Zusammenfassung Kapitel 3 : „Systemische Sozialarbeit“ aus dem Einleitungsteil
In dem dritten Kapitel aus dem Einleitungsteil des Buches „ Systemische Sozialarbeit “ von Peter Lüssi , erschienen im Jahre 1991 , beschreibt der Autor zunächst den Begriff der „ Systemtheorie “ als ein Konzept des Er- kennens , welches für die Sozialarbeit von großer Bedeutung ist . Von gros- ser Bedeutung insofern , als daß die Einbeziehung des Systems ( biologisch, psychisch , sozial , kulturell , etc. ) für die Bewältigung der Aufgaben , die sich für die Sozialarbeit ergeben , das entscheidende Element ist . Dem systemischen Paradigma ( Grundkonzept des Denkens ) steht das lineare Pa- radigma gegenüber , welches sich nur auf einzelne Zusammenhänge be- schränkt und damit der Überprüfung aus der umfassenderen Systemperspek- tive untersteht . Für den Autor zeigt sich darin eine Dominanz des System- Paradigmas . Weiter beschreibt Lüssi das System-Paradigma als ein univer- selles Erkenntnisprinzip , welches sich nicht nur im naturwissenschaftlichen sondern auch im sozialwissenschaftlichen Bereich mit Erfolg anwenden läs- st .Gewöhnliche Erscheinungen , wie z.B. Alkoholsucht oder Orientierungs- losigkeit bei Jugendlichen , lassen sich auf dem Hintergrund der System- theorie besser verstehen und erklären .Der Autor macht nun darauf aufmerk- sam , daß systemisches Denken und systemisches Handeln in produktiver Wechselwirkung stehen und er macht damit die Systemtheorie auch zu ei- nem praktischen Prinzip . Er zeigt auf , daß der Wirkungsbereich der Sozial- arbeit , nämlich die soziale Lebenswelt , ein beispielhaftes Gebiet für sys- temisches Denken und Handeln darstellt . Aufgrund der vorhergegangenen Ausführungen weist Lüssi darauf hin , daß die systemische Sozialarbeit die von Natur aus adäquatere Form ist soziale Probleme zu lösen . Es liegt nahe, lebensraumorientierte Sozialarbeit zu leisten , da Lösungsansätze für auftre- tende Probleme auch im selben System , nämlich des eigenen sozialen Sys- tems des Klienten , zu finden sind .
Der Autor beschreibt als nächstes systemische Ansätze in Theorie und Praxis der Sozialarbeit , wobei er sich den Ansatz des „ Casework “ nä- her betrachtet . Dabei steht der „ Klient “ im Zentrum des Denkens und Handelns , eine lineare Beziehung zwischen Sozialarbeiter und Klient herrscht . Es wird davon ausgegangen , daß innere , psychische Probleme des Klienten Grund für Schwierigkeiten mit der äußeren Umwelt sind , die wiederum dazu beitragen ,daß sich die psychischen Probleme manifestieren. Die soziale Umwelt des Klienten günstig umzustrukturieren , so daß er sich darin problemlos zurecht findet , tritt in den Hintergrund . Statt dessen wird versucht , die Persönlichkeit des Klienten zu stärken , um ihn für seine Um- welt „ fit “ zu machen . Die Ausführungen des Autors lassen erkennen , daß bei dieser linear konzipierten Sozialarbeit eher eine Symptombekämpfung bei einer Person vorgenommen wird , anstatt die Ursache zu bekämpfen , welche dazu oft auch Grund für ähnliche Probleme anderer Menschen ist . Ein Beispiel hierfür wäre ein Alkoholiker , der aufgrund des Verlustes seines Arbeitsplatzes und der Trennung von seiner Frau dem Trinken ver- fällt . Daraufhin beginnt er eine Therapie , die er erfolgreich abschließt . Er kommt nach Hause und die Probleme ,weshalb er angefangen ist zu trinken , sind die gleichen . Es wäre also zusätzlich zur Therapie nötig , den Alko- holiker wieder in die Gesellschaft zu integrieren , ihm Möglichkeiten in seiner Umwelt darzubieten , wieder ein geregeltes Leben führen zu können . Lüssi beschreibt daher den Paradigmenwechsel von der linearen zur sys- temischen Sozialarbeitstheorie anhand des Ansatzes des Casework . Die