Inhaltsangabe
1. Vorbemerkung
2. Der erste Kreuzzug 1096
2.1 Definition
2.2 Geschichtliche Fakten zur Entstehung des ersten Kreuzzuges und den damit verbundenen Judenverfolgungen
2.3 Voraussetzungen, Bedingungen, Umstände
2.4 Die Juden im Kontext des ersten Kreuzzugs und ihre Verfolgung
3. Quelleninterpretation: „Gesta Treverorum“
3.1 Quellenkritik
3.1.1 Entstehung und Autor
3.1.2 Gattung
3.2 Interpretationsansätze
3.2.1 Ort, Zeit und Inhalt der dargestellten Handlung
3.2.2 Die Kreuzfahrer
3.2.3 Die Juden
3.2.4 Der Erzbischof Egilbert
3.2.5 Die Darstellung des Glaubens
4. Zusammenfassende Schlussbemerkung
5. Literaturverzeichnis
5.1 Primärliteratur
5.2 Lexika
5.3 Sekundärliteratur
1. Vorbemerkung
Schon immer galten die Juden in Deutschland als Minderheit. Nach der Zerstörung des Tem- pels in Jerusalem im Jahre 74 nach Christus wurden sie aus ihrer ursprünglichen Heimat ver- trieben und über ganz Europa verstreut. In der Diaspora bildeten sich verschiedene jüdische Siedlungen. Die jüdischen Gemeinden, die im Raum des heutigen Deutschlands entstanden, zählen zur Aschkenas1. Im Gegenzug dazu entwickelte sich in Spanien und Portugal die Se- fardas. Die Juden etablierten sich in den neuen Lebensräumen und hielten an ihrem Glauben und ihrer Kultur fest.
Der erste Kreuzzug von 1096 stellte einen Einschnitt in dem friedlichen Zusammenleben von Christen und Juden im deutschen Reich dar. Mit ihm begannen die ersten Anfeindungen und Bedrohungen, denen Pogrome, Gettobildung und ein immer deutlicher zu Tage tretender Antisemitismus im Hoch- und Spätmittelalter folgten.
Auch in den „Gesta Treverorum“ heißt es ausdrücklich, dass die Kreuzfahrer „primum“ beschlossen, die Juden in den Städten zu verfolgen. Antisemitismus war sicher schon immer latent vorhanden und keine Erfindung der Kreuzfahrer, aber die Häufung der Angriffe gegen Juden begann im Jahr 1096. Der erste Kreuzzug stellt somit den Beginn eines Martyriums der Juden dar, das sich im Mittelalter und auch in der Folgezeit fortsetzen wird.
Warum ein Kreuzzug, dessen eigentlicher Inhalt nicht die Judenverfolgung war, derartige Aggressionen auslöste und wie sich die Vorgänge im einzelnen, zum Beispiel in Trier, ab- spielten, soll nun dargestellt werden. Ich werde dazu den Abschnitt der Gesta untersuchen, der sich auf 1096 bezieht, vor allem im Hinblich darauf, was der Autor über die Vorgänge wäh- rend der Anwesenheit der Kreuzfahrer in Trier berichtet und welche Aussageabsicht aus der Darstellung hervorgeht.
2. Der erste Kreuzzug 1096
2.1 Definition des mittelalterlichen Kreuzzugs
Kreuzzüge sind in unseren Augen ein typisches Charakteristikum des Mittelalters. Dennoch wurde die Bezeichnung erst später eingeführt. Daher muss der Begriff geklärt werden.
In der Zeit des ersten Kreuzzuges sprach man noch von „Reise“ oder „Pilgerschaft“ in Rich- tung Jerusalem2. So gesehen war das, was wir in der Gegenwart als „Kreuzzug“ bezeichnen, kein Novum, da es immer schon Pilgerfahrten ins heilige Land gegeben hat. Das Neuartige daran ist die Komponente „heiliger Krieg“3, zu dem der Papst aufruft4. Es handelt sich um eine von einer höheren Instanz initiierten Bewegung, deren Anhänger nicht mehr nur friedlich pilgern, sondern bewaffnet nach Jerusalem ziehen. Ziel eines Kreuzzuges ist immer die heili- ge Stadt, die aus dem Besitz der Ungläubigen zurück erobert werden muss, da sie rechtmäßi- ges Eigentum der Christenheit ist. Mit der christlichen Friedensbotschaft, die Gewalt ablehnt und zur Nächsten- und Feindesliebe auffordert, lässt sich das Unternehmen durch das Wort „heilig“ in Einklang bringen. Der Kirchenvater Augustinus (354 - ca. 373)5 hat heilige Krie- ge gerechtfertigt, solange sie der Verteidigung, oder im Falle eines Kreuzzuges der Rücker- oberung ursprünglich christlichen Besitzes, der heiligen Stadt, dienen. Ein Kreuzzug darf sich, gestützt auf die These des Augustinus, dass sich die Kirche ausbreiten solle, grundsätzlich „gegen jeden Gegner der Kirche“6 richten. Alle Handlungen geschehen somit im Interesse Gottes und sind dadurch legitimiert. Weitere Aspekte des Kreuzzugsgedankens sind nach der Definition von Hans Eberhard Mayer das Ablegen eines Gelübdes, der Sündenablass und die Zuerkennung weltlicher Privilegien an die Kreuzfahrer.
Zentral war jedoch der religiöse Hintergrund, der einen Kreuzzug zu einer „Chiffre für jede ideologisch beeinflusste Auseinandersetzung“7 machte. In wieweit der erste Kreuzzug nur auf ideologischer Basis begründet war, gilt es zu prüfen, indem man sich mit Voraussetzungen und Entstehung auseinandersetzt.
2.2 Geschichtliche Fakten zur Entstehung des ersten Kreuzzuges und den damit verbundenen Judenverfolgungen
Der sogenannte „erste Kreuzzug“ von 1096 bis 1099 nahm seinen Anfang schon ein Jahr früher, 1095, als Papst Urban II. (1088 - 1099)8 die Christen aufrief, nach Jerusalem zu ziehen.
