Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Ordnung der Geschlechter um 1800
2.1 Recht und Philosophie
2.2 Kleists Briefe
2.3 Amazonen(staat) im Kontext der Französischen Revolution
3. Transgression der Geschlechterordnung auf kollektiver Ebene
3.1 Die Opposition von Amazonen und Griechen
3.2 Die Ambivalenzen des Amazonengesetzes
4. Transgression auf individueller Ebene
4.1 Penthesileas Privilegierung Achills
4.2 Die Zerreißung Achills und die Selbsttötung Penthesileas
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
Prothoe: Sie sank, weil sie zu stolz und kräftig blühte! Die abgestorben Eiche steht im Sturm, Doch die gesunde stürzt er schmetternd nieder, Weil er in ihre Krone greifen kann. 1
1. Einleitung
Heinrich von Kleist schuf mit Penthesilea ein Drama, das der Kritik aufgrund seiner unzeitgemäßen Exzentrik ein „genialisches Ärgerniß“2 war. Ursächlich für den „widrigen Eindruck“3, den viele von diesem Drama hatten, ist, dass Penthesilea durch das „Grundmuster der Transgression“4 charakterisiert ist. Nicht nur die Grenze zwischen Liebe und Gewalt, sondern auch die zwischen Mensch und Gott, Humanem und Animalischem sowie Leben und Tod wird überschritten.
Kleist, der das Wesen der Dichtung als grenzüberschreitend betrachtete, verletzte damit auf vielfache Weise die ästhetischen Grenzen zeitgenössischer Literaturvorstellungen.5 Die signifikanteste Überschreitung jedoch stellt die der Geschlechterordnung dar und soll in dieser Hausarbeit näher untersucht werden. Durch die Konstruktion eines autonomen Frauenstaates steht die Geschlechterordnung in Kleists Penthesilea im diametralen Gegensatz zur traditionellen Rollenverteilung um 1800. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine intendierte Stärkung des Frauenbildes oder den Verweis auf eine Zukunft, in der Frauen Männern ebenbürtig sind.6 Denn die anormale Geschlechterordnung wie sie Kleist in dem Drama konstruierte, wird durch textimmanente Transgressionen revidiert.
Diese Hausarbeit soll darlegen, wie das Scheitern des Amazonenstaates letztlich eine Bestätigung des patriarchalischen Weltbildes darstellt und das Drama zum ‚advocatus diaboli‘ seiner selbst werden lässt.
Um diese These zu begründen, werde ich zunächst die traditionelle Geschlechterordnung um 1800 skizzieren und dafür sowohl philosophische und rechtliche Schriften (2.1), als auch Kleists eigene Haltung in diesem Diskurs anhand seiner Briefe (2.2) sowie den Einfluss der Französischen Revolution (2.3) auf die Amazonenthematik einbeziehen. In einem weiteren Schritt wird untersucht, welche Transgressionen sich auf kollektiver Ebene zeigen, wie also die von den Amazonen gewünschte Gleichrangigkeit mit den Griechen unterlaufen wird (3.1) und wie die Ambivalenzen des Amazonengesetzes die Überschreitungen hervorrufen (3.2). Analog dazu wird in einem dritten Schritt der Blick auf die individuelle Transgression der Protagonistin, Penthesilea, gerichtet. Dabei werden ihre Gefühle gegenüber Achill (4.1) und die tragische Schlussszene mit dem Tod beider Protagonisten (4.2) analysiert. Ein Fazit und ein kurzer Ausblick auf weiterführende Fragestellungen beschließen die Arbeit.