systemische Sozialarbeit tritt nun in den Vordergrund , es wird ein aktiver Eingriff in die Umwelt des Klienten vorgenommen , das Familien- , Freund- schafts- , Arbeitsplatzsystem , usw. wird mit in das Blickfeld des Sozial- arbeiters genommen . Der Sozialarbeiter tritt nicht mehr einzig und allein als „ Therapeut “ auf , sondern übernimmt vielmehr die Rolle als „ Be- schaffender “ , „ Dolmetscher “ , „ Vermittler “ , „ Anwalt “ , etc.. Ebenso wird es möglich mit Hilfe der lebensraumorientierten bzw. systemischen Sozialarbeit präventiv vorzugehen , da Ursachen bekämpft werden können , die nicht nur Grund für Probleme einer Person sind . Ein Beispiel hierfür wäre regionalbedingte Arbeitslosigkeit , die einhergeht mit einem starken Alkoholkonsum der Beteiligten . Es könnte dadurch Abhilfe geschaffen werden , daß Selbsthilfegruppen organisiert werden oder Beschäftigung für die Beteiligten vermittelt wird , damit es garnicht erst zu vermehrtem Alko- holkonsum kommt . Problematisch bleibt jedoch dabei , daß der Begriff des „ Klienten “ eine rein systemische Methodik ausschließt , da der Klient immer im Mittelpunkt der Behandlung stehen wird . Es wird sich also erst in der Praxis zeigen inwieweit sich die Systemtheorie in der Sozialarbeitstheorie umsetzen läßt . Die Entwicklung des systemtheoretischen Ansatzes in der Sozialarbeitstheorie läßt erkennen , daß dieser in der Sozialpädagogik und Sozialarbeit vorherrschend ist .
Der Autor spricht jetzt infolge seiner Ausführungen einige wichtige Gesichtspunkte der Systemtheorie an , die fundamental für die systemische Sozialarbeit sind : 1. Die Systemzugehörigkeit , 2. Die Systemfunktionalität und 3. Die Systembeziehung . Mit Systemzugehörigkeit ist gemeint , daß jeder Mensch , der ein soziales Wesen ist , auch einer Reihe von sozialen Systemen angehört ( z.B. Familie , Sportverein , Firma , etc. ) . Dabei spielt er in jedem dieser Systeme eine andere Rolle . Für die Sozialarbeit ergibt sich daraus , daß soziale Systeme , an denen der Klient teilnimmt , erkannt und Überlegungen angestellt werden ,wie das Zusammenspiel dieser sozia- len Systeme aussehen muß , um dem Klienten eine Selbstverwirklichung in seiner sozialen Rolle zu ermöglichen . Hinzu kommt das Problem , daß die Mehrzahl der Menschen eine vollkommene Selbstverwirklichung nicht er- reichen , sie sind gezwungen mit dem System (das eigene soz. System und diesem über- und untergeorndnete Systeme ) konform zu gehen . Daraus ergibt sich oftmals ein Rückzug aus diesem , der systembedürftige Mensch gerät in Isolation . Auch hierbei ist es Aufgabe der Sozialarbeit sich am System zu orientieren und zwar beim Erkennen des Problems als auch bei der Lösung des Problems . An dieser Stelle kommt Lüssi zur Systemfunk- tionalität , womit gemeint ist , daß alle menschlichen Interaktionen aus de- nen das Sozialsystem besteht , bezüglich des Systems selbst oder seiner Umwelt eine bestimmte Funktion ausüben . Anhand dreier Fehlfunktionen des Systems macht er deutlich , daß die Aufgabe der Sozialarbeit in der Aufhebung der Dysfunktion des Systems , bzw. in der Funktionalisierung sozialer Problemsysteme liegt . Selbstverständlich hat der Sozialarbeiter dabei darauf zu achten , daß die ergriffenen Maßnahmen selbst system- adäquat sind und nicht zu einer hier aufgeführeten System-Dysfunktio- nalität führen . Erste Art von System-Dysfunktionalität wäre der Funk- tionsausfall , bei dem eine Funktion ausfällt , die notwendig ist , um den Systemzweck zu erfüllen . Es mangelt an Interaktionen unter den System- angehörigen , weil einer nicht mehr handeln kann , so z.B. ein Familien- vater , der in Alkoholtherapie ist , was zur Folge hat , daß das System un- vollständig wird . Eine zweite Art der