Friedenserziehung


Seminararbeit, 1995

18 Seiten, Note: Gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort
1.1. Wir machen Frieden

2. Was ist Friedenserziehung
2.1. Kommunikation
2.2. Toleranz und Akzeptanz
2.3. Konfliktfähigkeit
2.4. Entwicklung der Persönlichkeit

3. Kriegsspielzeug-Ja oder Nein

4. Mittel und Medien zur Friedenserziehung

1.Vorwort

In meiner Ausbildung zur Kindergärtnerin, aber auch in meiner praktischen Arbeit mit Kindern ist mir sehr oft aufgefallen, dass Kinder schwierige Erfahrungen und Erlebnisse ganz anders verarbeiten als Erwachsene, und dass eigentlich alle ganz besonders sehr nah erlebte und emotional behaftete Ereignisse sehr prägend für den Charakter und auch für das spätere Leben des Kindes sind.

Im Krieg sind die Kinder die, die als erstes Schaden erleiden, nicht nur materiell sondern auch psychisch.

Das Thema "Friedenserziehung" für diese Arbeit habe ich deshalb gewählt, weil ich finde, dass es sehr wichtig ist den Kindern Kompromissbereitschaft, Toleranz, ... zu vermitteln. Gerade heute ist das besonders wichtig, auch wenn es in diesem Land momentan keinen Krieg gibt, herrschen doch Krisen im kleineren Bereich (Fremdenhass, Neonazismus,...) die durch mehr Toleranz, mehr Interesse für die dahintersteckenden Probleme, vor allem aber auch mehr guter Vorbildwirkung wenn nicht verhindert, doch zumindest abgeschwächt werden können. In vielen Kindergärten der Gemeinde Wien, aber auch in den Schulen gibt es Gruppen bzw. Klassen in denen der Anteil an ausländischen Kindern sehr hoch ist. Ich glaube jedoch, dass die Erzieher den Kindern sehr wohl vermitteln können, dass die Unterschiede in der Religion, den Anschauungen und der Kultur nicht nur Konfliktstoff liefern, sondern dass man sehr wohl auch gegenseitig voneinander lernen und profitieren kann. Dazu ist natürlich Voraussetzung, dass der Erzieher selbst danach handelt und als Vorbild wirkt (z.B.: in der Elternarbeit).

2. Was versteht man unter Friedenserziehung

Generell möchte ich sagen, dass Friedenserziehung etwas ist, was im gesamten Leben eines Menschen nie abgeschlossen sein wird. Es ist keine Sache, die man innerhalb relativ kurzer Zeit lernt und dann beherrscht. Zur Friedenserziehung tragen (wenn auch oft unbewusst) alle Personen bei, die erziehend auf das Kind einwirken, Personen, die für das Kind ein Vorbild sind, die es gerne hat, die es respektiert, ... Diese Vorbildwirkung kann natürlich auch ins Gegenteil wirken, daher ist es vor allem bei den Personen, die sich ihrer erziehenden und ihrer Vorbildwirkung bewusst sind (KindergärtnerInnen, LehrerInnen, aber auch Eltern) wesentlich, dementsprechend zu handeln und zu reden. Friedenserziehung ist eine sehr komplexe Sache. Es ist kein Unterrichtsgegenstand, der in bestimmten Einheiten laut Stundenplan abgehalten werden kann, sondern eine ganzheitliche Erziehung, die wiederum viele einzelne Bereiche umfasst. Ich möchte hier nur einige anführen, die eine Art Voraussetzung für die Erziehung zum Frieden sind.

"Da Kinder mit dem abstrakten Begriff Frieden im Zusammenhang mit aktiver Mitarbeit nur wenig anfangen können, müssen sie zunächst mit entsprechenden Aufgaben und Voraussetzungen vertraut werden, so z.B. Konflikte ohne Gewalt auszutragen. Die sollen ihnen weder ausweichen oder sie gar negieren, sondern sich damit auseinandersetzen, andere Formen des Widerstands finden und diese auch erproben. Dazu gehört Mut, Toleranz, Rücksichtnahme, Verständnis und Hilfsbereitschaft."1

