Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Allgemeiner Teil
2.1. Definition Textsorte, Textfunktion
2.2. Textsorte Pressetext
2.3. Die Sprache der italienischen Tageszeitungen
3. Makrostruktur
3.1. Optische Aufmachung
3.2. Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede des Inhalts
3.3. Textfunktion und Themenentfaltung
4. Mikrostruktur
4.1. Modus / Dictum
4.2. Bewertungen
4.3. Syntax
5. Schlusswort
6. Bibliographie
1. Einleitung
Für diese Proseminar-Arbeit mit dem Thema ,,Textlinguistik" habe ich zwei Zeitungsartikel, einen aus dem ,,Corriere della Sera" und einen aus der ,,la Repubblica", gewählt, die beide das gleiche Ereignis behandeln. Ich versuche Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede aufzuzeigen und welche Stilmittel angewendet werden, um so ein Ereignis in einem Pressetext zu verarbeiten.
Der Beginn der Arbeit gibt einen allgemeinen Überblick über die ausgewählte Textsorte selbst. Danach beginne ich mit der Textanalyse der Zeitungsartikel anhand einiger von mir ausgewählter Kriterien. Es gibt natürlich noch sehr viel mehr Untersuchungsmöglichkeiten, diese aber alle zu prüfen würde den Rahmen einer Proseminar-Arbeit sprengen.
2. Allgemeiner Teil
2.1. Definition Textsorte, Textfunktion
Nach Durchsicht einiger theoretischer Werke, die dieses Thema behandeln, wurde mir bewusst, dass es mehrere Arten der textlinguistischen Definition des Begriffs ,,Textsorte" gibt. Ich habe die für mich präziseste Definition von Klaus Brinker gewählt, welcher die Textsorten in Zusammenhang mit der sprachlichen Kompetenz des Sprechers, mit der Textfunktion sowie mit strukturellen Merkmalen bringt:
,,Textsorten sind konventionell geltende Muster für komplexe sprachliche Handlungen und lassen sich jeweils typische Verbindungen von kontextuellen (situativen) kommunikativ- funktionalen und strukturellen (grammatischen und thematischen) Merkmalen beschreiben. Sie haben sich in der Sprachgemeinschaft historische entwickelt und gehören zum Alltagswissen der Sprachteilhaber. Sie besitzen zwar eine normierende Wirkung, erleichtern aber zugleich den kommunikativen Umgang indem sie den Kommunizierenden mehr oder weniger feste Orientierungen für die Produktion und Rezeption von Texten geben."1 Als die bestimmenden Faktoren für die Textsorte lassen sich also Kommunikationssituation, Textfunktion und Textinhalt nennen.
In dieser Arbeit wird der Zeitungsartikel behandelt, dessen Kommunikationssituation folgendermaßen beschrieben werden kann: Die Kommunikationsrichtung ist monologisch, d.h. vom Autor zum Leser, der Kommunikationsort ist zeitlich und räumlich getrennt und die Sprache ist geschrieben. Die Bezeichnung ,,Bericht" weist dann auf die Textfunktion, der Informationsfunktion, einerseits und auf den Textinhalt andererseits hin. Mit Hilfe des Textinhaltes lässt sich der Begriff ,,Bericht" noch weiter spezifizieren, z.B. der Ereignisbericht oder der Korrespondentenbericht.
2.2 Textsorte Pressetext
Lüger2 schlägt eine Untersuchung der konkreten situativen Voraussetzung und Einflussfaktoren auf die sprachliche Ausarbeitung der Pressetexte vor. Ein wesentliches Charakteristikum ist die Öffentlichkeit, d.h. es gibt keine Begrenzung betreffend der Kommunkationsteilnehmerzahl. Eine andere - sprachliche - Besonderheit ist die Indirektheit. Bei den meisten Berichten besteht oft eine sehr große räumliche und zeitliche Distanz, die überbrückt werden muss. So steht z.B. statt ,,oggi" der genaue Zeitpunkt und anstelle von ,,qui" der genaue Ort des Geschehens. Ein letztes mir wichtig erscheinendes Kriterium ist die Einseitigkeit , d.h. abgesehen von Leserbriefen ist keine Rückmeldung des Empfängers möglich.
