Arved Fuchs‘ Shackleton 2000 - Schriftliche Fassung eines Beitrags für die Volksstimme, Sachsen-Anhalt Andreas Eggert Weidengang 2, 39576 Stendal karnataka@t-online.de Oktober, 2000 Die Reise der James Caird durch die stürmische und rauhe See des südlichsten Ozeans der Erde, war eine der spektakulärsten und eindrucksvollsten Unternehmung in der Geschichte der Polarforschung. So fanden sich am Freitag zahlreich Interessierte ein, um in den Bann der Abenteuer und Erfahrungen Arved Fuchs gezogen zu werden.
Schon 1989 hatte Arved Fuchs die Idee jene Reise der James Caird zu rekonstruieren. Das eigentliche Vorhaben der Endurance Expedition Shackleton’s - die Überquerung des Antarktischen Kontinents vollbrachte Arved Fuchs zusammen mit Reinhold Messner in 92 Tagen. Die jahrelangen Erfahrungen mit dem Expeditionsschiff, Dagmar Aen, und die Überquerung der Antarktis sollten dienen für die Annäherung der Höllenfahrt auf hoher See. So wurde im Januar 2000 die James Caird II, zusammen mit Arved Fuchs und drei erfahrenen Seeleuten bzw. Bergsteigern, im Packeis der Weddel Sea zu Wasser gelassen.
Aber zunächst ein geschichtlicher Abriß: Im Jahre 1914 war Sir Ernest Shackleton, zusammen mit 27 Seeleuten, auf höchst delikater Expedition - Ziel war die Überquerung der Antarktis von Ozean zu Ozean via Südpol. Wie wir aus der Geschichte längst wissen, waren die Engländer bei keinem Pol erfolgreich, so scheiterte auch diese Expedition. Aber immerhin entdeckte er den magnetischen Südpol. Ende Januar 1915 endete die Fahrt der Endurance im Packeis - die rettende Küste war nur 80 Meilen entfernt. Die Mannschaft, nun bald 10 Monate im Packeis gefangen, mußte schließlich das Schiff entgültig verlassen und nur wenige Tage später sank die stolze Endurance. In einer der meist verlassensten und ungemütlichsten Region unserer Erde drifteten die Männer für viele Monate mit dem Packeis nach Norden, bis sie schließlich im April 1916 die drei verbliebenen Rettungsboote zu Wasser lassen konnten. Nur wenige Tage später erreichten sie die unbewohnte Insel Elephant Island. Shackleton entschied, dass die stark angeschlagene Crew und die Rettungsboote auf der Insel zu verbleiben haben. Zusammen mit den fünf gesündesten Männern und dem bestem Boot, der James Caird, entschloß er alles auf eine Karte zu setzen und das 700 Meilen entfernte Süd Georgien zu erreichen. Ohne jegliche Ausrüstung, Karten und an einem Punkt physischer und psychischer Erschöpfung, erreichten sie schließlich das schier Unmögliche, die unbewohnte Seite Süd Georgiens, die King Haakon Bay. Das kontinuierlich schlechte Wetter und die schlechte Verfassung der Crew ließ ein Segeln entlang der Küste nicht zu, so daß Shackleton mit zwei anderen gezwungen war das unbekannte Gebirge und zahlreichen Gletscher zu durchqueren. Erschöpft erreichten sie schließlich die Walstation Stromness von wo aus die Rettung der verbliebenen Crew in der Haakon Bay und erst Monate später der auf Elephant Island zurückgelassenen Männer organisiert wurde.
Zurück in England, wurde Shackleton heroisch gefeiert und bekam den Adelstitel verliehen. Aber er fühlte sich nicht mehr zu hause, wie ein fremder aus dem vergangenen Jahrhundert. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges hatte er nur noch ein Ziel im Kopf - zurück nach Süd Georgien, wo er 1922 auch verstarb.
Häufig gestellte Fragen zu Arved Fuchs‘ Shackleton 2000
Worum geht es in dem Artikel?
Der Artikel beschreibt Arved Fuchs' Rekonstruktion der berühmten Reise von Sir Ernest Shackleton mit der James Caird im Jahr 2000. Er vergleicht Fuchs' Expedition mit Shackletons ursprünglicher Reise und hebt die Herausforderungen beider Unternehmungen hervor.
Wer war Sir Ernest Shackleton?
Sir Ernest Shackleton war ein britischer Polarforscher, der 1914 eine Expedition zur Durchquerung der Antarktis unternahm. Diese Expedition scheiterte, aber Shackletons Führung und die Rettung seiner Mannschaft gelten als eine der größten Heldentaten der Polarforschung.
Was war die James Caird?
Die James Caird war ein Rettungsboot, mit dem Shackleton und fünf weitere Männer eine gefährliche 700-Meilen-Reise von Elephant Island nach Südgeorgien unternahmen, um Hilfe für ihre gestrandete Mannschaft zu holen.
Was war Arved Fuchs' Ziel?
Arved Fuchs wollte die Reise der James Caird im Jahr 2000 mit einem originalgetreuen Nachbau, der James Caird II, rekonstruieren. Er wollte die Herausforderungen verstehen, denen Shackleton gegenüberstand, und gleichzeitig moderne Ausrüstung nutzen, um die Sicherheit seiner eigenen Crew zu gewährleisten.
Wer waren die Mitglieder von Arved Fuchs' Expedition?
Arved Fuchs wurde von Sigrídur Ragna Sverrisdóttir aus Island, Henryk Wolski aus Polen und Martin Friederichs aus Kiel begleitet.
Welche Herausforderungen wurden bei der Rekonstruktion deutlich?
Trotz moderner Ausrüstung stieß die Expedition auf erhebliche Herausforderungen, insbesondere die stürmische See des Südpolarmeeres und die ständige Nässe. Der Artikel betont die Schwierigkeit der Navigation ohne moderne GPS-Technologie, was Shackletons Leistung noch bemerkenswerter macht.
Was war das Ergebnis von Arved Fuchs' Expedition?
Nach 36 Tagen gelang es Arved Fuchs und seiner Crew, die Reise der James Caird erfolgreich zu wiederholen und die Überquerung Südgeorgiens durchzuführen.
Was geschah mit Shackleton nach seiner Rettung?
Shackleton wurde in England als Held gefeiert, fühlte sich aber nicht mehr zu Hause. Er kehrte nach Südgeorgien zurück und starb dort 1922.
- Arbeit zitieren
- Andreas Eggert (Autor:in), 2000, Arved Fuchs' Shackleton 2000, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98876