Das byzantinische Reich wurde von den islamischen Völkern aus dem Osten bedroht, vor allem von den Seldschuken, einem türkischen Volksstamm9. 1095 erbat der byzantinische Kaiser Alexios I. (1048 - 1118)10 bei Papst Urban II. auf der Synode von Piacenza um Unter- stützung durch das ostfränkische Reich, indem er sich darauf berief, dass die Christen einan- der beistehen müssten. Dabei formulierte er die Bitte ausdrücklich so, dass es darum ginge, Jerusalem wieder zu befeien, welches sich seit 1071 in den Händen der ungläubigen Muslime befand. Er hegte Expansionsgedanken und legitimierte diese als „Wiedererlangung christli- cher Besitzrechte“11. Eigentlich ging es ihm darum, das vormals byzantinische Anatolien wie- der dem Reich einzuverleiben12. Urban gegenüber äußerte er sich nur in der Art, dass er Bei- stand gegen die Türken brauche. Beim Papst weckte dieser Hilferuf den Gedanken an einen Kreuzzug, da er eine Chance sah, sich der heiligen Stadt Jerusalem zu bemächtigen. Das war das auslösende Moment.
Urban II. berief daraufhin eine Synode in Clermont ein, auf der er offiziell zum Kreuzzug aufrief. Das gedankliche Konzept, mit dem er sich an die Christenheit richtete, beinhaltete nicht nur der Plan, Byzanz und somit der Ostkirche beizustehen, sondern in erster Linie die „Befreiung des heiligen Landes“13. Der Papst selbst sorgte anfangs dafür, den Kreuzzug in verschiedenen französischen Städten zu propagieren. Später übernahmen dies die Bischöfe.
Ein bewaffnetes Kreuzfahrerheer, das sich durch ein Gelübde an die Aufgabe band, das heili- ge Land zu erobern, wurde organisiert. Urban bestimmte den Grafen Raimund IV. von Tou- louse14 als den militärischen Führer der „Aktion“. Den Oberbefehl freilich hatte der Papst. Am 15. August 1096 brach das Heer auf. „Nachfolgende Horden“15 kamen nach. Bei ihnen handelte es sich um eher unorganisierte Volksmassen, die nicht eindeutig einer Kategorie zu- zuordnen waren. Mobilisiert wurden sie von Wanderpredigern wie Peter von Amiens (bis ca. 1115)16 oder Robert von Arbrissel (1045 - 1116)17, die innerhalb der allgemeinen Kreuzzugs- stimmung in Frankreich mit vielen Bürgern in Richtung Jerusalem aufbrachen. Diese Forma- tionen waren auch für die Judenverfolgungen in den französischen und deutschen Städten verantwortlich, zu denen es während des Kreuzzuges kam.
Viele sogenannte Kreuzfahrer erreichten ihr Ziel Jerusalem nicht, obwohl sie sich per defini- tionem gerade dadurch auszeichneten, dass sie aufbrachen, um das heilige Land zu erobern und das Grab Christi zu befreien. Dennoch waren auch solche im Glauben tätig und erfüllten das Gelübde - sofern sie es abgeleistet hatten - auf ihre Weise. Die Verfolgung der Juden, die vor die Wahl „Tod oder Taufe“ gestellt wurden, ist eine grausame Begleiterscheinung des Kreuzzuges, die ihren Anfang in Frankreich, kurz nach dem Aufruf des Papstes18, also vor dem eigentlichen Aufbruch im August 1096, nahm. Die Verfolgungen waren sehr bewusst und geplant ausgeführt, in Deutschland kam es in allen größeren Städten, in denen Juden leb- ten, zu Gemetzeln durch die fanatisierten Kreuzfahrer, wie in christlichen als auch in jüdi- schen Quellen überliefert wird. Die Verfolger - berüchtigt für seine Grausamkeit war das Heer unter der Führung von Graf Emicho von Leiningen19 - hatten vor allem die Vernichtung der Juden im Sinn, was dadurch bestätigt wird, dass „nicht nur diejenigen Judengemeinden, die aus der Sicht der verschiedenen Kreuzfahrerabteilungen auf dem direkten Weg ins heilige Land lagen, [...] betroffen [waren]. Daraus folgt, dass die Kreuzfahrer entweder Umwege ge- macht haben, oder überhaupt nicht [an der offiziellen Kreuzzugsbewegung] beteiligt gewesen sind“20. Dass die eigentlich fromme Pilgerfahrt von 1096 derart entgleiste und sich partiell zu Pogromen wandelte, ist von Papst Urban II nicht kommentiert worden. Er hat sich jedenfalls nicht zu den Zwangstaufen geäußert.
Die meisten Kreuzfahrer erreichten ihr Ziel Jerusalem. Nach langen Schlachten drangen sie bis zur heiligen Stadt vor. Am 13. August gelangte das Gebiet nach einem Sieg über die Ä- gypter in die Hände der Christen. Am 15. Juni 109921 wurde das Königreich Jerusalem ausgerufen.
2.3. Voraussetzungen, Bedingungen, Umstände
Für uns, die wir in der Gegenwart leben, ist es schwer nachvollziehbar, warum die Menschen, die zum Kreuzzug aufbrachen, bereit waren, ihre Heimat zu verlassen, sogar den Tod auf sich zu nehmen, um dem Ruf des Papstes Folge zu leisten. Die Gründe und Motive, welche die „umfassende Massenbewegung“22 mobilisierten, sollen im Folgenden eruiert werden.
