Vortrag: Vom „Arbeiter“ zum „Gefolgschaftsmitglied“
Die Gleichschaltung der Gewerkschaften im 3. Reich Fallbeispiel: „Deutsche Arbeitsfront“
1. Einleitung
-eigene Idee
2. Definition
1. '.Gewerkschaften →Organisationen von abhängig beschäftigten Arbeitnehmern zur Durchsetzung gemeinsamer wirtschaftlicher und sozialer Interessen.
2. Einheitsgewerkschaft →Besonderheit: Interessengemeinschaft, in der Arbeitnehmer (aus allen Gesellschaftsschichten)+ Arbeitgeberverbände vereint sind. Ziel:^
3. Bemühungen um die Einheitsgewerkschaft vor 1933
-vor 1. Weltkrieg gab es christliche, sozialistische, nationalliberale Arbeitnehmerverbände →immer Bestrebung nach vereinheitlichter Gewerkschaft →scheiterten an Kluft zwischen „ gottlosen “ Klassenkampfideologie d. Sozialisten und cristlichem Gemeinschaftsdenken
-nach 1. Weltkrieg(1918):- Gründung der „ ZAG“(Zentralarbeitsgemeinschafft der industriellen und gewerblichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschlands)
Grund: →Arbeitgeber waren zu Zugeständnissen bereit, da man nach 1. WK Chaos in der Arbeitnehmerschaft befürchtete... →Auflösung 1924 weil, ineffektive Zusammenarbeit →Austritten der Arbeitgeberseite
-Jahr 1929 (Weltwirtschaftskrise) →unbeträchtliche Anzahl von Gewerkschaften →aufgrund der miserablen Lage (NSDAP Aufstieg) →Versuch: Wiederbelebung „ZAG“ (nicht Eiserne Front)
^scheiterte: mangelnde Unterstützung vom Staat+ Gegensatz von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden
4. Entwicklung nach der nationalsozialistisfchen Machtergreifung
-nach Machtergreifung →gewerkschaftliche Vereinigungsbestrebungen bekamen neuen Auftrieb →aber nicht mit Ziel Nazis zu bekämpfen, sondern, nicht zerschlagen zu werden (da es zu diesem Zeitpunkt schon zahlreiche Übergriffe auf Seiten d. SA +“NSBO“ gab)
es folgten Gespräche zwischen NSBO (NS-Betriebszellenorganisation) und ADGB (SPD- nahestehend) /christlichen Gewerkschaften →debatierten über gleichberechtigten Anteil in neuer Einheitsgewerkschaft
→Willen der Zusammenarbeit mit neuem System bekräftigten Gewerkschaften →kündigten Zusammenarbeit mit „Internationalem Gewerkschaftsbund“
- sinnlose Opfer ^entkamen nicht der Gleichschaltung ^(Erklärung:Ermächtigungsgesetz.. Ziel:Volksge.)
→folgte Zerschlagung am 2. Mai 1933
-Nationalsozialisten gingen folgendermaßen vor: -Nazis fürchteten Macht der Gewerkschaften man griff auf bewährte Doppelstrategie von „Verführung und Gewalt“ zurück
- März 1933 fanden Betriebsratswahlen der noch unabhängigen Gewerkschaften statt →zeigte dem NS- Regime Loyalität der Arbeiter zur ihrer Gewerkschaft →stoppte Gewaltaktionen v. SA + NSBO um offene Konfrontation zu vermeiden
-Robert Ley (späterer Leiter der DAF) bereitete im „ Aktionskomitee zum Schutz der deutschen Arbeit “ zentrale Gleichschaltungsaktion vor
→durch geschickt angelegtes Täuschungsmanöver <-> man erklärte den 1.Mai (traditionellen Tag d. internationalen Arbeiterbewegung) →“Feiertag der nationalen Arbeit” (in Weimarer Rep. nicht vorhand.) →Gewerkschaften wiegten sich in Hoffnung, es lasse sich der Traum von Einheitsgewerkschaft doch noch verwirklichen →G. beteiligten sich an riesigen Massenveranstaltungen →boten Hitler den Rahmen sich als Arbeiterfreund und Sohn des Volkes darzustellen
-2. Mai folgte aber d. Leys Plan der Zerschlagung d. Gewerkschaften im gesamten Reich wurden Gewerkschaftshäuser durch SA/SS besetzt,
-führende Gewerkschaftler →“Schutzhaft” →Mitglieder und Vermögen wurden der am 10. Mai gegründeten DAF einverleibt
