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Inzest aus strafrechtlicher Sicht

Titre: Inzest aus strafrechtlicher Sicht

Exposé / Rédaction (Scolaire) , 2000 , 3 Pages

Autor:in: Petra Münzenberger (Auteur)

Didactique - Education Civique / Sociale
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Résumé Extrait Résumé des informations

Tabubruch oder genetische Notwendigkeit? Tauchen Sie ein in die komplexe und oft missverstandene Welt des Inzests, einem Thema, das seit Anbeginn der Menschheit Kulturen prägt und moralische Grenzen verschiebt. Diese tiefgründige Analyse beleuchtet die vielfältigen Facetten von Inzest, von seiner historischen und anthropologischen Bedeutung in verschiedenen Gesellschaften – einschließlich jener, in denen er unter bestimmten Umständen praktiziert wurde – bis hin zu den genetischen Konsequenzen, die er nach sich ziehen kann. Erfahren Sie mehr über das Inzesttabu, seine universelle Verbreitung und die unterschiedlichen Begründungen, die ihm zugrunde liegen, von der Vermeidung genetischer Defekte bis zum Schutz der Familienstruktur. Untersuchen Sie die feinen Unterschiede zwischen Inzest und Inzucht, die Rolle der Genetik bei der Inzestdepression und die strafrechtlichen Aspekte, die sexuelle Beziehungen zwischen nahen Verwandten regeln, wobei der Schutz von Kindern und Abhängigen im Vordergrund steht. Mit einem Blick auf die Definitionen, Synonyme und den Inzestgrad bietet dieses Buch einen umfassenden Überblick über ein Thema, das sowohl fasziniert als auch abstößt, und fordert den Leser heraus, seine eigenen Vorstellungen von Moral, Ethik und den Grenzen der menschlichen Natur zu hinterfragen. Entdecken Sie die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die strafrechtlichen Konsequenzen und die tief verwurzelten gesellschaftlichen Ängste, die dieses brisante Thema umgeben. Eine unvoreingenommene und informative Auseinandersetzung, die zum Nachdenken anregt und neue Perspektiven auf ein uraltes Tabu eröffnet. Die Inzestthematik wird hierbei unter Berücksichtigung verschiedener Blickwinkel erörtert: von der historischen Bedeutung bestimmter Praktiken in einigen Kulturen, über die genetischen Folgen bis hin zu den strafrechtlichen Aspekten, die darauf abzielen, Kinder zu schützen und moralische Vorstellungen zu bewahren. Ein umfassender Einblick in ein kontroverses Thema, das zum Nachdenken anregt.

Extrait


Inzest

Definition

Das Wort Inzest beschreibt sexuelle Beziehungen zwischen engen Verwandten, z.B. Eltern und Kindern oder Geschwister untereinander.

Herkunft

Inzest stammt aus dem Lateinischen: incestus = unrein, unkeusch, blutschänderisch. Es setzt sich zusammen aus in = nicht und castus = keusch.

Synonyme

Andere, gleichbedeutende Wörter sind Blutschande, Inzucht und Geschwisterliebe.

Inzucht

Inzucht verallgemeinert die Bedeutung von Inzest. Inzucht beschreibt die Paarung von

Individuen, die näher verwandt sind, als dies im Durchschnitt bei einem zufallsmäßig aus einer Population entnommenem Individuenpaar der Fall wäre.

Inzestgrad / unterschiedliche Schwere des Inzests

Die Schwere ist definiert von m äß iger Inzucht (die Paarung von entfernt verwandten Individuen) bis zur engsten Inzucht oder Inzestzucht (die Paarung von nah verwandten Individuen, z.B. Geschwistern).

Bei Tieren unterscheidet man engste Inzucht (Paarung im ersten und zweiten Verwandt- schaftsgrad), enge Inzucht (im dritten und vierten Verwandtschaftsgrad) und mäßige Inzucht (im fünften und sechsten Verwandtschaftsgrad).

Inzesttabu

Das Inzesttabu gilt in verschiedenen Formen in allen menschlichen Gesellschaften.

Bei manchen Naturvölkern z.B. werden alle sexuellen Beziehungen zwischen Verwandten verboten.

In einigen wenigen Gesellschaften wird oder wurde es zu bestimmten Anlässen oder für bestimmte Personen aufgehoben (Fürstenhäuser, Adel, z.B. Altägypten oder Peru).

Die häufigste Begründung für dieses Tabu ist die Gefahr, dass genetische Schäden entstehen können:

Inzest verursacht die Vermehrung der reinerbigen und die Verminderung der mischerbigen Genpaare, da gleiche (also gemeinsam ererbte) Anlagen bei Verwandtenkreuzungen häufiger zusammentreffen, als bei Nichtverwandten. Es bilden sich häufiger erbreine Stämme. (Auffällig bei rezessiven Erbgängen!) Dies beschleunigt die Art- und Rassenbildung und ist bei der Zucht von Nutztieren und Kulturpflanzen von großer Bedeutung.