Der äußerliche Grund, dass sich viele zur Kreuznahme entschlossen, war natürlich der Aufruf Urbans II. Dieser betrieb eine intensive Propaganda, um eine große Menge an Kreuzrittern für das Unternehmen zu gewinnen. Am Anfang einer Reihe von Argumenten stand die Legitima- tion „Deus vult“23. Diese Berufung auf die höchste Instanz ist, vor allem im geistlich gepräg- ten Mittelalter, zweifellos ziemlich schlagfest. Weiterhin nannte er als Grund für die nötige Verteidigung des Ostens die Buße. Die christliche Menschheit müsse sich Gott zuwenden, um für den „Verlust“24 der heiligen Stadt an die Ungläubigen zu büßen. Das geschähe am Besten in Form einer Pilgerfahrt. Dabei könnten die Kreuzfahrer einen zusätzlichen religiösen Dienst tun, in dem sie den östlichen Mitchristen in Byzanz zu Hilfe kämen. Zentral unter all den ge- nannten Anregungen stand allerdings der Ablassgedanke. Nach einer geleisteten Bußstrafe wird Ablass gewährt. Die Christen glaubten, dass sie, wenn sie auf Erden büßten, im Jenseits frei sein würden. Der Lohn für die Strapazen des Kreuzzugs, die man auf sich nehmen muss- te, war die Vergebung der Sünden. „Wer allein aus Beweggründen der Frömmigkeit den Kreuzzug antrete, dem solle dieser an Stelle aller kirchlichen Bußen angerechnet werden“25. Für Gläubige stellte dieser Gedanke zweifellos einen Anreiz zur Kreuznahme dar.
Weiterhin propagierte der Papst sein Weltbild, demzufolge den Christen zu wenig, den Ungläubigen zu viel Lebensraum und Besitz zugeteilt waren. Das sei neben der Wiedererlangung des Grabes Christi ein weiterer Grund nach Jerusalem zu ziehen26.
Außer den von kirchlicher Seite verkündeten Gründen gab es noch verschiedene Voraussetzungen seitens der Kreuzfahrer, die sie motivierten.
Die Ritter, Hauptadressaten des päpstlichen Aufrufs, befanden sich zu der Zeit in einen Zu- stand der Verrohung27, vor allem, weil sie schlicht nichts zu tun hatten. Es gab ihrer viele, auch solche, die auf Grund von Erbteilungen keine Besitzungen hatten. Einige wandten sich von der Kirche ab, griffen sogar kirchliche Güter an, um sich zu bereichern. Diese Adeligen wurden nun in Laufe der Vorbereitungen des Kreuzzuges zu Rittern für die Sache Christi ge- macht, durch Weihe und Gelübde an die Kirche gebunden und hatten eine klare Aufgabe. „Die Theorie vom heiligen Krieg und die damit verbundene Ausbildung eines christlichen Rittertums durch die Kirche und für die Kirche hat den Boden aufgewühlt und vorbereitet, und erst dadurch wurde ein Kreuzzug überhaupt möglich“28. Im Vordergrund steht auch hier das christliche Motiv.
Das gilt auch für die Kreuzfahrer, die nicht zu dem kirchlichen Ritterheer gehörten, ja gar nicht die Zielgruppe des Aufrufs waren und „von kirchlichen Autoritäten argwöhnisch beo- bachtet“29 wurden. Sie wollten zum einen nicht „auf die gebotenen Vorteile [des Ablasses] verzichten“30, zum anderen herrschte eine ideologisch aufgeladenen Stimmung, man sprach vom kommenden Weltende. Charismatische Wanderprediger, die den Kreuzzugsgedanken verbreiteten, trafen daher ein interessiertes Publikum. Der ganzen Bewegung haftete ein apo- kalyptischer und eschatologischer Charakter an, der Weg nach Jerusalem wurde als Weg ins Himmelreich auf Erden verstanden31. In erster Linie wurde der Gedanke von den Armen auf- gegriffen, denn die im Diesseits arm sind, werden das Himmelreich erlangen, wie es im der Bergpredigt heißt.
Ein letzter möglicher Grund für die Bereitschaft zur Kreuznahme sind die sozialen Verhält- nisse der Zeit. Haverkamp spricht von „Aufbruch“ seit 1056.32 Man kann auch von einem Umschwung sprechen, den Seibt der „agrarische[n] Revolution“33 und einer Veränderung im Städtewesen zuschreibt. Es herrschte eine „Bevölkerungsexpansion“34, eine „schon länger anhaltende Hungerperiode“35, die Städte füllten sich. Man kann von einer gewissen sozialen Unordnung sprechen, die zur Folge hatte, dass einige, „die in der Regel nichts mehr zu verlie- ren hatten“36, bereit waren, den Predigten und der Propaganda der Wanderpredigern zu folgen und alles in der Heimat hinter sich zu lassen.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Aussicht auf religiöse Vorteile die Kreuzfahrer un- bedingt motivierten. Der versprochene Ablass war der Hauptgrund zum Aufbruch, die escha- tologische Stimmung und die sozialen Verhältnisse werden begünstigende Umstände gewesen sein.
2.4 Die Juden im Kontext des ersten Kreuzzugs und ihre Verfolgung
Die Juden in Deutschland lebten vor allem in den Rheinstädten als religiöse Minderheit37. Dennoch hatten sie sich etabliert und ihre eigene Kultur innerhalb der christlichen Städte er- halten. Sie lebten in abgeschlossenen Bezirken, die aber keine Gettos waren. Ihren Lebensun- terhalt verdienten sie sich in erster Linie mit Handel und später auch mit Geldverleih. Da sie auf Grund ihrer ursprünglichen Herkunft und ihrer Sprachkenntnisse ein Verbindung zum Orient38 darstellten, waren sie wichtige Lieferanten für fremde Waren und ausländische Lu- xusartikel. Der König bzw. der Kaiser schätzten ihre Wirtschaftskraft und boten ihnen daher Schutz. Dieser Schutz wiederum war von der kaiserlichen Hoheit „in die der Bischöfe über- tragen“39. Die Rechte, die durch Heinrich IV in den Schutzurkunden aus Worms und Speyer 1090 den Juden verliehen wurden, waren vom karolingischen Judenrecht, genauer den Privi- legien Ludwigs des Frommen abgeleitet40. Damit wurden jeweils einzelne Gemeinden „in den Schutz des Kaisers bzw. Königs aufgenommen, sie stehen im Dienst des königlichen Ho- fes, sie dürfen nach ihrem jüdischen Recht leben, sind vor Zwangstaufen geschützt, können frei über ihr Erbe und Eigentum - Grundbesitz in Stadt und Land gehört dazu - verfügen; ihre heidnischen Leibeigenen dürfen ihnen nicht durch die Taufe entzogen werden; sie dürfen christliches Gesinde halten. Sofern sie dieses nicht veranlassen, gegen seinen Glauben zu handeln; sie dürfen innerhalb des Reiches kaufen und verkaufen, sind dabei von Zöllen, Steu- ern und sonstigen mit dem Handel verbundenen Abgaben befreit; ihre prozessrechtliche Stel- lung vor dem christlichen Gericht ist nicht diskriminierend“41. Die einzige „Lobby“ für die Juden war somit der Herrscher, nur auf ihn oder den (bedeutend schwächern) Bischof konnten sie sich in Notlagen berufen und von ihnen Schutz erhoffen. Sie waren eigentlich rechtlich abgesichert, auch ihr Verhältnis zu den Christen war gut . Dennoch kam es 1096 erstmals zu Judenverfolgungen durch die Kreuzfahrer.
