Bewertung von Umlaufvermögen nach US-GAAP


Seminararbeit, 2002

29 Seiten


Leseprobe


Inhalt

Abkürzungsverzeichnis

Verzeichnis der Abbildungen

1 Zunehmende Bedeutung internationaler Rechnungslegungsvorschriften

2 Börsenzulassung und Rechnungslegung in den USA
2.1 Die amerikanische Bilanzierungswelt
2.2 Offenlegung und Prüfung
2.3 Normensetzende Institutionen
2.4 Wesentliche Rechnungslegungsunterschiede
2.5 Der Gang an die Wallstreet

3 Bewertungskonzepte

4 Ansatz und Bewertung einzelner Bilanzpositionen des Current assets
4.1 Cash and cash equivalents
4.2 Marketable securities
4.3 Accounts receivable
4.4 Inventories
4.5 Deferred income tax asset
4.6 Prepaid expenses
4.7 Other current assets

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Verzeichnis der Abbildungen

Abb.1 Hierarchie der US-GAAP („House of GAAP")

Abb.2 Bewertung von available-for-sale securities nach US-GAAP

Abb.3 Bewertung von available-for-sale nach US-GAAP

Abb. 4 Bewertung von lower of cost or market nach US-GAAP

Abb. 5: Berechnung der anteiligen Gewinnrealisierung zum Bilanzstichtag bei langfristiger Fertigung nach US-GAAP unter Anwendung der „accumulated cost method"

Abb.6 Umfang der Herstellungskosten nach HGB, US-GAAP und IAS

Abb. 7: Ermittlung der Anschaffungskosten nach HGB und US-GAAP

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Zunehmende Bedeutung internationaler Rechnungslegungsvorschriften

Das Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee e. V. (DRSC) legt in seinem ersten Standard DRS l fest, dass gemäß § 292a HGB Unternehmen von der Aufstel­lung eines HGB-Konzernabschlusses befreit sind, wenn diese Abschlüsse nach inter­nationalen Rechnungslegungsstandards aufgestellt werden. Zu diesen Standards zählen nur die US-amerikanischen Rechnungslegungs- vorschriften (United States Generally Accepted Accounting Principles = US-GAAP) und die International Accounting Standards (IAS).[1]

US-GAAP = nationaler Rechnungslegungsstandard mit Weltgeltung[2]

Ein internationaler Rechnungslegungsstandard beinhaltet alle rechtlichen und sonstigen Regelungen für die Erstellung und Veröffentlichung eines Jahresabschlus­ses, der in seinen Auswirkungen über eine rein nationalstaatliche Grenze hinausgeht und Vorschriften für die Unternehmen auf internationaler Ebene beinhaltet.

2 Börsenzulassung und Rechnungslegung in den USA

2.1 Die amerikanische Bilanzierungswelt

Stark vereinfachend lassen sich zwei Bilanzierungswelten unterscheiden, die sich durch unterschiedliche Rechtstraditionen, finanzwirtschaftliche und steuerrechtliche Rahmenbedingungen sowie Unternehmensphilosophien unterscheiden: Neben der kontinentaleuropäischen Bilanzierungswelt mit Deutschland als maßgeblichem Ver­treter steht die anglo-amerikanische Bilanzierungswelt, in der die US-GAAP eine herausragende Rolle spielen.[3]

In den USA hat die Finanzierung über den Kapitalmarkt große Bedeutung, ein Um­stand, der sich u. a. in hohen Eigenkapitalquoten amerikanischer Unternehmungen nie­derschlägt. Die US-GAAP sind daher stärker auf den Investor und weniger auf den Gläubiger zugeschnitten. Der US-Abschluss hat in erster Linie die Aufgabe, (aktuellen und potentiellen) Investoren entscheidungsrelevante Informationen zur Verfügung zu stellen („decision usefulness") und diese so zu präsentieren, dass ein möglichst siche­rer Einblick in die finanzwirtschaftliche Unternehmenslage möglich ist („fair presenta-tiorf). Andere Rechnungslegungszwecke (z. B. Gläubigerschutz) treten dementspre­chend zurück.

Die anglo-amerikanische Rechtstradition des common law gibt lediglich einen Rahmen vor, innerhalb dessen sich Einzelfallrecht (case law) entwickeln kann. Die amerika­nischen Bilanzierungsvorschriften sind nur in geringem Maße gesetzlich kodifiziert, der weitaus größte Teil wurde im Wechselspiel zwischen wirtschaftsprüfenden Berufsver­bänden (AICPA), privaten Fachorganisationen (FASB), den Bilanzerstellern sowie der Börsenaufsichtskommission (SEC) entwickelt.