System-Dysfunktionalität wäre die Fehlfunktion , wobei das System nicht den vom Systemsinn gegebenen Systemzweck erfüllt . Systemangehörige handeln nicht funktionell , sondern dysfunktionell , wie z.B. ein Sozialarbeiter , der seinem Klienten zuviel Eigenverantwortung abnimmt und ihn dadurch noch hilfsbedürftiger macht. Die dritte Fehlfunktion ist der Funktionskonflikt , bei dem Systemangehö- rige gegeneinander handeln und nicht im System miteinander kooperieren . Es entsteht ein systeminterner Konflikt , der das System entweder blockiert oder falsch funktionieren lässt. Ein Beispiel ist eine Interessengemeinschaft, die in sich soviele verschiedene Meinungen trägt , daß die Verfolgung eines gemeinsamen Interesses nicht zum Tragen kommt . Lüssi kommt nun zu dem Bereich der Systembeziehungen . Jedes soziale System eines Einzel- nen steht in Beziehung zu anderen Systemen ( Kultur , Organismus , Per- sönlichkeit , etc. ) und zu weiteren sozialen Systemen . Harmonieren be- treffende Systeme untereinander , so spricht man von einer kongruenten Systembeziehung , ist dieses nicht der Fall , so spricht man von einer in- kongruenten Systembeziehung . Die Aufgabe des Sozialarbeiters liegt darin, im Falle einer inkongruenten Systembeziehung , eine kongruente , bzw. positive Systembeziehung herzustellen . Das wäre der Fall wenn im Sinne aller beteiligten Systeme gehandelt wird .Dabei ist zu beachten , daß oft- mals eine interdisziplinäre Zusammenarbeit gefragt ist , so kann sich eine Dysfunktion im sozialen System auch auf das System des Organismus aus- wirken ( z.B. psychosomatische Erkrankungen ). Eine Zusammenarbeit mit einem Neurologen z.B. ist unabdingbar . Entsprechend zu den vorausge- gangenen drei System-Dysfunktionalitäten gibt es drei Arten negativer Sys- tembeziehungen . Erstens die mangelnde Systembeziehung , verursacht durch unzureichenden Austausch von Informationen beteiligter Systeme . Zum Beispiel zu wenig Zusammenarbeit von Sozialdienst und Arbeitgeber eines Alkoholikers , der sich in einer Reintegrationsmaßnahme befindet .
Zweitens die zweckfremde Systembeziehung , bei der die Interaktionen zwar reibungslos ablaufen , aber sie dem Zweck mind. eines Systems wi- dersprechen . Beispielhaft wäre ein therapierter Alkoholiker , der Kredit- schulden hat und sich ein teures , geleastes Auto kauft , worüber sich der Autohändler natürlich freut . Er kann das Auto und die Kreditschulden auf- grund seiner vielen Arbeit , die er leistet , auch abbezahlen , aber die daraus resultierenden Partnerprobleme , sind nicht bedacht . Die dritte Art der ne- gativen Systembeziehung ist der Systemkonflikt , bei dem sich die beteilig- ten Systeme gegenseitig so behindern , daß es einem oder mehreren nicht möglich ist seinen Systemzweck zu erfüllen . Ein Beispiel hierfür wäre ein Konflikt , der darin besteht , daß häufig wirtschaftliche Belange vor päda- gogischen Belangen kommen . Eine stationäre Jugendhilfeeinrichtung mit privatem Träger hat Probleme mit der Belegung der Betten . Um ein Fortbe- stehen der Einrichtung zu sichern , müßte ein Klientel aufgenommen wer- den , worauf diese Einrichtung nicht spezialisiert ist . Es wäre also nicht im Sinne der Zielsetzung der Jugendhilfeeinrichtung ,die Betten unter solchen Bedingungen zu belegen .Dennoch steht die Frage des Fortbestehens der Einrichtung und der damit verbundenen Arbeitsplätze im Vordergrund . Ei- ne Lösung liegt in der Politik die gemacht wird . Es käme z.B. in Frage sol- che Unternehmen von Seiten des Staates zu unterstützen , um Arbeitsplätze beizubehalten und natürlich , um im Sinne der Jugendlichen handeln zu können . Dieses hätte dann auch längerfristig Vorteile für den Staat , der damit auch zufrieden gestellt wäre .
