Die deutschsprachige Literatur in der multikulturellen Schweiz von 1945 bis 1990


Magisterarbeit, 2005

106 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1: Schweizer Literatur oder eine deutschsprachige Literatur aus der Schweiz?
1.1 Das typisch Schweizerische an dieser Literatur
1.1.1 Die Themen
1.1.1.1 Die Schweiz als Thema
1.1.1.2 Vermutender „Themenmangel“ in der Deutschschweiz
1.1.2 Die Tendenzen
1.1.3 Der literarische Stil
1.2 Das Identitätsproblem und seine Auswirkungen auf das literarische Gebiet
1.2.1 Ambivalenz in der Schweizer Rezeption
1.2.2 „Das schweizerische Sich-Klein-Machen“
1.3 Die Rezeption dieser Literatur in Deutschland

2 : Die deutschsprachige Literatur und die anderen Literaturen der Schweiz:
2.1 Überblick über die linguistische Situation der Schweiz
2.2 Geschichtlicher Überblick über die Literaturen der Schweiz
2.2.1 Die deutschsprachige Literatur
2.2.2 Die französischsprachige Literatur
2.2.3 Die italienischsprachige Literatur
2.3 Die Multikulturalität auf dem literarischen Gebiet
2.3.1 Koexistenz oder Konflikt?
2.3.2 Dominanz der deutschsprachigen Literatur?
2.3.3 Die Interferenzen
2.4 Die Annäherungsbemühungen
2.4.1 Die Bemühungen der Literaten
2.4.2 Die Rolle der Politik

3. Die Entwicklung der deutschsprachigen Literatur der Schweiz von 1945 bis 1945:
3.1 1945, ein Nullpunkt für diese Literatur?
3.1.1 Das Aufblühen des Dramas
3.1.2 Die Prosa
3.1.3 Die Lyrik
3.2 1968, Entstehung einer neuen Schriftstellergeneration
3.2.1 Die Prosa
3.2.2 Die Lyrik und das Drama
3.2.3 Die Themen in der Zeitspanne (1968- 1990)
3.3 Die Frauenliteratur in der Deutschschweiz
3.4 Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt
3.4.1 Max Frisch oder die ewige Suche nach der Identität
3.4.1.1 Das Oeuvre Max Frischs
3.4.1.2 Die Themen Max Frischs
3.4.2 Friedrich Dürrenmatt
3.4.2.1 Das Werk Dürrenmatts
3.4.2.2 Techniken des Schreibens bei F. Dürrenmatt
3.5 Die Mundartliteratur, ein schweizerisches Schicksal?
3.5.1 Geschichtlicher Überblick
3.6 Die Literaturkritik in der Deutschschweiz

Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

1. Schweizer Literatur oder eine deutschsprachige Literatur aus der Schweiz ?

Im vorliegenden Teil dieser Arbeit wird angestrebt, die Literatur aus der Deutschschweiz zu definieren, d.h. ist diese Literatur typisch schweizerisch? Oder ist sie nur eine deutschsprachige Literatur aus der Schweiz?

Auf diese Fragen wird versucht, in diesem Teil zu antworten, bzw. diese Literatur im deutschsprachigen Raum zu situieren und ihr einen Status zu verleihen.

Bevor man über die Literatur der deutschen Schweiz zu sprechen beginnt, muss man zuerst über die gesamte Literatur der Schweiz ein Wort sagen. Die meisten Schweizer, seien sie Literaten oder Leser, erkennen, dass ihr land über keine Nationalliteratur verfügt.

Der Deutschschweizer Schriftsteller, Urs Widmer, schreibt folgendes darüber:

„Es gibt keine Schweizer Literatur. Es gibt eine Literatur aus der Schweiz. Es gibt vier Literaturen, um genau zu sein: eine deutsche, eine französische, eine italienische und eine rätoromanische.“1

Nach der Meinung Urs Widmers ist es klar, dass es keine typisch schweizerische Literatur gebe, sondern vier Literaturen, die vielleicht in sich einige Schweizer Besonderheiten tragen. Die deutschsprachige Literatur kann in diesem Fall der Regel nicht abweichen.

Sie ist unbestritten ein Teil der deutschsprachigen Literatur mit der bundesdeutschen und österreichischen und hat in der gleichen Zeit ihre Schweizer Besonderheiten, die sie von den anderen deutschsprachigen Literaturen unterscheiden lassen.

Viele Kritiker und Literaturhistoriker, seien sie Schweizer oder Deutsche, sind sich einig, dass die deutschsprachige Literatur der Schweiz kein einständiges Phänomen darstellt, wie die bundesdeutsche und österreichische, wie das von Corina Caduff, einer Schweizer Literaturwissenschaftlerin, formuliert wurde:

„Der Begriff „ Schweizer Literatur“ ist als nationalpolitische literarische Einheit kommunikabel, aber es ist - und das ist für die literaturwissenschaftliche Beschäftigung und für Lehrveranstaltungen im Ausland besonders problematisch-ästhetisch nicht begründet.“

Man versteht darunter, dass diese Literatur in den politischen Reden gerechtfertigt werden kann, aber auf dem Gebiet der Akademiker und Wissenschaftler in der Schweiz oder im Ausland ist sie nicht begründet. Aber wenn sie kein eigenständiges Phänomen darstellt, verfügt sie nicht über Besonderheiten, indem sie von Schweizer geschrieben wird?

Hat die Schweiz mit allen ihren nationalen Bestandteilen in dieser Literatur nichts zu tun?

