Das Vergolderhandwerk kann auf über 5000 Jahre Geschichte zurückblicken. Sein Ursprungsland ist Indien. Das Vergolden von Figuren, Möbeln, Sakral- und Gebrauchsgegenständen war schon den Völkern des alten Orients bekannt. Im Laufe der Jahrtausende ist es über den Vorderen Orient nach Ägypten, Griechenland, Jugoslawien und nach Mitteleuropa vorgedrungen. Babylonier, Hethiter und Assyrer führten die Technik des Vergoldens tausende Jahre vor Christi Geburt aus. Im Alten Ägypten ist die Glanzvergoldung z.B. schon 2500 v. Chr. belegt.
Als in der Renaissance Adel und Klerus die Künstler mit Aufträgen überhäuften, blühte der Vergolderberuf auf. Bilder- und Spiegelrahmen wurden eigenständige Kunstwerke. Ganze Vergolderfamilien ließen sich nahe den Kirchenzentren und Höfen nieder, vererbten Berufsgeheimnisse von einer Generation zur anderen.
Außer der Kirche und dem Adel gehört im 18. Jahrhundert auch das zu Wohlstand gekommene Bürgertum zu den potentiellen Auftraggebern des Vergolders. Die weitere Ausdehnung in die bürgerlichen Wohnstuben dokumentiert sich im 19. Jahrhundert vor allem in der Herstellung von Bilderrahmen, die durch berufsspezifische Verzierungstechniken eine eigenständige Gestaltungsform entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- Geschichte des Vergolderhandwerks
- Ausbildungszeit und Gehalt
- Aufgaben und Tätigkeiten
- Herstellung von Blattgold
- Arten der Vergoldung
- Mechanische Vergoldungen
- Chemische Vergoldungen
- Gängige Arten der Vergoldung
- Mattvergoldung
- Untergrundvorbehandlung
- Das Anlegen
- Das Anschießen
- Das Einkehren
- Polimentvergoldung
- Hinterglasvergoldung
- Mattvergoldung
- Quellennachweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat bietet einen Überblick über das Vergolderhandwerk, von seiner langen Geschichte bis hin zu modernen Arbeitstechniken und Tätigkeitsfeldern. Es beleuchtet die Ausbildung, die Aufgaben und den Verdienst eines Vergolder.
- Geschichte des Vergolderhandwerks und seine Entwicklung über die Jahrhunderte
- Ausbildung, Arbeitsbedingungen und Verdienstmöglichkeiten im Beruf des Vergolder
- Vielfalt der Aufgaben und Tätigkeiten eines Vergolder, von der Herstellung von Blattgold bis zur Ausführung verschiedener Vergoldungstechniken
- Unterschiedliche Arten der Vergoldung und deren jeweilige Techniken
- Vergleich des Berufsbildes des Vergolder mit verwandten Berufen
Zusammenfassung der Kapitel
Geschichte des Vergolderhandwerks: Das Vergolderhandwerk blickt auf eine über 5000-jährige Geschichte zurück, beginnend in Indien und sich über den Orient nach Ägypten, Griechenland und Mitteleuropa ausbreitend. Babylonier, Hethiter und Assyrer beherrschten die Technik bereits Jahrtausende v. Chr. Die Renaissance brachte einen Aufschwung durch den hohen Bedarf des Adels und Klerus. Vergolderfamilien etablierten sich nahe Kirchen und Höfen, bewahrten ihr Wissen über Generationen. Im 18. Jahrhundert erweiterte sich der Kundenkreis auf das wohlhabende Bürgertum, was die Herstellung von Bilderrahmen im 19. Jahrhundert beförderte. Frühzeitliche schriftliche Quellen wie Plinius der Ältere, das Lucca-Manuskript und die Schedula diversarum artium dokumentieren bereits verschiedene Blattvergoldungstechniken. Das „Malerbuch vom Berge Athos“ beschreibt detailliert die Polimentvergoldung, eine Technik, die bis heute nur geringfügig verändert ist. Der Beruf des Vergolder ist ein Vollberuf, der sich in einigen Bereichen mit dem des Maler und Lackierers überschneidet.
Ausbildungszeit und Gehalt: Die Ausbildung zum Vergolder dauert in der Regel drei Jahre und findet in Berufsschulen oder Fachschulen statt. Vergolder arbeiten in Vergolderwerkstätten, Restaurierungsbetrieben, Kirchen, Schlössern, Museen, der Bühnenbildnerei, in Gestaltungsbüros, bei Schilderherstellern, Siebdruckereien und weiteren Restaurierungswerkstätten. Das Gehalt ist regional und branchenabhängig und variiert je nach Zulagen und Lebensalter, liegt aber im Durchschnitt bei ca. 1900 €.