Bezüglich der Intentionalität sei gesagt, dass bei Zeitungsartikeln primär die Absicht besteht, entweder zu informieren oder zu appellieren oder beides gemeinsam. Der informationsbetonte Text hat als Ziel die Tatsachenübermittlung. Unterstrichen wird die Faktizität der gemachten Aussagen, nicht deren Bewertung. Sie sollen für den Leser eine Orientierung bieten, die meist schon in der Überschrift angekündigt wird.3 Es wird ein großer Wert auf Ausdrücke gelegt, die den Wahrheitsgrad der Aussage bezeichnen. Natürlich kommen auch wertende Ausdrücke hinzu, stehen aber nicht im Vordergrund. Ein Bericht ist das typische Beispiel eines solchen Informationstextes.
Bei den meinungsbetont-persuasiven Texten steht die Appellfunktion im Mittelpunkt. Der Emittent will den Rezipienten dazu bewegen, eine bestimmte Einstellung einer Sache gegenüber einzunehmen, welches mit den verschiedensten stilistischen Mitteln versucht wird. Ziel eines solchen Textes ist nicht die Darstellung eines Sachverhaltes, sondern die wertende Einordnung desselben durch den Autor. Das Textthema wird zumeist vorausgesetzt und nur einer weiteren Betrachtung unterzogen. Beispiel dafür wäre der Kommentar. Zusammenfassend kann man sagen: Die Berichte (Informationstexte) stellen den Sachverhalt vor, entwickeln das Thema, die Kommentare (Appelltexte) beleuchten dieses Thema von einem bestimmten Standpunkt aus.
Meine Zeitungsartikel sind dem Bericht zuzuordnen, weisen aber trotzdem eine Fülle von Wertungen auf, worauf ich später im praktischen Teil noch einmal zurückkommen werde.
2.3 Die Sprache der italienischen Tageszeitungen
Ein Phänomen der Pressesprache ist der Nominalstil. Möglichst viel Information muss auf engem Raum zusammengefasst werden, was eine drastische Satzverkürzung mit grammatikalisch unvollständigen Äußerungen zur Folge hat.4 Am häufigsten wird auf das Verb oder auf die Artikel verzichtet. In Überschriften wird fast ausschließlich mit diesem Stilmittel gearbeitet. Der Nominalstil bewirkt aber nicht nur Kürze und Knappheit der Aussage, sondern wird auch wegen der expressiven Belebung eingesetzt. Ein weiteres Phänomen ist die Verkürzung in der Lexik, sogenannte Wortverstümmelungen: z.B. tele, il prof.,..
Diese Stilmittel sollen Unpersönlichkeit und Objektivität vermitteln.
3. Makrostruktur
3.1. Optische Aufmachung
Als erstes möchte ich den Zeitungsartikel der ,,La Repubblica"5 näher betrachten:
Die Überschrift besteht aus drei Teilen: Ochiello, Titolo, Sommario. Der erste Teil (Ochiello) gibt im Nominallstil eine Kurzzusammenfassung des Artikels wieder. Für den zweiten Teil (Titolo) wird wieder der Nominalstil verwendet, diesmal aber, um zum Lesen zu animieren. Er ist sehr expressiv und wird durch größere und fettgedruckte Schrift hervorgehoben. Auch der dritte (Sommario) ist im Nominalstil und fettgedruckt, allerdings wird eine kleinere Schrift verwendet. Diese Zeile gibt einen noch gröberen Einblick in das Thema. Der Artikel nimmt fast die Hälfte der Zeitungsseite ein und ist mit 2 Bildern ,,aufgemöbelt", die mit einem kurzen Zwischentext und der Beschreibung der Bilder miteinander verbunden sind. Das linke Bild zeigt das Spital, das rechte Bild eine Frühgeburtenstation mit einem Brutkasten im Vordergrund. Anhand dieser Bebilderung kann man auch schon die Wichtigkeit des Artikels erkennen. Die zwei Bilder und die Schlagzeilen zusammen nehmen eine Hälfte des Artikels in Anspruch.