Offensichtlich gab es keinen einleuchtenden Grund, warum es zu den Verfolgungen pogromartigen Ausmaßes kam. Dennoch störten die Kreuzfahrer in allen Städten, durch die sie während ihres Zuges kamen, die dort ansässigen Juden, ohne dass bisher ein deutlicher Antisemitismus geherrscht hätte (wie es in Spanien oder Rom der Fall war)42, die Juden rechtloses Freiwild gewesen wären oder es überhaupt zum Programm des Kreuzzuges gehört hätte, die Juden zu verfolgen. Was steckte also dahinter?
Es gab vereinfacht zusammengefasst drei Kategorien von Angriffen auf die Juden während des ersten Kreuzzuges. Bei der ersten handelte es sich lediglich um finanzielle Bereicherung von Seiten der Kreuzfahrer. Wie schon gesagt, waren es sich häufig Arme, die den Wander- predigern folgten. Auch deren Anführer, Menschen wie Peter von Amiens, waren schwerlich so gut mit Lebensmitteln und Geld ausgestattet, dass sie während einer so lange Reise wie die Pilgerfahrt nach Jerusalem (auch wenn die meisten dieses Ziel nie erreichten) versorgt gewe- sen wären. Also verlangten sie von den Juden unter Androhung von Gewalt Wegzehrung und finanzielle Mittel43.
Natürlich war partieller Judenhass auch in Deutschland und Frankreich (dem „Ursprungsland“ des Kreuzzuges) zu beobachten. Schlüsselfiguren sind Gottfried von Bouillon (Herzog von Niederlothringen, 1087 - 96)44 und Graf Emicho von Leiningen45. Ersterer, einer der offiziel- len Anführer des Kreuzzuges, war nur durch Feindschaft motiviert. Aus jüdischen Quellen erfahren wir, „dass er das Blut Christi am Blute der Juden rächen und keinen von ihnen übrig lassen wolle. Der Vorsteher der Gemeinde Mainz [...] sendet drauf hin Boten an Kaiser Hein- rich und dieser erließ Schreiben an die Fürsten, Bischöfe und Grafen in seinem Reich und an Herzog Gottfried mit der Aufforderung, die Juden zu schützen. Gottfried schwörte darauf, dass es ihm nie in den Sinn gekommen sei, ihnen etwas Böses“46 zu tun, von der Stadt Köln erhielt er 1000 Silberstücke, wenn er die Juden unterstützte. Auch Emicho von Leiningen und sein 12000 Menschen umfassendes Gefolge bedrohten und töteten viele Juden. Als Motive spielen Geldgier, Feindeshass und religiöser Fanatismus zusammen. Die Juden werden als Christusmörder bestraft47, wohl in Ermangelung der eigentlich „aktuellen“ Feinde der Chris- ten, der Muslime, die nicht greifbar waren und daher durch die Juden „ersetzt“ wurden. Auch gehörte es zur eschatologischen Stimmung im Zusammenhang mit dem Kreuzzug, dass die Juden am jüngsten Tag „bekehrt“48 werden sollen. Somit erklären sich die Zwangstaufen. Interessant ist auch, wie planvoll manche Kreuzfahrer vorgingen: „Nicht nur diejenigen Ju- dengemeinden, die aus der Sicht der verschiedenen Kreuzfahrerabteilungen auf dem direkten Weg ins heilige Land lagen, waren betroffen. Daraus folgt, dass die Kreuzfahrer entweder Umwege gemacht haben, oder überhaupt nicht [am Kreuzzug] beteiligt gewesen sind“49. Wa- rum aber wurden die „religiös fanatisierten oder schlicht goldgierigen Massen“50 nicht vom Kaiser, unter dessen Schutz die Juden standen, oder den Bischöfen aufgehalten? Mertens Theorie bezeichnet es als ein „Versagen der Judentheologie und des Judenrechts unter be- stimmten historischen Bedingungen“51. Der Kaiser, verantwortlich für den Schutz der Juden, war abwesend und die oberste Macht hatte der Papst, der den Kreuzzug initiiert hatte. Diesem gegenüber war Heinrich IV. im Zusammenhang mit dem Investiturstreit und dem Kirchen- bann machtlos52. Die Bischöfe waren (wie am Beispiel Trier noch deutlicher werden wird) nicht in der Lage, den Kreuzfahrern Herr zu werden. Diese politische Instabilität hatte die erwähnten Konsequenzen auf die „Rechtssicherheit und [den] bisherigen Status der Juden“53.
3. Quelleninterpretation: „Gesta Treverorum“
3.1 Quellenkritik
3.1.1 Entstehung und Autor
Dem behandelten Text54 liegen verschiedenen Handschriften zu Grunde. Er greift auf die so- genannte Rezension B zurück, die bis 1132 reicht und deren Quellen wiederum Bischofsviten und ältere Handschriften sind55. Der Autor war vermutlich ein Mönch aus dem Stift St. Eu- charius56.
