Multitasking im Kontext der digitalen Arbeitswelt. Gründe für Multitasking, Folgen und Effizienz


Hausarbeit, 2020

26 Seiten, Note: 2,0

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zusammenhang Aufmerksamkeit und Leistung
2.1 Wortbestimmungen
2.1.1 Definition Aufmerksamkeit
2.1.2 Definition Leistung
2.1.3 Definition Multitasking
2.2 Zusammenspiel
2.2.1 Aufgabenähnlichkeit
2.2.2 Aufgabenschwierigkeit
2.2.3 Übung
2.3 Theorien der Mehrfachaufgabenperformanz
2.3.1 Theorie der zentralen Kapazität
2.3.2 Modulare Theorien
2.3.3 Ein- Kanal Theorie

3. Multitasking in der digitalisierten Arbeitswelt
3.1 Entwicklung
3.2 Aktuelle Situation
3.2.1 Empirische Studien
3.2.2 Praktisches Beispiel

4. Effizienz Multitasking

5. Folgen Multitasking
5.1 Kurzzeitfolgen
5.2 Langzeitfolgen

6. Diskussion

7. Fazit

8. Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Die folgende Hausarbeit bezieht sich auf die Thematik „Multitasking“ und die damit einhergehenden Fragestellungen. Es soll objektiv festgestellt werden, ob Multitasking überhaupt möglich ist und falls ja, wie effizient dieses Verhalten ist. Zudem besteht die Frage, wo die Grenzen des Multitasking sind und was mögliche Folgen für das Individuum sind. Diese Fragestellungen werden vor allem im Kontext der (digitalisierten) Arbeitswelt betrachtet, da gerade hier das Phänomen des Multitasking nahezu omnipräsent ist. Außerdem stellt Multitasking die am stärksten verbreitete Anforderung der modernen Arbeitswelt dar.1 Zunehmende zeitliche Anforderungen suggerieren auch bei Arbeitnehmer und Beschäftigten den Eindruck, viele Dinge gleichzeitig erledigen zu müssen.2 Aber auch außerhalb der Arbeitswelt ist Multitasking erstaunlich oft erkennbar. So werden beispielsweise oftmals während dem Fernsehschauen am Smartphone Nachrichten verschickt oder es wird während dem Autofahren telefoniert. Man kann sagen, Multitasking ist ein fester Bestandteil unserer Zeit und die Vorstellung, auf Multitasking verzichten zu müssen, stößt auf viel Widerstand.3 Trotz dieser Omnipräsenz und Unverzichtbarkeit im Alltag und der Arbeitswelt unterliegt der Begriff Multitasking einer eher negativen Konnotation.4 Dies liegt auch daran, dass von Seiten der Neurowissenschaften Multitasking massiv infrage gestellt wird.5 Im Laufe der Hausarbeit wird also herausgearbeitet, ob diese negative Konnotation gerechtfertigt ist und falls ja, warum.

Die folgende Hausarbeit ist so strukturiert, dass zunächst relevante Begriffe wie Aufmerksamkeit, Leistung und natürlich Multitasking definiert werden. Anschließend wird der Zusammenhang zwischen Aufmerksamkeit und Leistung mithilfe von entsprechenden Determinanten und auch wissenschaftlichen Theorien zur Mehrfachaufgabenperformanz dargestellt. Danach wird anhand des Hintergrunds der digitalisierten Arbeitswelt auf die Mehrfachaufgabenperformanz eigegangen und entsprechende Studien sowie ein praktisches Beispiel vorgestellt. Im Anschluss daran werden zum einen die Effizienz und zum anderen die Folgen von Multitasking ausgebreitet. Vor dem abschließenden Fazit werden die Möglichkeiten und Grenzen, Arbeitsplätze und Arbeitsaufgaben unter Berücksichtigung der Determinanten der Mehrfachaufgabenperformanz kritisch diskutiert.