Der Text selbst besteht aus drei Spalten mit insgesamt 578 Wörtern. Das erste Wort der ersten Spalte, Londra, dort, wo sich der Vorfall ereignet hat, ist fettgedruckt. Anhand dieser aufgezählten Merkmale kann man erkennen, dass dem Autor, bzw. der Zeitung, dieses Ereignis als sehr berichtenswert erscheint.
Der ,,Corriere della Sera"6 misst scheinbar diesem Ereignis eine nicht so große Bedeutung zu. Die Schlagzeile besteht aus zwei Zeilen: dem ,,Ochiello" und dem ,,Titolo". Der ,,Ochiello" ist im Nominalstil und fettgedruckt und gibt eine Kurzzusammenfassung über das Geschehen, bzw. über das Ergebnis. Der ,,Titolo" selbst ist wieder im Nominalstil, mit dem Ziel, die Leser anzusprechen. Es werden größere Buchstaben verwendet, aber ebenfalls im Fettdruck. Der Titel verrät das Kernthema, das eigentliche Ereignis.
Der Bericht nimmt in etwa eine halbe A4 Seite ein und ist nicht bebildert. Der Text ist vierspaltig mit 338 Wörtern, wobei er in der Mitte von einem 6-zeiligen Zwischentext unterbrochen ist, der durch größere und fettgedruckte Buchstaben auffällt. Das erste Wort in der ersten Spalte, ,,Londra", ist durch Großbuchstaben hervorgehoben. Der Artikel ist direkt unter einem anderen medizinischen Bericht positioniert, der von einer neuen Behandlungsmethode von Herzinfarktpatienten handelt. Rein optisch kann man schon erkennen, dass diese Artikel nahezu gleichwertig in der Bedeutung sind, wobei der eine über etwas Positives und mein ausgewählter über etwas Negatives berichtet. Anhand dieser beschriebenen Merkmale würde ich meinen, dass für die Zeitung bzw. den Autor dieses Ereignis nicht als überaus wichtig erscheint. Es ist ein Ereignis unter vielen.
3.2. Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede des Inhalts
Obwohl die Zeitungen alle Nachrichten per Teletext vom jeweiligen Nachrichtendienst erhalten, also alle die gleiche Quelle haben, kommt es doch zu einer unterschiedlichen Aufarbeitung des Themas, was auch inhaltliche Unterschiede mit sich bringt. Zunächst aber zu den Gemeinsamkeiten des Inhalts:
Die größte Gemeinsamkeit ist sicherlich das Ereignis selbst: Im Staffordshire Hospital in London wurden Frühgeburten mit einer noch nicht erprobten Methode - ohne das Wissen der Eltern über diesen Versuch - behandelt, wobei 28 Babys diese Behandlung nicht überlebt haben. Weiters wurden die Unterschriften für die Einverständniserklärungen scheinbar gefälscht. Durch die Anzeige einer Familie wurde ein Verfahren eingeleitet, das sich über 15 Monate hindurch zog und auch Suspendierungen mit sich brachte.. In beiden Artikeln wird die Beatmungsmethode mit dem medizinischen, englischen Terminus erwähnt und erklärt.
Ebenfalls wird erwähnt, dass diese neuartige Methode an und für sich bei den behandelten Ärzten als sicherer als die herkömmliche Methode gilt und die Frühgeburten so krank waren, dass sie, egal welche Methode angewendet worden wäre, keine große Überlebenschance gehabt hätten.