Der vorliegenden Text ist somit eine Bearbeitung. Der Autor ist ebenfalls nicht namentlich bekannt, Wattenbach vermutet einen Domgeistlichen, der den Zeitraum von 1015 -1132 chronisiert. Die Quelle wird auf 113257 datiert. Die älteste überlieferte Handschrift stammt aus dem 12. Jahrhundert58.
3.1.2 Gattung
Formal sind die Gesta einen Chronik dem „ordo naturalis“59 folgend. Der Titel gibt bereits Hinweise auf den Inhalt. Gesta Treverorum oder Gesta archiepiscoporum Trevirensium mei- nen Berichte über die Taten der Trierer Erzbischöfe, sie stehen im Vordergrund der Betrach- tung. Es handelt sich also um eine Bischofsgeschichte. Trotz der lateinischen Sprache und dem klerikalen Thema war der Text für Laien gedacht und soll eine Weiterführung der hagio- graphischen „Hystoria Treverorum“60 darstellen, indem sie die Taten der Bischöfe in die Reihe der Trierer Heiligen einordnet.
3.2. Interpretationsansätze
3.2.1 Ort, Zeit und Inhalt der dargestellten Handlung
Die Episode aus den Gesta Treverorum spielt sich in Trier im Jahre 1096 ab, obgleich die Einleitung, in der die Kreuzfahrer beschrieben werden, nicht in Trier statt findet. Noch vor der Ankunft der Kreuzfahrer kommt es in Trier zum Kiddusch ha-Shem61, beziehungsweise zur Flucht der Juden in die erzbischöfliche Pfalz, nachdem bekannt geworden ist, dass religiös Fanatisierte umherziehen, bereit die Juden zu töten oder zur Taufe zu zwingen. Der Erzbischof Egilbert überzeugt die Juden in zwei Reden, sich taufen zu lassen, und verspricht ihnen dadurch Rettung. Der Gesetzeslehrer Micheas bittet um die Taufe für alle Juden. Später kehren alle außer ihm wieder zum jüdischen Glauben zurück. Am Ende wird dieses Geschehnis in die anderen Verdienste Egilberts eingereiht.
3.2.2 Die Kreuzfahrer
Im Jahr 1096 sind viele Menschen, ein „populus multus utriusque sexus ex omni terra et nati- one“ in Deutschland unterwegs. Ihr Ziel ist Jerusalem. Aus religiöser Überzeugung wollen sie entweder selbst sterben oder Ungläubige bekehren. Das Phänomen, dass Christen, in diesem Fall die Kreuzfahrer, entschlossen sind, die Juden, weil sie ungläubig sind, zu verfolgen und vor die Alternativen „Tod oder Taufe“ zu stellen, tritt „primum“ auf. Das Zusammenleben von Juden und Christen war nicht von Verfolgungen geprägt. Der Autor gibt keine genauen Angaben, wann die Kreuzfahrer nach Trier kommen. Es gab zwei Schübe62. Peter von A- miens kam im Mai nach Trier und verlangte von den Juden lediglich Wegzehrung. Später, im Juni traf ein zweiter Zug ein. Diese Kreuzfahrer waren bedeutend aggressiver. Wir erfahren, dass Trier eigentlich nur eine Station auf dem Weg nach Jerusalem ist. Dennoch sollen die Juden verfolgt werden. Die Kreuzfahrer verließen sich auf das Versprechen, dass jeder, der einen Juden töte, von allen Sünden erlöst werde. Diese Ansicht war durchaus nicht bloßer Hass, sondern ist durchaus, wenn auch aus heutiger Sicht schlecht nachzuvollziehen, begrün- det. Die Ermordung der Juden stellt die Rache für die Kreuzigung Christi dar, wird also als religiöser Dienst legitimiert63. Die Kreuzfahrer handelten allerdings nicht nur aus rein christli- chen Motiven. Peter von Amiens verlangte von den Trierer Juden nur Geld für die Verpfle- gung seiner Anhänger. Später wurden den Bürgern der Städte auch Geld geboten, wenn sie die Juden nicht mehr schützten. Die antijüdische Stimmung steckte wohl auch die Trierer an, hinzu kam der finanzielle Anreiz, sich der Verfolgung anzuschließen. Der Glaubenseifer hatte somit auch eine materielle Seite.
Was in der Quelle gewissermaßen „fehlt“, ist ein Bericht über die tatsächliche Verfolgung oder was man sich darunter vorstellt. Die Kreuzfahrer sind bereit, „iudaeos in divitatibus et castellis ubicumque habitarent persequi“, aber die letzte Information die wir über sie erhalten ist, dass sie sich Trier nähern. Konkrete Handlungen oder Begegnungen zwischen Juden und Kreuzfahrern werden nicht erwähnt.
3.2.3 Die Juden
Die Juden werden grundsätzlich in zwei Zusammenhängen erwähnt: Zuerst jene, die aus Angst zur Taufe gezwungen zu werden, sich selbst und ihre Kinder töten. Andere, „quibus adhuc vivere cordi erat“, flüchten sich in der Hoffnung auf Hilfe in die Burg des Erzbischofs Egilbert. Sie lassen sich taufen, wenden sich aber wieder von Christentum ab, nachdem ihnen keine Gefahr mehr durch die Kreuzfahrer droht.
Wichtig ist für eine Deutung auch die Figur des Gesetzeslehrers Micheas. Er wird als einziger außer dem Erzbischof in dem Abschnitt wörtlich zitiert. Er spricht gewissermaßen für alle Juden und bittet Egilbert, sie zu taufen und so vor den Nachstellungen der Kreuzfahrer zu retten. Die Juden bekehren sich daraufhin nicht aus Überzeigung sondern in der Einsicht, dass es besser für sie sei, um friedlich weiterleben zu können.
Somit ist es Micheas und nicht Egilbert zuzuschreiben, dass die Juden sich taufen lassen.
