Hermann Fürst von Pückler


Facharbeit (Schule), 1999

21 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Hermann Fürst von Pückler

Vorwort

Er gehört zu den schillerndsten deutschen Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts.

Wie kaum eine andere Persönlichkeit erregte Hermann Ludwig Heinrich Graf von Pückler, seit 1822 Fürst von Pückler - Muskau, die Aufmerksamkeit seiner Zeitgenossen. Schon zu seinen Lebzeiten werden zahlreiche Biographien, Artikel und Feuilletons sowie Rezensionen über seine Person und sein künstlerisches Schaffen als Schriftsteller, Garten und Landschaftsgestalter, als Reisender der Gesellschaft verfaßt.

Superlativ sind die ihm zugedachten Eigenschaften von Freunden sowie von seinen Feinden. Genial, offen, tolerant, feinsinnig, liebenswürdig, liberal sagen die einen, eitel, exzentrisch, affektiert, hochmütig, oberflächlich, abenteuerlich und verschwenderisch sagen die anderen.

Hermann Fürst von Pückler - Muskau

Der Garten - Künstler

Nach dem Tode des Vaters im Jahre 1811 trat er als Standesherr von Muskau und Erbherr von Branitz das große Lausitzer Erbe an und begann, den Park in Bad Muskau meisterlich zu gestalten.

,,Ich habe vor einigen Jahren den Park gesehen und war besonders fasziniert von den alten herrlichen Bäumen, allerdings ließ der Zustand des Parkes damals eine sorgfältige Pflege vermissen".

30 Jahre lang arbeite er an diesem Park - Kunstwerk, dann zog er mit seiner Frau Lucie nach Branitz bei Cottbus.

Im Jahre 1841, inzwischen 61 Jahre alt, beginnt er sein zweites Gartenkunstwerk. Die Erfahrungen, die er in Muskau gesammelt hatte und die vielen Reiseeindrücke verschmolz er zu einem Natur - Kunstwerk.

Er errichtete Hügel und Wasserläufe und baute eine Sand und eine Wasserpyramide als Reminiszens an seine Ägypten reise.

Auch im Schloß gibt es orientalische Räume zu bewundern. In der Wasserpyramide hat der Fürst seine letzte Ruhe mit seiner Frau gefunden

Die Landpyramide krönt ein kunstvolles Gitter mit der Inschrift:

"Gräber sind die Bergspitzen einer fernen Neuen Welt".

Jetzt sorgt eine Stiftung dafür, daß die Parkanlagen gepflegt werden, sie sorgt außerdem dafür, daß das schriftstellerische Werk nicht in Vergessenheit gerät "Stiftung Fürst- Pückler-Museum Park und Schloß Branitz"

Pücklers Lebensstationen

30. 10. 1785 Geboren im Schloss zu Muskau

Die Mutter: Klementine, des Grafen Hermann von Callenberg Tochter

Der Vater: Erdmann Graf von Pückler - Branitz

1794 - 1804 Wechselhafte Schul - sowie Ausbildung: Internatsschule der Herrenhuter Brüdergemeinde in Uhyst / Spree, Pädagogium in Halle, Stadtschule Dessau, abgebrochenes Jurastudium an der Leipziger Universität und kurzer Militärdienst im Garde du Corps in Dresden, zwischenzeitliche Aufenthalte in Muskau

1807 - 1810 Machte umfangreiche Reisen und Wanderungen: Ulm, Wien, München, Konstanz, Luzern, Mailand, Bern Genf, Lyon, Avignon, Arles, Marseille, Genua, Rom, Neapel, Venedig, Turin, Straßburg, und Paris; ein Teil der Tagebuchaufzeichnungen dieser Jahre erschienen 1835 unter dem Titel Jugendwanderungen

1810 und 1812 Pückler bei Goethe in Weimar, Gespräch über Landschaftsgärtnerei, der Dichterfürst urteilte:

,,Verfolgen Sie die Richtung. Sie scheinen Talent dafür zu haben. Die Natur ist das dankbarste, wenn auch unergründlichste Studium, denn sie macht den Menschen glücklich, der es sein will".

1811 - 1815 Nach dem Tod des Vaters tritt er als Standesherr an, erste Pläne zur Umgestaltung der Muskauer Landschaft, Teilnahme am antinapoleonischen Befreiungskampf als Generalad-

jutant des Weimarischen Großherzoges, Militärgouverneur in Brügge, im Anschluss erste Englandreise zum Studium der englischen Landschaftsgärten

01. 05. 1815 Aufruf an die Bürgerschaft von Muskau; Pückler verkündete seine Parkpläne und erwartete von den Muskauern weitgehende Unterstützung Landerwerb für den Park, der später auf ca. 770 ha bemessen wurde

1815 - 1822 Häufige Aufenhalte in Berlin, Pückler verkehrte bei Hofe ebenso wie in den Berliner Salons, aufsehenerregende Taten, Fahrt mit dem Luftschiffer Reichard im Ballon, Kutschfahrten mit vier Hirschen, Pferderennen, Reiterkunststücke, aber auch Auftritte als Sänger und Schauspieler, gelegentlich Hazardspieler

12. 07. 1817 Heirat mit Lucie von Pappenheim, Tochter des preußischen Staatskanzlers Fürst Hardenberg, Hochzeitsreise nach Paris, aus der reinen Konvenienzehe entstand durch die gemeinsame Arbeit am Muskauer Park eine gegenseitig tiefe Zuneigung

1818 Teilnahme am Aachener Kongreß, Bekanntschaft mit Kaiser, Königen, Fürsten und den Damen der ersten Gesellschaft, Bemühungen um eine Diplomaten - Luftbahn

Um 1820 Konzentrierte Arbeiten am Muskauer Park, bei den Gartenanlagen beriet Pückler sich mit dem englischen Gärtner Repton, bei den Bauten mit dem Berliner Architekten Karl Friedrich Schinkel, der mehrfach Entwürfe für den geplanten Schloßumbau lieferte

10. 06. 1822 Erhebung in den Fürstenstand, Hauptgrund war Entschädigung für verlorene Rechte beim Übergang Muskaus von Sachsen an Preußen nach dem Wiener Frieden von 1815

29. 06. 1823 Eröffnung des Hermannsbades in Muskau, durch wirtschaftliche Unternehmungen versuchte Fürst Pückler die Muskauer Ertragslage zu verbessern, so gründete er eine Glashütte, verstärkte den Alaunabbau und die Eisen dwirtschaft

20. 03. 1826 Der Preußische König unterzeichnete die Scheidung Pücklers, der von der Fürsten Lucie ersonnene Plan - Scheidung und neue Heirat, sollte die stark belasteten Muskauer Besitzungen retten, an eine wirkliche Trennung dachten beide nicht

07. 09. 1826 Das Fürstenpaar nahm in Bautzen Abschied, Pückler brach zu seiner 2. Englandreise auf, die vor allem eine reiche Braut bringen sollte, Zwischenstation in Weimar mit Goethebesuch

September 1826 Aufenthalt in England, Wales, Irland, Fürst Pückler war Teilnehmer und Beobachter des englischen Gesellschaftsleben, der Hof, die Aristokratie und die Geistlichkeit interessierten ihn ebenso wie Theater und Mode, Pferderennen, Berkwerke und Gefängnisse oder das bunte Volksleben auf Märkten und in Schenken.