Nun aber zu den Unterschieden:
In der ,,la Repubblica" wird wie im ,,Corriere della Sera" das Ehepaar, das den Vorfall zur Anzeige brachte, namentlich genannt, allerdings ist der Name anders geschrieben. Da es sich um einen englischen Namen handelt, kann man annehmen, dass es sich aber nur um einen Tippfehler von einen der beiden Journalisten handelt. Der Leser erfährt in der ,,la Repubblica" was genau dieser Familie zugestoßen ist und es wird noch ein weiteres Beispiel erwähnt. Dieser Artikel spricht auch den Bereich Politik an, denn es wird auch der Premierminister Tony Blair genannt, der eine Untersuchung anordnete. Weiters gibt diese Zeitung bekannt, dass das Protokoll des Untersuchungsleiters über 40 Seiten lang ist. Zum Schluss stellt sie die Vermutung an, dass, wenn die Unterschriften gefälscht sind, sicherlich einige Kinderärzte ins Gefängnis kommen werden. Der letzte Absatz behandelt einen anderen Vorfall in einem Spital in Bristol. Wieder geht es darum, dass die Eltern nicht über die Vorgehensweise der Ärzte informiert worden sind. Vermutlich bezweckt der Autor damit, dass sich die Leser bewusst werden, dass man den Ärzten ,,ausgeliefert" ist und dass dies etwas ist, was öfters vorkommt. Nicht in Italien, aber in England - das zur Beruhigung. Aber Vorsicht ist immer geboten!
Der ,,Corriere della Sera" behandelt nur den Vorfall in der Frühgeburtenstation und es wird auch der Zeitraum, wann dies passiert ist, genannt. Allerdings erlitten hier ,,nur" 12 Kinder irreparable Schäden (in der ,,la Repubblica" sind es 15). In diesem Artikel wird nur ein verantwortlicher Arzt namentlich genannt. Es wird ihm kein Vorwurf gemacht, die Methode angewendet zu haben und es kommt zu keiner direkten Anklage wegen gefälschter Unterschriften. Lediglich die Eltern behaupten, dass die Unterschriften nicht die ihrigen sind. Am Schluss wird nochmals darauf hingewiesen, dass auch die herkömmliche Methode ihre Risiken beinhaltet und nicht als sicherer zu gelten hat. Der einzige Fehler war, die Eltern nicht darüber zu informieren, dass es sich hier um eine neuartige Behandlungsmethode handelte, die noch nicht erprobt war.
Wie man sieht, bewirkt dieser inhaltliche Unterschied auch eine andere Einstellung zu dem Vorfall. Der Autor überträgt seine Meinung, dass die Ärzte medizinisch zwar richtig gehandelt haben, aber auf der menschlichen Seite versagt haben. Sie haben vergessen, die Eltern über die Methode zu informieren. Sie haben vergessen, dass die Eltern Laien sind und keine Ahnung von Medizin, Behandlungsmethoden und deren Folgen haben können.
3.3. Textfunktion und Themenentfaltung
Wie schon im allgemeinen Teil erwähnt, handelt es sich bei den Artikeln um informationsbetonte Texte, Berichten. Ziel ist die Tatsachenvermittlung. Wie in Zeitungen üblich, ist der Bericht aber eng mit einer meinungsbetonten Darstellungsweise verbunden. Die Themenentfaltung beider Artikel ist deskriptiv. Das Thema bezeichnet einen einmaligen Vorgang. Der Emittent beantwortet die Fragen nach dem Was, Wo, Wie, Wer, Wann und ist nicht - im Gegensatz zur narrativen Themenentfaltung - in irgendeiner Weise an dem Vorfall beteiligt. In grammatischer Hinsicht dominieren die Vergangenheitsformen, Temporal- und Lokalbestimmungen. Laut Brinker7 ist die deskriptive Themenentfaltung für informative Texte, wie Bericht oder Nachricht, besonders charakteristisch.
4. Mikrostruktur
4.1. Modus / Dictum
Prinzipiell lässt sich jeder Satz in zwei Teile, nämlich in Modus und Dictum, zerlegen. Der Modus gibt Auskunft über den Sender und perspektiviert die Aussage, das Diktum ist der Inhalt des Sendeaktes. Man unterscheidet zwischen expliziten und impliziten Modus. Beim expliziten Modus gibt es eine deutliche Angabe des Senders und des Sendeaktes, beim impliziten Modus hingegen nicht. Da werden der Sender und der Sendeakt durch z.B. Intonation, Frage, Imperativ oder Konditional ausgedrückt. Durch den expliziten Modus kann der Sender seine Meinung betonen oder die Aussage objektivieren und den Wahrheitsgehalt der Aussage bestärken. Die direkte Rede verleiht dem Sender und dem Gesagten die größte Lebendigkeit.