An dieser Stelle kommt der Autor zu den Grenzen des System- Modells in der Sozialarbeit und macht darauf aufmerksam , daß allein eine systemische Vorgehensweise nicht immer den Schlüssel zum Problem lie- fert . Es ist zwar angebracht immer systemische Überlegungen anzustellen , aber Sachverhalte auf rational nicht erfassbarer Ebene damit zu verstehen , wie z.B. Liebe oder Religion , wird unmöglich sein . Vielmehr kommt es dabei auf Erfahrungen an , um Hintergründe zu durchleuchten . Hinzu kommt das Individuell-Persönliche , die Eigenart der Psyche eines Einzelnen , die mit den Erkenntnissen der therapeutischen Sozialarbeit wohl eher zu erfassen ist . Die Systemische Sozialarbeit gibt lediglich einen Verstehensrahmen vor , aber sie ermöglicht nicht das Verstehen selbst .
Persönliche Stellungnahme zum Text :
Der Text ist vom Autor klar verständlich verfasst und sehr gut strukturiert worden . Vorkenntnisse bezüglich der im Text beschriebenen Form der Sozialarbeit sind nicht nötig , um den Text zu verstehen , jedoch sollte der Leser Erfahrungen im Bereich der Sozialarbeit gesammelt haben , um be- schriebene Sachverhalte nachvollziehen zu können . Man wird dann fest- stellen , daß einem schon häufig Elemente aus der Systemischen Sozialar- beit bei der Arbeit begegnet sind .
Die Ausführungen des Autors bezüglich der Entwicklung vom linearen Paradigma hin zum systemischen Paradigma lassen sich leicht nachvollziehen . Die daraus resultierenden Folgen für die Sozialarbeit sind für den Leser in einfacher Art und Weise zu erkennen . In den weiteren Aus- führungen konkret beschriebene Dysfunktionalitäten des Systems und in- kongruente Systembeziehungen sind anhand gut gewählter Beispiele er- läutert worden . Daß die am systemischen Handeln und Denken orientierte Sozialarbeit zur Problemerkennung und -lösung von großer Bedeutung ist , ist klar zum Ausdruck gekommen . Die zum Schluß des Textes aufgezeigten Grenzen des System-Modells in der Sozialarbeit lassen eine kritische Aus- einandersetzung des Lesers mit dem Geschriebenen zu . Zur Eignung des Textes für die praktische Sozialarbeit ist zu sagen, daß ich diesen Text für geeignet halte ,um einen Einblick in die Systemische Sozialarbeit zu erhalten . Nähere Ausführungen würde die Relevanz noch erhöhen , dazu würden z.B. gelieferte Handlungskonzepte der Systemisch- en Sozialarbeit beitragen . Persönlich läßt der Text für mich ein Wiederer- kennen von systemisch orientierten Handlungsweisen in meiner dem Stu- dium vorausgegangenen Arbeit und dem jetzigem Lernprojekt zu . Um je- doch mir ein genaueres Urteil über die Eignung dieses Textes für die So- zialarbeit bilden zu können , müßte mir ein größeres Repertoire an beschrie- benen Grundlagen und Konzepten der Sozialen Arbeit vorliegen . Es wäre mir dann möglich ,Vergleiche zu ziehen und eine umfassendere Meinung zu bilden . Unumstritten bleibt aber eine systemische Vorgehensweise als ein grundlegendes Element der Sozialarbeit , wobei eine Umsetzung der Theorie in die Praxis erst einen letzten Aufschluß für mich darüber geben wird , inwieweit die Systemische Sozialarbeit für meine spätere Arbeit relevant ist .
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt von Kapitel 3, "Systemische Sozialarbeit," aus dem Einleitungsteil?
