Die unterschiedlichen Ausdrucksformen der Intelligenz


Vordiplomarbeit, 2000

30 Seiten


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS:

EINLEITUNG

1.GESCHICHTE DER INTELLIGENZMESSUNG

2.IST INTELLIGENZ MEßBAR?

3.BEGRIFFSERKLÄRUNG

4.EMOTIONALE INTELLIGENZ
Die eigenen Emotionen kennen
Emotionen handhaben
Emotionen in die Tat umsetzen
Empathie
Soziale Intelligenz

5. IST INTELLIGENZ ERLERNBAR?
Konzept für das Lernen der emotionalen Intelligenz „Gebrauchsanleitung fürs Gehirn“

EINLEITUNG:

Seit ungefähr hundert Jahren befasst sich die Wissenschaft mit dem Thema „Intelligenz“.Jeder Mensch geht davon aus, zu wissen, was dieser Begriff beinhaltet. Bei genauerer Betrachtung jedoch, ist er sogar von den Wissenschaftlern, die sich eingehend damit befasst haben, in unterschiedlichster Weise definiert worden. Bis vor kurzem beinhaltete der Begriff der als „Intelligenz“ verstanden wurde, ein sehr kleines Spektrum von kognitiven Fähigkeiten, die hauptsächlich mathematischer und linguistischer Natur waren und dazu dienten, den akademischen Erfolg eines Menschen vorherzusagen. Erst seit kurzer Zeit beziehen Psychologen auch interpersonale, emotionale, kinästhetische und künstlerische Qualifikationen mit ein. Mein Verständnis von Intelligenz ist, daß es sich um die Fähigkeit eines Menschen handelt, in einer herausfordernden Situation eine kreative Lösung zu finden. Dies kann eine mathematische oder physikalische Formel sein, es kann aber auch bedeuten, eine Schlägerei zu verhindern, oder jemandem zu helfen seine Drogensucht zu überwinden.

Für mich hat Intelligenz mehrere Aspekte:

1.)Die Fähigkeit mit Sprache umzugehen; sich auszudrücken.
Dies beinhaltet sowohl die Muttersprache, als auch das Erlernen von Fremdsprachen.
2.)Mathematisch-Naturwissenschafliche Qualifikationen.
3.)Körperlich-Kinestetische Fähigkeiten (z.B.Tanz ,Akrobatik ).
4.)Sozial - Emotionale Qualitäten, z. B. Selbstwahrnehmung, Kommunikation, Empathie oder die Kunst jemandem zuzuhören.
5.)Kreativität. Darunter verstehe ich die verschiedenen Aspekte der darstellenden Künste(Malerei,Theater,Musik u.s.w.),aber auch Lösungen zu finden in Konfliktsituationen oder in einer lebensgefährlichen Situation zu überleben.

Ich möchte in dieser Arbeit zum Ausdruck bringen, daß emotionale und soziale Qualitäten und akademische Intelligenz sich nicht widersprechen, sondern vielmehr unterstützen und bestärken. Außerdem möchte ich darauf hinweisen, daß es möglich ist, intelligentes Verhalten zu lernen; undzwar sowohl im emotionalen, als auch im akademischen Bereich. Ich werde mit der Darstellung der Intelligenzmessung und ihrer Geschichte beginnen, um dem Leser deutlich zu machen, wie die Idee der Intelligenz als messbarem Wert entstand . Diese Beschreibung versteht Intelligenz noch vorwiegend als Maßeinheit für akademische Leistung. Darauf aufbauend werde ich neuere Erkenntnisse mit weitreichenderen Spektren der Definition von Intelligenz hinzufügen.

1. GESCHICHTE DER INTELLIGENZMESSUNG:

Im Jahr 1905 nahm der Leiter des psychologischen Laboratoriums an der Sorbonne, Alfred Binet, den Auftrag des Pariser Unterrichtsministeriums an, ein Konzept für ein Nachhilfeprogramm zu entwickeln für Kinder mit Lernschwierigkeiten. Um diese Kinder herauszufinden, die solchen Extraunterricht brauchten, begann Binet einen Test zu entwickeln, der den intellektuellen Bildungsstand der Kinder messen sollte. Binet ging bei seinem Testkonzept davon aus, das aktuelle Bildungsniveau der Kinder einzuschätzen, im Hinblick darauf, sie zu fördern. Er war nicht der Meinung, daß es sich um einen angeborenen IQ handelte.

Er wollte herausfinden, auf welchen Gebieten die Kinder einer Förderung bedurften, um einen Anschluß an ihre Altersgenossen zu finden.(Chorover,1979).Er legte seiner Testkonstruktion kein theoretisches Konstrukt von Intelligenz zugrunde, sondern eine empirische Studie.