2.1. Kommunikation:

Kommunikation ist ein Gebiet, auf dem es ununterbrochen zu Störungen, Missverständnissen und Problemen kommt. Allein durch die Vielfalt der Sprachen, die es gibt entstehen viele Schwierigkeiten. Ein besonders krasses Beispiel, wie es hier zu im Extremstfall kriegsauslösenden Missverständnissen kommen kann, führt Paul Watzlawick in seinem Buch "Wie wirklich ist die Wirklichkeit" an.2 Er beschreibt hier die Missverständnisse, die hier bei einer internationalen Konferenz bei der Kommunikation durch einen Dolmetscher entstehen. Auch bei Thomas A. Harris in "Ich bin o.k. Du bist o.k." findet man genügend Beispiele, die Missverständnisse in der Kommunikation oder Transaktion zwischen Menschen aufzeigen.3

Aber auch im Alltag gibt es diese Missverständnisse. Es ist nun einerseits wichtig, darum zu wissen, andererseits sollte auch vermittelt werden, dass Geduld, der Wille zur Verständigung usw. notwendig sind, um einander zu verstehen. Gerade junge Kinder haben in dieser Hinsicht noch wenig Probleme, da ihre Mitteilungsart sich nicht auf hauptsächlich verbales Kommunizieren beschränkt, wie das bei Erwachsenen, aber auch bereits bei Schulkindern der Fall ist.

2.2. Toleranz und Akzeptanz

Jedem Kind werden sobald es auf der Welt ist Werte, Ansichten, Meinungen, vermittelt. Ein junges Kind hat keine andere Möglichkeit, als alles als Tatsache aufzunehmen und zu akzeptieren. Erst im Laufe seines Lebens kann es seine "angelernten" Meinungen, Ansichten,...bewusst revidieren, ändern oder ersetzen. Schon früh kommen Kinder aber in die Situation, etwas kennenzulernen, das anders ist, als das, was sie gelernt haben. Wie schon erwähnt ist der Ausländeranteil in vielen Kindergartengruppen oder Schulklassen sehr hoch. Die Kinder werden mit anderen Kulturen konfrontiert, deren Bräuche und Sitten sie oft nicht verstehen. Hier ist es Sache des Erziehers Friedenserziehung "zu betreiben", indem er die Unterschiede den Kindern (altersgemäß) verständlich und auch bekannt macht. Die Kinder sollen erfahren, dass es interessant ist etwas Neues kennenzulernen und auszuprobieren (andere Speisen und Getränke, Kleidung, Tänze, Musik...) Wichtig ist es auch Andersartigkeiten zu akzeptieren wie eben andere Hautfarbe. Sprache, Kultur... aber auch Behinderungen,... In der Arbeit als Mittelschullehrer ist dies natürlich schwieriger und anders zu handhaben als im Kindergarten in der Arbeit mit jungen Kindern, die Neuem noch teilweise unvoreingenommener und natürlicher entgegentreten, die aber auch leichter beeinflussbar sind. Wenn Kinder schon früh lernen "Anderssein" zu akzeptieren und zu Transaktionsanalyse. Hamburg 1993 (1975) tolerieren, werden sie sich auch später in der Schule, im Beruf entsprechend verhalten, und ihre (positive) Einstellung wiederum an ihre Kinder weitergeben. Umgekehrt gesehen kann man sagen, dass Kinder, die "anders" sind, in welchem Punkt auch immer, und die erfahren, dass sie trotzdem so angenommen und akzeptiert werden wie sie sind, darauf reagieren und auch diese Erfahrungen weitergeben. Ein Kind, das nicht akzeptiert ist, zieht sich oft zurück, oder reagiert aggressiv. Merkt es jedoch, dass es akzeptiert wird, so wie es ist, gibt es diesen Schutzpanzer vielleicht auf, und gibt seiner Umwelt nun auch Freundlichkeit und Positives zurück.

2.3. Konfliktfähigkeit

Konfliktfähigkeit ist ebenfalls etwas, was uns nicht angeboren ist, sondern was wir erlernen müssen. Jeder geht mit Konflikten und Problemen verschieden um. Genau zu definieren, welches Konfliktlösungsverhalten falsch oder richtig ist, ist nicht möglich, da dies mit unseren Wertvorstellungen eng verbunden ist. Trotzdem können einige wesentliche Dinge bereits jungen Kindern vermittelt werden:

- dass Gewaltanwendung ein Problem nur ungenügend löst.
- dass Nachgeben keine Niederlage bedeutet
- dass fast immer die Möglichkeit eines Kompromisses besteht
- dass Streit in gewissen Maßen die Aggression abbaut, aber man trotzdem nicht unrealistisch argumentieren sollte
- dass andere auch recht haben können...