Inzest muss nicht immer nachteilig sein. Bei erbgesunden Lebewesen besteht keine Gefahr. Anderenfalls kommt es zur Inzestdepression oder Inzestdegeneration (Schäden), z.B. Verminderung von Leistung, Vitalität, Fruchtbarkeit oder Wachstum. Dies wird verursacht, wenn vitalitätshemmende oder letale (tödliche) rezessive Gene reinerbig werden oder schlecht angepasste Genotypen entstehen. Inzuchtdepression macht sich bereits in der ersten Generation bemerkbar und nimmt in den nachfolgenden Generationen ab, bis ein Inzestminimum erreicht ist (unterster Grenzwert, über den hinaus keine Minderung mehr auftritt).

Strafrecht

Die strafrechtliche Bestimmung verfolgt zwei Ziele:

1. Kinder und Abhängige vor sexuellem Missbrauch zu schützen
2. die allgemeingültige Moralvorstellung zu bewahren

Dabei muss zwischen sexuellem Kontakt von zwei nahen Verwandten im gegenseitigen Einverständnis und sexuellem Missbrauch von Jüngeren und Schwächeren (i.d.R. ElternKind) unter Anwendung von mehr oder weniger Gewalt unterschieden werden Dies wird im § 173 StGB festgehalten:

§173 StGB Beischlaf zwischen Verwandten

(1) Wer mit einem leiblichen Abkömmling den Beischlaf vollzieht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Wer mit einem leiblichen Verwandten aufsteigender Linie den Beischlaf vollzieht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft; die gilt auch dann, wenn das Verwandtschaftsverhältnis erloschen ist. Ebenso werden leibliche Geschwister bestraft, die miteinander den Beischlaf vollziehen.

(3) Abkömmlinge und Geschwister werden nicht nach dieser Vorschrift bestraft, wenn sie zur Zeit der Tat noch nicht achtzehn Jahre waren

In den darauffolgenden Paragraphen werden die Bestimmungen in Bezug auf sexuellen Missbrauch festgehalten.

Quellen: Mathias Hirsch: Realer Inzest

Duden: Sinn- und Sachverwandte Wörter

Meyers Enzyklopäd. Lexikon (25 Bd.)

Häufig gestellte Fragen (FAQ) - Inzest

Was bedeutet das Wort Inzest?

Inzest beschreibt sexuelle Beziehungen zwischen engen Verwandten, wie Eltern und Kindern oder Geschwistern.

Woher stammt das Wort Inzest?

Inzest stammt aus dem Lateinischen: incestus, was unrein, unkeusch oder blutschänderisch bedeutet. Es setzt sich aus in (nicht) und castus (keusch) zusammen.

Welche Synonyme gibt es für Inzest?

Gleichbedeutende Wörter sind Blutschande, Inzucht und Geschwisterliebe.

Was ist der Unterschied zwischen Inzest und Inzucht?

Inzucht verallgemeinert die Bedeutung von Inzest. Es beschreibt die Paarung von Individuen, die näher verwandt sind, als im Durchschnitt einer zufälligen Paarung in einer Population zu erwarten wäre.

Was versteht man unter Inzestgrad oder unterschiedlicher Schwere des Inzests?

Die Schwere wird von mäßiger Inzucht (Paarung entfernt verwandter Individuen) bis zur engsten Inzucht oder Inzestzucht (Paarung nah verwandter Individuen, z.B. Geschwister) definiert.

Was ist das Inzesttabu?

Das Inzesttabu gilt in verschiedenen Formen in allen menschlichen Gesellschaften. Es verbietet sexuelle Beziehungen zwischen Verwandten.

Warum gibt es das Inzesttabu?

Die häufigste Begründung ist die Gefahr genetischer Schäden. Inzest erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass rezessive, schädliche Gene zusammentreffen.

Welche Folgen kann Inzest haben?

In erbgesunden Lebewesen besteht keine Gefahr. Andernfalls kann es zur Inzestdepression oder Inzestdegeneration kommen, was sich in Verminderung von Leistung, Vitalität, Fruchtbarkeit oder Wachstum äußern kann.

Was sagt das Strafrecht zum Thema Inzest?

Das Strafrecht verfolgt zwei Ziele: Kinder und Abhängige vor sexuellem Missbrauch zu schützen und die allgemeingültige Moralvorstellung zu bewahren. § 173 StGB regelt den Beischlaf zwischen Verwandten.

Was besagt §173 StGB zum Thema Inzest?

§173 StGB (1) Bestraft den Beischlaf mit einem leiblichen Abkömmling mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe. (2) Bestraft den Beischlaf mit einem leiblichen Verwandten aufsteigender Linie mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe. Ebenso werden leibliche Geschwister bestraft, die miteinander den Beischlaf vollziehen. (3) Abkömmlinge und Geschwister werden nicht nach dieser Vorschrift bestraft, wenn sie zur Zeit der Tat noch nicht achtzehn Jahre waren.

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Résumé des informations

Titre
Inzest aus strafrechtlicher Sicht
Auteur
Petra Münzenberger (Auteur)
Année de publication
2000
Pages
3
N° de catalogue
V99068
ISBN (ebook)
9783638975179
Langue
allemand
mots-clé
Inzest
Sécurité des produits
GRIN Publishing GmbH
Citation du texte
Petra Münzenberger (Auteur), 2000, Inzest aus strafrechtlicher Sicht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99068
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