In Irland besuchte er den Nationalhelden Daniel O` Connell. Seine besondere Aufmerksamkeit galt zahlreichen berühmten Parkanlagen. Seine Eindrücke und Erlebnisse teilte er in Umfangreichen Briefen an die Fürsten Lucie mit, die gemeinsam mit Varnhagen van Ense den literarischen Wert dieser Briefe erkannte. Brachte die Englandreise auch keine reiche Surrogatfrau, so begründete sie doch den Ruhm Pücklers als Schriftsteller.

1830 Die ersten beiden Bände der Briefe eines Verstorbenen erschienen in Pücklers ersten Buchtitel, schon 1836 kam die dritte Auflage heraus, Übersetzung ins Englische, Französische, Holländische und Schwedische; an dem Buch schieden sich die Geister der Zeit, es rief euphorische Begeisterung und heftige Ablehnung hervor, zu den Freunden gehörten Goethe, Varnhagen van Ense und Heinrich Heine, zu den Gegnern Ludwig Börne und Georg Herwergh

1834 Pücklers Andeutungen über Landschaftsgärtnerei erschienen, zu einem Textband gehörte ein Bilderatlas mit prächtig kolorierten Lithographien; das Werk ist bis heute ein Klassiker der Gartenliteratur, im gleichen Jahr erschien auch Tutti Frutti, Pücklers feuilletonistisches Werk über preußische Zustände

Juni 1834 bis

September 1840 große Orientreise, Stationen u.a. Paris, Toulon, die Pyrenäen, Algerien, Tunesien, Malta, Griechenland, Kreta, Ägypten mit Reise bis Südlich Karthums, das heilige Land, Syrien und die Türkei, Rückkehr über Schwarzes Meer und Donau mit dem Schiff bis Budapest, weiter mit der Kutsche über Wien nach Muskau. Die Orientreise brachte reiche literarische Ernte

27. 10. 1840 Tod von Machuba, in Ägypten 1837 auf dem Sklavenmarkt gekauft, im Spannungsfeld Pflegetochter, Dienerin, Geliebte entwickelte Fürst Pückler ein tiefes Gefühl für Machbuba, brachte sie gegen heftigsten Widerstand der Fürstin Lucie mit nach Muskau, den Schmerz über den frühen Tod von Machbuba konnte Fürst Pückler lange Jahre nicht überwinden

1842 Fürst Pückler begann mit seinem Entwurfsarbeiten für den Park um das Schloß Babelsberg, dem Sitz des Prinzen von Preußen, des späteren Kaisers Wilhelm I., die Arbeiten gehen bis weit in die 50er Jahre

1845 Verkauf von Muskau, das durch Kreditnahme des Callenberger Großvaters stark belastet war, ein aufwendiger Lebensstil, enorme Ausgaben für den Park und die aufzubringenden Zinsen ließen nur noch diesen Schritt zu, die Lasten betrugen 500 000 Taler , Muskau kam in den Besitz des Prinzen Friedrich der Niederlande

1846 Beginn der Anlage des Branitzer Parks, besonders der Beharrlichkeit der Fürstin Lucie ist die neue Gartenromance zu danken, der Fürst wurde wieder auf die Parkomanie gepackt, der Architekt Gottfried Semper wurde zur Beratung nach Branitz gebeten, der innere Park wurde in mehreren Bauabschnitten auf rund 100 Hektar geplant, Fertigstellung erst um 1888 durch den Erben Graf Pückler

1851 Dritte Englandreise, über Hannover nach London zur 1. Weltausstellung

1852 Die Branitzer Arbeiten an Park und Schloss waren zu einem ersten Abschluss gekommen und ermöglichten die Übersiedlung der Fürstin Lucie nach Branitz

1852 - 1868 Zahlreiche Reisen und Ausflüge zu vielen Orten in Deutschland, in die Schweiz, nach Österreich, Italien und Frankreich, darunter auch mehrere Bade und Kurreisen, 1861 Teilnahme an den Krönungs feierlichkeiten in Königsberg; auf den Reisen häufig Konsulationen zur Gartenkunst in Theorie und Praxis

1854 Reise nach Paris, am Bois de Boulogne Gestaltungsarbeiten mit Napoleon III.,Besuch bei Heinrich Heine

08. 05. 1854 Fürstin Lucie verstorben, Beisetzung auf dem Branitzer Dorffriedhof, Umbettung 1884 in die Pyramide

1856 Im neuangelegten Westteil des Branitzer Parkes ließ Fürst Pückler einen Tumulus, eine im See gelegene Pyramide, als Grabstätte für sich selbst erbauen, 1862 eine zweite Pyramide in Stutenform, weitere Arbeiten an der Ausgestaltung des Branitzer Parkes 1870

04. 02. 1871 Tod des Fürsten Pückler, Beisetzung am 09. 02. Im Tumulus, Erbin des Privatvermögens wurde seine Nichte Marie von Pachelbl, Erbe der Majoratsherrschaft und damit des BranitzerParkes wurde sein Vetter Graf Heinrich von Pückler

Schloßpark und Schloß Branitz

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der durch das gleichnamige Eis bekannt gewordene Fürst Hermann Ludwig Heinrich von Pückler - Muskau ist der Schöpfer dieses einmaligen Schloßparkes, des letzten großen deutschen Landschaftsgartens des 19. Jh.

Der Fürst selbst pflegte einen sehr verschwenderischen Lebensstil. u.a. unternahm er ausgedehnte Reisen durch ganz Europa, Afrika und Asien und mußte deshalb aus finanziellen Gründen seinen Sitz in Muskau verkaufen.

Im Jahre 1846 ging er nach Branitz, dessen karge Landschaft er anfangs verschmähte. Doch sein Ehrgeiz und sein angeborenes gärtnerisches Talent ließen ihn gerade hier einen meisterhaften Landschaftspark gestalten, der heute wahrhaft sehenswert ist. Die komplette Umgestaltung eines vollkommen ebenen Geländes in eine einzigartige Parklandschaft mit künstlichen Hügeln, Teichen und Seen zeugt vom Ideenreichtum und den künstlerischen Fähigkeiten Pücklers.

Er ließ etwa 100 000 Kubikmeter Erde bewegen, um seinen Park zu ,,formen". Außerdem gelang ihm ein Kunststück, mehrere jahrhundert alte Bäume zu verpflanzen. Er hatte recht ungewöhnliche Gestaltungsideen, die er in der Tat umsetzen konnte. So entstanden im Park eine Erd- und eine Seepyramide, die auch Tumulus genannt wird. Es ist gleichzeitig die Begräbnisstätte Pücklers und seiner Frau Lucie.

Fast märchenhaft fügt sich das Schloss in den wunderschönen Park ein. Das ehemalige Gutshaus im Barockstil erhielt um 1850 nach Bauplänen von keinem geringeren als Gottfried Semper ein neues Gesicht. In den Schloss- raümen ist heute das Fürst Pückler Museum untergebracht, das den Lebensweg des ruhelosen Lebemannes, Landschaftsgestalter und Schriftstellers aufzeigt. Die Innenausstattung ist sehr interessant, da sie von Pückler selbst entworfen wurden, wie z. B. die drei orientalischen Räume, von seinen zahlreichen Reisen geprägt ist.