Zu lernen mit Konflikten umzugehen, beginnt ebenfalls schon bereits im Kleinkindalter, auch wenn die hier vorkommenden Probleme (Streit um ein Spielzeug...) scheinbar nicht wichtig sind, lernen die Kinder doch damit umzugehen, Kompromisse zu schließen, nachzugeben... Auch verlieren können ist ein wichtiger Schritt, seine Konfliktfähigkeit zu erweitern.

Wesentlich ist, dass die Kinder lernen, ihre Probleme, Streitereien und Konflikte selbst zu lösen. Der Erzieher sollte hier nur Vorbild (bei seinem eigenen Verhalten) und Unterstützung sein. Denn löst er alle Probleme für das Kind durch sein Eingreifen als Erwachsener, so verlässt sich das Kind auch in Zukunft auf einen Vermittler und hat gar nicht die Bereitschaft selbst eine Lösung zu suchen.

2.4. Entwicklung der Persönlichkeit

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die eigene Persönlichkeit. Ein in sich gefestigter Mensch mit einem guten Selbstbewusstsein kann Neuem leichter gegenübertreten als ein in sich uneiniger Mensch, der sich nicht sicher ist woran er glauben soll, und der mit sich selbst nicht zufrieden ist.

Menschen, die sich ihrer selbst nicht sicher sind, sind leicht beeinflussbar. Sie brauchen eine Person, die sie führt. Genau in diesem Punkt liegt die Gefahr, dass die ausgesuchte Führerperson nicht einen friedlichen Weg geht (Banden, Neonazis, Skin-heads,...). Beispiele aus der Geschichte belegen dies deutlich (nach einer Krise oder einem Krieg rufen die Leute, die sich in ihrer Lage unsicher, verletzlich, unzufrieden fühlen nach einem starken Mann;).

Daher ist auch die Förderung des Selbstbewusstseins, die in unendlich vielen Bereichen bei einem Kind stattfinden kann ein sehr wesentlicher Punkt.

3. Kriegsspielzeug - Ja oder Nein

Ich möchte die Problematik des Kriegsspielzeugs deshalb hier anreißen, da es mit dem Begriff "Friedenserziehung" am offensichtlichsten zu tun hat.

Viele Erzieher, vor allem aber Eltern sind der Meinung, dass das Spielen mit Waffen, das Kind gewalttätig werden lässt. Daher werden Waffen aller Art verboten, und das Kind oft auch bestraft, wenn es mit einer Banane oder einem Stock, oder einem selbstgebauten Legogewehr "schießt".

Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die die Wirkung des "Kriegsspielens" untersuchen, wobei keine Einigkeit über Nutzen oder Schaden besteht. Warum spielen Kinder mit Spielzeugwaffen? - beim Spiel mit Waffen haben Kinder ein Gefühl der Macht und Überlegenheit

- sie haben vom "Tod" noch keine reelle Vorstellung
- sie spielen nach, was sie im Fernsehen,... gesehen haben
- sie leben damit ihre Aggressionen aus

Wie schon erwähnt ist es ein recht heftiger Diskussionspunkt unter Erziehern, ob das Spielen mit Spielzeugwaffen erlaubt werden soll oder nicht. Da Krieg direkt mit Waffen in Zusammenhang gebracht wird, ist es anscheinend notwendig diese zu verbieten um Krieg zu verhindern. Der Autor Ernst Friedrich, der sich nicht nur theoretisch mit Friedenserziehung auseinander setzte beschrieb in einem Aufsatz, "wie es gelingt, Kinder zu aktivem, bewussten Antimilitarismus zu erziehen, indem sie selbst zur Einsicht kommen, auf Kriegsspielzeug und Kriegsspiele zu verzichten."4