2. Die Ordnung der Geschlechter um 1800
2.1 Recht und Philosophie
Das Drama Penthesilea fällt in eine „Zeit des Umbruchs“7, der alle gesellschaftlichen Bereiche tangierte. Auch das Verhältnis der Geschlechter wurde neu bestimmt und „zu einem gesellschaftlich virulenten Thema.“8
Bis zum 18. Jahrhundert war das ‚Ein-Geschlecht-Modell‘ vorherrschend, das den Mann als Ideal eines Menschen und die Frau als dessen unvollständige Version betrachtete. Mit Verweis auf die organische und biologische Analogie beider Geschlechter wurden Mann und Frau nicht als grundsätzlich verschieden betrachtet, sondern als zwei zusammengehörige Gegenstücke angesehen.9
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts setzte sich allmählich das ‚Zwei-Geschlechter-Modell‘ durch, das die biologische Dichotomie von Mann und Frau etablierte.10 Im Hinblick auf die anatomischen Differenzen von Mann und Frau wurden die Geschlechter als binär polarisiert angesehen und bekamen komplementäre Geschlechtscharaktere zugeschrieben: Zum ‚common sense’ gehörte, dass der Mann als Beschützer von Frau und Kindern fungierte, im öffentlichen Bereich stand und sich durch Eigenschaften wie Stärke, Mut und Unabhängigkeit auszeichnete. Die Frau hingegen war dem häuslichen Bereich zugeordnet und neben der Erfüllung des Fortpflanzungszweckes mit der Umsorgung ihres Gatten und ihrer Kinder beauftragt. Ihr wurden Passivität, Schwäche und Sanftheit als Eigenschaften zugeschrieben.11 Besonders deutlich vertritt der Philosoph Johann Gottlieb Fichte die Geschlechterdifferenz, wenn er von der Frau als das „zweite Geschlecht“12 spricht, das dem Mann aufgrund seiner schwächeren Natur unterstellt sei. Fichte war der Auffassung, dass „Nur dem Weibe […] die Liebe […] angebohren [!]“13 sei. Dagegen sei „Im Manne (…) ursprünglich nicht Liebe, sondern Geschlechtstrieb.“14 Weibliche Sexualität hingegen wurde als bedrohlich betrachtet. Nur der Mann könne begehren, die Frau hingegen würde sich von ihrer Triebhaftigkeit verschlingen lassen15 und wäre ständig der „Gefahr der Maßlosigkeit ausgesetzt“.16 Damit korrespondiert Rousseaus Befürchtung, „das aktive Begehren des weiblichen Körpers könnte, wenn es nicht durch ‚Zurückhaltung und Scham gebremst‘ wird, in eine anarchische Sexualität münden.“17
Die Gründe für diesen Paradigmenwechsel vom ‚Ein-Geschlecht-Modell‘ hin zur Dichotomie von Mann und Frau sind vielschichtig: Durch die im Zuge der Aufklärung beginnende Infragestellung theologischer Weltbilder und dem damit einhergehenden Legitimationsverlust des Christentums entstand die „Angst des Mannes vor einem Umsturz des Herrschaftsverhältnisses des Mannes über die Frau“18 und einer „mögliche[n] Umkehrung der Rollen“19. Infolgedessen wurden die Gründe für die weibliche Unterlegenheit fortan nicht mehr auf religiöser, sondern biologischer und anatomischer Ebene gesucht. Trotz der forcierten Binärität der Geschlechterkonstruktion wurde die „Universalität der Gattung“20 und gegenseitige Ergänzung der komplementären Geschlechtscharaktere angestrebt. Erreicht werden konnte diese ‚Vervollkommnung' des Menschen nur mit dem Eintritt in die Ehe – zu heiraten wurde damit „zum absoluten Gebot“21. Innerhalb der Ehe waren Frauen ganz dem Willen des Mannes unterworfen, der Mann trat ganz an ihre Stelle und ihr blieb nur der häusliche Bereich.22 Zwar führte das Allgemeine Landrecht, das 1794 in Preußen eingeführt wurde, eine Gleichstellung von Männern und Frauen über die Rechte der Kinder ein, doch änderte das nur wenig an der gesellschaftlichen Praxis der Ungleichheit.23 Dem entgegenstehend gab es aber auch die zunehmende Forderung nach Exklusivität der Liebe und freier Partnerwahl, wodurch sich allmählich die Liebesheirat etablierte.24 Das hier skizzierte Spannungsverhältnis zwischen Tradition und individueller Neigung ist zentrales Thema in Penthesilea.
