Inwieweit haben Frauen für ihre Rechte gekämpft? Wie hat sich die Frauenfrage entwickelt? Und was haben Frauen wie Nadezda Prokofeva Suslova und Autoren wie Nikolaj Gavrilovic Cernysevskij damit zu tun? An den Namen fällt auf, dass sich diese Arbeit mit Osteuropa auseinandersetzen wird. Um noch spezifischer zu werden mit Russland im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.
Doch wieso ausgerechnet das Zarenreich Russland? Eine interessante Besonderheit der Frauenbewegung während der ersten revolutionären Situation in Russland beinhaltete zum einen, dass die Forderung nach Frauenemanzipation Teil der allgemeinen demokratischen Parolen war. Zudem bestanden die Aktivistinnen der Frauenbewegung nicht darauf Frauen vorrangig politische Rechte zu gewähren, da im autokratischen Russland selbst Männer diese Rechte nicht besaßen. Diese Hausarbeit wird der Frage nachgehen, inwieweit die Frauenrechtlerinnen des 19. Jahrhunderts einen Grundstein für den weiteren Diskurs in Hinblick auf die Emanzipation der Frau geebnet haben.
Um die wichtigsten Aspekte dieser Thematik zu behandeln, wird diese Hausarbeit wie folgt strukturiert. Zunächst werden die innenpolitischen Ereignisse in Zarenreich thematisiert und diese mit der Frauenfrage in der Mitte des 19. Jahrhunderts verknüpft. Danach wird die literarische Diskussion in den 1860er Jahren behandelt und das Konzept des neuen Menschen2 unter die Lupe genommen. Anschließend werden die nihilistischen Kreise in Russland untersucht und eine wichtige Schlüsselfigur thematisiert. Zudem wird diskutiert wie revolutionär die jeweiligen Pionierinnen in den nihilistischen Kreisen waren und welche Veränderungen sich durch diese Frauen entwickelten. Des Weiteren wird auf die Fabrikarbeiterinnen und die Leibeigenschaft in Russland eingegangen. Eine interessante Thematik stellt zudem die Emanzipation des Berufswesens der Frauen dar, welches mit dem Krimkrieg verknüpft dargestellt wird. Zudem werden die alten und neuen Anschauungen und Realisierungsmöglichkeiten der Frauenfrage behandelt. Diese Thematik wird an den Vorreiterinnen Aleksandra Kobiakova und Anastasiia Verbitskaia veranschaulicht. Zuletzt wird die Entwicklung der Frauenfrage im 20. Jahrhundert bis 1917 behandelt und im letzten Kapitel ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Die Fragestellung dieser Hausarbeit...
- Anfänge und Entwicklungen
- Die Frauenfrage und die Innenpolitik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert
- Die literarische Diskussion in den 60er Jahren
- Die Kruzki, der Nihilismus und Nadezda Prokofeva Suslova
- Arbeitsbedingungen und die Auswirkungen des Krimkriegs auf die Frauenfrage
- Leibeigenschaft und Arbeiterfrauen
- Auswirkungen des Krimkrieges im Bezug auf die Frauenemanzipation im Berufswesen
- Alte vs. Neue Anschauungen der Frauenfrage und die Anfänge des 20.Jahrhunderts
- Aleksandra Kobiakova und Anastasiia Verbitskaia: Was hat sich verändert?
- Der Widerstand der Frauen bis 1917
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Anfänge der Frauenbewegung in Russland im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Sie zielt darauf ab, den Einfluss von Frauenrechtlerinnen auf den späteren Diskurs über die Emanzipation der Frau zu analysieren. Dabei wird untersucht, welche Rolle die Frauenfrage in der Innenpolitik und der literarischen Diskussion spielte und welche Veränderungen sich durch den Nihilismus und den Krimkrieg ergaben. Die Hausarbeit beleuchtet außerdem die Entwicklungen der Frauenbewegung im 20. Jahrhundert.
- Die Rolle der Frauenfrage in der russischen Innenpolitik des 19. Jahrhunderts
- Die literarische Diskussion über die Frauenemanzipation in den 1860er Jahren
- Die Bedeutung des Nihilismus und der Kruzki für die Frauenbewegung
- Die Auswirkungen des Krimkriegs auf die Arbeitsbedingungen und die Emanzipation von Frauen
- Die Weiterentwicklung der Frauenfrage im frühen 20. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit einer Einführung in die Fragestellung und die Struktur der Arbeit. Im ersten Kapitel werden die politischen Ereignisse in Russland im 19. Jahrhundert in Verbindung mit der Frauenfrage beleuchtet. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der literarischen Diskussion in den 1860er Jahren und der Idee des "neuen Menschen". In Kapitel drei wird die Rolle der Kruzki, des Nihilismus und Nadezda Prokofeva Suslova untersucht. Kapitel vier analysiert die Arbeitsbedingungen von Frauen und die Auswirkungen des Krimkriegs auf die Frauenemanzipation im Berufswesen. Kapitel fünf befasst sich mit den unterschiedlichen Ansichten zur Frauenfrage im 20. Jahrhundert, dargestellt an den Beispielen von Aleksandra Kobiakova und Anastasiia Verbitskaia. Schließlich wird der Widerstand der Frauen bis 1917 beleuchtet.
Schlüsselwörter
Frauenemanzipation, Frauenbewegung, Russland, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert, Innenpolitik, Literatur, Nihilismus, Krimkrieg, Leibeigenschaft, Arbeitsbedingungen, Aleksandra Kobiakova, Anastasiia Verbitskaia, Nadezda Prokofeva Suslova, Nikolaj Gavrilovic Cernysevskij, "neuer Mensch", Kruzki
- Arbeit zitieren
- Julia Ramchen (Autor:in), 2020, Frauen im Kampf für die Gleichberechtigung. Anfänge der Frauenbewegung in Russland im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/985497