Der Rückenschwimmer


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

3 Seiten, Note: 10 Punkte


Leseprobe


Der Rückenschwimmer (Notonecta spec.)

Biologie - Referat

Weltweit kennt man etwa 170 Arten von Rückenschwimmern. In Mitteleuropa treten sechs Arten auf. Die bekannteste ist Nontonecta glanca. Der deutschen Namen ,Rückenschwimmer` beruht auf der Tatsache, dass diese Insektenart stets in der Rückenlage schwimmt. Er nutzt die starke Oberflächenhaut des Wassers ideal aus.

- Kennzeichen:

Die ausgewachsenen Rückenschwimmer erlangen eine Körperlänge von ca. 15 - 16 mm. Ihr dachförmiger Körper ist meist grünlich bis braun. Die Unterseite zeigt oft eine hellere, bräunliche Färbung. Auf der Bauchseite grenzen vier dichte Längsreihen schwarzer Haare, die sich paarweise gegeneinander neigen, zwei Längskanäle ab. Diese sind werden bei der Atmung mit Luft gefüllt. Die Vorder- und Mittelbeine dienen als Balancierstangen. Die Hinterbeine, deren Unterschenke und Fußglieder lange Schwimmhaare tragen, sind zu perfekten Ruderbeinen ausgebildet.

- Ernährung:

Rückenschwimmer sind Räuber. Sie greifen Wasserspinnen, Asseln, verschiedenste Insekten und deren Larven an, die sie mit ihren Vorderbeinen umschließen und dann mit ihrem dolchförmigen, messerscharfen Stechrüsseln anstechen, mit dem Gift lähmen und anschließend aussaugen. Der Stich mit dem Rüssel ist auch für den Menschen sehr schmerzhaft und zieht oft örtliche Entzündungen nach sich. Daher trägt der Rückenschwimmer auch den Beinamen ,,Wasserbiene".

- Atmung:

Wie jedes andere Insekt auch, atmet der Rückenschwimmer durch ein Tracheensystem. Die beiden Luftkanäle auf der Bauchseite stehen mit weiteren Hohlräumen an der Brust und unter den Flügeln in Verbindung.

Zur Erneuerung des Luftvorrates steigt er zur Wasseroberfläche auf, hängt sich rücklings mit abgespreizten Vorder- und Mittelbeinen unter die Wasseroberfläche und streckt die Hinterleibsspitze durch den Wasserspiegel, so dass die Luft angesaugt werden kann. Die beiden Kanäle und weitere Hohlräume werden mit Luft gefüllt.

Untersuchung zur Atemhäufigkeit eines Rückenschwimmers:

Bei der folgenden Untersuchung nahm ich mir zum Ziel, die Atemintervalle eines Rückenschwimmers zu untersuchen. Leider erwies sich der Versuch als äußerst problematisch, da die Rückenschwimmer auf die Entnahme aus ihrem natürlichen Lebensraum ( in diesem Falle aus dem RRB an der Reithalle, Zeven) sehr empfindlich reagierten. Sie wiesen in dem relativ kleinem Untersuchungsglas eine sehr hohe Schwimmaktivität auf, wodurch die Häufigkeit der Atmung mit Sicherheit erhöht wurde und nicht mit der in ihrer natürlichen Umgebung gleichzusetzen ist. Die Rückenschwimmer reagierten im Glas so panisch, dass sie nach etwa einer Minute an den Glasrand schwammen und von dort davonflogen.

Folgende Ergebnisse konnte ich trotz der konfusen Insekten feststellen:

(Hinweis: Die Untersuchung der Atemhäufigkeit in einer Minute beginnt mit dem Auftauchen bzw. Atmen des Rückenschwimmers.)

_ Rückenschwimmer A:

Zeit

0 sek. 1. Atmung

9 sek. 2. Atmung

19 sek. 3. Atmung

28 sek. 4. Atmung

40 sek. 5. Atmung

47 sek. Auftauchen des Rückenschwimmers und sofortige Flucht vom Rand des Gefäßes!

_ Rückenschwimmer B:

Zeit

0 sek. 1. Atmung

6 sek. 2. Atmung

15 sek. 3. Atmung

27 sek. 4. Atmung

36 sek. 5. Atmung

42 sek. Auftauchen und Flucht

Außerdem habe ich zwei weitere Rückenschwimmer auf ihre Atemhäufigkeit untersucht. Die Ergebnisse decken sich im großen und ganzen mit den beiden oben angegebenen Versuchen.

Bei den beiden dokumentierten Untersuchungen kann also festgestellt werden, dass der Rückenschwimmer (außerhalb seines natürlichen Lebensraum) etwa alle 9 bis 10 Sekunden zur Atmung auftauchen muss. Diese Zeitintervalle sind im RRB vermutlich höher, da der Energieaufwand aufgrund der niedrigeren Aktivität geringer ist . Desweiteren kann festgestellt werden, dass der Rückenschwimmer sehr empfindlich auf eine neue Umgebung reagiert und aus dieser flüchtet. Den Flug startete er allerdings nicht direkt von der Wasserfläche aus, sondern erst vom Glasrand aus. Durch die immense Aktivität besaß er wohl nicht mehr genug Kraft um direkt von der Wasseroberfläche davon zu fliegen.

- Entwicklung:

In Mitteleuropa laichen die Weibchen meist im April / Mai. Sie versenken dabei ihre Eier (bis zu 200) einzeln in Pflanzengeweben, die von ihnen angestochen werden. Nach der Eiablage sterben die Imagines ab. Während der Entwicklung durchlaufen die Larven 5 Häutungsstadien.

- Besonderheit:

In Mexiko hängen einige Indianerstämme Weidenzweige ins Wasser, an denen die Art Corisella mercenarie so viele Eier ablegt, so dass die Zweige schneeweiß aussehen. Die Eimassen werden als eine Art Gemüse zubereitet.

Ende der Leseprobe aus 3 Seiten

Details

Titel
Der Rückenschwimmer
Note
10 Punkte
Autor
Jahr
2000
Seiten
3
Katalognummer
V98518
ISBN (eBook)
9783638969697
Dateigröße
371 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Kurzreferat, 3 Seiten.
Schlagworte
Rückenschwimmer
Arbeit zitieren
Björn Schulze (Autor:in), 2000, Der Rückenschwimmer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98518

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