2.2 Kleists Briefe
Im Kontrast zu seinen unkonventionellen literarischen Entwürfen zeigt sich Kleist in seinen Briefen als ein Mann, der die herrschende Geschlechterphilosophie vollständig verinnerlicht hat.25 Die „Brautbriefe“26, die Kleist zwischen 1800 und 1802 an seine Verlobte, Wilhelmine von Zenge, verfasste, werden dabei oft als Beleg für seine chauvinistische Haltung herangezogen:
„Da findet nun die Urteilskraft zuerst, daß der Mann nicht bloß der Mann seiner Frau, sondern auch noch ein Bürger des Staates, die Frau hingegen nichts als die Frau ihres Mannes ist; daß der Mann nicht bloß Verpflichtungen gegen seine Frau, sondern auch Verpflichtungen gegen sein Vaterland, die Frau hingegen keine andern Verpflichtungen hat, als Verpflichtungen gegen ihren Mann…“27
In deutlicher Übereinstimmung mit Fichtes Darlegungen28 setzt Kleist die Frau an die „zweite Stelle“ (SW II: 493) und bestimmt, dass sie ihr Verhalten allein auf die Bedürfnisse des Mannes auszurichten habe. Die Frau solle „mit ihrer ganzen Seele für ihren Mann tätig“ (SW II: 507) sein und gehöre „niemandem an, als ihrem Mann“ (SW II: 507). Seine Liebe zu erfahren, sei dabei ihr „höchste[s] Bedürfnis“ (SW II: 697). Zudem betont Kleist an vielen Stellen die Schwäche und Labilität der Frau, die es für sie erforderlich mache, von einem Mann durchs Leben gelenkt zu werden (SW II: 524). Mit der Behauptung, das einzige „nicht verachtenswürdig[e]“ (SW II: 577) Ziel einer Frau sei es, Mutter zu werden, degradiert Kleist sie zu einer reinen Funktionsträgerin ihrem Mann gegenüber. Bezeichnend ist außerdem, dass Kleist sich als Lehrer und Erzieher seiner Verlobten verstand, um sie so seinem Bild einer idealen Frau anzunähern: „ Dich, mein geliebtes Mädchen, ausbilden, ist das nicht etwas Vortreffliches? Und dann, mich selbst auf eine Stufe näher der Gottheit zu stellen […]“ (SW II: 586). Die Briefe an seine Verlobte enthalten zahlreiche Denkübungen und Belehrungen, die häufig als Zeichen seines „übersteigerte[n] geschlechtliche[n] Selbstwertgefühl[s]“ und „männliche[r] Überhebung“29 interpretiert werden.
Der Eindruck von Kleist als einem Mann, der ein starres Bild komplementärer Geschlechtscharaktere entwirft30, weist aber auch einige Risse auf: So wird in jüngerer Forschungsgeschichte die Ansicht vertreten, dass Kleist nur deshalb ein so radikales Frauenbild in den Briefen an seine Verlobte vertrat, weil er glaubte, nur so den Erwartungen ihrer Familie gerecht werden zu können.31 Denn Kleist war, was auch später ein Grund für die Auflösung der Verlobung darstellte, nicht in der Lage, das zeitgenössische Männlichkeitsbild zu erfüllen. Zeit seines Lebens blieb er finanziell von Verwandten, allesamt Frauen, abhängig. Ohne eigene materielle Basis konnte es zu keiner Eheschließung kommen und auch die Rolle als Familienoberhaupt konnte er so nicht übernehmen. Somit boten ihm die Briefe die Möglichkeit, sich in seinem Schreiben als besonders männlich zu präsentieren und in ein verbindliches Muster einzufügen.32
Auch in den Briefen an seine Schwester Ulrike erfahren Kleists abschätzige Aussagen Frauen gegenüber eine Relativierung und unterstützen damit die vorangegangene Behauptung. So zeigt sich Kleist zwar eindeutig von den männlichen Zügen seiner Schwester abgestoßen33 und betrachtet sie als eine Frau, die bis auf ihre Hüften aller weiblichen Züge entbehrte (SW II: 676). Ihre Entscheidung, nicht zu heiraten, verurteilt er zudem als einen „höchst strafbaren und verbrecherischen Entschluss“ (SW II: 492), weil sie sich so ihrer „heiligsten Pflicht“ (SW II: 493) und „höchsten Bestimmung“ (SW II: 492) entziehen würde. Doch auch wenn Kleist der „Mißgriff“ (SW II: 676) der Natur, dass seine Schwester zu groß für ihr Geschlecht sei und gleich einer Amphibie zwischen den Geschlechtern schwanke (SW II: 676), missfällt, schwärmt er von Ulrike als „Heldenseele in einem Weiberkörper“ (SW II: 676) und betont, dass er niemanden so verehre wie sie (SW II: 676).