3.2.4. Der Erzbischof Egilbert
Egilbert steht im Mittelpunkt des Berichts. Er64 hat mit zwei Reden der größten Sprechanteil. Es handelt sich wohl nicht um authentische Zitate, aber da „testamenta in eius memoriam in bibliothecis [...]sunt recondita“, der Autor sich also auf Quellen berufen kann, wird es sich nicht um Fiktionen handeln.
Egilbert wirft den Juden vor, dass sie selbst an ihrer fatalen Lage schuld seien, da sie die An- kunft des Messias leugnen, weil sie die Schriften nicht richtig verstehen. Die Verfolgungen durch die Kreuzfahrer werden also als Strafe für ihren Unglauben („infidelitate“) dargestellt. Er verurteilt sie jedoch nicht, sondern bietet ihnen Hilfe an, indem er ihnen auf die Bitte des Rabbiners Micheas hin den christlichen Glauben erläutert und ihnen nahe legt, sich taufen zu lassen. Er schmeichelt ihnen, dass durch die Taufe ihr Volk „in Deum“ aufgenommen werde. Ihm liegt folglich etwas an der Bekehrung der Juden, oder es wird vom Autor zumindest so beschrieben.
Die Aktion verläuft erfolgreich. Micheas wird von Egilbert, die anderen Mitglieder der jüdischen Gemeinde von anderen Priestern getauft. Durch diese und andere Taten, so hofft jedenfalls der Autor, wird die Seele Egilberts gerettet werden.
Da es sich bei den „Gesta Treverorum“ um eine Bischofsgeschichte handelt, ist es nicht auf- fällig, dass die Figur des Erzbischofs eine zentrale Stellung im Bericht hat. Eindeutig ergreift aber der Autor Partei für Egilbert, er lobt ihn und will ihm mit seiner Schrift ein positives An- denken schaffen.
Die bischöfliche Pfalz wird als „asyle Treverorum“ bezeichnet. Warum beschützt Egilbert die Juden nicht, bietet ihnen keine Zuflucht in der Burg, bis die Kreuzfahrer weiterziehen? Wahrscheinlich war er selbst nicht Herr der Lage und wurde von den Kreuzfahrern bedroht, falls er die Juden unterstütze. Er versagt, da er - laut kaiserlicher Urkunden - für ihren Schutz verantwortlich ist. Die Episode wird nun vom Autor zu einer Erfolgsgeschichte umgewandelt: Egilbert rettet die Juden, indem er sie zum christlichen Gauben bekehrt. Mit der Taufe entgehen sie den Verfolgungen und außerdem werden ihre Seelen gerettet werden, da sie danach keine Ungläubigen mehr sind. Des Weiteren wird Egilberts Verdienst um die Einheit der Kirche („ecclesiae catholicae [...] unitatem“) durch die Bekehrung betont und erwähnt, dass er auch noch viele andere gute Taten vollbracht hat. Der Autor hofft für den Erzbischof, dass dies zur Rettung seiner Seele („redemtionem animae eius“) beitrage.
3.2.5 Die Darstellung des Glaubens
In dem zu behandelnden Abschnitt der „Gesta Treverorum“ erscheinen zwei Glaubensrich- tungen, Christentum und Judentum. Sie werden jeweils unter verschiedenen Aspekten ge- schildert.
Es gibt zum Ersten - sowohl auf christlicher wie auf jüdischer Seite Fanatiker, die ihren Glauben sehr extrem ausüben.
Den Kreuzfahrern wird „fervore“ zugeschrieben, und der Verfasser, der selbst Christ, sogar Geistlicher ist, bezeichnet ihre Haltung als „christianorum vesania[...]“. Auch viele der Juden überreagieren aus Angst vor Gewalt und Zwangstaufen, es kommt zum Kiddusch ha-Shem, der „Heiligung des Namens“65. Die Juden opfern sich lieber selbst, als dass sie sich von ihrem Glauben abwenden. In beiden Fällen wird allein die jeweilige Religion als Handlungsmotiva- tion genannt.
Einige Juden allerdings, darunter sogar ein „legis doctor“, also ein zweifellos gläubiger Mann, suchen Zuflucht beim Erzbischof. Wollen sie sich vor den Kreuzfahrern an sich oder vor der Zwangstaufe schützen? Micheas sagt ausdrücklich: „neccessarium est nobis, magnis christia- norum fidei nos iungere, quam de die in diem taliter vitae nostrae et possessionum periculis subiacere“. Ihnen ist ihr Leben wichtiger als ihr Glauben und sie lassen sich bekehren, um gerettet zu werden. Interessant ist, dass die mangelnde Glaubenstreue der Juden nicht kriti- siert, sondern lediglich erwähnt wird. Das leichtfertige Verlassen des eigenen Glaubens und die Nichtbereitschaft zum Märtyrertod ließe sich mit der Tatsache erklären, dass der jüdische Glaube als „infelita[s]“ bezeichnet, also überhaupt nicht als Glaube anerkannt wird. Der Aus- druck „apostantibus“ beinhaltet jedoch eine negative Wertung des Verhaltens derjenigen Ju- den, die sich wieder vom Christentum abwenden. Die Juden werden im Hinblick auf ihre Re- ligion entweder als Fanatiker erwähnt, oder als Menschen, die sich nicht sehr viel aus ihrer Glaubenszugehörigkeit machen, und sich in Gefahrenzeiten nicht aus Überzeugung, sondern wegen persönlichen Vorteilen („vitae“, „possessionum“) angleichen, um später wieder zu wechseln.
Micheas wird als einziger Jude positiv dargestellt, da er dem Christentum treu bleibt.
Der christliche Glaube bedeutet im Text grundsätzlich Rettung. Die Kreuzfahrer wollen durch ihre Aktionen ihre Seelen retten, der Erzbischof kann ebenfalls auf Erlangung des Seelenheils hoffen.
