Magmatische Gesteine
Gesteine aus magmatischen Prozessen nennt man Magmatite. Man unterscheidet Plutonite, auch Tiefengesteine oder Intrusiva genannt, wenn sie plutonisch, also innerhalb der Erdkruste, erstarren, und Vulkanite, auch Ergussgesteine oder Extrusiva genannt. Letztere stammen aus vulkanischen Prozessen.
Plutonite
Beispiele: Granit, Syenit, Diorit, Gabbro, Peridotit
Plutonite sind aus Plutonen in Spalten hochgestiegene Gesteinsschmelzen. Diese sind in den Gängen erstarrt.
Die Kristallisationsfolge ist durch die Schmelzpunkte der Mineralien bestimmt. Dies nennt man auch fraktionierte Kristallisation.Bei der Abkühlung des Magmas bilden sich zuerst die am schwersten löslichen Erze und andere Minerale, Akzessorien genannt, heraus.
Dann entstehen die eigentlich gesteinsbildenden Silikatminerale (Silikate sind eine siliziumhaltige, äusserst artenreiche Mineraliengruppe. Diese Minerale sind gesteinsbildend.) .
Die dunklen Gemengteile des Magmas, Mafite genannt, bilden sich gleichzeitig mit den Feldspaten. Dies sind die hellen Gemengteile.
Die Mafite kristallisieren in der Gesteinsreihenfolge ( z.B. ) Olivin, Pyroxen, Amphibol und Biotit, wobei sich die SiO2 ( = Sand ) - ärmeren Gemengteile ( Olivin, Pyroxen ) früher bilden als die kieselsäurereichen Amphibole und Biotite, die erst bei einer Anreicherung von SiO2 kristallisieren.
Bei den Feldspaten kristallisiert auch zuerst der SiO2 -ärmere Ca-Plagioklas, mit zunehmendem Natriumgehalt Plagioklase, dann Albit und zuletzt Kali- Feldspat.
Wenn genug SiO2 in der Restschmelze angereichert ist, bildet sich Quarz.
Durch diese Reihenfolge können sich die später kristallisierten Minerale nicht mehr idiomorph ( eigengestaltig ) ausbilden. Sie bilden sich entweder hypidiomorph ( fast eigengestaltig ) oder xenomorph (fremdgestaltig). Die zuerst kristallisierten Minerale ( z.B. Olivin ) nehmen also eine "ihnen beliebige" Form an, sie sind idiomorph.
(Quelle: Internet; http://www-users.rwth- aachen.de/Ralph.Delzepich/magmatite.htm)
Zeichnung Seite 3 aus Internet hierhin!
Durch die langsame Erkaltung in den Gängen haben Plutonite im Allgemeinen eine kristalline Struktur, d.h. dass man sie gut mit bloßem Auge unterscheiden kann.
Verwitterungseigenschaften der verschiedenen Minerale:
Beim Austritt an die Erdoberfläche beginnen alle Steine zu verwittern.
Die Verwitterungsanfälligkeit der wichtigsten Minerale in der Reihenfolge von „weich“ zu „hart“ : Olivin, Augit, Hornblende, Epidot, Apatit, Biotit, Orthoklas, Muskowit und Quarz.
Muskowit und Zweiglimmergranite bieten Verwitterung besonders hohen Widerstand.
Vulkanite
Beispiele: ältere Ergussgesteine: Quarzporphyr, Quarzpor- phyrit, Porphyr und Diabas
jüngere Ergussgesteine: Liparit, Dazit, Andesit und Basalt
Alle Gesteine haben die gleiche mineralische Zusammensetzung wie die Tiefengesteine. Charakteristisch für die Vulkanite ist eine porphyrartige ( = glasartige ) Struktur. Diese entsteht durch die schnelle Abkühlung an der Erdoberfläche oder in Erdoberflächennähe.
( Quelle: Geomorphologie in Stichworten )
Der „Prototyp“ des Vulkanits ist der Basalt. Manchmal kann man in Basalten in der feinkörnigen Grundmasse (Matrix) einzelne, gut ausgebildete Mineralkörner, z.B. Olivin, finden. Diese Minerale sind schon bei der Temperaturverminderung während des Schmelzaufstiegs auskristallisiert.
Ganggesteine
Beispiel: Pegmatit, Aplit, Lamprophyr
Ganggesteine nehmen eine Zwischenstellung zwischen Plutoniten und Vulkaniten ein. Ihre Struktur ist weder kristallin, wie bei den Plutoniten, noch porphyrisch, wie bei den Vulkaniten. Es handelt sich dabei um Gesteinsschmelzen, die auf ihrem Weg an die Erdoberfläche in Gesteinsfugen und -spalten kristallisiert sind.
Auswertung
Aus diesem Diagramm wird ersichtlich, aus welchen Mineralen die verschieden Magamtite bestehen. So bestehen zum Beispiel die jüngeren Vulkanite Obsidian und Liparit hauptsächlich aus Quarz, Orthoklas, Plagioklas und Biotit. Ihre Nebengemengteile sind Amphibol und Pyroxen. Der ältere Vulkanit Quarzporphyr besteht demnach hauptsächlich aus Quarz, Orthoklas, Plagioklas und Biotit. Auch seine Nebengemengteile sind Amphibol und Pyroxen. Es fällt auf, dass er sich also aus genau den gleichen Mineralen zusammensetzt wie Obsidian und Liparit.