Kleists ambivalente Haltung gegenüber seiner Schwester, die zwischen Bewunderung und Verachtung schwankt, bringt seine Unsicherheiten gegenüber der traditionellen Geschlechterordnung zum Ausdruck.34 Vor dem Hintergrund seiner Problematik, einerseits die Rolle des patriarchalen Mannes ausfüllen zu wollen, andererseits von der Hybridität der Geschlechter fasziniert zu sein, arbeitet er an Penthesilea seine ambivalenten Gefühle ab.
2.3 Amazonen(staat) im Kontext der Französischen Revolution
Neben dem Konflikt zwischen Adel und Bürgertum war die Französische Revolution auch „Höhepunkt (…) weibliche[r] Emanzipationsbestrebungen“35, denn die Forderungen nach mehr Freiheit und Gleichheit enthielten Verheißungen für beide Geschlechter.36 In diesem Kontext wurde der Amazonenmythos, der bis ins antike Griechenland zurückreicht, zu einem „Signum für die Freiheitsbewegung der Frau“37: Die Frauenrechtlerin Olympe de Gouges veröffentlichte 1791 ihre „Erklärung der Rechte der Frau“ als Pendant zur 1789 erschienenen „Erklärung der Menschenrechte“, die sich nur an „mündige Bürger“, also Männer, richtete.38 Dafür wurden sie und ihre Anhängerinnen als „kriegerische Weibsbilder“ und Amazonen denunziert.39 Um zu verhindern, dass Frauen das Postulat der Revolution nach mehr Freiheit, Gleichheit und ‚Schwesterlichkeit‘ auf sich anwendeten, stellten Männer die Folgen dieses Verhaltens mit drohender Unattraktvität und Unweiblichkeit als besonders drastisch dar.40 Im Kampf gegen die Amazonen wurde die kollektive Identität der Männer nur noch zusätzlich gestärkt und sie waren bemüht, die Neuetablierung des von Frauen bedrohten Patriarchalismus voranzutreiben.41
Die Amazonenthematik hat, wie bereits erwähnt, auch Eingang in Kleists Drama gefunden. In Analogie zu den Postulaten der Französischen Revolution setzt sich der Amazonen- bzw. Frauenstaat, den das Drama zum Gegenstand hat, für Freiheit und Gleichheit der Frauen ein, die damit die privilegierte gesellschaftliche Stellung des Mannes bedrohen. Doch das Amazonengesetz, das, wie sich in Kapitel 3.2 zeigen wird, auf dem Prinzip der Unterdrückung beruht, reproduziert damit paternalistische Strukturen. Darin manifestiert sich Kleists Überzeugnung, dass der radikale Umsturz bisheriger Verhältnisse zwar eine neue Welt schafft, aber keine bessere und oftmals die Gefahr gewaltsamer Eskalationen birgt.42
3. Transgression der Geschlechterordnung auf kollektiver Ebene
3.1 Die Opposition von Amazonen und Griechen
Mit der Konstruktion des Amazonen- und des Griechenstaates entwirft Kleist zwei scheinbar konträre Kulturen, die auf dem Schlachtfeld vor Troja aufeinandertreffen.43
Während sich Trojaner und Griechen nur durch ihre Kriegsziele unterscheiden, rückt mit der Opposition von Griechen und Amazonen zusätzlich die Geschlechterdifferenz in den Fokus. Sie stehen sich nicht nur als zwei feindliche Lager gegenüber, sondern auch als Mann und Frau.44 Doch obwohl diese Polarität zunächst unüberwindbar scheint, weisen beide Parteien offensichtliche Parallelen auf: Strukturell betrachtet sind die Kulturen dahingehend symmetrisch, dass sie mit Penthesilea und Achill Figuren hervorbringen, die aus den beiden Kollektiven herausgehoben sind.45 So gewinnt Penthesilea als Königin und Achill durch seinen Ruhm einen exzeptionellen Status.46 Bei den Amazonen nimmt die Oberpriesterin als Hüterin des Amazonengesetzes und Opponentin zu Penthesilea eine ähnliche Rolle ein wie Odysseus bei den Griechen.47 Auch die Kriegsabsicht, die Griechen und Amazonen verfolgen, weist eine Analogie auf. Denn beide sind in „kriegerischen Liebeshändeln“48 auf das Schlachtfeld gekommen: Die Griechen wollten die Trojaner besiegen, um den Raub der schönen Helena rückgängig zu machen und damit rechtmäßige Liebesverhältnisse wiederherzustellen; die Amazonen verfolgten mit der Schlacht das Ziel, sich Männer zu erobern, die sie für das Rosenfest nach Themiscyra verschleppen könnten.49 Daraus geht hervor, dass die Kulturen der Griechen und Amazonen gleichermaßen von einer „inhumane[n] Gewaltpraxis“ geprägt sind, in denen jeweils ein Teil der Menschheit nur so Subjekt wird, indem er den anderen Teil zum Objekt erniedrigt.50
[...]