2. Zusammenhang Aufmerksamkeit und Leistung

2.1 Wortbestimmungen

2.1.1 Definition Aufmerksamkeit

Aufmerksamkeit lässt sich als psychischen Zustand konzentrierter Bewusstheit, der mit wacher Bereitschaft, auf äußere oder innere Reize zu reagieren einhergeht, definieren. Es ist zu erwähnen, dass Aufmerksamkeit ein Aspekt des Bewusstseins darstellt.6 Die Funktion der Aufmerksamkeit besteht darin, Infos zu selektieren mit dem Ziel, bestimmte Infos dem Bewusstsein und damit der Steuerung von Denken und Handeln zugänglich zu machen.7 In diesem Zusammenhang spielt die selektive Aufmerksamkeit eine große Rolle, da von den Mengen an Reizen, also z.B. taktiler, auditiver oder visueller Reize, eine relevante Teilmenge ausgewählt werden muss, um zielgerichtetes und störungsfreies Handeln zu ermöglichen.8

2.1.2 Definition Leistung

In der Psychologie versteht man unter Leistung, ein durch Energieaufwand geschaffener Wert, der durch den Einsatz der verfügbaren menschlichen Fähigkeiten zustande kommt und ein Handlungsziel mit einem gewissen Niveau erreicht. Hierbei muss ein beabsichtigtes Handlungsergebnis vorliegen, wofür körperliche oder geistige Fähigkeiten eingesetzt wurden. Sofern ein Handlungsziel mit sehr geringem Aufwand erreicht wird, gilt es aus psychologischer Sicht nicht als Leistung.9 In dem folgenden Kontext kann man Leistung auch mit dem Wort „Performanz“ gleichsetzen.

2.1.3 Definition Multitasking

„Multitasking“ ist ein Wort, das seine Herkunft in der englischen Sprache findet. Hier bedeutet „multiple“ mehrere oder mehrfach und „task“ Aufgaben. Demnach bedeutet „Multitasking“ wörtlich übersetzt Mehrfachaufgabe. Aus wissenschaftlicher Sicht findet der Begriff noch keine klare, einheitliche Definition. Lee und Taatgen definieren Multitasking als die Fähigkeit, die Anforderungen mehrerer Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen.10 Deswegen wird Multitasking auch als Mehrfachaufgabenperformanz bezeichnet. Ursprünglich stammt der Begriff aus der Computertechnik. Hier versteht man unter Multitasking die Fähigkeit eines Betriebssystems, mehrere Aufgaben nebenläufig auszuführen. Die verschiedenen Prozesse werden in so kurzen Abständen abwechselnd aktiviert, sodass der Eindruck der Gleichzeitigkeit entsteht.11

2.2 Zusammenspiel

Wie in der Definition von Aufmerksamkeit bereits erwähnt, ist Aufmerksamkeit bzw. vor allem die selektive Aufmerksamkeit unter anderem dazu bestimmt, zielgerichtetes und störungsfreies Handeln zu ermöglichen. Sofern diese Handlung oder Aufgabe einen gewissen Aufwand impliziert, kann man von Leistung sprechen. Also lässt sich in diesem Zusammenhang feststellen, dass Aufmerksamkeit einer Leistung dienen kann. Eine Mehrfachaufgabenperformanz kann demnach, wie bereits in der Definition von Multitasking angerissen, die Performanz bzw. Leistung sein, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen, die Aufmerksamkeit erfordern. Somit schließt sich der Kreis und das Zusammenspiel dürfte nun klar sein. In diesem Zusammenhang lässt sich außerdem erwähnen, dass vor allem sogenannte kontrollierte Prozesse, also Prozesse, die Aufmerksamkeit erfordern, eine Rolle spielen. Das Gegenstück hierzu sind automatische Prozesse, die keine Aufmerksamkeit erfordern.12 Die Mehrfachaufgabenperformanz, also die Leistung und das damit einhergehende Ergebnis beim Bearbeiten von verschiedenen Aufgaben ist von verschiedenen Determinanten abhängig. Diese sind Aufgabenähnlichkeit, Aufgabenschwierigkeit und Übung.13 Die Determinanten, die folglich kurz erläutert werden, verdeutlichen den Zusammenhang zwischen Leistung und Aufmerksamkeit.