5. Wie konnten die Gewerkschaften so schlagartig gleichgeschaltet werden?
-ein Grund: gab auch durchaus große Zahl von „kooperationswilligen“ kleinen Gewerkschaftsfunkt
-Wichtigster Grund: Gewerkschaftsbewegung durch Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit gelähmt -Unterschätzung des Nationalsozialismus durch Arbeiterbewegung -teilweise Angst vor Übergriffen durch SA = wichtige Rolle
-außerdem einerseits d. Unentschlossenheit und Unfähigkeit der Gewerkschafter zur Entwicklung alternativer Konzepte gegen das neue Regime, und der Glaube daß man durch den Beitritt die „DAF“ vollständig unterwandern könne um sie später zu übernehmen →KPD nannte es Taktik des „ Trojanischen Pferdes“ und auch sozialdemokr. Wiederständler propagierten Übernahme von DAF-Posten →man verkündete stolz bei der Tagung der sozialistischen Internationale im Nov. 33:
„Unsere sämtlichen alten Mitglieder und Funktionäre sind Mitglieder der Arbeitsfront. Sie bilden dort den gewichtigsten Block“
^läßt sich heraushören: folgte oftmals geschlossener Beitritt zur DAF →Zahlen: 1939 90% der arbeitenden Bevölkerung in DAF →über 30 mill.
6. Entwicklung vom „Arbeiter“ zum „Gefolgschaftsmitglied“ - die „DAF“ nach ihrer Gründung
-Arbeiter war nun gezwungenermaßen Mitglied einer Gewerkschaft die keine war ^das öffentlich propagiete Ziel d. DAF →alten Klassenspannungen zwischen Unternehmer und Arbeiter sollten durch „neuen Geist“ aufgehoben werden →so verkündete Ley: „Aus den deutschen Betrieben sind stolze Burgen des Gemeinschaftsgedankens geworden“
→tatsächlich schaffte man jedoch sämtliche Rechte der Arbeiter (Mitspracherecht, Betriebsräte...) und sogar die Tarifhoheit der Sozialpartner ab →die „ Gefolgschaftsmitglieder “ (wie sie jetzt hießen) waren praktisch rechtelos
man versuchte außerdem mit schwülstigen Redensarten wie „Ehrendienst“ oder „Adel der Arbeit“ die Unternehmer und Arbeiter zu gewinnen aber eigenntliches Ziel: für Zwecke des Nationalsozialismus „verfügbar“ zu machen (z.B.:durch ideologische Erziehung)
→dauerte nicht lange da wurde das „Führerprinzip“ in Arbeitswelt übertragen: →1934 „Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit“ →Unternehmer wurde zum „Führer des Betriebes“, Arbeiter war ihm als Gefolgschaft zur „Treue“ verpflichtet
in diesem Gesetz zeigt sich auch daß es Nationalsozis nicht darum ging Lebensverhältnisse zu verbessern sondern Arbeiterbewegung war auch nur Mittel zum Zweck
-z.B. →Stundenlöhne lagen 1939 nur 7% höher als im Krisenjahr 1932, höheres Einkommen wurde nur durch mehr Wochenarbeitsstunden erreicht
-zwar waren in Betrieben vorbildliche soziale Einrichtungen →Sportanlagen, Kindergärten, und Arbeitern wurde Kündigungsschutz und bezahlter Urlaub gewährt ^ABER: rechtliche Stellung war schwächer als in Jahrzehnten zuvor!!!
-erstaunlicherweise läßt sich ,trotz der völligen Einflußlosigkeit der Arbeiter, weder nach der Machtübernahme noch in späteren Jahren eine grundlegende Ablehnung gegen die DAFfeststellen →wichtig hierbei Rolle von „KdF“ (Kraft durch Freude)
- sollte das „schaffende Volk kulturell mobilisieren “ →veranstalteten Konzerte, Theater, baute Erholungsheime, man unterhielt Kreuzfahrtschiffe →war tatsächlich so daß viele Menschen zum ersten mal in ihrem Leben verreisten (immerhin 39 mill. Menschen!!! machten davon gebrauch) →finanziert aus Geldern der gleichgeschalteten Gewerkschaften
-weitere Projekte: „ Volkswagen“ (kostete unter 1000 RM) →KdF wurde schließlich zur „gewaltigsten kulturellen Leistung des Nationalsozialismus“ hochgelobt
^bei näherer Betrachtung: Erholungsheim →Lazarett, Vergnügungsschiff →Truppentransporter , 285 mill. RM der Volkswagensparer →Geländewagen für die Wehrmacht
7. Zusammenfassung:
Arbeiter: -Gleichschaltung verlor der Arbeiter alle demokratischen Rechte die er in der früheren Gewerkschaft genoss
- wurde zum Instrument des nationalistischen Regimes und sollte sofortiger Bestandteil der Volksgemeischaft werden.