Der Weg nach Branitz

Seine Zeitgenossen zweifelten, ob Pückler klug gehandelt hat, Branitz in Besitz zu nehmen. Ein guter Geschäftsmann war er nie gewesen und es kann durchaus sein, daß er beim Verkauf von Muskau (etwa achtmal so groß wie Branitz) gehörig übers Ohr gehauen wurde. Die Kaufsumme betrug 1 700 000 Taler, aber er mußte das schlesische Rittergut Waldstein bei Glatz in Zahlung nehmen. Zu einem überhöhten Preis, wie sich bei der Besichtigung des Anwesens herausstellt. Das Schloss lag auf halber Höhe eines unwirtlich bergigen Geländes, hatte kein Wasser, und die umgebenen Wälder hat der Vorbesitzer auch noch rasch abholzen lassen. Der Schaden betrug an die 100 000 Taler. Waldstein ließ sich trotzdem verkaufen, obwohl bei der Masse Schulden nicht allzu viel übrig blieb, wie Pückler klagte. Aber er war jedoch schuldenfrei und behält Branitz und damit eine Art von Vermögen, wenn man mit Gut und Besitz umzugehen weiß.

Die drei Bände seines letzten Buches erschienen zwischen 1846 und 1848 (,,Rückkehr"). Die Lust an der Schriftstellerei hatte Pückler jetzt schon lange verloren. ,,Wäre ich nur das Schriftstellern los", lautet sein Stoßseufzer bereits 1839, eine infame Passion, das mich auf der einen Seite festhält, und auf der anderen degoutiert". Tatsächlich legt Pückler nach seinem Eintreffen in Branitz die Feder so gut wie nieder, und das unförmige Kopiergerät wird in Zukunft nur noch für die anfallenden Briefe genutzt.

Statt dessen beginnt er den Unglaublichen Park aufzubauen.

Dazu ist Branitz eigentlich die ungeeignetste Gegend, wie ein ausgesprochener Kenner bezeugt, Gottfried Semper. Pückler hatte ihn 1841 in Dresden kennengelernt, wo er auch überraschend auf seine da schon 71jährige Mutter gestoßen war. Sempers Pläne für eine architektonisch gewagte Verbindung zwischen Zwinger und Theater haben ihm damals sehr imponiert, und da der alte Freund Schinkel schon seit sechs Jahren tot war, wurde jetzt der Dresdner Baumeister nach Branitz gerufen. Er traf am 1. April 1846 dort einen und hoffte angesichts des Datums, in den April geschickt zu sein.

Ein wüsten Anblick bot das Schloss anfangst 1772. Es wies Löcher im Dach und auch sonst große Bauschäden auf. Das gilt ebenfalls für die Ställe und den verwahrlosten Wirtschaftsgebäuden. Genau am Eingang des Schlosses befand sich ein großer Dunghaufen, und das Ganze lag in einer flachen, mit mageren Obstbäumen bestandene Gegend wie auf einem Präsentierteller. Die kahle Ebene, die einer großen Sandwüste ähnelte, erstreckte sich bis hin zu den Türmen des nahen Cottbus, einem Städtchen von ca. 9000 Einwohnern. Durchflossen wurde die öde Landschaft von der Spree, die damals noch nicht eingedeicht war und daher die trostlose Gegend ständig überschwemmt und noch trostloser machte. Ohne die Spree wäre es Pückler nie gelungen aus diesen Verhältnissen ein Hauptwerk englischer Garten aus dem Boden zu stampfen.

Auf Grundwasser stieß man dort schon in 90 Zentimeter Tiefe und der abgelagerte Lehm sah zwar so ähnlich aus wie Wüstensand, erwies sich aber als extrem fruchtbar.

Man hat behauptet, Pückler habe den Zustand des Parkes bewußt übertrieben dargestellt, weil er zu Übertreibung geneigt war und auch wohl um seine eigene Leistung desto glänzender hervortreten zu lassen.

Am Schloss rundete er den Südgiebel ab und gab dadurch dem Gebäude überhaupt erst so etwas wie eine Dimension. Eine riesige Terrasse wurde hinzugefügt mit samt weitgespannter Pergola. Aus den desolaten Gutsgebäuden wurden ein Marstall und ein Kavaliershaus, nach Pücklers Wünschen im englischen Tudor - Stil.

Semper kann sich dieser Aufgabe bald uneingeschränkt widmen, als er wegen der Teilnahme an der 48er Revolution aus Dresden fliehen muss. Erst 1852 ist der Umbau abgeschlossen, für den jährlich 12-15000 Taler im Jahr ausgibt. Das ist nur ein Bruchteil dessen was er in den neugewonnen Park steckt.

Die Innenräume wurden selbstverständlich neu eingerichtet, wobei hier ebenfalls selbstverständlich keineswegs gespart werden durfte. Heute kann man den kostbaren Mahagonikonzertflügel sehen, auf dem Clara Schuhmann und Felix Mendelssohn Bartboldy Hauskonzerte gegeben haben.

Mit den ersten Arbeiten am Landschaftspark, der die Hauptsumme betrug hat Pückler schon vor dem Eintreffen Sempers begonnen. In Cottbus sind erhalten gebliebene Skizzen, die beweisen das das Projekt zunächst in einem kleinen Maßstab begonnen wurden und sich rasch ausgeweitet hat. Pückler blieb ein Mann der Utopie, ganz wie später die Dadaisten, mit denen er verglichen wurde, nur daß er danach strebt seine Utopien zu verwirklichen.

Von seinen eigenen Hand konnten die Skizzen nicht sein, denn wir wissen von Petzold, daß er nie Skizzen gezeichnet hatte, sondern eher improvisierend vorging. Man mußte sich das so vorstellen, daß Pückler zunächst mit seinem Spazierstock die Wege in den Boden ritzt, sie zwei bis dreimal überprüfte und korrigierte.

Die Wege waren am wichtigsten, ihr Verlauf nach den die vorhandenen Bäume berechnet, bestimmt wurden.

Sie mußten große Flächen umkreisen, durften weder zu übersichtlich noch zu unübersichtlich sein.

Für Pückler begann alles noch einmal von vorn, so auch sein mühsamer Erwerb des erforderlichen Geländes, das einer Anzahl von Kleinbauern gehört (damals Büdner genannt). Mit ihnen mußte er verhandeln sowie Prozesse androhen, Abfindungen zahlen und neue Häuser bauen. Sie weigerten sich, ihren Grundbesitz abzugeben oder einzutauschen. Er verkaufte 1857 zwar dann doch, um sich bei Pückler zu rächen, an einen Fabrikanten der eine heftig qualmende Fabrik errichten wollte. Reinschke merkte aber zu spät, daß das Land sofort an den Fürsten weiterverkauft wurde.

Im Gegensatz des hügligen Muskau, handelte es sich hier um eine Gegend, die flach war wie ein Pfannkuchen.

Da es an natürlichen Erhebungen fehlte, mußten künstliche her, die durch gewaltige Erd- und Sandbewegungen entstanden.

Das läßt sich, wenn auch nur durch einen erheblichen organisatorischen Aufwand von Wasserläufen und kleinen Seen darstellen. Seinen Andeutungen zufolge das Herzstück eines jeden Parks. Die Aushebungen die jeweils in der Nähe der Spree getätigt wurden, erhielten exakt die Form, die sich Pückler als Ufer vorgestellt hatte. Ähnlich geschah es mit der Aufschüttung der ausgehobenen Erde seiner Fabrik.