Ich möchte hier in meiner Arbeit jetzt ein paar Beispiele des expliziten Modus, beginnend mit dem Artikel in der ,,la Repubblica" vorstellen:
Modus Dictum
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anhand dieser ausgewählten Beispiele kann man erkennen, dass sehr oft Worte verwendet werden wie: erklären, bestätigen, behaupten.
Im ,,Corriere della Sera" verhält es sich sehr ähnlich:
Modus Dictum
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In beiden Artikeln wird unter anderem durch dem Modus darauf hingewiesen, wer etwas behauptet oder erklärt. Der Autor will damit dem Leser Objektivität und wahrheitsgetreue Berichterstattung vermitteln.
4.2 Bewertungen
Mit Hilfe von verschiedenen Modi und Verba kann der Autor auch in einem deskriptiven Text Bewertungen vornehmen und unter anderem seine Meinung unterschwellig dem Leser vermitteln.
Ich möchte nun einige Beispiele solcher wertenden Lexeme, die in den Artikeln vorkommen, anführen:
,,la Repubblica" ,,Corriere della Sera"
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei "Cavie" handelt es sich z.B. um ein konnotiertes Lexem. In Deutsch würde man ,,Versuchskanninchen" dazu sagen, was in einem negative Gefühle hervorruft. Generell möchte ein Autor mit Bewertungen Gefühle erzeugen und den Bericht damit ,spannender" gestalten.
4.2. Syntax
Zum Schluss meiner Analyse möchte ich noch ganz kurz die Form der Syntax ansprechen, welche Phänomene aufweist, die für die Sprache der Zeitungen charakteristisch ist.
Die ,,la Repubblica" beginnt mit einer 3-zeiligen Schlagzeile im Nominalstil. Diese ,,reisserische" Art zu schreiben soll den Leser animieren, den Artikel zu lesen. Die ersten zwei Sätze des Artikels sind in der gleichen Art geschrieben. Generell kann man sagen, dass der Rest des Artikels aus einfachen Satzkonstruktionen besteht. Es wirkt wie eine Erzählung. Ziel ist es, den Leser nicht mit zu komplizierten Konstruktionen oder zu vielen Fremdwörtern vom Lesen des Artikels abzubringen. Im ,,Corriere della Sera" verhält es sich sehr ähnlich. Die Schlagzeile und der erste Satz sind wieder im Nominalstil geschrieben, der Rest in erzählenden, einfachen Sätzen.
5. Schlusswort
An und für sich war die Arbeit an diesen Artikeln sehr interessant. Man lernt auf diese Art, gründlicher und intensiver zu lesen. Leider gab es zu meiner Aufgabenstellung kaum Theoriewerke, die diese Art der Arbeit erklären. Meistens waren sie für mich, einen Laien, aufgrund der wissenschaftlichen Sprache und der Kenntnisse, die vorausgesetzt wurden, unverständlich. Ein weiteres Problem waren für mich die verschiedene Ansätze der Autoren der jeweiligen Sekundärliteratur. Diese doch zum Teil sehr unterschiedlichen Meinungen machten die Analyse nicht leicht.
Nichts desto Trotz war das Analysieren und das damit verbundene Recherchieren sehr spannend.
6. Bibliographie
Primärlektüre
"La Repubblica", Roma, 9. Mai 2000
"Corriere della Sera", Milano, 9. Mai 2000
Sekundärlektüre
Brinker, Klaus: Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden.
4. Auflage, Erich Schmidt Verlag, Berlin 1997
Kolbauer, Gudrun: Linguistische Analyse meinungsbetonter Texte aus den Zeitschriften ,,Neue Frau", ,,Wienerin" und ,,An.Schläge", Diplomarbeit, Wien, Mai 1990
Lüger, Heinz Helmut: Pressesprache, Niemeyer, Thübingen, 1983
Vater, Heinz: Einführung in die Textlinguistik, 2. überarb. Auflage, Fink, München 1994
[...]