Wenn es Besonderheiten gäbe, sind sie in dieser Literatur erkennbar?2

1.1 Das typisch Schweizerische an dieser Literatur

Was die Besonderheiten der Deutschschweizer Literatur betrifft, hat der englische Kritiker, Robert Acker, folgendes geschrieben:

„But the literature in the German-speaking area of Switzerland is not slavish imitation of literature written elsewhere, not does it represent a strict adherence to the literary trend-setters in other Countries. It results from the singular experiences and perspectives of its Swiss authors. It has its own characters, factors, particularity and goals.”

Diese Literatur ist ein Resultat der Erfahrungen und Perspektiven von Schweizer Schriftstellern, wie jede Literatur in irgendeinem Land in der Welt. Es werden ihr Besonderheiten zuerkannt, die sie von den anderen (deutschen und österreichischen) unterscheiden können.

Da versteht man, dass diese Literatur von den eigenen Erfahrungen ihrer Autoren entstanden ist und als Spiegel ihrer Gesellschaft sein sollte.

Der Deutschschweizer Kritiker, Dieter Fringeli, äussert sich darüber:

“Der Autor hat ein bestimmtes Verhältnis zum Land, in dem er schreibt; und will von seinen Nachbarn akzeptiert werden."3 4

Dieses Verhältnis zum Land ist die Basis für die Entstehung jeder Literatur, die über Besonderheiten verfügen möchte.

1.1.1 Die Themen

Wer das literarische Schaffen der Schweizer Autoren im Allgemeinen und das der Deutschschweizer vorwiegend liest, stellt sofort fest, dass Identität, Heimat und Fremde die meistbehandelten Themen in der deutschschweizerischen Literatur

Es ist unbestritten, dass diese Themen nicht typisch schweizerisch sind und man sie in allen Literaturen der Welt finden kann, aber sie haben die Autoren der Deutschschweiz besonders beschäftigt und das große Beispiel ist Max Frisch.

Die Schweiz mit ihren sozialen, politischen uns ökonomischen Besonderheiten war immer ein unerschöpfter Nährboden für diese Literatur, die die Generationen der Deutschschweizer Autoren mit ihrem literarischen Schaffen „verschweizert“ haben, so dass man sagen kann, sie wären typisch schweizerisch.

Neben diesen traditionellen Themen waren die Autoren der Deutschschweiz immer mit ihrer Gesellschaft verbunden, derer Umwälzungen und Entwicklungen ein großer Stoff für ihre sie waren.

Die Deutschschweizer Kritiker, Ernst und Virgile Rossel, erklären in der Einleitung ihrer Geschichte der schweizerischen Literatur dass:

„Das Nationale in unserer Literatur sei unzweifelhaft vorhanden, nämlich als ein gemeinsames, freiheitliches, konservatives und realistisches Weltbewusstsein. Richten unsere Dichter das Auge auf die eigene wirkliche, schweizerisch Welt und suchen diese anzusprechen, so dürfte es immer wieder möglich sein, nationale Stoffe zu finden, die sie derart zu erregen vermögen, dass sie sich auf ihre Weise mit ihren beschäftigen müssen.“5

Nationale Stoffe sind in der Deutschschweizer Literatur vorhanden und das wurde schon von der Literaturkritik bestätigt.

1.1.1.1 Die Schweiz als Thema

Max Frisch fragte einmal, ob „die Schweiz für ihre Schriftsteller ein Gegenstand sei“. Für ihn war die Schweizer Literatur apolitisch oder abstrakt-politisch, d.h. die Schweiz mit ihren Ereignissen interessierte die Autoren nicht.

Liest man das literarische Schaffen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird leicht festgestellt, dass die Schweiz in allen ihren Aspekten einen Niederschlag in der Literatur gefunden hat.

Als Beispiele dafür sind das Frischs „Tagebuch 1967-1971“, wo die Schweiz als Schauplatz genommen wird, wo wichtige Probleme der Schweiz diskutiert sind: die Fremdarbeiter, die Jugend, die Literatur...usw.

Neben diesem Tagebuch von Frisch gibt es andere Werke, z.B. Adulf Muschgs Roman „Albissers Grund“, (1974), Otto F. Walters Roman „Verwilderung“ (1977) und Jörg Steiners Roman „Das Netz zerreissen“ (1982) usw.

Alle diese Werke werden als „Schweizer-Bücher“ betrachtet, d.h. sie sind der Schweiz und nur der Schweiz gewidmet.

Auch die jüngere Generation von Autoren hat die Schweiz in erster Linie gewählt, z.B. der Familienroman „Grünsee Bachland“ von Christoph; dieser Roman ist eine exakte Beschreibung der schweizerischen Mentalität und Lebensweisen des Großbürgertums.

Der Deutschschweizer Kritiker, F. Schafroth, erzählt folgendes darüber:

„Die Schweizer Literatur ist im Übrigen mit und ohne den Gegenstand Schweiz, weitgehend das, was die Literatur jedes europäischen Landes ist. Strömungen, Tendenzen wären auszumachen und zu beschreiben.“6 7

Die Schweiz als Land ist ein Gegenstand der Deutschschweizer Literatur früher und heute, aber das ist nicht das einzige Thema, das von dieser Literatur behandelt wird.

1.1.1.2 Vermutender „Themenmangel“ in der Deutschschweiz

Diese Frage mag merkwürdig sein, aber sie muss gestellt werden, weil man darauf in der Schweiz in den siebziger Jahren und auch in den neunziger Jahren viel spekuliert hatte.