Bau des Parkes

Ausgeführt wird alles zunächst von einem Facharbeiterstamm aus Muskau, die aber bald durch Branitzer Tagelöhner ersetzt wurden. Tätig sind jeweils bis zu 70 Arbeiter die mit den Pflanzungen beginnen und bis zu 130 Gefangene, die ihm nach 1848 das Cottbuser Stadtgefängnis zur Verfügung stellte. Wieder einmal war Pückler zum Hauptarbeitgeber einer ganzen Gegend. Dabei handelte es sich um ein hartes ,,Brot". Die Arbeitszeit betrug im Sommer 12 Stunden, im Winter ging sie von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Der Lohn war dabei karg, für Arbeiter 1, 5 bis 2 Taler die Woche, für Gärtner bis zu 3 Taler, und die Kosten für den Lebensunterhalt einer 4-5köpfigen Familie liegen um 1840 bei etwa 3 Taler. Das war sehr niedrig wenn man damit die Löhne etwa der bestbezahlten Berliner Facharbeiter, den Maschinenbauern vergleicht ( 12-13 Taler ). Aber erstens gingen die sächsischen Wollspinner nur mit 1- 2 Talern die Woche nachhause und zweitens gelten auf dem Lande andere Maßstäbe. Die ganze Familie schafft am Einkommen mit, und Gelegenheit zum Nebenverdienst eines Familienmitglieds ist selten. Gemessen an der landesüblichen bäuerlichen Wirtschaft zahlt Pückler durchaus zufriedenstellend. Er war also hier bald ebenso beliebt wie in Muskau. Auf einen anderen Blatt stand, daß er wie man nachgerechnet hat, für den Park 5000 Taler im Jahr, für Bauten ebensoviel und für seinen persönlichen Haushalt gleich an die 11700 Taler ausgab.

Nach der Festlegung der Wege und dem Aushub der Seen ging es häufig gleichzeitigen Arbeitsgängen an das Abstecken der Pflanzungen. Beim Planen der Gehölze gibt Pückler den Gärtnern mit einem Megaphon seine Anweisungen zum setzen der Markierungsstangen. Pückler ärgerte sich, daß er damals, als er den Muskauer Park begann eine große Anzahl schöner Bäume von Branitz nach dorthin verpflanzt hatte.

Nun streifte Pückler durch die Gegend, auf der Suche nach geeigneten älteren Bäumen, denn die übliche Baumschulenware ist nur bis zu einem Meter hoch. Ein bisschen eilig scheinte er es zu haben, denn er wollte doch den neuen Park wohl doch noch in einem einigermaßen fertigen Zustand erleben. So ließ er alte Bäume aus Dörfern holen, die 15 Kilometer und weiter entfernt waren. Zwanzig Pappeln kaufte er in Groß Lieskow, eine Linde (für ca. 2 Taler und 5 Silbergroschen) in Radelsdorf sowie eine dreistämmige Esche in Siewisch. Fast täglich gingen die Transporte durch Cottbus nach Branitz, sogar Robinien, die als besonders diffizil gelten.

Einmal mußte das Cottbuser Stadttor abgedeckt werden, damit ein besonders großer Baum passieren konnte, und die erhalten gebliebenen Kassenbücher wiesen ständig Schadensersatzzahlungen auf für Fensterscheiben, die durch die ausladenden Äste beim Vorbeifahren zu Bruch gegangen waren und andere Fassadenbeschädigungen. In Cottbus selbst sah er auf dem Hof des Gasthauses ,,Zum weißen Roß" eine blühende Kastanie, und man hielt den Fürsten wieder einmal für verrückt , als er der Wirtin den Baum abkauft, um ihn in Branitz als Solitär wieder einzupflanzen, denn blühende Bäume lassen sich, angeblich, auf keinen Fall verpflanzen. Mit Hilfe eines Langbaumwagens, mit einem galgenartigen, ledergepolsterten Gerüst versehen ( damit die Rinde bei einem Transport nicht verletzt wird ), wurde die Kastanie in blühendem Zustand nach Branitz transportiert und dort ohne Störung eingegraben. Man ließ auf der großen Rasenfläche viele Fuhren guter Erde, vermengt mit fettem Lehm ausbreiten und setzte den Baum fast ohne ein Loch auszuheben ein. Dabei schützt zusätzlich eine hoch aufgerichtete Leinwand den riesigen Pflänzling vor dörrender Sonnenbestrahlung. Die Kastanie wuchs an, wie fast alle angekauften Bäume, die mit den zweirädrigen Pflanzkarren zu den vorbereiteten Gruben gefahren und in sie eingesenkt wurden. An Sach- und Fachkenntnis fehlte es Pückler nicht und selbst erfahrenen Berufsgärtnern sah er nicht nach, im Gegenteil, ihm gelangen Experimente, die anderen als von vornherein unmöglich erschienen, denn es wirkten sich nicht zuletzt die in England reichlich gezahlten Bestechungsgelder aus. Sowie auch die komplizierten Techniken des Rigolens und des Faschinenbaus, die bei der Herrichtung der sumpfigen Wiesen, andererseits der unfruchtbaren Sandäcker notwendig werden, beherrscht er mittlerweile meisterhaft. Sie sind von ihm sogar höchst erfinderisch abgewandelt und verbessert worden. So wuchs bis 1854 die erste Bauetappe, mit dem Schloß im Zentrum der Anlage. Es kennzeichnete im übrigen Pücklers Auffassung eines Landschaftsparkes, daß er sich nicht strikt auf diesen beschränkt. Einzelne Baumgruppen werden von ihm auch außerhalb angepflanzt, kleine Gehölze wirken wie eine Introduktion, ein sanfter Übergang vom Kultur- zum Kunstland: ,,In Branitz wirkte Pückler wie ein - nicht unheilbringender - sondern wohltuend sanfter Orkan". Denn das er sich leidenschaftlich engagiert und ungeheuer tätig wird, bedeutet nicht, daß er nun auch seßhaft bleibt. Er reiste viel, beriet auch unterwegs bei ähnlichen Projekten. Spuren seiner Tätigkeiten finden sich unter anderem in Wilhelmsthal bei Eisenach, Altenstein bei Liebenstein, Koblenz und Sagan.

Aber auch in Branitz wechseln saure Wochen mit frohen Festen, indem illustre Gäste erscheinen.

Im Jahre 1848 erlebt Pückler in Berlin die Märzrevolution. Er mußte in einem tiefen Zwiespalt mit sich selbst gelegen haben. Es war keine Frage, daß er mit dem Herzen auf Seiten der Revolutionäre war.

Varnhagen sagte, Pückler wäre nicht als Graf geboren und zum Fürsten erhoben, ,,ein linker geworden". Die Wahl in die Frankfurter Nationalversammlung lehnte er ab, aus Treue und Freundschaft zum Prinzen Karl.

Im übrigen ist Politik nicht seine Leidenschaft, er hatte sich zeitlebens wenig um sie gekümmert. Genug um die Ohren hatte er auch so.