Meiner Meinung nach sollte es in gewissem Maße toleriert werden, da es den Aggressionsabbau fördert. Aber es sollte den Kindern auch vermittelt werden, dass Waffen und Krieg kein Spaß sind, sonder sehr gefährlich, und sehr viel anrichten können. Das Spiel mit den Waffen sollte in gewisser Weise vom Erzieher gelenkt werden. Auch hilft das "Kriegspielen" auch oft um schlimme Erlebnisse zu verarbeiten. In vielen Kindergärten und Schulen sind Kinder aus dem ehemaligen Jugoslawien, die den Krieg teilweise sehr deutlich und direkt miterlebt haben. Jüngere Kinder (ich habe das selbst in der Praxis erlebt) ziehen sich oft zurück, und spielen mit Lego, Bausteinen, Kleine Welt-Spiel, Puppen, nach, was sie erlebt haben. Es hilft ihnen ihre Erfahrungen zu verarbeiten, aber auch hier sollte der Erzieher (gemeinsam mit den Eltern) versuchen, dieses Verarbeiten auch durch Gespräche... zu fördern. Ältere Kinder und Jugendliche leben ihre Aggressionen oft direkter aus und können teilweise auch zu einer Gefahr für ihre Mitschüler werden. Ein Erzieher dieser Altersgruppe hat oft nicht mehr den Zugang über eine emotionale Verbundenheit, wie das im Kindergarten der Fall ist. Er muss daher andere Mittel und Wege finden um diese Aggressionen, die das Kind gegen seine Umwelt richtet in positive Bahnen zu lenken.

Ich möchte hier gleich zum nächsten Kapitel überleiten,

4. Mittel und Medien zur Friedenserziehung

Einige Möglichkeiten Aggression in positive Bahnen zu lenken möchte ich hier kurz erwähnen: "Schlachten" mit weichem Material (Polster- oder Schlammschlachten), wo die Verletzungsgefahr durch das Material aber auch durch das Aufstellen von Regeln minimiert wird, und die den Kindern erfahrungsgemäß auch sehr viel Spaß machen; Rollenspiele, die bestimmte Konflikte darstellen; tanzen,... Aggressivität kann aber auch im kreativen Bereich ausgelebt werden: z.B.: beim Plastischen Gestalten mit Ton, Fimo...

An dieser Stelle möchte ich auch gleich andere Mittel und Medien erwähnen, die zur Friedenserziehung beitragen:

bei jungen Kindern (Kindergartenalter):

- kleine Welt-Spiel, Playmobil, Lego, Bausteine,...mit denen Situationen und Szenen dargestellt werden können, die das Kind beschäftigen; oft ergibt sich eine Situation auch im Freispiel, die die Kindergärtnerin aufgreifen kann.
- Rollenspiel und Puppenspiel: in der Bau- oder Puppenecke z.B.
- Handpuppenspiel: durch die Handpuppe als Vermittlerfigur hat der Erzieher oft einen besseren Zugang zum Kind, weil es nicht direkt mit seiner Respekts- und Bezugsperson konfrontiert ist.
- Bilderbücher ( eine Auswahl ist im Anhang zu finden) Würzburg 1990, S 92.
bei älteren Kindern und Jugendlichen:
- Rollenspiel, Theaterspiel,
- an Kinder und Jugendliteratur ist auf diesem Gebiet sehr viel vorhanden (eine Auswahl ist im Anhang zu finden)
- Ausstellungen, Museen, in denen die Kinder auch mit Kriegen und Problemen der Geschichte konfrontiert werden
- Projektarbeit in der Schule (Sammeln von Zeitungsartikeln, Interviews mit Eltern und Großeltern,...

Als speziellen Punkt möchte ich noch Filme und Videos erwähnen. Es müssen oft nicht besonders auf das Thema Frieden oder Krieg ausgerichtete Filme sein, an denen Konflikte und ihre Lösungen, Gewalt und Kompromiss... dargestellt sind. Auch in kommerziellen Serien und Filmen finden sich oft zum Thema passende Situationen (wichtig ist hier, dass der Erzieher sich vorher mit der Problemstellung und dem Inhalt vertraut macht). Der Vorteil hier liegt auch darin, dass viele Kinder mit den handelnden Personen vertraut sind, und diese oft auch für sie Vorbildwirkung haben. Als Beispiel möchte ich hier die Science Fiction Serie "Raumschiff Enterprise" anführen, die ziemlich wahrscheinlich einem Großteil der Kinder einer Klasse bekannt ist. In beiden Serien (alte Serie aus den 60er Jahren, und Star Trek the Next Generation) sind vor allem die Captains Vorbilder für viele Kinder, die Handlungen werden sehr oft im Rollenspiel nachgespielt (Gerade im Vergleich der beiden Serien kann man hier einiges feststellen z.B.: herrscht in der alten Serie mehr Gewalt, in der neuen gibt es oft viele Kompromiss- und Konfliktmöglichkeiten, die nicht durch Gewalt sondern durch verhandeln, Kommunikation, versuchen sich zu verstehen... erreicht werden).