2.2.1 Aufgabenähnlichkeit

Sind die Aufgaben ähnlich, fällt die Performanz schlechter aus, da gleiche Ressourcen der Informationsverarbeitung genutzt werden.14 Das heißt, wenn zwei Aufgaben jeweils die auditive Aufmerksamkeit beanspruchen fällt die Leistung schlechter aus, als wenn eine Aufgabe die auditive und die andere Aufgabe die visuelle Aufmerksamkeit beansprucht.

2.2.2 Aufgabenschwierigkeit

Die Performanz fällt auch schlechter aus, wenn die zu bewältigenden Aufgaben vergleichsweise schwierig sind, da schwierige Aufgaben mehr Aufmerksamkeit erfordern als einfache.15

2.2.3 Übung

Die Performanz kann durch Übung deutlich gesteigert werden. Dies liegt daran, dass Teiltätigkeiten durch Übung zunehmend automatisiert werden und dadurch weniger zentrale Kapazität beanspruchen und letztlich weniger Aufmerksamkeit benötigen.16

2.3 Theorien der Mehrfachaufgabenperformanz

Wie bereits angedeutet sind selektive Aufmerksamkeitsprozesse für die Durchführung der Mehrfachaufgabenperformanz essenziell. Bezüglich der auditiven Aufmerksamkeit gibt es diverse Theorien, wie z.B. die Filtertheorie, die Attenuationstheorie oder auch die Theorie der späten Auswahl. Im Gegensatz dazu gibt es hinsichtlich der visuellen Aufmerksamkeit fast ausschließlich Filtertheorien.17 Diese alleinigen Theorien zur selektiven Aufmerksamkeit werden allerdings hier nicht näher erläutert, da nur diese Theorien nicht ausreichen, um Multitasking- Handlungen zu verstehen, weil nicht nur die Informationsaufnahme- und verarbeitung, sondern auch die entsprechende Reaktion von Bedeutung ist.18 Erwähnenswert ist außerdem, dass bei dem Prozess der Mehrfachaufgabenperformanz neben Aufmerksamkeit vor allem das Arbeitsgedächtnis eine entscheidende Rolle spielt.19 Die folgenden Theorien unterscheiden sich grundsätzlich in dem Verständnis darüber, wie die Informationsverarbeitung stattfindet.

2.3.1 Theorie der zentralen Kapazität

Vertreter der „Theorie der zentralen Kapazität“ gehen davon aus, dass es einen zentralen Kanal bzw. Prozessor mit limitierter Kapazität gibt. Dieser kann für unterschiedliche Aufgaben genutzt bzw. verteilt werden. Hierbei kann es passieren, dass bei einer Überlastung das Limit der Kapazität erreicht wird.20 Diese Überlastung kann dadurch ausgelöst werden, dass mehrere Aufgaben interferieren, also sich überschneiden. Sofern die interferierenden Aufgaben ein gewissen Grad an Schwierigkeit darstellen ist das Limit schneller erreicht, als wenn die überschneidenden Aufgaben vergleichsweise einfach sind, d.h. je schwieriger die zu bewältigenden Aufgaben sind, desto schneller ist das Limit erreicht (siehe Aufgabenschwierigkeit). Infolgedessen sinkt die Leistung und es findet eine Selektion statt.21 Es muss dann selektiert werden, welche Aufgabe vorrangig ist. Im Zusammenhang dazu lässt sich außerdem sagen, dass eine Reaktionsverzögerung oder gar ein Handlungsfehler in einer oder beiden zu bewältigenden Aufgaben auf das Überschreiten der Gesamtkapazität zurückzuführen ist.22

