Ziel dieser Arbeit ist es einerseits herauszufinden, aus welchem Grund der Ausgang von familiengerichtlichen Verfahren nicht den Vorstellungen und Hoffnungen der Frauen und Kinder entspricht und andererseits, was dafür getan werden muss, damit Täterstrategien erkannt werden und mit diesen angemessen umgegangen wird. Denn der Ausgang von familiengerichtlichen Verfahren kann über das weitere Leben von sowohl den Tätern, als auch den Frauen und besonders den Kindern entscheiden und hat daher eine besondere Prägnanz im Kontext häuslicher Gewalt.
Das Thema häusliche Gewalt gegen Frauen ist seit 1976, nachdem das Thema durch die Frauenbewegung "entdeckt" wurde, noch heute hochaktuell und gerät schleichend immer mehr in die Öffentlichkeit. Häusliche Gewalt galt lange Jahre als Privatangelegenheit, welche nun immer mehr als gesellschaftlich relevantes Handlungsfeld wahrgenommen wird. Kinder, die in gewaltbelasteten Familien aufwachsen, wurden lange Zeit als nicht involviert in das Geschehen angesehen und professionell Handelnde sind davon ausgegangen, dass häusliche Gewalt, die "nur" zwischen den Erwachsenen stattfindet, keine Auswirkungen auf die Kinder hat.
Zunehmend wurde dann in Fachdisskusionen über häusliche Gewalt von den professionell Handelnden besonders in der Jugendhilfe festgestellt, dass Kinder, die in einer Atmosphäre von Gewalt aufwachsen, aktiv Miterlebende sind und dieses Miterleben Folgen und Spuren bei den Kindern hinterlässt. Häusliche Gewalt ist ein komplexes und sehr wichtiges Thema, welches von der Öffentlichkeit wegen fehlender theoretischer Kenntnisse über Gewaltdynamiken, Gewaltformen und Gewaltauswirkungen oftmals nicht verstanden oder auch in den Hintergrund gedrängt wird. Oft kommt es im Kontext häuslicher Gewalt zu familiengerichtlichen Verfahren, welche häufig nicht zu der Zufriedenheit der betroffenen Frauen und Kinder ausgehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Formen von Gewalt
- körperliche/physische Gewalt
- psychische Gewalt
- ökonomische Gewalt
- soziale Gewalt
- sexualisierte Gewalt
- Fazit der Gewaltformen
- Folgen von häuslicher Gewalt
- Formen von Gewalt
- Gewaltkreislauf nach Lenore E. Walker
- Der Täter und seine Strategien im Kontext häuslicher Gewalt
- Definition Täter
- Definition Strategien
- Täterstrategien im Kontext häuslicher Gewalt
- Täterstrategien bezogen auf betroffene Frauen
- Täterstrategien bezogen auf betroffene Kinder
- Wer sind die Täter? – Tätertypen und Motive
- Der „Family only batterer“ – Familientäter
- Der „dysphoric/borderline batterer“ – Borderlinetäter
- Der „generally violent/antisocial betterer\" - Antisozialer Täter
- Gewaltmotive von Tätern nach Friedmann
- Instrumentelle Aggression
- Affektive Aggression
- Zusammenfassung
- Familiengerichtliche Verfahren im Kontext häuslicher Gewalt
- Inhalt familiengerichtlicher Verfahren im Kontext häuslicher Gewalt & das FamFG
- AkteurInnen in familiengerichtlichen Verfahren
- Täterstrategien in familiengerichtlichen Verfahren
- Sachverhaltsklärung in familiengerichtlichen Verfahren bei strittiger Partnerschaftsgewalt nach Kindler
- Kinder vor dem Familiengericht – mit wem und mit was werden sie konfrontiert?
- Ausbildung der AkteurInnen in familiengerichtlichen Verfahren
- Ausbildung der Sachverständigen
- Ausbildung der Verfahrensbeistände
- Ausbildung der Umgangsbegleiter
- Ausbildung der FamilienrichterInnen
- Gutachten in familiengerichtlichen Verfahren
- Täter häuslicher Gewalt erkennen – geht das?