Paul Nizon, ein Deutschschweizer Schriftsteller, hat diese Debatte in den 70er Jahren ausgelöst, als er folgendes feststellte:

„Die moderne Erzählliteratur unseres Landes leidet unter Stoffschwierigkeit oder -genau- unter Stoffmangel.“

Kann ein multikulturelles Land wie die Schweiz mit allen seinen Gegensätzlichkeiten seinen Autoren keine Themen mehr anbieten?

In seinem „Diskurs in der Enge“ beklagte sich Paul Nizon über den Stoffmangel und die Enge der Schweiz, die die Schweizer Autoren veranlassen, in die Flucht zu gehen.

Er meinte: „in Amerika etwa brauche ein Schriftsteller nur hinaus auf die Strasse, auf sein heimisches Pflaster, und schon zieht er riesige Netze voller Lebensstoffe an Land“.8

Dieses „Problem“ der Stoffknappheit wurde schon von Friedrich Dürrenmatt vorher aufgeworfen in seinem „Fragment zur Dramaturgie der Schweiz“, wo er die Frage stellt: „Gibt die heutige Schweiz und ihre unmittelbare Vergangenheit Welttheater?“ und gibt er gleich die Erklärung: „Theater muss überall verständlich sein, ohne den Willen, Welttheater hervorzubringen, ist die Dramaturgie eine blosse Ansammlung theatralischer Küchenrezepte.“

Auch Hermann Burger stimmt mit Paul Nizon und Friedrich Dürrenmatt überein, dass es in der Schweiz eine helvetische Enge bis zur Atemnot gebe und reklamierte auch eine Offenheit in der Literatur, wenn er sich mit diesen Worten äussert:

„Das Gefühl, der Einzelne könne nicht mehr atmen, habe nicht genug Raum, sich zu entwickeln und zu verwirklichen, ist ein Grundzug dieser neuren Schweizer Literatur. Schreiben in der Schutzzone? Schutz wovor? Im Gegenteil: Eine neue Offenheit ist gefragt, helvetisch in ihrer Grundprägung und doch die Landesgrenzen sprengend, fernab von jedem chauvinistischen Insel-Kult.“9

Anlässlich der Verleihung des Gottlieb-Duttweiler-Preises am 22. November 1990 an Vaclav Havel, drei Wochen vor seinem Tod, hat Friedrich Dürrenmatt erneut in einer Rede die Schweiz als Gefängnis bezeichnet, wobei ein grosser Skandal entstanden ist.

„Ein Gefängnis, wohinein sich die Schweizer geflüchtet haben. Weil alles ausserhalb des Gefängnisses übereinander herfiel und weil sie nur im Gefängnis sicher sind, nicht überfallen zu werden, fühlen sich die Schweizer frei, freier als alle andre Menschen, frei als Gefangene im Gefängnis der Neutralität (...) Jeder Gefangene beweist, indem er sein eigener Wärter ist seine Freiheit. Der Schweizer hat damit den dialektischen Vorteil, dass er gleichzeitig Frei, Gefangener und Wärter ist.

Alle diese „Zeugnisse“ beweisen, dass wirklich die geographische Enge der Schweiz dazu geführt hat, dass die Schweizer Schriftsteller mit dem Problem des Stoffes konfrontiert sind.10

1.1.2 Die Tendenzen

Was die Tendenzen angeht, ist es sehr schwierig zu behaupten, dass es typisch schweizerische Tendenzen gibt, sondern kann man von Richtungen oder Trends sprechen, die ab den 70er Jahren von vielen Deutschschweizer Autoren gefolgt waren.

Die Literatur der Nachkriegszeit war im ganzen deutschsprachigen Raum durch das Bewusstsein des Schulgefühls ausgeprägt; die Schuld war das zentrale Thema vieler deutscher und österreichischer Autoren.

Die Schweiz als ein vom Krieg verschontes Land produzierte eine andere Literatur, die von diesem Gefühl befreit war, deshalb gelang es vielen Deutschschweizer Autoren die deutsche Literaturszene zu betreten.

Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt sind die konkretesten Beispiele dieses schweizerischen Literaturerfolgs in Deutschland und Österreich. Aber ab den 70er Jahren mit der neuen Generation von Schriftstellern ist es den Deutschschweizer Literaten gelungen, sich einige literarische Richtungen herauszubilden.

Die Engagierte Literatur Charakteristisch für die siebziger Jahre war als Folge der 1968er Unruhen eine zunehmende Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen und politischen Position der Schriftsteller. Das Ästhetische der Literatur wurde aber abgewertet, dafür wurden Zeitgenossenschaft, politisches Engagement, die Betonung der Faktizität der Alltagswirklichkeit zu den literarischen Anforderungen der Stunde. Die Autoren dieser Richtung setzten sich dafür ein, gaben aber keine Lösungen und Alternativen an.

Die bekanntesten Schriftsteller dieser Richtung sind unbestritten Paul Nizon, Urs Brenner und Franz Böni.

Wie das der englische Kritiker, Dennis Mueller, formuliert hat

„For Paul Nizon, Urs Brenner and Franz Böni Switzerland is an essential thematic element of the works I will discuss. They most certainly would have to be classified as “engagierte Schriftsteller”11.

Viele Deutschschweizer Schriftsteller erkannten sich in dieser Richtung, darunter: Nicklaus Meienberg, Kurt Marti, Silvio Blatter, Reto Hänny, Urs Jaeggi, Walter Kauer, Otto F. Walter mit seinem Roman „Verwilderung“, usw.

