Leseprobe
Bau und Funktion des Bewegungsapparats
1. Passiver Teil
1.1 Knochensystem
Zahl der Knochen beim Erwachsenen: mehr als 200
1.1.1 Formen der Knochen
a) Röhrenknochen: lang oder kurz, bilden vorwiegend obere und untere Exkremitäten; bestehen aus Schaft (Diaphyse) und 2 Knorpeligen Endstücken (Epiphysen), typische Stützknochen
b) Platte und breite Knochen: z.B. Schulterblatt, größter Teil des Schädelknochens, schließen große Hohlräume ab, schützen Organe und sind Ansatzflächen für kräftige Muskeln (Becken, quadrizeps femoris)
c) Kurze Knochen: Hand- und Fußwurzelknochen
d) Unregelmäßig gestaltete Knochen: dort wo drei Hauptaufgaben des Skeletts zusammentreffen: Stütz-, Schutz- und Bewegungsleistungen; z.B. Gesichtsknochen oder Wirbel
1.1.2 Chemischer Aufbau der Knochen
27% organische Substanz (Knochenknorpel) _ Elastizität
52% anorganische Substanz (Knochenerde) _ Härte (Ca-, Mg-, Phosphatsalze) 21% Wasser
Im Alter reduziert sich organische Substanz _ längerer Heilungsprozess
1.1.3 Aufbau eines Röhrenknochens
Knochenhaut, Knochenrinde, Spongiosa-Substanz, hyaliner Knorpel, welcher die freien Gelenkflächen überzieht, Knochenmark
a) Knochenhaut (Periost): reich an Blut und Lymphgefäßen, sowie an Nervenfasern, äußere faserige und innere Schicht, in der inneren vor allem knochenbildende Zellen (werden bei Knochenbrüchen tätig); Nervenfasern bedingen Schmerzhaftigkeit des Periosts nach Stößen, Schlag oder Überlastungen; zarte Blutgefäße führen durch die sog. Volkmannschen Kammern in das innere des Knochens. Periost bildet Schutz, dient der Ernährung des Knochens und seiner Wiederherstellung
b) Knochenrinde (Kortikalis): Dicke richtet sich nach Beanspruchung: ineinander geschobene Röhren, einzelne Fibrillen der Lamellen sind spiralig angeordnet; benachbarte Lamellen mit umgedrehter Schraubenrichtung _ hohe Biege- und Druckfestigkeit _ Federung bei Gewalteinwirkung
c) Spongiosa-Substanz: Innerhalb der Rinde, bei langen Knochen besonders an den Enden, befindet sich ein schwammiges Gewebe aus Knochenbälkchen (Spongiosa); im Mittelstück ist ein Hohlraum _ Stütz- und Hebelfunktion;
Elastizität entspricht Eichenholz
Zugfestigkeit entspricht Kupfer
Druckfestigkeit größer als bei Sandstein
Knochenbälkchen verlaufen in ganz best. Zügen entsprechend den Zug-, Druck-, Dreh- und Schubkräften des Knochens.
Aufbau setzt sich im Angrenzenden Knochen fort. Anordnung der Knochenbälkchen richtet sich nach Art und Intensität der Belastung.
d) Knochenmark:
Rotes Knochenmark: in den Hohlräumen zwischen den Knochenbälkchen hat Aufgabe der Bildung von roten Blutkörperchen;
Gelbes Knochenmark: besteht aus Fettgewebe und füllt die Markhöhle der Röhrenknochen aus; kann sich bei Blutverlusten in Rotes verwandeln.
Gelantinöses Knochenmark: bei alten Menschen anstatt des Gelben _ längerer Heilungsprozess
e) Hyaliner Knorpel: Stärke bis zu 6mm, besitzt besonders hohe Druck- und
Scherfestigkeit und Elastizität; gleicht Inkongruenz zwischen Gelenkfächen aus und ermöglicht reibungsloses Gleiten.
1.2 Knochen als Gelenkbildner
Knochen sind entweder fest oder beweglich miteinander verbunden. Feste Verbindungen: Haften (Synarthrosen)
- Bandhaft (Syndesmosis): z.B. Verbindung von Schien- und Wadenbein
- Knorpelhaft (Synchondrosis): z.B. Schambeinfuge
- Knochenhaft (Synthosis): z.B. Knöcherne Verbindung beim Kreuzbein Bewegliche Verbindungen: Gelenke (Diarthrosen)
Gelenkflächen sind mit hyalinem Knorpel überzogen _ Herabsetzten der Reibung
Gelenksflächen sind konvex (Gelenkkopf) oder konkav (Gelenkpfanne); Inkongruenz mancher Gelenkflächen wird durch Diski (platte Zwischenscheiben) oder Meniski (Halbringe) ausgeglichen. Gelenkkapsel bildet bindegewebliche Hülle für das Gelenk und schließt es Luftdicht ab;
Innere Schicht ist glatt und sondert Gelenkschmiere (Synovia) ab, äußere Schicht besteht aus kollagenen Bindegewebsfasern. Gelenkhöhle eigentlich nicht vorhanden da Unterdruck und Muskeln Gelenkflächen zusammenziehen.
1.2.1 Einteilung der Gelenke
a) Einachsige Gelenke:
- Schaniergelenke: Finger
- Zapfengelenk: zwischen erstem und zweitem Halswirbel
b) Zweiachsige Gelenke:
- Daumengrundgelenk
c) Dreiachsige Gelenke:
- Kugelgelenke
- Eigelenke: Schultergelenk
1.2.2 Vorrichtungen zur Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit
- Knochenhemmung: z.B. Ellenbogen
- Bandhemmung: z.B. Knie
- Muskelhemmung: z.B. Unterarmmuskeln
1.2.3 Allgemeiner Überblick über den Aufbau des menschl. Skeletts
- Kopf
- Schultergürtel
- obere Exkremitäten
- Wirbelsäule
- Beckengürtel
- untere Exkremitäten
1.2.4 Bewegungsmöglichkeiten bei Gelenken
- Abduktion (wegführen)
- Adduktion (heranführen)
- Anteversion (nach vorne)
- Retroversion (nach hinten)
- Extension (strecken)
- Flexion (beugen)
- Pronation (einwärts drehen)
- Supination (auswärts drehen)
- Arbeit zitieren
- Kati Weikl (Autor:in), 2000, Das menschliche Skelett. Knochenaufbau und Gelenke, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98928
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Kommentare
Knochen.
Danke...ich schreibe eine Arbet und konnte mit den knochen nix anfangen ;)