Bei den Ganggesteinen sind die spezifisch leichtesten Aplit und Pegmatit, die sich wie folgt zusammensetzen: Quarz, Orthoklas und Biotit. Sie haben keine Nebengemengteile.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Magmatite?
Magmatite sind Gesteine, die aus magmatischen Prozessen entstehen.
Was ist der Unterschied zwischen Plutoniten und Vulkaniten?
Plutonite (Tiefengesteine oder Intrusiva) entstehen, wenn Magma innerhalb der Erdkruste erstarrt. Vulkanite (Ergussgesteine oder Extrusiva) entstehen aus vulkanischen Prozessen an der Erdoberfläche.
Nennen Sie Beispiele für Plutonite.
Granit, Syenit, Diorit, Gabbro, Peridotit.
Wie funktioniert die fraktionierte Kristallisation?
Die Kristallisationsfolge wird durch die Schmelzpunkte der Mineralien bestimmt. Bei der Abkühlung des Magmas bilden sich zuerst die am schwersten löslichen Erze und andere Minerale (Akzessorien) heraus, gefolgt von den gesteinsbildenden Silikatmineralen.
Was sind Mafite?
Mafite sind die dunklen Gemengteile des Magmas, die sich gleichzeitig mit den hellen Gemengteilen (Feldspaten) bilden.
In welcher Reihenfolge kristallisieren die Mafite?
Olivin, Pyroxen, Amphibol und Biotit, wobei sich die SiO2-ärmeren Gemengteile (Olivin, Pyroxen) früher bilden als die kieselsäurereichen Amphibole und Biotite.
Wie verhält es sich mit der Kristallisation der Feldspate?
Zuerst kristallisiert der SiO2-ärmere Ca-Plagioklas, dann mit zunehmendem Natriumgehalt Plagioklase, dann Albit und zuletzt Kali-Feldspat.
Was passiert, wenn genug SiO2 in der Restschmelze angereichert ist?
Dann bildet sich Quarz.
Was bedeutet idiomorph, hypidiomorph und xenomorph?
Idiomorph bedeutet eigengestaltig, hypidiomorph fast eigengestaltig und xenomorph fremdgestaltig. Diese Begriffe beschreiben die Form, in der Minerale auskristallisieren, abhängig davon, wann sie sich in der Kristallisationsfolge bilden.
Was ist charakteristisch für die Struktur von Plutoniten?
Plutonite haben im Allgemeinen eine kristalline Struktur, da sie langsam in den Gängen erkalten. Die einzelnen Minerale lassen sich gut mit bloßem Auge unterscheiden.
Wie verwittern Minerale?
Beim Austritt an die Erdoberfläche beginnen alle Steine zu verwittern. Die Verwitterungsanfälligkeit variiert je nach Mineral.
Nennen Sie die Verwitterungsanfälligkeit der wichtigsten Minerale in der Reihenfolge von „weich“ zu „hart“.
Olivin, Augit, Hornblende, Epidot, Apatit, Biotit, Orthoklas, Muskowit und Quarz.
Nennen Sie Beispiele für Vulkanite.
Ältere Ergussgesteine: Quarzporphyr, Quarzpor- phyrit, Porphyr und Diabas. Jüngere Ergussgesteine: Liparit, Dazit, Andesit und Basalt.
Was ist charakteristisch für die Struktur von Vulkaniten?
Vulkanite haben eine porphyrartige (glasartige) Struktur, die durch die schnelle Abkühlung an der Erdoberfläche oder in Erdoberflächennähe entsteht.
Was ist ein Ganggestein und wie unterscheidet es sich von Plutoniten und Vulkaniten?
Ganggesteine nehmen eine Zwischenstellung ein. Ihre Struktur ist weder kristallin (wie bei Plutoniten) noch porphyrisch (wie bei Vulkaniten). Es handelt sich dabei um Gesteinsschmelzen, die auf ihrem Weg an die Erdoberfläche in Gesteinsfugen und -spalten kristallisiert sind.
Nennen Sie Beispiele für Ganggesteine.
Pegmatit, Aplit, Lamprophyr.
Aus welchen Mineralen bestehen die jüngeren Vulkanite Obsidian und Liparit hauptsächlich?
Hauptsächlich aus Quarz, Orthoklas, Plagioklas und Biotit. Ihre Nebengemengteile sind Amphibol und Pyroxen.
Aus welchen Mineralen bestehen die Ganggesteine Aplit und Pegmatit?
Quarz, Orthoklas und Biotit. Sie haben keine Nebengemengteile.
Aus welchen Mineralen besteht der Plutonit Granit hauptsächlich?
Quarz, Orthoklas, Plagioklas und Biotit. Seine Nebengemengteile sind Amphibol und Pyroxen.
- Arbeit zitieren
- D. Krüll (Autor:in), 2000, Magmatische Gesteine, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98899