4. Zusammenfassende Schlussbemerkung
In dem Bericht über die Judenverfolgung während des ersten Kreuzzuges in dem entsprechenden Abschnitt aus den „Gesta Treverorum“ stehen nicht die Kreuzfahrer oder die Verfolgung der Juden im Mittelpunkt, die zentrale Gestalt ist vielmehr der Erzbischof Egilbert. Anliegen des Autors ist es, ihm innerhalb der Trierer Stadtchronik ein schriftliches Denkmal zu setzen. Als der wichtigste Verdienst des Erzbischofs gilt die Bekehrung der Juden und sein damit verbundener Einsatz für den christlichen Glauben.
Egilbert war ein Anhänger Heinrichs IV66 und wurde in diesem Zusammenhang nach der Bannung des Königs exkommuniziert. Er war von Gregor VII nicht offiziell als Erzbischof von Trier anerkannt worden, erst 1080 durch Clemens III.
Egilbert hatte also während seiner Amtszeit Probleme mit der Institution Kirche gehabt. Daher ließe sich erklären, warum der Verfasser der Gesta eine Erfolgsgeschichte entwirft, die dessen guten Taten betont, um der Nachwelt trotz des angeschlagenen Images ein möglichst positives Bild zu überliefern.
Wegen dieser Absicht fehlt wohl auch der Bericht über die Verbrechen an den Juden, die zweifellos stattgefunden haben, da derartige Vorkommnisse ein schlechtes Licht auf den Erzbischof werfen würden, der diese Ausschreitungen hätte verhindern müssen.
5. Verzeichnis der verwendeten Literatur
5.1 Primärliteratur
- Gesta Treverorum, MGH SS 8 (1848).
5.2 Lexika
- Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 5, Leipzig 1877.
- Encyclopaedia Judaica, Das Judentum in Geschichte und Gegenwart, Berlin 1928.
- Lexikon des Mittelalters, Stuttgart, Weimar 1999.
- Theologische Realenzyklopädie, hrsg. v. G. Krause und G, Müller, Berlin, New York 1977.
5.3 Sekundärliteratur
- Aronius, Julius: Regesten zur Geschichte der Juden, Hildesheim New York 1970.
- Regesta pontificum Romanorum ab condita ecclesia ad annum post Christum natum MCXCVIII, hrsg. v. P. Jaffe und W. Wattenbach, Leipzig 1885.
- Deutsche Geschichtsquellen im Mittelalter. Die Zeit der Sachsen und Salier, 2. Teil, 4. Heft: Das Zeitalter des Investiturstreits (1050 - 1125), hrsg. v. W. Wattenbach und R. Holtzmann, Neuausgabe besorgt v. F.-J. Schmale, Darmstadt 1967.
- Germania judaica, Bd. 1, hrsg. V. I. Elbogen, A. Freimann, H. Tykocinski, Tübingen 1963.
- Haverkamp, Alfred: Aufbruch und Gestaltung. Deutschland 1056 - 1273, hrsg. v. P. Mo- raw, V. Press, W. Schieder, München 1984 (= Neue Deutsche Geschichte, Bd. 2).
- Haverkamp, Eva : „Persecutio und Gezerah“ in Trier während des Ersten Kreuzzugs, in: Juden und Christen zur Zeit der Kreuzzüge, hrsg. v. A. Haverkamp, Sigmaringen 1999 (=VuF, Bd. 47).
- Hehl, Ernst-Dieter: Was ist eigentlich ein Kreuzzug?, in: HZ 259: 2 (1994), München 1994.
- Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge, 8., verb. und erw. Aufl., Stuttgart, Ber- lin, Köln 1995 (= Urban Taschenbücher, Bd. 86).
- Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge, Stuttgart, Berlin, Köln 1965 (= Urban Taschenbücher, Bd. 86).
- Mertens, Dieter: Christen und Juden zur Zeit des ersten Kreuzzugs, in: Die Juden als Min- derheit in der Geschichte, hrsg. v. B. Martin und E. Schulin, 3. Aufl., München 1985.
- Möhring, Hannes: Graf Emicho und die Judenverfolgungen von 1096, in: Rheinische
Vierteljahresblätter 56 ( 1992), hrsg. v. W. Besch, H. L. Cox, w. Janssen, M. NikolayPanter, Bonn 1992.
- Regesta pontificum Romanorum ab condita ecclesia ad annum post Christum natum MCXCVIII, hrsg. v. P. Jaffe und W. Wattenbach, Leipzig 1885.
- Seibt, Ferdinand: Glanz und Elend des Mittelalters. Eine endliche Geschichte, Berlin 1987.
- Thomas, Heinz: Studien zur Trierer Geschichtsschreibung des elften Jahrhunderts, insbe- sondere zu den Gesta Treverorum, in: Rheinisches Archiv, hrsg. v. E. Ennen, F. Petrie, R. Schützeichel, M. Zemder, Bonn 1968.
[...]
1 Encyclopaedia Judaica, Das Judentum in Geschichte und Gegenwart, Berlin 1928.Bd. 3, „Askenasim”(M. Zobel), S. 494 - 498. (Ebenso alle anderen Angaben in EJ).
2 Hehl, Ernst-Dieter: Was ist eigentlich ein Kreuzzug?, in: HZ 259: 2 (1994), München 1994, S. 298 (Ebenso alle anderen Angaben in Hehl).
3 Theologische Realenzyklopädie, hrsg. v. G. Krause und G, Müller, Berlin, New
York 1977, Bd. 20, “Kreuzzüge”(J. Riley-Smith), S. 1 (Ebenso alle anderen Angaben in TRE).
4 Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge, Stuttgart, Berlin, Köln 1965 (= Urban Taschenbücher, Bd. 86), S. 263.
5 TRE, Bd. 4, “Augustin/Augustinus” (A. Schindler), S. 645 - 723.
6 Hehl, S. 336.
7 Hehl, S. 300.
8 Regesta pontificum Romanorum ab condita ecclesia ad annum post Christum natum MCXCVIII, hrsg. v. P. Jaffe und W. Wattenbach, Leipzig 1885, Bd. 1, S. 657.
