Die Arbeit beschäftigt sich mit der Rolle des Erzählers in Hartmann von Aues "Gregorius". Es handelt sich hierbei um eine Erzählung, die gegen Ende des 12. Jahrhunderts datiert wird und das zweite bedeutende epische Werk des Autors nach dem "Erec". Besonders ist, dass der Gregorius das einzige Werk Hartmann von Aues ist, das sowohl einen ausgeprägten Prolog als auch Epilog besitzt. Ziel der Arbeit ist es, die Rolle des Erzählers näher zu beleuchten und sein Auftreten, das bedeutet seine Kommentare zu kategorisieren.
Wie in der Mediävistik üblich, stellt sich auch hier zunächst die Frage nach der Differenzierung zwischen dem Autor und dem Erzähler. Beziehen sich all jene Äußerungen tatsächlich auf den realen Autor Hartmann von Aue oder hat er einen fiktiven Erzähler erschaffen? Da es sich um einen mittelalterlichen Text handelt und wir nicht sehr viel mehr wissen, als in seinen Überlieferungen steht, wird diese Frage schwierig zu beantworten sein.
In einem nächsten Schritt wird eine Einteilung der Kommentare in unterschiedliche Kategorien angestrebt. Dazu soll nach Paul Herbert Arndt ein einfaches allgemeines Kommunikationsmodell dienen, um aufzuzeigen, wie literarische Kommunikation abläuft und auf welchen Ebenen der Erzähler sich in seine Erzählung einbringen kann. Dadurch erhoffe ich mir einen Einblick in die Zielsetzung und somit die Rolle des Erzählers in dieser Erzählung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Autor oder Erzähler?
- Die Erzählerbemerkungen
- Allgemeines Kommunikationsmodell
- Der Kommunikationsvorgang
- Die Legitimation
- Die Gliederung
- Die Erklärung
- Der Kommunikationsinhalt
- Der Kommunikationshorizont
- Der Kommunikationspartner
- Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle des Erzählers in Hartmann von Aues Gregorius. Das Ziel ist es, das Auftreten des Erzählers, insbesondere seine Kommentare, zu kategorisieren und zu analysieren.
- Differenzierung zwischen Autor und Erzähler in mittelalterlichen Texten
- Kategorisierung von Erzählerkommentaren durch ein Kommunikationsmodell
- Analyse der Rolle des Erzählers in der Erzählung
- Bedeutung von Autorschaft und Verfasserschaft in der mittelhochdeutschen Literatur
- Die Unterscheidung zwischen realem Autor und fiktivem Erzähler
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext des Gregorius und die Forschungsfrage nach der Rolle des Erzählers dar. Sie beleuchtet den Aufbau der Arbeit und die Herangehensweise an das Thema.
- Autor oder Erzähler?: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Unterscheidung zwischen Autor und Erzähler in der Literaturwissenschaft und in mittelalterlichen Texten. Es beleuchtet verschiedene Perspektiven auf die Frage, wer in einem Text spricht und wie sich die Rolle des Erzählers in der Erzählung abzeichnet.
- Die Erzählerbemerkungen: Dieser Abschnitt widmet sich den verschiedenen Arten von Erzählerkommentaren. Anhand eines Kommunikationsmodells werden die Legitimation, Gliederung, Erklärung und der Inhalt der Kommentare analysiert. Es werden auch die Aspekte des Kommunikationshorizonts und des Kommunikationspartners erörtert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Rolle des Erzählers in Hartmann von Aues Gregorius. Sie befasst sich mit der Unterscheidung zwischen Autor und Erzähler, den verschiedenen Kategorien von Erzählerkommentaren und der Analyse des Kommunikationsmodells in der Erzählung. Wichtige Themen sind mittelalterliche Literatur, epische Texte, Erzähltheorie, Fokalisierung, Autorschaft, Verfasserschaft und Textanalyse.
- Quote paper
- Marion Koppenberger (Author), 2013, Die Rolle des Erzählers in Hartmann von Aues "Gregorius", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/992517