stellte drei aufeinanderfolgende Thesen auf:

1. es gibt nichts.
2. wenn es auch etwas gäbe, wäre es doch für den Menschen unerkennbar.
3. wenn es auch erkennbar wäre, wäre es doch unserem Mitmenschen nicht mitteilbar und nicht verständlich zu machen.

Über diese Thesen kommt er nun zu der Überzeugung, dass es nichts gibt. Denn:

Wenn es etwas gibt, ist es entweder das Seiende oder das Nichtseiende oder es ist sowohl das Seiende wie auch das Nichtseiende. Es ist aber weder das Seiende, noch das Nichtseiende, noch das Seiende und zugleich das Nichtseiende. Es gibt also nichts. Georgias untermauert diese zentrale Aussage in seinem Werk ,,vom Nichtseienden" oder ,,von der Natur".

I. Das Nichtseiende gibt esüberhaupt nicht.

Denn wenn es das Nichtseiende gäbe würde es sowohl sein als auch nicht sein. Und da das nicht möglich ist, gibt es das Nichtseiende nicht. Zweiter Beweis: Wenn es das Nichtseiende gäbe, wäre es dem Seienden entgegengestellt. Wenn das Nichtseiende nun Existenz gewinnt, muss das Seiende Existenzlos sein. Daher kann das Seiende nicht existieren.

II. Es existiert aber auch das Seiende nicht.

Denn wenn das Seiende existiert, ist es entweder ewig oder geworden oder zugleich ewig und geworden. Es ist aber weder ewig, noch geworden, noch beides zugleich. Denn wenn das Seiende ewig ist, hat es keinen Anfang und ist somit unendlich. Das heißt das Seiende ist nirgendwo. Wenn das Seiende aber irgendwo ist, dann ist das, in dem es ist verschieden. Denn größer als das Umschlossene ist, daß was umschlossen wird. Nichts kann aber größer sein als das Seiende, da dies in der Annahme es sei ewig unendlich ist. Das Seiende kann also nicht ewig sein.

Wenn das Seiende geworden ist, ist es entweder aus einem Seienden oder einem

Nichtseienden geworden. Aus einem Seienden ist es nicht geworden. Denn es ist bereits ein Seiendes und muss dann nicht erst aus einem solchen entstehen. Das Seiende ist aber auch nicht aus einem Nichtseienden entstanden, da eine Nichtseiendes gar nichts hervorbringen kann.

Das Seiende kann aber auch nicht zugleich ewig und geworden sein. Da diese beiden Begriffe sich gegenseitig aufheben.

Es gibt also das Seiende überhaupt nicht !

III. Das Seiende und Nichtseiende existiert zusammen auch nicht.

Denn wenn es beides gibt, so ist das Nichtseiende identisch mit dem Seienden. Da es offensichtlich das Nichtseiende nicht gibt, kann also auch nicht das Seiende existieren. Hieraus folgt das es nichts gibt !

IV. Wenn es aber auch etwas geben sollte, so ist es doch für den Menschen unerkennbar und unvorstellbar.

Wenn das Gedachte nicht existiert, kann das Existierende nicht gedacht werden. Wenn das Gedachte nun aber existiert, so ist alles erdachte Wirklichkeit - und das widerspricht jeder Erfahrung. Das heißt, alles was existiert kann nicht erdacht werden und ist somit für den Menschen unvorstellbar.

V. Und wenn es auch durch das Denken erfaßt werden könnte, wäre es doch einem anderen nicht mitteilbar.

Denn wenn Dinge existieren, die überhaupt sichtbar oder hörbar sind, können diese nur im Falle der Sichtbaren mit den Augen, die hörbaren mit den Ohren wahrgenommen werden und nicht umgekehrt. Also können keinem anderen die Existenz der Wahrgenommenen Dinge mitteilen, denn das Organ durch das wir mitteilen ist das Wort, welches völlig verschieden von dem Tatsächlichen Ding sein kann.

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Gorgias von Leontinoi
Autor
Jahr
2000
Seiten
3
Katalognummer
V98405
ISBN (eBook)
9783638968560
Dateigröße
371 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Hierbei handelt es sich um ein Kurzreferat (10 min. / Zweieinhalb Seiten)
Schlagworte
Gorgias, Leontinoi
Arbeit zitieren
Heiko Brenner (Autor:in), 2000, Gorgias von Leontinoi, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98405

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