2.3.2 Modulare Theorien

Vertreter der „modularen Theorien“ gehen davon aus, dass es modulare Verarbeitungssysteme bzw. Verarbeitungsressourcen gibt. Hierbei gibt es mehrere Verarbeitungssubsysteme für diverse Sinnesmodalitäten. Die Sinnenmodalitäten können z.B. visuell oder akustisch sein. Entscheidend bei diesen Theorien ist, dass eine Mehrfachaufgabenperformanz nur dann stattfinden kann, wenn die Aufgaben unterschiedliche Subsysteme ansprechen. Sofern mehrere Aufgaben dasselbe Subsystem ansprechen, weil alle Aufgaben ähnlich sind und z.B. alle Aufgaben die visuelle Aufmerksamkeit beanspruchen, kann nicht parallel performt werden (siehe Aufgabenähnlichkeit). Infolgedessen entsteht eine Interferenz und es folgt eine Selektion.23

2.3.3 Ein- Kanal Theorie

Vertreter der „Ein- Kanal Theorie“ gehen davon aus, dass es bezüglich der Informationsverarbeitung einen sogenannten kognitiven Flaschenhals, also einen zentralen Kanal gibt. Dieser Kanal kann, anders als bei den anderen Theorien, nur eine Aufgabe zum selben Zeitpunkt erledigen. Sofern mehrere Aufgaben anstehen, muss zwischen Aufgaben hin- und hergesprungen werden.24 Ein praktisches Beispiel, um das zu veranschaulichen wäre die Vorstellung der einspurigen Straße, die mit einer Ampel geregelt wird. Die Straße kann nur von einer Seite befahren werden und so regelt die Ampel, ob die rechte oder linke Seite fahren darf.25

3. Multitasking in der digitalisierten Arbeitswelt

Wie in der Einleitung bereits erwähnt, scheint es, als ob Multitasking gerade in der modernen digitalisierten Arbeitswelt ein omnipräsentes Phänomen ist. Um zu verstehen, warum das so ist und wie es dazu kam muss man die entsprechenden Entwicklungen der Arbeitswelt betrachten (3.1). Diese stellen das Fundament für die heutige Situation dar (3.2).

3.1 Entwicklung

Grob zusammengefasst lässt sich zunächst feststellen, dass sich die Arbeitswelt in ihrer Struktur durch die Industrialisierung, Globalisierung und der damit einhergehenden Digitalisierung massiv geändert hat.26 Diese Entwicklung lässt sich auf allen relevanten Ebenen, also der Makroebene, der Mesoebene sowie der Mikroebene erkennen. Außerdem ist hinsichtlich der Entwicklung der Arbeitswelt erwähnenswert, dass seit den 1990er Jahren eine Zunahme der Arbeitsintensivität, also höhere Arbeitszeit- und leistung stattfindet, obwohl man durch den technischen Fortschritt eigentlich Arbeitszeit- und leistung sparen könnte.27 Der Politikwissenschaftler Sebastian de Grazia verdeutlichte mit seinem Zitat: „Was ist das für eine Regel? Je mehr zeitsparende Maschinen es gibt, desto mehr steht der Mensch unter Zeitdruck.“ diese Paradoxität.28 Außerdem entsteht durch die Digitalisierung eine (latente) Erwartung überall und jederzeit erreichbar zu sein.29