An den Oltener Literaturtagen 1970 stand die Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Gesellschaft im Zentrum der Debatten. Darin kommen Autoren unterschiedlichster Generationen zu weitgehend übereinstimmenden Einsichten: Literatur wird als grundsätzlich „gesellschaftsbedingt“ (Max Frisch) und „gesellschaftsbezogenb“ (Friedrich Dürrenmatt) verstanden und als wichtige Möglichkeit, im Schreibprozess selbst zu neuen Erkenntnissen zu gelangen.

Die Reiseliteratur Diese Richtung, die in den 70er Jahren entstanden ist, wurde auch von einigen Deutschschweizer Autoren, wie: Adulf Muschg mit seinem Werk „Bayrun“, Gerald Späth, Jürg Federspiel, Urs Widmer und Franz Böni.

Robert Acker, der englische Kritiker, schreibt über diese Richtung:

„Travel literature. Beginning well before 1970, but yet continuing with renewed vigor into this period, this type of literature takes the protagonist and the reader on a journey within the borders of Switzerland. In both cases the author provides insights into the nature of Swiss society.”

Diese Richtung hat vor den 70er Jahren begonnen; sie nimmt den Handelnden und den Leser ausser den Grenzen der Schweiz.

Die neue Subjektivität Die Vertreter dieser Richtung versuchten, ihre individuellen Identitäten und ihre Familiengeschichten zu erforschen.

Robert Acker sagt darüber:

„New Subjectivity. These authors concentrate on searching for their own individual identities and on exploring their personal familial history. Such self-reflexive works are not totally inward-directed, but usually contain powerful statements about the contemporary Swiss experience”.11 12

In dieser Richtung bestand es bei ihren Vertretern darin, nach ihrer persönliche Identität und ihren Familien zu suchen. Ihre Werke enthalten nicht nur diese persönlichen Erfahrungen, sonder die zeitgenössische Schweiz mit ihren Facetten.

Von den Vertretern dieser Richtung kann man u.a. Getrud Leutenberger „Ninive“ (1977), Erica Pedretti „Harmloses bitte“ (1970), Heinrich Wiesner „Der Riese am Tisch“ (1975), Walter Vogt und Hugo Lötscher erwähnen.

Die Entmythefizierung Diese Kategorie der Autoren versuchen, negativen Utopien zu schaffen, die dazu beitragen könnten, die populären Mythen und die falschen Bilder und Vorurteile abzubauen.

Robert Acker hat darüber folgendes formuliert:

„Distopias. Here we find authors who create negative utopias in order to debunk popular myths or to deconstruct false images.”13

Das konkrete Beispiel dafür ist der Roman “Der Kiosk“ von Hans Boesch, aber andere Autoren können in diese Kategorie eingestuft werden, wie E. Y. Meyer, Franz Böni und Beat Sterchi.

Diese literarische Richtungen oder Trends in der Literatur der Deutschschweiz der 70er Jahre können nur Bespiele bilden, dass die Literatur der Deutschschweiz auch ihre eigene Literaturtendenzen hat und das kann jede Literatur in der Welt schaffen, wie das Heinz F. Schafroth behauptet:

„Die Schweizer Literatur ist im Übrigen mit und ohne den Gegenstand Schweiz, in ihrer Vielfalt und mit ihren Polaritäten, weitgehend das, was die Literatur jedes westeuropäischen Landes ist. Strömungen, Tendenzen wären auszumachen und zu beschreiben.“14

1.1.3 Der literarische Stil

Bevor man diese Frage antwortet, muss man zuerst darauf hinweisen, dass die Deutschschweizer Autoren fast in einer „Fremdsprache“ schreiben, weil ihre Muttersprache Dialektvariante ist, die aus dem Deutschen stammt.

Der englische Kritiker hat sich darüber15 gut geäussert:

„Together with the issue already cited, there is the problem of the Swiss dialect. No one in Switzerland speaks “Schriftdeutsch”. That is the language which is used in booke and newspapers, not the language which is spoken on the streets. This represents a linguistic encoumbrance which some authors consider very formidable, since they are essentially not writing in their native idiom.”16

Die Deutschschweizer schreiben in einer Sprache, die der Deutschschweizer Leserschaft fremd ist, bzw. dem Hochdeutschen.

Aber ist diese Literatursprache dem Hochdeutschen nah? Und anders gesagt, schreiben die Deutschschweizer in einer ähnlichen Sprache, wie die Deutschen oder Österreicher?

Die Schweizer Linguisten, Beat Siebenhaar und Alfred Wyler, schreiben folgendes:

„Die große Mehrzahl der Deutschschweizer Autorinnen und Autoren schrieben und schreiben Hochdeutsch, wobei im Hochdeutschen auch dann eine schweizerische Einfärbung erkennbar bleibt (zum Beispiel in der Satzstellung oder bei der einzelnen typisch schweizerischen Wendungen oder Wörter), wenn keine bewusste

Anlehnung an die Mundart gesucht wird, wie diese beispielsweise Jeremias Gotthelf getan hat.“

Es ist klar, dass die Literatursprache der Deutschschweizer dem Hochdeutschen nicht hundertprozentig ähnlich ist, sondern gibt es ein schweizerisches „Lokalkolorit“ und ist sie schweizerisch eingefärbt. Diese Sprache ist durch die Dialektvarianten der Deutschschweiz „Schwyzertütsch“ beeinflusst. Diese Situation lässt in der Literatur einen literarischen Stil ergeben, den nur die Deutschschweizer beherrschen und meistern können, wobei die Deutschweizer schreiben im Hochdeutschen, aber nicht wie Die Deutschen und Österreicher.