Aufgaben und Tätigkeiten: Zu den Aufgaben gehören alle Arten von Vergoldung und Metallisierung. Vergolder gestalten Spiegel und Bilderrahmen nach Kundenwunsch oder eigenen Entwürfen, fertigen Rahmen an und führen Einrahmungsarbeiten durch. Sie erstellen Ornamente für alte Bilderrahmen mit eigenen Druck- oder Gussmassen und führen Imitationsmalerei aus, z.B. Imitationen von Marmor oder Holz.
Schlüsselwörter
Vergolderhandwerk, Geschichte der Vergoldung, Ausbildung, Gehalt, Aufgaben, Tätigkeiten, Vergoldungstechniken, Blattgold, Polimentvergoldung, Mattvergoldung, Hinterglasvergoldung, Restaurierung, Bilderrahmen, Handwerksberuf.
Häufig gestellte Fragen zum Referat: Das Vergolderhandwerk
Was behandelt das Referat zum Vergolderhandwerk?
Das Referat bietet einen umfassenden Überblick über das Vergolderhandwerk. Es beinhaltet die Geschichte des Berufes, die Ausbildung, die Aufgaben und Tätigkeiten eines Vergolder, die verschiedenen Vergoldungstechniken (inklusive Mattvergoldung, Polimentvergoldung und Hinterglasvergoldung), die Herstellung von Blattgold und den durchschnittlichen Verdienst.
Wie lange dauert die Ausbildung zum Vergolder und wo findet sie statt?
Die Ausbildung zum Vergolder dauert in der Regel drei Jahre und findet in Berufsschulen oder Fachschulen statt.
Welche Tätigkeiten umfasst der Beruf des Vergolder?
Vergolder fertigen und gestalten Spiegel und Bilderrahmen, führen Einrahmungsarbeiten durch, erstellen Ornamente, führen Imitationsmalerei (z.B. Marmor- oder Holzimitationen) aus und wenden verschiedene Vergoldungs- und Metallisierungstechniken an. Sie arbeiten in Werkstätten, Restaurierungsbetrieben, Museen, Kirchen, Schlössern und weiteren Einrichtungen.
Wie hoch ist das durchschnittliche Gehalt eines Vergolder?
Das durchschnittliche Gehalt eines Vergolder liegt bei ca. 1900 €, wobei es regional und branchenabhängig variiert und von Faktoren wie Zulagen und Lebensalter abhängt.
Welche Arten der Vergoldung werden im Referat beschrieben?
Das Referat beschreibt verschiedene Arten der Vergoldung, darunter die Mattvergoldung (mit Untergrundvorbehandlung, Anlegen, Anschießen und Einkehren), die Polimentvergoldung und die Hinterglasvergoldung. Es werden sowohl mechanische als auch chemische Vergoldungsmethoden erwähnt.
Welche historische Entwicklung wird im Referat behandelt?
Das Referat beleuchtet die über 5000-jährige Geschichte des Vergolderhandwerks, von seinen Anfängen in Indien und dem Orient bis zur Entwicklung im Mittelalter, der Renaissance und dem 19. Jahrhundert. Es werden frühe schriftliche Quellen wie Plinius der Ältere und das Lucca-Manuskript erwähnt, die bereits verschiedene Techniken dokumentieren. Die Entwicklung des Berufes und seine Verknüpfung mit dem Adel, dem Klerus und dem Bürgertum wird ebenfalls dargestellt.
Wo arbeiten Vergolder?
Vergolder finden Beschäftigung in Vergolderwerkstätten, Restaurierungsbetrieben, Kirchen, Schlössern, Museen, der Bühnenbildnerei, in Gestaltungsbüros, bei Schilderherstellern, Siebdruckereien und weiteren Restaurierungswerkstätten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das Referat?
Schlüsselwörter sind: Vergolderhandwerk, Geschichte der Vergoldung, Ausbildung, Gehalt, Aufgaben, Tätigkeiten, Vergoldungstechniken, Blattgold, Polimentvergoldung, Mattvergoldung, Hinterglasvergoldung, Restaurierung, Bilderrahmen, Handwerksberuf.
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- Susanne Petri (Author), 2003, Arbeitstechniken des Vergolders, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9860