1 Brinker, Klaus: Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. 4. Auflage, Erich Schmidt Verlag, Berlin 1997, S. 132
2 Lüger, Heinz Helmut: Pressesprache, Thübingen, Niemeyer 1983, S. 46
3 Lüger nennt die Überschrift eine reduzierte Paraphrase der nachfolgenden Texte, Lüger, S.111
4 Kolbauer, Gudrun: Linguistische Analyse meinungsbetonter Texte aus den Zeitschriften ,,Neue Frau", ,,Wienerin" und ,,An.Schläge", Diplomarbeit, Wien, Mai 1990
5 "La Repubblica", Roma, 9. Mai 2000, siehe Anhang
6,,Corriere della Sera", Milano, 9. Mai 2000, siehe Anhang
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit befasst sich mit einer textlinguistischen Analyse zweier Zeitungsartikel aus dem ,,Corriere della Sera" und ,,la Repubblica", die beide über das gleiche Ereignis berichten: Vorfälle in einem Krankenhaus in London, wo Frühgeburten mit einer neuen Methode behandelt wurden, was zum Tod einiger Babys führte.
Welche Textsorte wird analysiert?
Es werden Zeitungsartikel der Textsorte "Bericht" analysiert.
Welche textlinguistischen Aspekte werden untersucht?
Die Analyse umfasst die Makrostruktur (optische Aufmachung, Inhaltsunterschiede und -gemeinsamkeiten, Textfunktion und Themenentfaltung) sowie die Mikrostruktur (Modus/Dictum, Bewertungen, Syntax).
Was sind die Gemeinsamkeiten der beiden Artikel?
Beide Artikel berichten über den Vorfall im Staffordshire Hospital, bei dem Frühgeburten mit einer unerprobten Methode behandelt wurden, was zum Tod einiger Babys führte. Sie erwähnen auch gefälschte Einverständniserklärungen.
Was sind die Unterschiede zwischen den Artikeln?
Die Artikel unterscheiden sich in der Gewichtung des Ereignisses, der detaillierten Beschreibung der betroffenen Familie, der Einbeziehung politischer Aspekte und der Darstellung der Verantwortlichkeit der Ärzte. ,,La Repubblica" geht mehr ins Detail und stellt Vermutungen über strafrechtliche Konsequenzen an, während der ,,Corriere della Sera" die Risiken herkömmlicher Methoden betont.
Was ist der Nominalstil und wie wird er in den Artikeln verwendet?
Der Nominalstil ist ein Merkmal der Pressesprache, bei dem möglichst viel Information auf engem Raum zusammengefasst wird, oft durch Satzverkürzungen und den Verzicht auf Verben oder Artikel. Er wird in den Überschriften und teilweise im Text verwendet, um Kürze, Knappheit und Objektivität zu vermitteln.
Was sind Modus und Dictum und wie werden sie in der Analyse berücksichtigt?
Modus bezieht sich auf die Perspektivierung der Aussage durch den Sender, während Dictum den Inhalt der Aussage darstellt. Die Analyse untersucht den expliziten Modus, um aufzuzeigen, wie die Autoren Objektivität und wahrheitsgetreue Berichterstattung vermitteln.
Welche Rolle spielen Bewertungen in den Artikeln?
Die Autoren verwenden wertende Lexeme und Modi, um Gefühle zu erzeugen und ihre Meinung unterschwellig zu vermitteln, wodurch die Berichte "spannender" gestaltet werden.
Wie ist die Syntax der Artikel?
Die Artikel verwenden Schlagzeilen im Nominalstil, um die Leser zu animieren. Der restliche Text besteht meist aus einfachen Satzkonstruktionen, um die Lesbarkeit zu gewährleisten.
Welche Sekundärliteratur wurde für die Arbeit verwendet?
Es wurden Werke von Klaus Brinker, Gudrun Kolbauer, Heinz Helmut Lüger und Heinz Vater konsultiert.
- Arbeit zitieren
- Alexandra Huck (Autor:in), 2000, Textlinguistik Italienisch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99239