9 Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge, 8., verb. und erw. Aufl., Stuttgart, Berlin, Köln 1995 (= Urban Taschenbücher, Bd. 86) S. 11 (Ebenso alle nachfolgenden Angaben in Mayer).
10 Lexikon des Mittelalters, Stuttgart, Weimar 1999, Bd. 1, “Kreuzzug” (J. Riley-Smith), S. 384.
11 TRE, Bd. 20, “Kreuzzüge”(J. Riley-Smith), S. 1.
12 Mayer, S. 13.
13 Mayer, S. 15.
14 LMA, Bd. 7, „Raimund IV. v. St-Gilles“ (S. Schein), S. 410 - 411.
15 Mayer, S. 42.
16 LMA, Bd. 6, „Peter der Eremit“ (U. Mattgiet), S. 1937f.
17 LMA, Bd. 7, „Robert v. Arbrissel“ (G. Devailly), S. 900.
18 Möhring, Hannes: Graf Emicho und die Judenverfolgungen von 1096, in: Rheinische Vierteljahresblätter 56 ( 1992), hrsg.
v. W. Besch, H. L. Cox, w. Janssen, M. Nikolay-Panter, Bonn 1992, S. 99 (Ebenso alle nachfolgenden Angaben in Möh- ring)..
19 Möhring, S. 102.
20 Möhring, S. 100.
21 LMA, Bd. 5, „Kreuzzüge“, S. 1510.
22 Mayer, S. 18.
23 Hehl, S. 301.
24 Hehl, S. 312.
25 Mayer, 1995, S. 34.
26 Mertens, Dieter: Christen und Juden zur Zeit des ersten Kreuzzugs, in: Die Juden als Minderheit in der Geschichte, hrsg. v.
B. Martin und E. Schulin, 3. Aufl., München 1985, S. 53 (Ebenso alle nachfolgenden Angaben in Mertens).
27 Mayer, S. 21.
28 Mayer, S. 25.
29 LMA, Bd. 6, „Peter der Eremit”U. Mattgiet), S. 1937f.
30 Mayer, S. 42
31 Mayer, S. 16f.
32 Haverkamp, Alfred: Aufbruch und Gestaltung. Deutschland 1056 - 1273, hrsg. V. P. Moraw, V. Press, W. Schieder, München 1984 (= Neue Deutsche Geschichte, Bd. 2), (Ebenso alle nachfolgenden Angaben in NDG, Bd. 2.
33 Seibt, Ferdinand: Glanz und Elend des Mittelalters. Eine endliche Geschichte, Berlin 1987, S. 201 (Ebenso alle nachfolgenden Angaben in Seibt).
34 NDG, Bd. 2, S. 37.
35 NDG, Bd. 2, S. 192.
36 Mertens, S. 57.
37 NDG, Bd. 2, S. 190.
38 TRE, Bd. 17, “Judentum” (F. Deixinger), S. 354.
39 Germania judaica, hrsg. v. I. Elbogen, A. Freimann, H. Tykocinski, Tübingen 1963 Bd. 1, S. XXI (Ebenso alle nachfolgenden Angaben in Germania judaica, Bd. 1).
40 NDG, Bd. 2, S. 197f.
41 Mertens, S. 59.
42 Möhring, S. 97f.
43 NDG, Bd. 2, S. 192.
44 LMA, Bd. 4, „Gottfried von Bouillon“ (G. Despy), S. 1598 - 1600.
45 Möhring, S. 102.
46 Aronius, Julius: Regesten zur Geschichte der Juden, Hildesheim New York 1970, Nr. 178, S. 82 (Ebenso alle nachfolgenden Angaben in Aronius).
47 Mertens, S. 54.
48 TRE, Bd. 4, „Augustin/Augustinismus I“ (A. Schindler), S. 645 - 698.
49 Möhring, S. 100.
50 Möhring, S.99.
51 Mertens, S. 47.
52 Seibt, S. 371.
53 Mertens, S. 58.
54 Gesta Treverorum, MGH SS 8 (1848), S. 190 - 192. Alle nicht näher gekennzeichneten lateinischen Zitate beziehen sich aus diesen Quellenabschnitt.
55 Thomas, Heinz: Studien zur Trierer Geschichtsschreibung des elften Jahrhunderts, insbesondere zu den Gesta Treverorum, in: Rheinisches Archiv, hrsg. v. E. Ennen, F. Petrie, R. Schützeichel, M. Zemder, Bonn 1968, S. 23(Ebenso alle nachfolgenden Angaben in Thomas).
56 Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter. Die Zeit der Sachsen und Salier, 2. Teil, 4. Heft, das Zeitalter des Investi- turstreits (1050 - 1125), hrsg. v. W. Wattenbach und R. Holtzmann, Neuausgaben besorgt v. F.-J. Schmale, Darmstadt 1967,
S. 622.
57 Haverkamp, Eva: “Persecutio” und “Gezerah” in Trier während des Ersten Kreuzzugs, in: Juden und Christen zur Zeit der Kreuzzüge, hrsg. v. A. Haverkamp, Sigmaringen 1999(=VuF, Bd. 47), S. 35.
58 Thomas, S. 23.
59 Thomas, S. 139.
60 Thomas, S. 151.
61 EJ, Bd. 9, „Kiddusch ha-Shem“ (D. J. Bornstein), S. 1213 - 1217.
62 Aronius, Nr. 180, S. 83f.
63 NDG, Bd. 2,S. 192.
64 Erzbischof von Trier 1079 - 1101. Allgemeine Deutsche Biographie, Leipzig 1877, Bd. 5, „Egilbert“ (Eltester), S. 676f. (Ebenso alle nachfolgenden Angaben in ADB).
65 EJ, Bd. 9, „Kiddusch ha-Shem“ (D.J. Bornstein), S. 1213.
66 ADB, Bd. 5, „Egilbert“ (Eltester), S. 676f.
- Arbeit zitieren
- Susanna Eiberger (Autor:in), 2000, Judenverfolgung während des ersten Kreuzzuges (Beispiel Trier), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99020