So reiste er im Jahre 1848 nach Hamburg, Potsdam, Berlin, Köln, Frankfurt, Bamberg, Fürth, Regensburg, Passau, Linz und Wien, wo er wieder mal eine Bekanntschaft macht mit einer hübschen und interessanten ungarischen Baronesse. Lucie hatte aus Angst, die Berliner Unruhen könnten auch auf die Lausitz übergreifen, das Schloß verlassen und ist nach Dresden geflüchtet. Ende des Jahres kehrten beide ins friedlich gebliebene Branitz zurück und holen am 5. November seinen 63. Geburtstag nach, der mit einem Ball für alle Arbeiter und Bauernmädchen bis 3 Uhr früh begangen war. Aber hauptsächlich konzentrierte sich der Fürst auf den neuen Park.

Was ihm in den darauffolgenden Jahren traf, sind die Todesfälle in der Familie und im eigenen Freundeskreis.

1846 ist Helmine verstorben, 1848 stirbt sein junger Neffe, den er vermutlich als Erbe vorgesehen hatte, 1849 seine Schwester und noch im gleichen Jahr seine Mutter.

1851 war Pückler wieder einmal in London, zum Besuch der Weltausstellung und sorgt dort erneut für Furore.

Lucie kann an den Reisen nicht teilnehmen, zum einen ist sie nie so reisefreudig gewesen wie er und zum anderen hält eine schleichende Krankheit sie in den Rollstuhl gebannt. Betreut wurde sie von Varnhagens Nichte, die sich auch später um Pückler kümmerte. Sie war Herausgeberin der neun Bände ,,Briefwechsel und Tagebücher des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau", die 1874-1876 in Berlin erschienen und Verfasserin seiner ersten Biographie .

Lucie starb am 8. Mai 1854 mit 78 Jahren in ihrem Rollstuhl. Ein Verlust, auf den Pückler anscheinend kopflos reagierte. Er verließ Branitz für zwei Jahre und versuchte auf Reisen seine Fassung wiederzugewinnen. Branitz ohne seine Frau ist ihm undenkbar, also fuhr er kreuz und quer durch Deutschland, die Schweiz und macht in Italien einen alten Traum wahr, den ihm einst Schinkel nahegebracht hat., er durchstreifte Sizilien.

Den stets gesuchten Menschen hatte Pückler eben verloren und statt auf ,,dem höckrichten Rücken eines Kamels durch die arabische Sandwüste" trottiert er, traurig durch Europa. Als Pückler nach Branitz zurückkehrt, ist Heine schon tot. Es wurde einsamer um ihn, der jetzt eher wie ein Eremit lebte, kein Diogenes mehr zu Pferde.

Allerdings wird er nun bald greise Einsiedler noch einmal tätig und wie könnte es anders sein, mit noch größeren und weiter gespannten Ideen als bisher.

Der Weg zum Tumulus

Auf der Heimfahrt nach Branitz ist er durch Muskau gekommen und hatte sich sein unter Petzolds Leistung wohlgepflegtes und weitergeführtes Meisterstück kritisch betrachtet. Es gefällte ihm, immer noch und war stolz auf die Leistung. Trotzdem wurde Branitz alles andere als eine Kopie Muskaus, eher eine Art Gegenentwurf. Das stellt sich so recht erst jetzt heraus, als der 70jährige eine noch größere Aufgabe anpackt als vor zehn Jahren. Er nahm den so genannten Westpark in Angriff, eine Fläche von nochmals 50 ha Umfang. Der bisher entstandene Garten umfaßt, ohne die dazugehörige Gärtnerei, nur 27 ha. Es handelte sich also um mehr als eine Verdopplung.

Dazu bedarf es wieder enormer Vorkehrungen und Erdbewegungen. Der schon vorhandene Schilfsee wird erweitert und ein neuer angelegt, der Fahnensee, der bald allgemein Pyramidensee genannt wurde. Er entstand zwischen 1854 und 56 innerhalb von zwölf, auch mit jener Pyramide aus Erde, die sich, sobald das Grundwasser in der Baugrube zusammengeflossen war (eine Verbindung zur Spree bestand noch nicht), wie eine Insel aus dem Wasser hebte. Diese merkwürdige stereometrische Form inmitten all der natürlichen Wachstumsformen ist einzigartig in der gesamten Geschichte der englischen Gartenbaukunst. Den Tumulus bestimmt Pückler als seine letzte Ruhestätte, für Lucie wird daneben ein kleines Inselchen eingerichtet.

Die gewaltigen Erdbewegungen und die 1859 zusätzlich entstehende Pyramidensee, sanft geschwungene Hügelkette sind noch heute staunenswert, weil sie ohne Bagger ausgeführt wurden. Man schätzt auf 80 bis 90000 Kubikmeter, was an Boden allein für Seen und Hügel bewegt werden mußte. Rechnet man hinzu, daß auch für die insgesamt 11 Kilometer Wege erforderlich war, sind von Pückler in Branitz über 100 000 Kubikmeter Sand und Erde gegraben, angehäuft, von einer Stelle an die andere transportiert worden.

Wie die Wege bei ihm nie so verlaufen, daß man am Anfang und Ende auf den ersten Blick erkennt, läßt er auch die Wasserflächen immer wieder gleichsam aus dem Auge herausgleiten. Das gelingt ihm durch geschickt aufgeworfene Hügel und Baum- und Gehölzpflanzungen sogar mit kleinen Teichen.

,,Die Hauptsache ist aber, nie die ganze Wassermasse übersehen zu lassen und das Wasser muss sich auch sichtlich nach und nach womöglich an mehreren Stellen zugleich verlieren, um der Phantasie gehörigen Spielraum zu geben", wie es in Ausführung über Englische Landschaftsgärtnerei in den ,,Briefen eines Verstorbenen"heißt.

Worauf Pückler jedoch in Branitz ganz verzichtet, sind die von ihm in Muskau vielfach angepflanzten exotischen Bäume, wie zum Beispiel Eichen, Rotbuchen, Pappeln, Ulmen, Platanen, Hainbuchen und Linden erscheinen als Solitärbäume oder in den typischen Dreiergruppen, die besonders auf weiten Wiesen- und Rasenflächen das Bild des Parks bestimmen. In den Gehölzen finden sich auch Spitzahorn, Graupappeln, Birken, Erlen, Robinien und Kastanien. Der schönste Solitär war zu Pücklers Zeiten eine riesige Linde in der Mitte des Schlossgartens. Heute würde dieses Prädikat wohl der gewaltigen Rotbuche zufallen, die ebenfalls in der Nähe des Schlosses, auf der anderen Seite des Grabens am Pleasure-ground-Weg, die ihre Krone in den Himmel wölbt, hoch über alle anderen Bäume hinweg stehen. Seltenheiten sind ebenso selten in der Natur, so hin und wieder eine Eßkastanie, eine Sumpfeiche, Flügelnuss und an Sträuchern, Rotdorn sowie jener Gagelstrauch mit seinem derben Laub und aromatischen Duft an der Landpyramide. Sie wurde nach dem Vorbild des Tumulus im Fahnensee (1863 geschaffen) wiederum mit enormem Aufgebot an Arbeit- und Hilfskräften, vor allem Gefangenen erschaffen. Pückler legte sie als Stufenpyramide an und verziert sie oben mit einer Art von Krönchen aus Schmiedeeisengitter.