Während der Proben zur Uraufführung von dem Stück „Rumulus der Grosse“ gab es einen Wortstreit zwischen Friedrich Dürrenmatt und dem Darsteller des Stückes. Der Kaiser Rumulus möchte gerne frühstücken und befiehlt seinem Diener: „Das Morgenessen“.

Der Darsteller hatte F. Dürrenmatt darauf aufmerksam gemacht und förderte, dass dieses schweizerische Wort durch „Frühstück“ ersetzt sollte.

Der Deutschschweizer Kritiker, Dieter Fringeli, schreibt auch folgendes darüber:

„Die deutschschweizerische Literatursprache, bzw. die literarische Schriftsprache der Deutschschweizer Autorinnen und Autoren müsste dementsprechend in den Kategorien einer Differenzästhetik zu erfassen versucht werden. Denn in der Sprache, die sie schreiben, kommt zum Ausdruck, dass sie anders reden; in ihr schlägt sich in Spuren die15

Abwesenheit des gesprochenen, nichtliterarischen Alltagssprache und Umgangssprache nieder.“18

Zusammenfassend muss darauf hingewiesen werden, dass die sprachliche Situation der Deutschschweiz eine Tatsache ergeben hat; die Deutschschweizer verfügen über einen literarischen Stil, der als typisch schweizerisch betrachtet werden muss.

1.2 Das Identitätsproblem und seine Auswirkungen auf das literarische Gebiet

Es gibt daran kein Zweifel, dass die kulturelle Vielfalt der Schweiz ein grosser Reichtum für dieses europäische Land und für seine Bevölkerung ist. Trotzdem wird manchmal diese kulturelle Diversität in der Schweiz als „Fluch“ betrachtet, wenn man die verschiedenen Schweizer Widersprüche in Bezug nehmen, die sich daraus resultierten haben.

Wirft man einen Überblick über die Geschichte der Schweiz, stellt man fest, dass dieses „Reichtum“ der Schweiz einige Diskrepanzen erzeugt hat.

Als konkrete Beispiele dafür kann man die während den Zweiten Weltkrieges entstandenen Konflikt zwischen der deutschsprachigen und französischsprachigen Schweiz, als Belgien von dem Nazideutschland überfallen wurde, da war die erste dafür und die zweite gegen.

Hier versteht man, dass die sprachliche Zugehörigkeit jeder Region der Grund dieser Differenz war.

Solche Diskrepanzen lassen sich auch bei der Volksabstimmung zum Beitritt der Schweiz zum europäischen Wirtschaftsraum im Jahre 1992 zeigen.

Alle diese Schweizerischen Gegensätze haben auch ihren starken Niederschlag auf dem Gebiet der Literatur.

Wenn man die schweizerische Literatur liest, findet man, dass dem Thema Identität einen grossen Raum in dieser Literatur beigemessen wird.

Identität als Thema in der Literatur der Schweiz wurde im ersten Punkt besprochen und es wird darauf im zweiten Kapitel zurückgekommen.

Als Folge dieses Identitätsproblems ist die ambivalente Rezeption, die man in der Deutschschweiz von der Rezeption seiner eigenen Literatur hat.

1.2.1 Ambivalenz der Schweizer Rezeption

Die Deutschschweizer Literaten befinden sich in einer grossen Ambivalenz, wenn sie über ihre Literatur reden, einerseits verlangen sie, dass ihre Literatur als typisch schweizerisch betrachtet werden muss und anderseits wollen sie, dass sie als integraler Teil der deutschen Literatur angesehen wird.

Diese ambivalente Haltung spürt man bei vielen Schweizern vor allem Literaten, die man als konkretes Beispiel dieses Identitätsproblems betrachten kann.

Der Deutschschweizer Schriftsteller, Adolf Muschg, fasst diese Haltung der Ambivalenz zusammen

„Wir haben keine Nationalliteratur, aber wir geraten, wen uns die Nachbarn schnell zu ihrem Bestand schlagen wollen, in die Versuchung, das Revier dadurch zu verteidigen, dass wir es auch literarisch für bindend halten -weil wir seine bindende Kraft benötigen, weil wir sie politisch gegen eben diese Nachbarn haben erproben müssen, Im Grund ist es, wie bei Heinrich Lee, im Schweizer Autor ein Schweizer der Schweizer Bürger, der politisch jenen Anschluss verweigert, auf den er kulturell angewiesen ist.

Eine Schweizer Nationalliteratur ? Es gibt sie nicht, ja es darf sie nicht geben, die deutsche Schweiz will nicht den Weg Hollands in die Sondersprache gehen (...) Weil das aber so ist, haben die Schweizer Autoren, hat ihre Literatur in ihren eigenen Augen, und seitens ihrer Nachbarn, das Zugeständnis der Identität nötig. Um an ihr, wie recht und billig, zweifeln zu dürfen, brauchen wir von unseren deutschen Freunden ein Benehmen, als gäbe es sie.“16

Diese Worte von Muschg sind ein Beispiel für diese Ambivalenz oder sogar Paradox.