1 Das Drama Penthesilea wird zitiert nach der Gesamtausgabe von Sembdner, Helmut (Hrsg.): Heinrich von Kleist. Sämtliche Werke und Briefe. 3. Aufl. München 2013. Bd. 1. S. 428, V. 3040ff. Der Text wird künftig unter der Sigle (SW I) mit Angabe der Seitenzahl und des Verses zitiert.
2 Sembdner, Helmut (Hrsg.): Heinrich von Kleist Penthesilea. Dokumente und Zeugnisse. Frankfurt/Main 1967. S. 34.
3 Ebd. S. 35.
4 (Transgression aus dem Lateinischen von transgressio, „Überschreiten“, „Übergang“) Brandstetter, Gabriele: Inszenierte Katharsis in Kleists Penthesilea. In: Christine Lubkoll / Günter Oesterle (Hrsg.): Gewagte Experimente und kühne Konstellationen. Kleists Werk zwischen Klassizismus und Romantik. Würzburg 2001. S. 225-248, hier S. 227. Vgl. dazu auch: Pfeiffer, Joachim: Grenzüberschreitungen. Die Geschlechterrollen in Kleists Penthesilea. In: Ortrud Gutjahr (Hrsg.): Penthesilea von Heinrich von Kleist. Geschlechterszenen in Stephan Kimmigs Inszenierung am Thalia Theater Hamburg. 2. Aufl. Würzburg, 2007. S. 43-60, hier S. 44 (Theater und Universalität im Gespräch Bd. 3). Kollmann, Anett: Gepanzerte Empfindsamkeit. Helden in Frauengestalt um 1800. Heidelberg, 2004. S. 126. Strauch, Christina: Weiblich, trefflich, nervenkrank. Geschlechterbeziehungen und Machtdispotive. Heinrich von Kleists Werk im medizinisch-anthropologischen Diskurs der Zeit um 1800. Erlangen/Nürnberg 2004. S. 122.
5 Vgl. Nutz, Maximilian: „Erschrecken Sie nicht, es läßt sich lesen.“. Verstörung und Faszination in Diskurskontexten - zur Rezeptionsgeschichte in Kleists Penthesilea. In: Lubkoll/Oesterle: Gewagte Experimente, S. 199-225, hier S. 199.
6 Vgl. Hermand, Jost: Kleists „Penthesilea“ im Kreuzfeuer geschlechtsspezifischer Diskurse. In: Monatshefte 1 (1995), S. 34-47, hier S. 39ff. URL: https://www.jstor.org/stable/30153374?Search=yes&resultItemClick=true&searchText=Jost&searchText=Hermand&searchText=Penthesilea&searchUri=%2Faction%2FdoBasicSearch%3FQuery%3DJost%2BHermand%2BPenthesilea&ab_segments=0%2Fbasic_SYC-5152%2Ftest&seq=1 (zuletzt abgerufen am: 25.5.2020).
7 Stephan, Inge: „Da werden Weiber zu Hyänen…“: Amazonen und Amazonenmythen bei Schiller und Kleist. In: Inge Stephan / Sigrid Weigel (Hrsg.): Feministische Literaturwissenschaft. Dokumentation der Tagung in Hamburg vom Mai 1983. Berlin 1984. S. 23-42, hier S. 23. URL: https://www.genderopen.de/bitstream/handle/25595/145/Stephan_1983_Hyänen.pdf?sequence=1&isAllowed=y (zuletzt abgerufen am 25.5.2020).
8 Strauch: Weiblich, trefflich, nervenkrank, S. 133.
9 Pfeiffer: Grenzüberschreitungen, S. 45.
10 Ebd. S. 45.
11 Rieger, Bernhard: Geschlechterrollen und Familienstrukturen in den Erzählungen Heinrich von Kleists. Frankfurt/Main 1985. S. 5f. (Europäische Hochschulschriften Bd. 839).
