Kriegers Ahnung aus Franz Schubert: Schwanengesang


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

4 Seiten


Leseprobe


Franz Peter Schubert Schwanengesang, Lied Nr.: 2 Kriegers Ahnung

Biographie des Komponisten:

- geboren 1797 bei Wien
- 12 Kind seiner Eltern, Vater Lehrer
- 1808 Aufnahme in den Wiener Stadtkonvikt
- 1810 erste bekannte Komposition
- Kompositionsunterricht bei seinem Vater, später bei W. Holzer, W Ruzicka und ab 1812 bei Antonio Salieri (auch Lehrer Beethovens, Liszts und anderer)
- erstes bekanntes Lied „Erlkönig“ nach einem Gedicht von J.W. von Goethe
- 1824 Liederzyklus: „Die schöne Müllerin; 1827 „Die Winterreise“ beide nach W. Müller
- 1828 „Schwanengesang“ nach Texten von L. Rellstab und H. Heine; Zusammenfassung von seinen letzten Liedkompositionen
- 1828 Tod an Typhus
- hinterließ trotz frühem Tod weit über 1000 Lieder, gilt als erster wichtigster Komponist dieser Gattung

Kriegers Ahnung

In tiefer Ruh liegt um mich her der Waffenbrüder Kreis; mir ist das Herz so bang , so schwer, von Sehnsucht mir so heiß.

Wie hab ich oft so süß geruht an ihrem Busen warm! Wie freundlich schien des Herdes Glut, lag sie in meinem Arm.

Hier, wo der Flammen düstrer Schein ach! nur auf Waffen spielt, hier fühlt die Brust sich ganz allein, der Wehmut Träne quillt.

Herz, daß der Trost dich nicht verläßt, es ruft noch manche Schlacht. Bald ruh ich wohl und schlafe fest,

Herzliebste - gute Nacht.

Der Vorgabe des Gedichtes folgend, hat Schuberts Lied 4 Teile. In jedem Teil steigert der Komponist das Tempo und fällt erst in den letzten 11 Takten in Tempo und Tonart (c- Moll) des Anfanges zurück. Die Teile seien hier als A, B, C und D bezeichnet.

Teil A umfaßt 28 Takte in der Grundtonart c- Moll. Als Tempoangabe ist „Nicht zu langsam“ zu lesen. Die 28 Takte enthalten 8 Takte Vorspiel im Klavier, 5 Takte Gesang + Klavier, 1 Takt Zwischenspiel, wieder 11 Takte Gesang und Klavier und 3 Takte Überleitung (nur Klavier). Also:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Oder: 12 Takte Klavier und 16 Takte Klavier + Gesang.

In diesem Teil spiegelt Schubert die Grundhaltung des Gedichtes (ruhig, kraftlos, elegisch) wieder. Er verwendet wenig dynamische Bezeichnungen und erreicht trotz eines akzentuierten Rhythmus ein Höchstmaß an Ruhe und ein dahin fließen der Melodie.

Da Teil B und C besitzen können sie durchaus auch als ein Teil gesehen werden. Die Tempobezeichnung ist hier „Etwas schneller“ und Schubert erreicht die Temposteigerung dadurch, das er die achtel Läufe im Klavier erst als Triolen spielen läßt und später in beiden Händen zu repetierten achtel Akkorden übergeht.

Doch nicht nur diese Verschnellerung des Tempos läßt auf 2 Teile schließen, sonder sie geht einher mit einem Tonartwechsel von Es- Dur nach fis- Moll, dann nach a- Moll und letztlich nach f- Moll.

Teil B besteht aus 13 Takten Klavier + Gesang und einem Zwischentakt.

Teil C enthält 17 Takte Klavier + Gesang und ebenfalls einem Zwischentakt. Also:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Teile enthalten insgesamt 32 Takte, also 4 Takte mehr als Teil A. Dabei jedoch nur 2 reine Klaviertakte. Man kann hier also eine Verdichtung der Wort - Tonbeziehung erkennen.

Teil B drückt Freude und Hoffnung aus. Durch die schöne, lyrische Gesangslinie verdeutlicht der Komponist die Erinnerung des Kriegers, die in dieser Strophe vorherrscht.

In Teil C hingegen herrscht die aufkeimende Wut und Zerrissenheit vor. Dies erreicht Schubert durch eine monotone und schnelle Klavierbegleitung, anfängliche große Sprünge in der Gesangslinie und durch die wechselnden Tonarten (alle Moll).

Mit Teil D wechselt nicht nur erneut die Tonart (a- Moll) und die Tempobezeichnung (Geschwind, unruhig) sondern auch die Taktart. Hatten wir am Anfang noch 3/4, so ist es nun 6/8.

46 Takte Gesang und Klavier und 2 Takte Einleitung, sowie 3 und 1 Zwischentakte sind zu hören.

Also:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dies sind also 51 Takte, wobei der 51 Takt schon der Anfang der Coda (11 Takte) bildet. Somit haben wir die runden Zahlen: Teil D = 50 Takte, Coda 12 Takte.

Teil D wird beherrscht von dem Wunsch nicht zu verzweifeln und führt fließend in die Coda, welche Tempo, Tonart und Taktart von Teil A besitzt. Es ist das zurückfallen in den Zustand des Anfanges.

Diese Verzweiflung in Teil D drückt Schubert durch sechzentel Bewegungen im Klavier und einer schrittweisen Gesangslinie die nur von einzelnen, größeren Sprüngen unterbrochen wird aus.

Die Coda enthält 2 reine Klaviertakte und 9 + 1 Takt Klavier und Gesang.

Schubert baut in diesem Lied von Teil zu Teil immer mehr Spannung auf und gibt dieser Spannung auch mehr Raum, wie man sehr gut an der zunehmenden Zahl von Takten erkennen kann.

Man durchaus ein 3 teilige Liedform mit Abgesang erkennen, muß aber dennoch die deutliche Teilung des Mittelteiles beachten.

Ende der Leseprobe aus 4 Seiten

Details

Titel
Kriegers Ahnung aus Franz Schubert: Schwanengesang
Hochschule
Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden
Autor
Jahr
2000
Seiten
4
Katalognummer
V98977
ISBN (eBook)
9783638974271
Dateigröße
371 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kriegers, Ahnung, Franz, Schubert, Schwanengesang
Arbeit zitieren
Mark Mönchgesang (Autor:in), 2000, Kriegers Ahnung aus Franz Schubert: Schwanengesang, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98977

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