Wie es in der Gegend wohl nicht ganz ohne Grund heißt, handelt es sich hier weniger um ein Wahrzeichen des Todes als eines der Liebe. Ständige Begleiterin des Fürsten ist um diese Zeit die bildschöne 18jährige Ida von Seydewitz, die Tochter seines Stiefbruders Max.

In Branitz wird Pückler im übrigen, was er sonst nie war, fleißig. Er arbeitete an seinem Park und trieb ihn mit allen Kräften voran. Als der Sommer 1857 extrem trocken geriet, holte er die Cottbuser Feuerwehr zur Hilfe, die die Neupflanzungen durch Bewässern aus der Spree mittels Pumpspritzen rettet. Im vierten Pflanzjahr wirft ein starker Sturm viele Bäume um, die ersetzt werden mußten, was sich 1866 wiederholte. Und nicht immer waren es Wetter und Sturm, die sich ihm entgegenstellten. 1864 wollte man im allgemeinen Eisenbahnfieber die Linie Berlin - Görlitz mitten durch den Park führen, was er im letzten Augenblick durch Einspruch des Königs in einer Order an den Innenminister von Itzenplitz abgewendet werden konnte. König war zur Zeit Pücklers Wilhelm I.

Nach dem Tod seines Bruders Friedrich Wilhelm IV betrat er den Thron .

,,Ich kann es nur als eine absichtliche Zerstörung des Branitzer Parks seitens der englischen Eisenbahnbaugesellschaft betrachten, wenn dieselbe die Eisenbahn längs der Chaussee innerhalb des Parkes führen will, statt außerhalb desselben zu bleiben ...", schrieb Wilhelm I. ,,Ich veranlasse sie also hiermit, der englischen Compagnie meinen bestimmten Willen zu erkennen zu geben, daß der Fürstliche Park zu Branitz unter jeder Bedingung von der Eisenbahn unberührt bleiben muss und im keinen Falle eine feste Bestimmung getroffen wird über die Richtung der Strecke, bevor mir nicht nochmal Vorlage gehalten worden ist." Die Strecke wurde tatsächlich nicht wie vorgesehen, östlich der Spree gebaut, sondern westlich. Bis zum Ende seines Lebens blieb Pückler der Überzeugung, bestimmte Kräfte in England seien aus Eifersucht darauf aus gewesen, sein Werk zu zerstören.

Pückler war nun schon 79 Jahre alt. Den Tagesablauf teilte er sich selbst ein, wie er es wollte. Er stand erst gegen 11 Uhr oder 12 Uhr mittags auf, nachdem er vorher im Bett die Zeitung gelesen hat, vor allem die ,,Augsburgische Allgemeine". Er frühstückte im orientalischen Schlafmantel und schließlich brachte ihm der Diener die lange, mit starkem Latakiah- Tabak gestopfte Pfeife. Sie wurde mit einem glühenden Stück Kohle in Brand gesetzt. Dann erschienen die Haus- und Stalldiener, sowie vor allem der Koch zum Empfang der Tagesbefehle im Schlafzimmer und wurden vom ,,Hofmarschall" wieder hinaus geführt. Hofmarschall auf Branitz war Billy Masser, Lucie Liliputaner, der mitunter den Fürsten auch am Nachmittag begleitet, wenn dieser die Gartenarbeit inspiziert, die der neue Obergärtner Bleyer leitete. Georg Bleyer sollte sein Amt als ,,Parkdirector" 45 Jahre wahrnehmen. Wie Petzold auf Muskau führte er die Arbeiten im Sinne Pücklers weiter (später wurde dann nur ein Revierförster angestellt und der Park verwildert. 1952 hatte ihn die DDR zum nationalen Naturdenkmal erklärt und sorgfältig wiederhergestellt).

Gäste wurden immer seltener auf Branitz und wenn, dann gab es eine von Ludmilla und Pückler entworfenen Hausordnung, deren Punkt 1 ,,vollständige Freiheit für Wirt und Gäste zusichert". Punkt 2 beinhaltete ,,Jedermann steht auf und frühstückt nach Belieben".

Fürst schätzt seine Freiheit über alles und billigte sie auch seinen Gästen zu Seit jeher gehörte zu seiner Freiheit das Reisen, daß er selbst im hohen Alter kaum einschränken zu vermochte. 1866 fanden wir ihn im Unwetterjahr in München, Frankfurt und Stuttgart, wo ihm die Nachricht vom Ausbruch des Krieges erreicht, den Bismarcks Preußen gegen Österreich und Sachsen führte. Der 81jährige, der beiden Ländern viel verdankt, fühlte sich trotzdem so sehr als Preuße, daß er sich sofort als freiwilliger im Hauptquartier des Königs meldete. Am 4. Juli traf er in Gitschin ein und versäumt die entscheidende Schlacht bei Königgrätz nur um Haaresbreite. Man ließ den Greis, zu dessen Ärger, ruhig weiter im Feldbett schlafen, als man ausdrückt.

Zwei Jahre später war er schon wieder damit beschäftigt in Branitz einen neuen Berg aufzuschütten, der Hermannsberg heißen sollte und gleich dreißig Meter hoch werden sollte.. Es konnte gut sein, daß dieser Hermannsberg als dritte Branitzer Pyramide geplant gewesen war.

Nach Paris treibt es ihn wegen einer 22jährigen unverheirateten Schönheiten, ,,frisch ... und gut, daß sie den besten Statuen des Altertums gleichkam".

Als 1870 der deutsch-französische Krieg ausbrach, meldete sich selbst als 85jähriger noch einmal freiwillig beim König, wurde aber nun wegen Alter und schwächlicher Gesundheit abgelehnt. ,,Ich empfinde dies bitter", schreibt er gekränkt in sein Tagebuch, obwohl er sich eben erst von einer schweren Erkrankung ,,die Genesung ertrotzt" hat.

Die letzte Tagebucheintragung erfolgt im Dezember des gleichen Jahres. Sie lauteten: ,,Kunst ist das Höchste und Edelste im Leben, denn es ist Schaffen zum Nutzen der Menschheit. Nach Kräften habe ich dies mein langes Leben hindurch im Reiche der Natur geübt".

Als seine letzte Stunde schlägt (am 4. Februar 1871) befindet er sich eben in den Vorbereitungen zu einer Italienreise und hatte exakte Richtlinien für die Vollendung des Hermannsberges entworfen.

Bei seinem Tod waren anwesend der Leibarzt, Dr. Liersch aus Cottbus, der Hofmarschall Billy Masser, Parkdirektor Bleyer, der Oberförster und sein Kammerdiener. Sie hörten die letzten Worte von seinen Lippen in der Art eines Befehls: ,,Man öffne mir den Weg zum Tumulus !"

Das geschah an einem bitter kalten Tag mit Sturm und Schneegestöber und nach jenem Säurebad, daß er testamentarisch angeordnet und was wohl Billy Masser vorbereitet hatte. Was von Pücklers sterblichen Überresten noch vorhanden gewesen sein mag nach dieser Prozedur, wird im Tumulus der Wasserpyramide beigesetzt.

Heine in seiner Vorrede zur ,,Lutezia" und im anscheinend Ungewissen, wohin er ,,die heiter treuherztigsten und wehmütig tollsten Grüße" richten soll: ,,noch immer weiß ich nicht ganz bestimmt den Aufenthaltsort des Verstorbenen, des lebendigsten aller Verstorbenen, der so viel Titularlebendige überlebt hat".