3.2 Aktuelle Situation

Durch die beschriebene Entwicklung der Arbeitswelt und der damit einhergehenden Digitalisierung befinden wir uns nun in einem Zustand, welcher hier als aktuelle Situation beschrieben wird. Dadurch, dass die Arbeitsintensität wesentlich höher als z.B. in den 1980er Jahren ist, steigt vor allem auch der Anspruch an den einzelnen Mitarbeiter. Da die Technologie es ermöglicht, setzen auch einige Unternehmen von ihren Arbeitnehmern voraus, multitaskingfähig zu sein, um so die zu bewältigenden Aufgaben in der vorgeschriebenen Zeit zu erledigen, um ggfls. auch international konkurrenzfähig zu sein. Diesbezüglich lässt sich feststellen, dass die quantitative Arbeitsbelastung in einem signifikanten Zusammenhang zur Ausprägung von Multitasking- Verhalten steht.30 Die heutige Arbeitswelt ist zudem von Arbeitsunterbrechungen bestimmt. Hierunter versteht man die Aussetzung einer geführten Tätigkeit, die durch eine externe Quelle verursacht wurde. In vielen Berufen stellen sie eher die Regel als die Ausnahme dar. Da Arbeitsunterbrechungen von außen verursacht wurden, sind sie weder kontrollierbar noch vorhersehbar. Sie entscheiden sich somit von selbst gesteuerten Arbeitsunterbrechungen, wenn man eine Tätigkeit zugunsten einer anderen unterbricht.31 Arbeitsunterbrechungen sind deswegen relevant, da aus ihnen oftmals Multitasking- Verhalten zwangsweise resultiert. Insgesamt ist also eine Situation entstanden, in der durch höhere Ansprüche und höhere Arbeitsintensität sowohl die Belastung als auch die Beanspruchung wesentlich höher als in der Vergangenheit ist.32

3.2.1 Empirische Studien

Um zu beweisen, dass Multitasking ein fester Bestandteil in der heutigen Arbeitswelt ist, folgen nun empirische Studien bezüglich der Thematik. Hierbei wird zunächst eine Studie zur Aufgabenunterbrechung in der Arbeitswelt dargestellt bevor anschließend mehrere Studien zur Mehrfachaufgabenperformanz in der Arbeitswelt folgen.

3.2.1.1 Feldstudie zur Arbeitsunterbrechung

Mark et. all untersuchten in einer Studie mit 24 Beschäftigten eines IT- Unternehmens die Häufigkeit von Arbeitsunterbrechungen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass 57% aller erfassten Aufgaben nach einer durchschnittlichen Dauer von 11 Minuten unterbrochen wurden. Diese Arbeitsunterbrechungen wurden vor allem vormittags beobachtet. Die unterbrochenen Tätigkeiten wurden zu 77% noch am gleichen Tag aufgenommen. Es ist zu erwähnen, dass Mark et. all davon ausgehen, dass diese Berufsgruppe besonders stark von Arbeitsunterbrechungen belastet sind.33

3.2.1.2 Befragungen zur Mehrfachaufgabenperformanz

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlichte eine Repräsentationsbefragung Erwerbstätiger, die regelmäßig Auskunft über die Verbreitung bestimmter Arbeitsanforderungen und- belastungen sowie deren Veränderungen über die Zeit gibt. Es nahmen in den Jahren 2011 und 2012 20.000 Erwerbstätige ab 15 Jahren mit einer bezahlten Tätigkeit von mindestens 10 Stunden pro Woche teil. Auf einer vierstufigen Skala von nie bis häufig war die Häufigkeit von 14 Anforderungen aus dem Arbeitsinhalt und der Arbeitsorganisation anzugeben. Bezüglich des Items „Verschiedene Arbeiten gleichzeitig betreuen“ gaben 58% an, dass dies häufig auftritt. Erwähnenswert hierbei ist, dass vor allem in den Branchen „Erziehung und Unterricht“ mit 71%, „Gesundheits- und Sozialwesen“ mit 68% und in „freiberuflichen, technischen und wissenschaftlichen Dienstleistungen“ mit 66% besonders häufig davon betroffen waren.34

Eine zweite Empirie wurde von König, Oberacher und Kleinmann entwickelt. Hierbei entwickelten sie eine aus vier Fragen bestehende Skala mit sieben Antwortstufen, die Multitasking- Verhalten bei der Arbeit erfassen soll. Hierbei stellt die Zahl 1 „trifft gar nicht zu“ und die Zahl 7 „trifft sehr zu“ dar. Es wurden hierbei 93 Serviererinnen, 194 Vertriebsmitarbeiter, 326 berufstätige Studierende und 292 Studierende befragt. Am häufigsten gaben Serviererinnen an, dass Multitasking- Verhalten bei ihnen zutrifft. Diese wurden gefolgt von berufstätigen Studierenden und Vertriebsmitarbeiter, die knapp unter der Zahl 5 lagen. Studierende, die nicht nebenbei arbeiten gehen lagen knapp unter der neutralen Zahl 4.35