Eine andere Schweizer Literaturwissenschaftlerin, Corina Caduff, beschreibt diese Haltung:

„Für die Studierenden in Deutschland ist ,Schweizer Literatur’ so nah oder weit weg wie die Schweiz selbst. Wie die deutsche Germanistik, so verbinden auch sie damit eine nationale Literatur, die sie kaum kennen. Der Grund dafür liegt aber in der schweizerischen Rede von ,Schweizer Literatur’ selbst, weil diese am Grund paradox ist: sie grenzt einerseits ein bestimmtes Textkorpus ein, sie grenzt es von einem anderen (deutschen) ab und behauptet damit etwas Spezifisches. Anderseits aber bringt gerade diese Spezifierung, die sich über das

Nationale vollzieht, eine immerwährende Definitionsfrage mit sich: Was ist eigentlich das Schweizerische’ an dieser Schweizer Literatur’.“

An einer anderen Stelle fügt sie darüber hinzu:

„Mit der Rede von einer „Schweizer Literatur“ beanspruchen wir etwas für uns, das damit zugleich zwangsläufig der „deutschen Literatur“ ein Stück weit entzogen wird. Wenn wir dann zusätzlich und gleichzeitig wollen, dass diese Literatur trotzdem von deutschen Akademikerkreisen aufgenommen wird, dann vollzieht sich genau darin die traditionelle Ambivalenz, die diese Bezeichnung in sich trägt: sie sucht gleichzeitig

Abgrenzung und Integration geltend zu machen, sie fordert sozusagen [...]. Da darf man sich nicht wundern, wenn das nicht klappt.“17 18

1.2.2 „Das schweizerische Sich-Klein-Machen“

Die andere Auswirkung dieses Identitätsproblems ist die Tendenz einiger Schweizer, sich zu verkleinern und das Schweizerische, klein zu machen. Diese Tendenz hat auch ihre Niederschläge im literarischen Gebiet, wie sie hier der Deutschschweizer Schriftsteller, Urs Widmer, beschreibt:

„Das Sich-Klein-Machen ist eine helvetische Spezialität. Wir beugen uns über jeden kleinen Käfer und ignorieren den Elefanten, auf der er sitzt. Nietzsche, im Engadin rhapsodierend, bleibt für uns ein befremdlicher Anblick. Wir hatten es eher mit Gandenz von Salis- Seewis, oder Salomon Gessner, dessen Klizekleine Idyllen Riesenauflagen machten. Gottfried Keller bildete das Sich-Klein-Machen sogar im Körper ab. Er war eine Sitzriese, aber wenn er dann vom Wirthaustisch aufstand, verschwand er unter ihm. Robert Walser hatte ein ,rundes, wie durch einen Blitzschlag gespaltenes Kindergesicht’ (Carl Seelig). Friedrich Dürrenmatts Vorliebe fürs komische (...) ist die Kehrseite der gleichen Medaille. Eine Anstrengung der Abgrenzung.“

Mit diesen Worten beschreibt Widmer diesen Seelenzustand einiger Schweizer vor allem der Literaten, wenn sie über ihre eigene Literatur sprechen, die ihrer Meinung nach nicht existiere.

Hinzu kommt die Aussage von dem Deutschschweizer Kritiker, Heinz Arnold Ludwig:

„Denn ein andrer Mythos steht ins Haus und ist akuter: der ,Mythos Schweizer Literatur’ nämlich. Er ist so verführerisch wie der erste und will der Schweizer Literatur einflüstern, sie sei anders und19 besser. Und er versucht, sie auszuspielen gegen alle übrige deutschsprachige Literatur, die bundesdeutsche vor allem; diejenige des andern Rangebiets, Österreichs, wird gelegentlich noch miteinbezogen ins Anders- und Bessersein.“

Das ist soll als Beispiel über die Meinung einiger Schweizer Literaten über ihre Literatur, die sie als Mythos, bzw. als Irrealität betrachten.

Der Deutschschweizer Schriftsteller, Martin R. Dean, erklärt das mit diesen Worten:

„An diesem Verruf, in dem die Schweizer Literatur noch heute steht, ist sie nicht ganz unschuldig. Es gibt die Schweizer Selbstverkleinerungstendenz, trotz helvetischer Reisewut, trotz Weltoffenheit, Vielsprachigkeit und maximaler medialer Verdichtung noch immer. Das Schlagwort der <Literatur aus der Enge< ist zum hartnäckigsten Mythos geworden. Das festhalten am kleinen- die Umwandlung eines ästhetischen in eine moralische Kategorie, die uns vor den Verderblichkeiten von Grossmachtfantasien bewahren soll.“20 21

Es ist sehr wichtig für jemanden, der die deutschsprachige Literatur der Schweiz erforscht und studiert, derer Rezeption im deutschsprachigen Raum vor allem in Deutschland als Stammort ihrer Sprache in Bezug zu nehmen.

Die erste Frage, die sofort auffällt, ist: wird diese Literatur als eigenständiges Phänomen und spezifischer Forschungsgegenstand wahrgenommen, oder nur als Teil der gesamten deutschsprachigen Literatur, wenn nicht der bundesdeutschen betrachtet?

Diese Rezeption in Deutschland wird so von dem englischen Kritiker, Robert Acker, beschrieben:

„It appears that many still consider Switzerland to be just a cultural appendage to Germany which does not need to be taken seriously.”

Wen die Schweiz als ein kultureller Appendix betrachtet wird, wie könnte die Rezeption der Deutschschweizer Literatur sein?

Dieses Zitat sagt alles über die Rezeption, die man in Deutschland von dieser Literatur haben könnte.