12 Fichte, Johann Gottlieb: Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre Zweiter Theil oder Angewandtes Naturrecht. Jena/Leipzig 1797. S. 164 URL: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10045741_00166.html?contextType=scan&contextSort=score%2Cdescending&contextRows=10&context=Deduktion+der+Ehe (zuletzt abgerufen am 25.5.2020).
13 Ebd. S. 167.
14 Ebd. S. 166f.
15 Vgl. Koschorke, Albrecht: Die Heilige Familie und ihre Folgen. Frankfurt/Main 2011. S. 194.
16 Strauch: Weiblich, trefflich, nervenkrank, S. 135.
17 Nutz, Maximilian: Lektüre der Sinne. Kleists „Penthesilea“ als Körperdrama. In: Dirk Grathoff (Hrsg.): Heinrich von Kleist. Studien zu Werk und Wirkung. Opladen, 1988. S. 163-186, hier S. 173.
18 Stephan: „Da werden Weiber zu Hyänen…“, S. 31.
19 Ebd.
20 Rieger: Geschlechterrollen und Familienstrukturen, S. 6.
21 Fichte, Johann Gottlieb: Das System der Sittenlehre nach den Principien der Wissenschaftslehre. Jena/Leipzig 1798. S. 431. URL: https://catalog.hathitrust.org/Record/001385456 (zuletzt abgerufen am 25.5.2020).
22 Vgl. Ebd. S. 188.
23 Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten Erster Theil. 1794. URL: https://opinioiuris.de/quelle/1622 (zuletzt abgerufen am: 25.5.2020) Relevant: §24: „Die Rechte beider Geschlechter sind einander gleich.“
24 Strauch: Weiblich, trefflich, nervenkrank, S. 135
25 Stephan: „Da werden Weiber zu Hyänen…“, S. 36.
26 Breuer, Ingo (Hrsg.): Kleist - Handbuch. Leben - Werk - Wirkung. Stuttgart 2013. S. 398.
27 Sembdner, Helmut (Hrsg.): Heinrich von Kleist. Sämtliche Werke und Briefe. 3. Aufl. München 2013. Bd. 2. S. 506. Der Text wird künftig unter der Sigle (SW II) mit Angabe der Seitenzahl zitiert.
28 Vgl. Anker-Mader, Eva-Maria: Kleists Familienmodelle. Im Spannungsfeld zwischen Krise und Persistenz. Paderorn 1992. S. 111.
29 Herrmann, Britta: Auf der Suche nach dem sicheren Geschlecht. Die Briefe Heinrich von Kleists und Männlichkeit um 1800. In: Walter Erhart / Britta Herrmann (Hrsg.): Wann ist ein Mann ein Mann? Zur Geschichte der Männlichkeit. Stuttgart/Weimar 1997. S. 212-234, hier S. 229.
30 Vgl. Breuer: Kleist - Handbuch, S. 398.
31 Vgl. Herrmann: Auf der Suche nach dem sicheren Geschlecht, S. 213.
32 Vgl. Ebd. S.214 ff.
33 Vgl. Stephan: „Da werden Weiber zu Hyänen…“, S. 36
34 Vgl. Herrmann: Auf der Suche nach dem sicheren Geschlecht, S. 231.
35 Pfeiffer: Grenzüberschreitungen, S. 44f.
36 Vgl. Stephan: „Da werden Weiber zu Hyänen…“, S. 23.
37 Breuer: Kleist - Handbuch, S. 55.
38 Vgl. Stephan: „Da werden Weiber zu Hyänen…“, S. 27.
39 Ebd.
40 Vgl. Ebd. S. 26.
41 Vgl. Ebd. S. 23.
42 Vgl. Grathoff, Dirk (Hrsg.): Kleist. Geschichte, Politik, Sprache. Opladen/Wiesbaden 1999. S. 128.
43 Vgl. Ebd. S. 125.
44 Nölle, Volker: Heinrich von Kleist Niederstiegs- und Aufstiegsszenarien. Versuch einer Phantasmata- und Modell-Analyse. Mit einem Exkurs zu Hofmannsthal, Sternheim, Kafka und Horváth. Berlin 1997 (Philologische Studien und Quellen. Heft 140).
45 Vgl. Breuer: Kleist - Handbuch, S. 56.
46 Vgl. Kollmann: Gepanzerte Empfindsamkeit, S. 126.
47 Vgl. Breuer: Kleist - Handbuch, S. 56.
48 Vgl. Grathoff: Kleist , 125.
49 Vgl. Ebd.
50 Ebd. S. 130.