Außer den bisher eher schwer definierbaren Erziehungszielen kommt aber auch der politischen Bildung, dem Bekanntwerten mit dem Staatsaufbau, dem Wissen über politische Bündnisse, politische Krisen und Probleme in anderen Ländern, sowie dem geschichtlichen Wissen um die Vergangenheit des eigenen Staates eine wichtige Rolle zu. Aber auch diese "direkte" Art der Friedenserziehung kommt leider meistens zu kurz.

Viktoria List WS 1995/96 9404234

BIBLIOGRAPHIE FÜR DAS PROSEMINAR NEUERE GESCHICHTE „Kindheit und Krieg“

+ Ossendorf, Karl: Beobachtungen an kriegsgeschädigten Kindern -

Unter besonderer Berücksichtigung des Kindes aus dem Konzentrationslager Basel 1949, phil-his. Diss.

+ Bormadt, Silvia: Ein Kind erlebt den Weltkrieg Herder Freiburg 1937

+ Buckingham, Dorothy und Freud, Anna: Kriegskinder London 1949, Jahresbericht des Kriegskinderheims Hampstead Nurseries

+ Engelbrecht, Helmut: Geschichte desösterreichischen Bildungswesensösterreichischer Bundesverlag Wien Band 4: 1848- Ende der Monarchie erschienen 1986 Band 5: 1918 bis zur Gegenwart erschienen 1988

+ Büttner, Christian: Kinder und Krieg- zum pädagogischen Umgang mit Hass und Feindseligkeit Matthias-Grünewald Verlag Mainz 1991 Aktualisierte Neuauflage der Ausgabe von 1984 (Edition Psychologie und Pädagogik)

+) Kuhr, Irma: Schule und Jugend in einer ausgebombten Stadt- Mädchen einer Oberprima, eine Gruppenstudie v. Giselheid Koepnick Darmstadt Roetter Verlag 1952 (Gemeindestudie des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung) Speziell für die Arbeit zum Thema „Friedenserziehung“:

+) Dworczak, Karl-Heinz: Erziehung zum Frieden Linz-Wien,Weltspiegel 1946

+) Heise, Heinrich: Das Problem einer Erziehung zum Frieden Bremen-Hermelingen 1932 (Hamburg phil-Diss. vom 7.Sept. 1932)

+) Niederle Charlotte, Michelic Elisabeth, Lenzeder Friederike: Bildung und Erziehung im Kindergarten Westermann Verlag, Wien 1989 (Nachdruck von 1987)

+) Zeitschrift: Unsere Kinder (Ausgaben, Nr wird bei der Arbeit genauer zitiert, da ich bis jetzt noch nicht genau weiß welche Ausgaben ich konkret verwenden werde.) Kinder- und Jugendbücher zum Thema „Friedenserziehung“

Kindergartenalter:

+) Der ist ganz anders als ihr glaubt (Lobe, Mira/Weigel, Susi) - (Vorurteile)

+) Das Eichhorn und das Nashörnchen (Damjan, Mischa/Steadman, Ralph) - ( was passiert, wenn der Starke auf einmal schwach ist und umgekehrt)

+) Die Geggis (Lobe, Mira/Weigel, Susi) (Vorurteile)

+) Lene und Paul: Wie ist das mit dem Frieden (Degler-Rummel, Gisela)

Jugendbücher:

+) Das Mädchen von Hieroshima (Toshi, Maruki) +) Sadako will leben (Bruckner, Karl) Beide Bücher handeln von einem Mädchen, dass den Abwurf der Atombombe zwar überlebt, aber in späterer Folge an Krebs erkrankt und stirbt.

+) Die Toten Engel (Bruckner Winfried): Kinder in einem polnischen Ghetto im 2. Weltkrieg

+) Das Buch vom Frieden ( Benson, Bernhard): Ein kleiner Junge wendet sich mit der Bitte um Frieden brieflich und über die Medien an verschiedene Leute) +) Wir machen Frieden (Jugend & Volk Verlag): Geschichten zum Frieden von verschiedenen (meist sehr bekannten) AutorInnen

Aus dem Paket des Unterrichtsministeriums:

+) Eine Jugend in Deutschland (Toller, Ernst; rororo Verlag 1933): 1. Weltkrieg +) 10 Tage im Winter (Thüssinger, Rosemarie; 1988): Ein Mädchen entdeckt auf dem Dachboden ihres Hauses einen flüchtenden Soldaten

+) Der Eisstoß (herausgegeben von O.J. Tauschinski; 1983): Geschichten zum Krieg ausösterreich.