Da wird er im zunehmendem Maße recht behalten. Pückler war auch als Verstorbener sehr lebendig geblieben, sei es wegen der populären Delikatesse des nach ihm benannten Speiseeises, sei es unter Interessierten wegen seiner Begabung, Natur und Kunst miteinander in Einklang zu bringen., als Vollender der einst von England ausgegangenen Landschaftsparkgestaltung.

In Vergessenheit ist allerdings sein literarisches Werk. Die deutschen hingegen, hatten es nie gemocht, wenn einer ihre Sprache auf famose Weise elegant handhabt, wie man es nur Franzosen für das Französische, Italienern für das Italienische und Engländer für das Englische zuzubilligen gewillt ist. Denn sie waren keine feuilletonistische Nation

Vom Erz-Feuilletonisten deutscher Sprache ist trotzdem mehr geblieben als von den meisten ,,Titularlebendigen" seiner Zeit und zwar so etwas wie ein Andenken, eine Erinnerung, ein kulturhistorisches Schmunzeln, das wieder typisch deutsch der tragischen Akzente nicht entbehrt. Ein Stück schöpferischer Unordnung in all dem Ordnungssinn, den Preußen entwickelt hatte um zu überdauern. In ihr, im Preußischsten des Preußischen hatte Pückler einen Akzent purer Menschlichkeit gesetzt, mit allen Vor- und Nachteilen des Allzumenschlichen. Ein preußischer Individualist. Ein Außenseiter.

Als solcher nahm er gebührenden Rang in jenem heimlichen deutschen Olymp ein, in dem sonst nur Figuren residieren, die sich das Volk selbst zurechtgebogen oder zurechtgefabelt hatten.

Aus den letzten Lebenstagen des Fürsten Pückler-Muskau

Gelegentlich der Erörterung der Leichenverbrennungsfrage war in jüngster Zeit auch mehrfach der Zerstörung des Leichnams des Fürsten Pückler-Muskau gedacht worden. Aber sowohl in dem klaren und anregenden Vortrage, welchen Herr Professor Dr. Reclam aus Leipzig in der zweiten Sitzung der siebenundvierzigsten Versammlung der Naturforscher und Ärzte zu Breslau hielt, wie auch in der damaligen Biographie des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau, sowie endlich in der in Nummer 34 eines Blattes enthaltenen Mittheilung sind die Vorgänge bei der Zerstörung des Leichnams des Fürsten nicht genau geschildert. Nachdem nun schon im Jahre 1871 anderswo einen kurzen Bericht über die Bestattung des Fürsten Pückler veröffentlicht wurde, wurden die nachfolgenden Erinnerungen an die letzten Lebenstage des Fürsten eine wahrheitsgetreue Schilderung der Vorgänge bei der Zerstörung des Leichnams desselben hinzugefügt.

Raphael's ,,Papst Julius der Zweite", jenes hochberühmte Gemälde im Palazzo Pitti zu Florenz, welches uns einen der schönsten und ehrwürdigsten Greise vorführt, stieg immer lebhaft in der Erinnerung auf, wenn Morgens gegen elf Uhr in das Schlafzimmer und an das Lager des greisen Fürsten Pückler trat.

Fürst Pückler pflegte als Halbpatient in seinen noch letzten Lebenstagen, wie schon früher, die Nacht zum Tage zu machen. Er verbrachte oft den ganzen Tag im Bette zu, las, schrieb, empfing selbst intime Bekannte in seinem durch Vorhänge halbverdunkelten Boudoir. Er stand erst gegen Abend auf, um seine übliche sorgsame Toilette zu machen und ein Bad zu nehmen und begrüßte dann in seinem bekannten türkischen Kostüme die zum Abenddinner geladenen Gäste, um sich ihnen bis nach Mitternacht als liebenswürdiger Wirt zu zeigen. Zuweilen blieb er tagelang allein in sein Gemächern, sei es bei Tage oder bei Nacht unter Fackelbeleutung, einen weiten, stundenlangen Spaziergang durch seinen so sehr gepflegten und doch immer umgeänderten Park zu machen. Sein bis ins hohe Alter vortrefflich haltendes Auge gestattete ihm selbst ohne Brille die langen Nächte hindurch bei Öllampenlicht die feinste Druckschrift zu lesen, und so war Lektüre oft seine einzige Unterhaltung außer den alltäglichen Geschäften, welche sein Besitztum und die nimmer endenden Parkanlagen mit sich führten. Mit Vorliebe las er in der letzten Zeit Bodenstedt, Schopenhauer und russische Dichter, über Unsterblichkeit, über psychologische Fragen regten ihn stets an, wie er aber auch gern von den neuesten Errungenschaften der Naturwissenschaften sich Bericht erstatten ließ.

Den reichlichen Schmerz, den er in seinem reichen Leben im ganzen wenig auszuhalten nötig gehabt hatte dem er aber auch mit peinlichster Sorgfalt auszuweichen vermochte, erklärte er sich als ein Zeichen unserer irdischen Un- vollkommenheit, wie er auch eine allgemeine, aber nicht individuelle Unsterblichkeit dem entwickelten menschlichem Geiste zuschrieb und eine Versetzung auf einen schöneren und vollkommeneren Weltkörper nach dem Tode sich wünschte. Todesfurcht kannte er nicht. Er fühlte sich am Ende des irdischen Lebens und wünschte wohl zuweilen, noch Zehn Jahre zu leben. Ebenso wenig verlangte er, sein Leben künstlich verlängert zu sehen, nur den Schmerz wünschte er beseitigt. Er hatte durchaus ein lebhaftes Gedächtnis für seine physischen Wandlungen und Störungen und wendete auch hier wie in seinen trotz der zunehmenden körperlichen Schwäche immer geistreichen und anziehenden Unterhaltungen sich immer gern seiner Jugendzeit zu. Wie bei den meisten Menschen, waren bei ihm die Erinnerungen an die Zeit seiner Kindheit und vollen Lebensjugend in seinem hohen Alter die lebendigsten geblieben. Doch vermochte er mittelst seiner reichen Phantasie auch die Ereignisse des späteren Lebens oft genug äußerst lebhaft, drastisch und hinreißend zu schildern.

Pückler war, wie man zu sagen pflegt, eine weibliche Natur, so männlich und kräftig er im Leben aufzutreten wußte. Sein vorzüglich angelegter und stets sehr gepflegter Körper war im Ganzen fein und zart, seine Haut weich. Seine Züge waren regelmäßig, edel und geistvoll, seine Augen blaugrau, fast milde, einschmeichelnd und heiter, bald funkelnd und strahlend, ein schöner Spiegel seiner geistigen Beweglichkeit und Lebhaftigkeit. Er war physisch für Reize sehr empfänglich.