- Wissen, welches AkteurInnen in familiengerichtlichen Verfahren besitzen sollten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema häuslicher Gewalt und den Strategien, die Täter in familiengerichtlichen Verfahren anwenden, um Machtverhältnisse zu schaffen oder zu erhalten. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen dieser Strategien auf betroffene Frauen und Kinder sowie auf den Verlauf von familiengerichtlichen Verfahren. Darüber hinaus untersucht sie die Möglichkeiten, Täterstrategien zu erkennen und angemessen zu begegnen.
- Gewaltdynamiken und Täterstrategien im Kontext häuslicher Gewalt
- Auswirkungen von häuslicher Gewalt auf Frauen und Kinder
- Familiengerichtliche Verfahren im Kontext häuslicher Gewalt
- Rolle und Bedeutung der AkteurInnen in familiengerichtlichen Verfahren
- Wissen und Fähigkeiten, die AkteurInnen in familiengerichtlichen Verfahren besitzen sollten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema häusliche Gewalt als gesellschaftlich relevantes Handlungsfeld vor und beleuchtet die Herausforderungen, die mit der Bewältigung dieses komplexen Themas verbunden sind. Die Arbeit rückt die familiengerichtlichen Verfahren in den Fokus, da diese eine zentrale Rolle in der Bearbeitung von Fällen häuslicher Gewalt spielen.
- Begriffsklärung: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Definition von verschiedenen Gewaltformen, darunter körperliche, psychische, ökonomische, soziale und sexualisierte Gewalt. Die Folgen von häuslicher Gewalt werden ebenfalls beleuchtet.
- Gewaltkreislauf nach Lenore E. Walker: Dieses Kapitel stellt das Konzept des Gewaltkreislaufs nach Lenore E. Walker vor und erläutert dessen Bedeutung für das Verständnis von Gewaltdynamiken in Beziehungen.
- Der Täter und seine Strategien im Kontext häuslicher Gewalt: Dieses Kapitel widmet sich der Analyse von Täterstrategien in Fällen häuslicher Gewalt. Es werden verschiedene Tätertypen und ihre Motive vorgestellt, sowie die Strategien, die sie in familiengerichtlichen Verfahren anwenden können.
- Familiengerichtliche Verfahren im Kontext häuslicher Gewalt: Dieses Kapitel untersucht die Besonderheiten von familiengerichtlichen Verfahren im Kontext häuslicher Gewalt und beleuchtet die Rolle der AkteurInnen in diesem Verfahren, darunter RichterInnen, AnwältInnen, Sachverständige, Verfahrensbeistände und Umgangsbegleiter.
- Sachverhaltsklärung in familiengerichtlichen Verfahren bei strittiger Partnerschaftsgewalt nach Kindler: Dieses Kapitel beleuchtet die Herausforderungen der Sachverhaltsklärung in familiengerichtlichen Verfahren, insbesondere bei strittiger Partnerschaftsgewalt.
- Kinder vor dem Familiengericht – mit wem und mit was werden sie konfrontiert?: Dieses Kapitel befasst sich mit der besonderen Situation von Kindern in familiengerichtlichen Verfahren, die mit den Folgen häuslicher Gewalt konfrontiert sind.
- Ausbildung der AkteurInnen in familiengerichtlichen Verfahren: Dieses Kapitel untersucht die Ausbildung der verschiedenen AkteurInnen in familiengerichtlichen Verfahren und die Bedeutung ihrer jeweiligen Expertise in der Bearbeitung von Fällen häuslicher Gewalt.
- Täter häuslicher Gewalt erkennen – geht das?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, ob und wie Täter häuslicher Gewalt erkannt werden können. Es werden verschiedene Ansätze zur Identifizierung von Tätern diskutiert.
- Wissen, welches AkteurInnen in familiengerichtlichen Verfahren besitzen sollten: Dieses Kapitel beleuchtet das spezifische Wissen, das AkteurInnen in familiengerichtlichen Verfahren benötigen, um Fälle von häuslicher Gewalt effektiv zu bearbeiten.
Schlüsselwörter
Häusliche Gewalt, Täterstrategien, familiengerichtliche Verfahren, Gewaltkreislauf, AkteurInnen, Sachverhaltsklärung, Kinder, Ausbildung, Wissen, Prävention
- Arbeit zitieren
- Celina Poetz (Autor:in), 2019, Täterstrategien in familiengerichtlichen Verfahren im Kontext häuslicher Gewalt. Eine Untersuchung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/992372