+) Damals war es Friedrich (Richter, Hans-Peter; dtv 1974): über einen jüdischen Jungen, der in seiner Umgebung nicht akzeptiert wird.

+) Pioniere für den Frieden (Hungerbühler, Eberhard) +) 2 Wochen im Mai (Nöstlinger, Christine)

+) Maikäfer flieg (Nöstlinger, Christine): In beiden Büchern schildert die Autorin ihr eigenes Schicksal als ca 11- jährige im Krieg und in der Nachkriegszeit) +) Der gelbe Vogel (Levoy, Myron; dtv): ein Junge freundet sich mit einem Flüchtlingsmädchen an, die Krieg direkt erlebt hat.

+) Die Kinder von Wien (Neumann, Robert) Wir machen Frieden Wir machen Frieden.

Sag mir Kind, was glaubst du, wo der Frieden beginnt? Wir machen Frieden bei uns zu Haus und anderswo brennen Häuser aus und die Funken treiben über die Welt von einem Land in das nächste Land. Wie machen wir einen Frieden, der hält?

Wo fängt der Frieden an, mein Kind?

Nicht beim warten, dass der andre beginnt. Wir machen Frieden, das sagt sich leicht. Warten wir nicht, bis der Brand uns erreicht, warten wir nicht, bis kein Haus mehr steht! Machen wir Frieden in aller Welt, damit sie uns nicht in Asche zerfällt! Machen wir Frieden - bei uns - bei euch machen wir Frieden - jetzt - heute - gleich.

Nachwort

Das Schreiben dieser Arbeit hat sich teilweise als wider erwarten schwierig gestaltet.

Einerseits bin ich mit dem Thema Friedenserziehung vor allem durch meine Ausbildung und meine praktische Arbeit vertraut, aber andererseits ist mir aufgefallen, dass die Unterschiede zwischen Theorie und Praxis hier sehr groß sind. Der praktische Teil, den ich im ersten Teil meiner Arbeit behandelt habe, und der wiederum aus sehr vielen verschiedenen Facetten besteht, ließe sich noch weit ausführlicher behandeln, was aber den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, und auch für den Zusammenhang mit dem Proseminar nicht sinnvoll wäre. Jedoch bin ich der Meinung, dass dieser praktische Teil vor allem für angehende Lehrer sehr wichtig ist.

Ich finde auch die theoretischen Überlegungen zur Friedenserziehung, die ich in der Literatur gefunden habe sehr interessant. Allerdings finde ich fehlt heute der Bezug zur Realität teilweise völlig. Die Konzepte, die angeführt werden, sind geprägt durch einen kurz vorher erlebten Krieg, dessen Wiederholung auf alle Fälle vermieden werden soll. Diese Situation herrscht aber jetzt nicht mehr, dafür gibt es andere Probleme wie z.b: Ausländerhass, usw... ;

Ich habe auch den Eindruck, dass sich diese Konzepte auf einer höheren, intellektuelleren Ebene befinden, als heute.

Allerdings frage ich mich, ob es sinnvoll ist ein Thema, an dem man eigentlich interessiert sein sollte es in die Praxis umzusetzen nur theoretisch zu behandeln.

[...]


1 Spaude-Schulze, Edelgard, Macht das Maul auf: Kinder- und Jugendliteratur gegen den Krieg in der Weimarer Republik Würzburg 1990, S 90.

2 Watzlawick, Paul, Wie wirklich ist die Wirklichkeit: Wahn-Täuschung-Verstehen München 211993 (1976), S 20ff.

3 Harris, Thomas A., Ich bin o.k. Du bist o.k.: eine Einführung in die

4 Spaude-Schulze, Edelgard, Macht das Maul auf:

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Friedenserziehung
Hochschule
Universität Wien
Veranstaltung
Proseminar für Neuere Geschichte
Note
Gut
Autor
Jahr
1995
Seiten
18
Katalognummer
V99267
ISBN (eBook)
9783638977166
Dateigröße
437 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Friedenserziehung, Proseminar, Neuere, Geschichte
Arbeit zitieren
Viktoria List (Autor:in), 1995, Friedenserziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99267

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