3.2.1.3 Feldbeobachtungen zur Mehrfachaufgabenperformanz

Die bisherigen Studien zur Mehrfachaufgabenperformanz griffen jeweils auf die Methodik der Befragung zurück. Die Ergebnisse gewähren zwar einen Einblick, liefern jedoch noch lange keine handfesten Erkenntnisse. Deswegen werden nun zur Ergänzung zwei Feldstudien hinsichtlich der Thematik Multitasking in der Arbeitswelt bzw. Mehrfachaufgabenperformanz in der Arbeitswelt betrachtet. Es ist hierbei wichtig, dass man sich einen groben Gesamtüberblick über das Thema verschafft, indem man die Erkenntnisse bzw. Ergebnisse aller Studien betrachtet.

[...]


1 Vgl. Lohmann-Haislah (2012)

2 Vgl. Zimber, Rigotti (2015), Abs. 1.1

3 Vgl. Zack (2015), Einführung

4 Vgl. Zimber, Rigotti (2015), Abs. 1.1

5 Vgl. Löhle (2005), Abs. 2.1

6 Vgl. Becker-Carus (2011), S. 229

7 Vgl. Müller, Krummenacher (2008), S.104

8 Vgl. Müller, Krummenacher (2008), S.105

9 Vgl. Lück (1998), Abs. 5.2

10 Vgl. Lee, Taatgen (2002), S.572f.

11 Vgl. Kiefer, Urbas (2006), S.2

12 Vgl. Gerring, Zimbardo (2008), S.280

13 Vgl. Müller, Krummenacher (2008), S.133

14 Vgl. Müller, Krummenacher (2008), S. 143

15 Vgl. Müller, Krummenacher (2008), S.135

16 Vgl. Anderson (1980), S.70f.

17 Vgl. Müller, Krummenacher (2008), S.105

18 Vgl. Zimber, Rigotti (2015), Abs. 2.2

19 Vgl. Zimber, Rigotti (2015), Abs. 2.2.1.2

20 Vgl. Müller, Krummenacher (2008), S.132

21 Vgl. Heller (2016), Abs. 2.4.2

22 Vgl. Kiefer, Urbas (2006), S.4

23 Vgl. Müller, Krummenacher (2008), S. 138

24 Vgl. Heller (2016), Abs. 2.4.1

25 Vgl. Heller (2016), Abs. 2.4.2

26 Vgl. Zimber, Rigotti (2015), Abs. 1.2

27 Vgl. Zimber, Rigotti (2015), Abs. 1.2

28 Vgl. Zimber, Rigotti (2015), Abs. 3.1.3.1

29 Vgl. Zimber, Rigotti (2015), Abs. 3.1.3.1

30 Vgl. Zimber, Rigotti (2015), Abs. 3.1.3.1

31 Vgl. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Abs. 1

32 Vgl. Zimber, Rigotti (2015), Abs. 2.1.2.1

33 Vgl. Zimber, Rigotti (2015), Abs. 3.1.3.2

34 Vgl. Zimber, Rigotti (2015), Abs. 2.1.1.1

35 Vgl. König, Oberacher und Kleinmann (2010), S.99ff.

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Multitasking im Kontext der digitalen Arbeitswelt. Gründe für Multitasking, Folgen und Effizienz
Hochschule
SRH Hochschule Riedlingen
Note
2,0
Jahr
2020
Seiten
26
Katalognummer
V992335
ISBN (eBook)
9783346361103
ISBN (Buch)
9783346361110
Sprache
Deutsch
Schlagworte
multitasking, kontext, arbeitswelt, gründe, folgen, effizienz
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Multitasking im Kontext der digitalen Arbeitswelt. Gründe für Multitasking, Folgen und Effizienz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/992335

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Multitasking im Kontext der digitalen Arbeitswelt. Gründe für Multitasking, Folgen und Effizienz



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden