Im Rahmen der Ausbildung zum Psychotherapeuten oder Paar- und Familienberater(in) bedarf es einer intensiven Auseinandersetzung mit der eigenen Person. Der Text beruht auf einem Vortrag in der Fachhochule Fulde in einem Seminar über Kommunikation bei Frau Prof. Lux (1984)
Inhaltsverzeichnis
- Begegnung
- Empathie
- Methoden heilen
- Heimliche Verflechtungen
- Wirbelnde Trickser
- Selbstsuche
- Verhaltenstherapie und Selbstsuche
- Die Verwandlung beginnt
- Das eigene Tempo
- Authentizität
- Die Kraft eines Theaterstückes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Artikel untersucht die Rolle des Therapeuten in der Psychotherapie und wie sich diese im Laufe der Zeit gewandelt hat. Dabei wird besonders auf den Wandel vom methodenzentrierten Ansatz hin zu einer stärker auf Begegnung und Selbstfindung ausgerichteten Therapieform eingegangen.
- Die Bedeutung von Begegnung und Empathie in der therapeutischen Beziehung
- Die Entwicklung von Therapiemethoden und ihre Grenzen
- Die Rolle der Selbstsuche und Selbsterfahrung in der Psychotherapie
- Der Wandel von Therapeut als "Experte" hin zu einem Begleiter auf dem Weg der Selbstfindung
- Die Bedeutung von Authentizität und Selbstreflexion für den Therapeuten
Zusammenfassung der Kapitel
- Begegnung: Der Artikel beginnt mit der Definition von Begegnung im Kontext der Psychotherapie, die als zentrales Ziel des Psychodramas angesehen wird. Er betont die Bedeutung von gegenseitigem Einfühlen und dem Austausch von Lebenserfahrungen.
- Empathie: In diesem Kapitel wird die Fähigkeit zur Empathie als Grundlage für menschliche Beziehungen und insbesondere für enge Beziehungen, wie in der Paarberatung, hervorgehoben.
- Methoden heilen: Der Autor beleuchtet die traditionelle methodenzentrierte Sichtweise in der Verhaltenstherapie, die den Fokus auf Problemlösungen durch die Anwendung von Methoden setzt. Gleichzeitig wird kritisiert, dass diese Sichtweise die Bedeutung der Selbstreflexion und des persönlichen Wachstums vernachlässigen kann.
- Heimliche Verflechtungen: Hier geht es um das Therapeut-Klient-Verhältnis in der Verhaltenstherapie und die Frage, ob eine "heimliche" Machthierarchie zwischen beiden bestehen kann. Es wird argumentiert, dass der Therapeut auch in seiner Rolle als Modell wirkt und die reflektierte Beziehungsgestaltung eine wichtige Rolle spielt.
- Wirbelnde Trickser: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Kommunikationstherapie, die mit therapeutischen Doppelbindungen arbeitet, um Denkmuster und Verhaltensweisen zu verändern. Es wird jedoch kritisiert, dass dieser Ansatz die Reflexion des persönlichen Lebenssinns vernachlässigen kann.
- Selbstsuche: Der Autor stellt die Frage, ob die methodenzentrierte Vorgehensweise der frühen Verhaltenstherapie ausreichend ist, wenn Klienten nach Selbsterfahrung und innerer Wandlung suchen.
- Verhaltenstherapie und Selbstsuche: Hier werden die Grenzen der klassischen verhaltenstherapeutischen Methoden im Kontext der Selbstsuche des Klienten hinterfragt. Es wird diskutiert, ob diese Methoden wirklich heilen oder nur heilende Kräfte vermitteln.
- Die Verwandlung beginnt: Der Autor beschreibt seine eigene Transformation als Therapeut, die durch die Begegnung mit einer Klientin initiiert wurde. Er erkannte die Grenzen des methodenzentrierten Ansatzes und die Notwendigkeit einer authentischere und empathischere Herangehensweise.
- Das eigene Tempo: In diesem Kapitel wird die Wichtigkeit des individuellen Entwicklungstempos des Klienten hervorgehoben. Es wird kritisiert, dass eine starre Anwendung von Therapiemethoden dem Klienten nicht gerecht werden kann.
- Authentizität: Anhand eines Beispiels aus der Sufi-Tradition verdeutlicht der Autor die Bedeutung von Authentizität und Selbstreflexion für den Therapeuten.
- Die Kraft eines Theaterstückes: Der Artikel endet mit einem Vergleich der therapeutischen Beziehung mit der Kraft eines Theaterstückes, in dem Regisseur und Schauspieler durch gegenseitigen Kampf und Selbstaufgabe neue Bereiche erreichen und sich verändern können.
Schlüsselwörter
Begegnung, Empathie, Verhaltenstherapie, Selbstsuche, Selbsterfahrung, Authentizität, Therapeut-Klient-Verhältnis, methodenzentrierter Ansatz, Selbstreflexion, Transformation, Beziehungsgestaltung.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Psych. Andreas Schulz (Autor:in), 1984, Begegnung in der Therapie: Selbsterfahrung für Therapeut und Klient, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98795