Handelsbilanz und Steuerbilanz sind in den USA in weitaus geringerem Maße mitein­ander verknüpft als nach deutschem Recht: Der Grundsatz der Maßgeblichkeit (bzw. umgekehrte Maßgeblichkeit) ist dort praktisch unbekannt, die Bedeutung der Bilanzie­rung latenter Steuern entsprechend groß.

2.2 Offenlegung und Prüfung

Eine gesetzliche Pflicht zur Offenlegung und Prüfung von Jahresabschlüssen besteht nach amerikanischem Recht nicht. Die SEC verlangt allerdings die Prüfung und Publizi­tät jener Unternehmungen, die Wertpapiere an der Börse emittieren. Die US-GAAP sind daher für US-Publikumsgesellschaften verbindlich, obwohl diesen Regelungen Gesetzeskraft fehlt. Da die amerikanischen Wirtschaftsprüfer ihrerseits verpflichtet sind, auch bei freiwilligen Prüfungen die Einhaltung der Accounting Principles zu prü­fen, können die US-GAAP als die allgemeinverbindlichen Rechnungslegungs- vorschrif­ten der USA bezeichnet werden.

2.3 Normensetzende Institutionen

Die Regeln der US-GAAP sind über viele Jahr­zehnte gereift und äußerst vielschichtig.

Die Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) wurde 1934 im Gefol­ge der Weltwirtschaftskrise gegründet. Neben ihrer Funktion als Überwachungs- und Registrierungsbehörde für den nationalen Wertpapierhandel greift sie über Verord­nungen auch in den Bereich der Rechnungslegung ein. Bedeutsam sind die Regulations S-X und S-K, die den Rahmen der Bilanzierung abstecken (Jahresabschlussform, -inhalt und -prüfung) sowie die ergänzenden Verlautbarungen Accounting Series Re­leases (ASR). Die Ausarbeitung detaillierter Normen überlässt die SEC allerdings i. d. R. der berufsständischen Organisation FASB.

Das 1973 gegründete FASB (Financial Accounting Standards Board) setzt sich aus Vertretern der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Wirtschaftsprüfer zusammen und hat bislang weit über 139 Statements of Financial Accounting Standards (FAS) erlas­sen (Stand: September 2000), die um zahlreiche Interpretations und Technical Bulle­tins ergänzt wurden. Weiterhin Gültigkeit besitzen die vor Gründung des FASB erlas­senen APB-Opinions.

Die ARB, die APB-Opinions und die SFAS bilden zusammen die rechtliche Grundlage der „US-GAAP" auf Basis des Securities and Exchange Act. Entgegen dem Wortlaut sind die US-GAAP nicht nur „allgemein anerkannt", sie stehen vielmehr in Gesetzesrang. Neben den eigentlichen Standards (ARB, APB-Opinions, SFAS) sind die vom FASB und der Berufsvertretung (AICPA) veröffentlichten Erläuterungen und Interpretationen verbindlich anzuwenden. Zusammen bilden sie ein geschlossenes Rechnungslegungssystem („House of GAAP"). Neben den eigentlichen Standards (first-level) spielen insbesondere die SOP (AICPA Statements on Positions) und die EITF (Emerging Issues Task

Force Consensus) eine wichtige Rolle für die Praxis.[4]

Der überwiegende Teil der heutigen US-GAAP ergibt sich aus Verlautbarungen des unabhängigen FASB; ein kleinerer Teil ergibt sich aus den Verlautbarungen der Berufsvertretung AICPA.[5]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1 Hierarchie der US-GAAP („House of GAAP")[6]

[...]


[1] Vgl. KRESSE/LENZ, Internationale Rechnungslegung, S. 93

[2] Vgl. KRESSE/LENZ, Internationale Rechnungslegung, S. 95

[3] Vgl. FÖRSCHLE/HOLLAND/KRONER, Internationale Rechnungslegung: US-GAAP, HGB und IAS, S. 4-6

[4] Vgl. GRÜNEBERGER/ GRÜNEBERGER IAS und US-GAAP 2002/2003, S. 2

[5] Vgl. GRÜNEBERGER/ GRÜNEBERGER IAS und US-GAAP 2002/2003, S. 2

[6] Vgl. GRÜNEBERGER/ GRÜNEBERGER IAS und US-GAAP 2002/2003, S. 3

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Bewertung von Umlaufvermögen nach US-GAAP
Hochschule
Fachhochschule Brandenburg  (FB Wirtschaftswissenschaften)
Autor
Jahr
2002
Seiten
29
Katalognummer
V9882
ISBN (eBook)
9783638164764
Dateigröße
616 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Mit Power Point Präsentation. 199 KB
Schlagworte
Bewertung, Umlaufvermögen, US-GAAP
Arbeit zitieren
Stanislav Vichniakov (Autor:in), 2002, Bewertung von Umlaufvermögen nach US-GAAP, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9882

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