Kapitel 3 des Buches "Systemische Sozialarbeit" von Peter Lüssi (1991) behandelt die Systemtheorie als wichtiges Konzept für die Sozialarbeit. Es betont, dass die Einbeziehung des Systems (biologisch, psychisch, sozial, kulturell usw.) entscheidend für die Bewältigung sozialarbeiterischer Aufgaben ist. Das systemische Paradigma wird dem linearen Paradigma gegenübergestellt, wobei das systemische als universelles Erkenntnisprinzip dargestellt wird, das in Natur- und Sozialwissenschaften angewendet werden kann. Der Autor argumentiert, dass systemisches Denken und Handeln in Wechselwirkung stehen und dass die soziale Lebenswelt ein geeignetes Gebiet für systemisches Denken und Handeln darstellt.
Wie beschreibt der Autor systemische Ansätze im Vergleich zum "Casework"-Ansatz?
Der Autor vergleicht systemische Ansätze mit dem traditionellen "Casework"-Ansatz, der den Klienten in den Mittelpunkt stellt und eine lineare Beziehung zwischen Sozialarbeiter und Klient betont. Der Casework-Ansatz konzentriert sich oft auf die Stärkung der Persönlichkeit des Klienten, um ihn für seine Umwelt "fit" zu machen, während systemische Sozialarbeit aktiver in die Umwelt des Klienten eingreift und das Familien-, Freundschafts-, Arbeitsplatzsystem usw. berücksichtigt. Der Sozialarbeiter übernimmt Rollen wie "Beschaffender", "Dolmetscher", "Vermittler" oder "Anwalt". Diese Herangehensweise ermöglicht auch präventive Maßnahmen.
Welche wichtigen Gesichtspunkte der Systemtheorie sind für die systemische Sozialarbeit relevant?
Die drei wesentlichen Gesichtspunkte der Systemtheorie für die systemische Sozialarbeit sind: Systemzugehörigkeit, Systemfunktionalität und Systembeziehung. Systemzugehörigkeit bezieht sich darauf, dass jeder Mensch Teil verschiedener sozialer Systeme ist. Systemfunktionalität bedeutet, dass Interaktionen innerhalb eines Systems eine bestimmte Funktion ausüben. Systembeziehung beschreibt die Beziehung zwischen verschiedenen Systemen, die kongruent oder inkongruent sein können. Die Aufgabe der Sozialarbeit besteht darin, im Falle einer inkongruenten Systembeziehung eine positive Systembeziehung herzustellen.
Welche Arten von System-Dysfunktionalitäten beschreibt der Autor?
Der Autor beschreibt drei Arten von System-Dysfunktionalitäten: Funktionsausfall (Ausfall einer notwendigen Funktion zur Erfüllung des Systemzwecks), Fehlfunktion (System erfüllt nicht den Systemsinn) und Funktionskonflikt (Systemangehörige handeln gegeneinander). Entsprechend gibt es mangelnde Systembeziehungen, zweckfremde Systembeziehungen und Systemkonflikte.
Wo liegen die Grenzen des System-Modells in der Sozialarbeit laut dem Autor?
Der Autor weist darauf hin, dass eine rein systemische Vorgehensweise nicht immer die Lösung liefert. Es ist nicht möglich, Sachverhalte auf rational nicht erfassbarer Ebene (z.B. Liebe oder Religion) zu verstehen. Das Individuell-Persönliche und die Eigenart der Psyche des Einzelnen sollten auch mit therapeutischen Ansätzen betrachtet werden. Systemische Sozialarbeit gibt einen Verstehensrahmen vor, ermöglicht aber nicht das Verstehen selbst.
Wie bewertet der Autor die Eignung des Textes für die praktische Sozialarbeit?
Der Autor findet den Text geeignet, um einen Einblick in die Systemische Sozialarbeit zu erhalten. Nähere Ausführungen, wie z.B. gelieferte Handlungskonzepte, würden die Relevanz noch erhöhen. Eine systemische Vorgehensweise wird als ein grundlegendes Element der Sozialarbeit gesehen.
- Arbeit zitieren
- Marco de Luca (Autor:in), 2000, Zusammenfassung des 3. Kapitels aus dem Einleitungsteil des Buches "Systemische Sozialarbeit" von P. Lüssi, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98566