- trotz teilweiser sozialer Verbesserungen trat eine Verschlechterungseiner Lage gegenüber den vorherigen Jahrzehnten auf
Gewerkschaft '.-Aufgabe der früheren Gewerkschaft war es die Lebensverhältnisse der arbeitenden Bevölkerung zu verbessern →ABER Hauptaufgabe der DAF lag darin die Voraussetzungen für die deutsche Wehrgemeinschaft zu schaffen/ verbesserte Militärinfrastruktur -DAF sollte Menschen auf den bevorstehenden Krieg ideologisch vorzubereiten
- teilweisen sozialen Verbesserungen dienten dazu um l.Volkfür Nationalsozialismus zu begeistern und 2.um eigentliches Ziel zu verschleiern
Letzte Frage: Inwiefern bildet die DAF ein Vorbild für den nach dem Krieg gegründeten FDGB (DDR)
Arbeitskopie für Schüler
Referat: Vom „Arbeiter“ zum „Gefolgschaftsmitglied“
Die Gleichschaltung der Gewerkschaften im 3. Reich Fallbeispiel: „Deutsche Arbeitsfront“
1. Bemühungen um die Einheitsgewerkschaft vor 1933
-vor 1. Weltkrieg gab es christliche, sozialistische, nationalliberale Arbeitnehmerverbände →immer Bestrebung nach vereinheitlichter Gewerkschaft →scheiterten an Kluft zwischen „gottlosen“ Klassenkampfideologie d. Sozialisten und cristlichem Gemeinschaftsdenken
-nach 1. Weltkrieg(1918):- Gründung der „ZAG“(Zentralarbeitsgemeinschafft der industriellen und gewerblichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschlands) →Auflösung 1924 weil, ineffektive Zusammenarbeit →Austritten der Arbeitgeberseite
-Jahr 1929 (Weltwirtschaftskrise) →aufgrund der miserablen Lage ( NSDAP Aufstieg ) →Versuch: Wiederbelebung „ZAG“ (nicht Eiserne Front) →scheiterte
2. Entwicklung nach der nationalsozialistisfchen Machtergreifung
→Vereinigungsbestrebungen bekamen neuen Auftrieb →aber Zusammenarbeit mit NS-Staat →Ziel der Gewerkschaften: nicht zerschlagen zu werden (da schon zahlreiche Übergriffe auf Seiten d. SA +“NSBO“ gab)
→Zerschlagung am 2. Mai 1933
-Nationalsozialisten griffen auf bewährte Doppelstrategie von „Verführung und Gewalt“ zurück -Robert Ley (späterer Leiter der DAF) bereitete im „Aktionskomitee zum Schutz der deutschen Arbeit“ zentrale Gleichschaltungsaktion vor
→durch geschickt angelegtes Täuschungsmanöver <-> erklärte den 1.Mai (traditionellen Tag d. internationalen Arbeiterbewegung) →“Feiertag der nationalen Arbeit” (in Weimarer Rep. nicht vorhand.) →Gewerkschaften beteiligten sich an riesigen Massenveranstaltungen →boten Hitler den Rahmen sich als Arbeiterfreund und Sohn des Volkes darzustellen -2. Mai folgte aber d. Leys Plan der Zerschlagung d. Gewerkschaften →Mitglieder und Vermögen wurden der am 10. Mai gegründeten DAF einverleibt
3. Wie konnten die Gewerkschaften so schlagartig gleichgeschaltet werden?
-Wichtigster Grund: Gewerkschaftsbewegung durch Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit gelähmt -Unterschätzung des Nationalsozialismus durch Arbeiterbewegung -teilweise Angst vor Übergriffen durch SA = wichtige Rolle
-Glaube daß man durch den Beitritt die „DAF“ vollständig unterwandern könne um sie später zu übernehmen
4. Zusammenfassung:
Arbeiter: -Gleichschaltung verlor der Arbeiter alle demokratischen Rechte die er in der früheren Gewerkschaft genoss
- wurde zum Instrument des nationalistischen Regimes und sollte sofortiger Bestandteil der Volksgemeischaft werden.
- trotz teilweiser sozialer Verbesserungen trat eine Verschlechterungseiner Lage gegenüber den vorherigen Jahrzehnten auf
Gewerkschaft:-Aufgabe der früheren Gewerkschaft war es die Lebensverhältnisse der arbeitenden Bevölkerung zu verbessern →ABER Hauptaufgabe der DAF lag darin die Voraussetzungen für die deutsche Wehrgemeinschaft zu schaffen/verbesserte Militärinfrastruktur -DAF sollte Menschen auf den bevorstehenden Krieg ideologisch vorzubereiten
- teilweisen sozialen Verbesserungen dienten dazu um 1.VolkfürNationalsozialismus zu begeistern und 2.um eigentliches Ziel zu verschleiern
[...]
-
- Arbeit zitieren
- Arystan Petzold (Autor:in), 2000, Vom "Arbeiter" zum "Gefolgsschaftsmitglied" - Die Gleichschaltung der Gewerkschaften im 3. Reich Fallbeispiel: Deutsche Arbeitsfront, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98632
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.