Um diese Rezeption mehr zu begreifen, muss man unbedingt ihre Entwicklung und ihren geschichtlichen Verlauf erforschen.

Das Interesse an dieser Literatur im deutschsprachigen Raum und vor allem in Deutschland reicht bis in das 19. Jahrhundert hinein.

Am Ende des 19. Jahrhundert wurde das Kaiserreich Deutschland durch die Romane Gottfried Kellers und die Novellen Conrad Ferdinand Meyers überflutet. Diese wurden durch das deutsche Publikum mit einer großen Begeisterung aufgenommen.22

Dieser Glanz der Deutschschweizer Schriftsteller hat sich am Beginn des 20.Jahrhundert bekräftigt, indem viele andere Autoren in Deutschland seht berühmt waren, wie Johann Spyri mit seinem Roman „Heidi“ (1880) und Ernst Zahn mit seinem Roman „Lukas Hochstrassers Hans“ (1907). Jakob Christoph Heer mit seinen Romanen „An heiligen Wassern“ (1898) und der „König der Bernina“ (1900) die deutsche Leserschaft in dieser Zeit ausgeprägt.

Die mythischen und touristischen Klischees, wie Gottesfurcht, Fleiß, urwüchsige Natur, waren die Vorstellungen vielen Deutschen über die Schweiz und Schweizer.

Aber der Deutschschweizer Schriftsteller, der sehr bekannt in Deutschland war, war unbestritten Robert Walser, dessen Stil man als eine offene Opposition gegen die wilhelminische kunst- und Kulturpolitiken betrachtete, weshalb seine Romanen mit grosser Begeisterung empfangen waren.

Der 1.Weltkrieg hat diesen Berühmtheit der Deutschschweizer Literatur aufgehalten und grosses Vakuum geschaffen.

Diese Situation wurde vor allem nach dem Krieg schärfer wegen der Verhärtung der Grenzen.

Trotzdem konnten sich Schriftsteller wie Jakob Schaffner mit seinem autobiographischen Roman „Johannes“ (1922) und Meinrad Inglin mit seinem sehr berühmten Roman „Schweizer Spiegel“ ( ), seinem Opus Magnum, Gehör in Deutschland verschaffen.

Während des Zweiten Weltkrieges gelang es Max Frisch, sein Erstling „Jürg Heinhart“ (1934) im nationalsozialistischen Deutschland zu publizieren.

Nach diesem Krieg waren unbestritten die beiden Deutschschweizern Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt die Vertreter dieser Literatur im ganzen deutschsprachigen Raum und vor allem in einem Deutschland, das vom Krieg zerstört war.

Diese Schriftsteller und Dramatiker füllten ein literarisches Vakuum, das vom Krieg verursacht wurde.

Sie versuchten auch in ihren Werken vor allem Dramen, das Bewusstsein einer vom Krieg verschonten Schweiz zu bekämpfen, oder der Schweizer Sonderfall.

Friedrich mit einen Theaterstücken „Die Ehe des Herrn Mississippi“ und „Der Besuch der alten Dame“ und Max Frisch mit denTheaterstücken „Biedermann und die Brandstifter“ und „Andorra“ und den Romanen „Stiller“ und „Homo Faber“. Diese Werke galten auch als Kritik an dem Schweizer Bürgertum.

In den 50er Jahren betrat eine neue Generation von Deutschweizer Schriftsteller die deutsche Literaturszene mit ihren zahlreichen Werken, die die schweizerische Lage widerspiegelten.

Unter den bekanntesten sind Otto F. Walter, Jörg Steiner, Hans Boesch erwähnenswert.

Ab den 70er Jahren ist eine andere Generation von Schriftsteller in die Deutsche Literaturszene eingetreten, u.a. Adulf Muschg, Peter Bichsel, Verena Stefan, Paul Nizon usw.

In diesen Jahren kann man von zwei Rezeptionsrichtungen der Deutschschweizer Literatur in Deutschland reden, die sich herausgebildet haben.

Die erste Richtung betrachtet diese Literatur als integraler Teil der bundesdeutschen Literatur.

Der deutsche Kritiker, Rolf Kaiser, schreibt folgendes:

„Deutschschweizerische Literatur heute ist in ihren besten Erscheinungsformen integraler Teil des hervorragenden deutschen Schrifttums innerhalb der Weltliteratur.“

Dieses Zitat ist auch eine beste Erscheinung dieser Richtung, die behauptet, es gebe keine Deutschschweizer Literatur, sondern nur ein deutsche Literatur.

Ein anderer Deutsche, Walter Henk, sagt folgendes darüber:

„Kunst und Kultur lassen sich in Staatsgrenzen nicht einmauern, die geistige ,Heimat’ bildet einen umfassenderen Zusammenhang.“

Es ist richtig, aber man muss die Besonderheiten anderer Menschen und Völker nicht ignorieren.

Was die zweite Richtung angeht, diese erkennt dieser Literatur einige Besonderheiten, die man nicht bei den anderen deutschsprachigen Literaturen nicht finden kann, z.B. die provinzielle Mentalität, Konsevatismus, Realismus, Didaktismus und linguistischer Regionalismus.

In den 80er Jahren ist zwei Schweizer Schriftsteller Gerhard Meier und Herrmann Burger gelungen, sich in Deutschland eine grosse Glorie auszumachen.