Außerdem wirkten bei ihm Medikamente schnell, deutlich und energisch, zumal er ihre Wirkung, wenn er sich einmal zum Gebrauche von Arzneien entschlossen hatte, so wenig wie möglich zu stören suchte. Sein ganzer Organismus bewahrte bis ins hohe Alter eine merkwürdige und denkbare Zähigkeit. Krankheiten nahmen ihn meist einen mehr schleppenden, als akuten heftigen Charakter an. Pückler gab sich oft großen Unregelmäßigkeiten hin, hielt dann aber auch Rast und Ruhe, übte tagelang die größte Strenge an sich und nahm das kleinste Leiden, wenn es irgend anging, sehr ernsthaft. In seinen letzten Jahren bewachte er seine Rekonvaleszenz stets sehr peinlich und blieb seinen Gewohnheiten sehr getreu. Mit Ärzten besprach er sich sehr gern und so viele sich seiner Gunst zu erfreuen gehabt hatten, so bewahrte er doch den meisten eine große und dankbare Anhänglichkeit. Seine Weichheit und sein tiefes Gemüt , gespart mit Leidenschaftlichkeit und Feuer, andererseits seine körperliche Zähigkeit, die oft schnell eintretende Abspannung, aus der sich aber urplötzlich wie ein Phönix erhob, sein bewunderungswürdiges Simulationstalent, das ihn bei seinem unendlichen Wechsel in Berücksichtigung und Geringschätzung der Welt wesentlich unterstützte sowie seine wohl zu verzeihende Eitelkeit, die ihm bis ins hohe Alter verblieb. Vor allem seine Eigentümlichkeit, den augenblicklichen Eindrucke schnell zu folgen, woraus oft die reizendste Gutmütigkeit, aber zuweilen auch eine ungerechtfertigte Strenge und ein fast unerklärbares Übelwollen erwuchs. Alles dies war begründet in der seiner ganzen Natur aufgedrückten Weiblichkeit. Er konnte so launig, aber auch so liebenswürdig wie eine Frau sein. Er war oft leichtsinnig in der Jugend, wohlwollend im Alter, leidenschaftlich bis zum Exzeß und wieder apathisch und fast schüchtern zurückhaltend. Ein großer Teil dieser Eigentümlichkeit fand seine Begründung in dem französischem Blute, das in seinen Adern rollte. Es ist bekannt, daß seine Mutter eine Tochter der französischen Gräfin Olympia de la Tour du Pin war. Interessant war, daß er als erstes Kind einer kaum fünfzehnjährigen Frau so starke Lebensfähigkeit erhalten hatte und wirklich über fünfundachtzig Jahre alt wurde. Er wurde am 30. Oktober 1785 an einem Sonntag geboren und starb am Sonnabend, den 4. Februar 1871, wenige Minuten vor Mitternacht. 1867 litt Pückler an einem Magenkatarr, welcher ohne das Fieber hinzutrat und andere Organe wesentlich in Mitleidenschaft gezogen wurden, sich trotz vielfacher Kurbestrebungen ungemein lang hinzog. Natürlich sanken die Kräfte sehr bedeutend und die Schwäche nahm so zu, daß ernste Besorgnisse auftreten mußten. Jedoch hatten die Enthaltung jeder festen Nahrung, die Aufnahme von einfachen Flüssigkeiten und der sehr begrenzte Gebrauch von Medikamenten den guten Erfolg, daß das Schleimhautleiden sich wieder löste und der Patient sich gegen den Herbst soweit erholte, daß er mit allem Eifer sich wieder seinem Parke widmen konnte. Er hatte schon im Winter die feste Absicht nach Oberitalien oder Tirol zu reisen, da ihm der Aufenthalt in Bozen schon einmal nach langer Krankheit gute Dienste geleistet hatte. Er entschied sich aber endlich auf ärztlichen Rat für Wildungen, daß er im August 1868 besuchte, nachdem schon Monate vorher Vorbereitungen zur Reise getroffen worden waren.

Freilich erholte sich der Körper nicht mehr vollständig, vielmehr erhielt sich der Fürst nur durch äußerst vorsichtige und einfache Lebensweise, ohne daß besondere Krankheiten auftraten. Kleine Unpäßlichkeit wurden gewöhnlich durch tagelanges Zurückziehen und stillen Aufenthalt im Bette beseitigt. Aber trotz der allmählichen Abnahme der körperlichen Kräfte blieb Pücklers Geist immer noch sehr rege und tätig, namentlich sein Sinn für die Natur und seine Neigung für Gartenkunst. Der Literatur blieb er natürlich auch treu, nur die Politik und die Tagesereignisse bewegten ihn weniger . Ein lebhaftes Interesse gewann er in der Bibliothek des Schlosses Branitz.

Fürst Pückler hatte nämlich in der Tat vieles mit Ludwig dem Vierzehnten gemein. Auch Ludwig war weniger eine männliche starke, als weiblich zähe Natur und erreichte trotz der vielen Krankheiten von den Pocken bis zur Gicht, zum Steingries und dem Brande der Alten ein ziemlich hohes Alter. Nach Weihnachten 1870 wurde ein Arzt zum Fürsten gerufen. Eine Einfache Grippe hatte ihn befallen, störte aber diesmal die Ernährung des so ausgezeichneten Körpers bald so bedeutend, daß Ende Januar 1871 vollständiger Nachlaß der Kräfte eintrat. Am Mittwoch den 1. Februar, sah der Fürst zum letzten Male seine Nichte und spätere Universalerbin. Eine geborene Gräfin von Seidewitz. Sein Nachfolger im Majorat und in der Ausführung der vielbewunderten Anlagen des Branitzer Parkes, der Herr Reichsgraf Heinrich von Pückler, weilte damals als Rittmeister mit den deutschen Truppen im Vaterlandskriege in Frankreich. Die Nacht des 4. Februar wurde nie vergessen. Es war ein finsterer, stürmischer Abend. Als der Arzt das letzte mal zu dem Schwerkranken hinausfuhr. Die aufgeregte stimmte zu dem seines inneren, daß auch unruhig und tief bewegt war. Voraussichtlich mußte in dieser Nacht die Katastrophe eintreten. Das hohe Schloß, das oft so glänzend und brillant erleuchtet war, stand starr, finster und schaurig dar, nur ein matter Lichtschein drang von den oberen Eckfenstern durch die dunkle Nacht. Wo sonst die Bedienten so lebendig und beschäftigt durch die hellerleuchteten Schlafgemache lag der Fürst wie von einem sanften Schlafe umfangen, nur hin und wieder murmelte er leise einige kaum verständliche Worte die an seinem Park und seine treuen Rosse erinnerten. Mit seinem kleinen wohlbekannten Geheimsekretär saß der Arzt bis elf Uhr still beobachtend an diesem friedlichen Sterbelager eines so bedeutenden und Tausenden wohlbekannt gewordenen Mannes. Welche Gedanken gingen da durch die Seele, so tief bekümmert sie war durch den drohenden Verlust. Gegen Mitternacht, wurde der Atem immer langsamer und äußerst sanft. Ohne jeglichen Todeskampf hauchte der Fürst seinen letzten Atem aus. Es war fünf Minuten vor zwölf Uhr, am 4. Februar 1871. In stiller Wehmut drückte er ihm die Augen zu.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Hermann Fürst von Pückler
Hochschule
Real Centro Universitario Maria Cristina
Note
2
Autor
Jahr
1999
Seiten
21
Katalognummer
V99166
ISBN (eBook)
9783638976152
Dateigröße
483 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Hermann, Fürst, Pückler
Arbeit zitieren
Thomas Thiele (Autor:in), 1999, Hermann Fürst von Pückler, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99166

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