Als Schluss dieses Überblicks muss darauf hingewiesen werden, dass dank der Unterstützung des grossen deutschen Kritikers Marcel Reich- Ranicki ist es vielen Deutschschweizer Schriftsteller, die deutsche Literaturszene zu betreten, wie das von dem Schweizer Kritiker, Michael Wirth, beschrieben wird, wenn er über den Erfolg Herrmann Burgers in Deutschland mit seinem Roman „Die künstliche Mutter" redet:

„Dass der Roman über die mythische Muttersuche eines impotenten Wissenschaftlers im Gotthardmassiv in Deutschland zu einem Bestseller avancierte, wurde von der ganzseitigen Kritik begünstigt, die Marcel Reich-Ranicki ihm in der frankfurter Allgemeinen Zeitung’ zuteil werden ließ.“23

[...]


1 Widmer, Urs. Fragmentarisches Alphabet zur Schweizer Literatur. In: Heinz Ludwig Arnold (hg). Literatur in der Schweiz, 1998, S7.

2 Caduff, Corinna. CH- Lit (Mitteilungen zur deutschsprachigen Literatur der Schweiz). http://www.snl.ch/d/fuehr/sl_chlit10.htm.

3 Acker Robert. Burkard, Marianne. Blick auf die Schweiz; zur Eigenständigkeit der der Schweizer Literatur seit 1970. (Amsterdam: Editions- Radopie B.V, 1987). S183.

4 Fringeli Dieter. Gut zum Druck.(Zürich und München: Artemis, 1972). S.221.

5 Gsteiger, Manfred. Kindlers Literaturgeschichte. Die zeitgenössischen Literaturen der Schweiz 1.Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 1980, S. 44.45.

6 Schafroth, Heinz. Zehn Einfälle im Zusammenhang mit der Schweizer Literatur. In: Heinz Ludwig Arnold (Hg). Bestandaufnahme Gegenwartsliteratur, 1988, S264.

7 Fringeli, Dieter. Gut zum Druck. In Robert Acker und Marianne Burkhard (Hg). Blick auf die Schweiz. Zur frage der Eigenständigkeit der Schweizer Literatur seit 1970, 1987, S 288.

8 Nizon, Paul. Diskurs in der Enge. In Pia Reinacher (Hg). !je suisse. Zur aktuellen Lage der Schweizer Literatur, 2003, S. 18.

9 Burger, Hermann. Schweizer Literatur nach 1968. In: Pia Reinacher (hg). Je suisse. Zur aktuellen Lage der Schweizer Literatur, 2003, S. 8.

10 Dürrenmatt, Friedrich. Zur Dramaturgie der Schweiz. Fragmente 1968/70. In. Pia Reinacher (hg.): Je suisse. Zur aktuellen Lage der Schweizer Literatur. 2003, S 18-19.

11 Acker, Robert. Burkard, Marianne. Blick auf die Schweiz; zur Eigenständigkeit der der Schweizer Literatur seit 1970. (Amsterdam: Editions Radopie B.V, 1987). S179.

12 Ibid. S180.

13 Ibid. S180.

14 Schafroth. Heinz. Zehn Einfälle im Zusammenhang mit der Schweizer Literatur. In: Heinz Ludwig Arnold (hg). Bestandaufnahme Gegenwartsliteratur, 1988, S264.

15 Siebenhaar, Beat. Wyler, Alfred. Dialekt und Hochsprache in der deutschsprachigen Schweiz. (Zürich: Pro Helvetia, 1984). S39.

16 Muschg, Adolf. In: Klaus Pezold (hg): Geschichte der deutschsprachigen Literatur im 20. Jahrhundert,1991, S. 313.

17 Caduff, Corinna. CH- Lit (Mitteilungen zur deutschsprachigen Literatur der Schweiz). http://www.snl.ch/d/fuehr/sl_chlit10.htm. Ibid.

19 Widmer, Urs. Fragmentarisches Alphabet zur Schweizer Literatur. In: Heinz Ludwig Arnold (hg). Literatur in der Schweiz,1998, S11.

20 Arnold, Heinz Ludwig. Bestandsaufnahme Gegenwartsliteratur: BRD, DDR, Österreich und die Schweiz. (München: Edition Text + Kritik, 1988). S257.

21 Dean, Martin R. Verruf. Zur Schweizer Literatur. Frankfurter Rundschau Online. http:// www.fr- aktuell.de/ressorts/kultur und medien/Feuillelton /?cnt=244394.

22 Acker, Robert. Burkard, Marianne. Blick auf die Schweiz; zur Eigenständigkeit der der Schweizer Literatur seit 1970. (Amsterdam: Editions Radopie B.V, 1987). S.

23 Michael, Wirth. Jahrhunderte der Ungleichzeitigkeiten. Zur Rezeption der Deutschschweizer Literatur in Deutschland. In: Heinz Ludwig Arnold (hg). Literatur in der Schweiz, 1998, S. 248.

Ende der Leseprobe aus 106 Seiten

Details

Titel
Die deutschsprachige Literatur in der multikulturellen Schweiz von 1945 bis 1990
Hochschule
University of Oran  (Fakultät für Literatur, Sprachen und Künste der Universität Oran)
Autor
Jahr
2005
Seiten
106
Katalognummer
V991103
ISBN (eBook)
9783346355171
ISBN (Buch)
9783346355188
Sprache
Deutsch
Schlagworte
literatur, schweiz
Arbeit zitieren
Abdelkrim Medghar (Autor:in), 2005, Die deutschsprachige Literatur in der multikulturellen Schweiz von 1945 bis 1990, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/991103

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