Binet legte einer großen Zahl von Kindern verschiedener Altersstufen verschiedene Test - Items vor und bestimmte so den Mittelwert, den Kinder eines jeden Alters normalerweise erreichen. Diese Maßzahl hieß Intelligenzalter (IA; siehe auch Kapitel 2). Ein Kind konnte also ein Intelligenzalter von fünf und ein Lebensalter von sieben haben, oder umgekehrt.

Binets Lösung für niedrige Testergebnisse waren „therapeutische Kurse in geistiger Orthopädie“ ( Chorover, 1979, S.63 ).

Die Grundlage zur Zusammenstellung der Test - Items basierte jedoch auf den Lehrplänen des französischen Schulsystems und auf den Beurteilungen der Lehrer. Sein Messergebnis korrelierte also mit dem schulischen Erfolg der Kinder. Ohne sich dessen bewußt zu sein, hatte Binet genau das geschaffen, was er nicht wollte. Ein Meßinstrument einer Fähigkeit, die er als Intelligenz bezeichnete, die aber in seinem Test nur Schulwissen beinhaltete. Zwar hatte er diese „Intelligenz“ nicht als angeboren, erblich und unveränderbar definiert, sondern als erlernbar und förderbar, aber dieser Test wurde dennoch die Grundlage einer sehr umstrittenen Intelligenztestbewegung,die vor allem in den USA großen Anklang fand.In den USA fand Binets Test ohne adäquate Adaption an das amerikanische Bildungssystemund unter Weglassen der Prämisse der Erlernbarkeit geistiger Fähigkeiten Verwendung. „Wir müssen davon ausgehen, so ein führendes Mitglied der Intelligenztestbewegung ( in den USA ) ,daß wir die natürliche oder angeborene Intelligenz messen.“ ( Brighham, 1923, zit.nach Chorover, 1979, S. 64 ).

Hiermit begann der Intelligenztest zu einem Machtmittel zu werden, da der „angeborene“ IQ als Prädiktor für den Rang eines Menschen in der Gesellschaft anzusehen war. Chorover stellt die sich daraus ergebende Problematik sozialer und rassistischer Diskriminierung anhand des „Gespenstes der erblichen Degeneration“ dar.Soziale Unselbständigkeit, Schwachsinnigkeit, Kriminalität und andere soziale Abweichungen schienen auf „die Rasse gefährdende Anlagen“ zurückzuführen zu sein.

Ein Forscher namens Galton begann 1883 mit der Verwirklichung seiner Idee der Rassenveredelung oder Euygenik, die gezielt zur Vermehrung der „gesünderen, reicheren, und intelligenteren“ Schichten führen sollte.

Schwachsinnige, Epileptiker und Kriminelle sollten seiner Idee nach zur Sterilisation gezwungen werden, woraufhin eine entsprechende Klausel in die Gesetze vieler Bundesstaaten der USA aufgenommen wurde.Terman ein führendes Mitglied der Human Betterment Foundation, sprach sich sowohl für die Sterilisation der geistig Degenerierten aus, als auch für die genetische Rassentrennung, da er Farbige, Mexikaner und Indianer für rassisch bedingt minderbemittelt hielt und die weiße Rasse „rein“erhalten wollte.

Man definierte den durchschnittlichen IQ eines Weißen mit 100, den eines Schwarzen mit Chorover führt diese Diskrepanz in den Messergebnissen auf die Konstruktion der Tests zurück, die auf dem Schulsystem und kuturellen Hintergrund der weißen Mittel - und Oberschicht basierte und damit nicht zu objektiven Meßergebnissen führen konnte. Außerdem war die Beherrschung der englischen Sprache notwendig, um in diesen Tests gut abzuschneiden. Für einen Ausländer war das Erreichen eines guten Testergebnisses also unvergleichlich schwieriger, als für einen gebürtigen Amerikaner.Den zweiten Vorteil hatten Kinder von Akademikerfamilien da sie auf diesem Wege einen ganz anderen Zugang zu Literatur und Bildung bekamen, als Kinder von ungebildeten Eltern. Chorover beschreibt zwei Wege, den wahren Charakter eines IQ - Tests festzustellen:

1.) Die Testkonstruktion zu erforschen
2.) Die Art der Items genau zu untersuchen

Es ist möglich, einen Test dahingehend zu manipulieren, daß die gewünschte Hypothese validiert wird. Verschiedene Fragestellungen sind jeweils für eine bestimmte Zielgruppe von Menschen besonders leicht (z.B. Männer, Frauen, Schwarze oder Weiße ). Es ist möglich einen Test so zu konstruieren, daß z.B. die weißen Männer am besten abschneiden, weil die im Test enthaltenen Fragen ihnen am meisten entsprechen. „Es ist leicht einen Test so zusammenzustellen, daß die Angehörigen einer bestimmten Rasse, ethnischen Gruppe oder sozialen Klasse eindeutig begünstigt werden.“ ( Chorover, 1979, S.87).

Chorover geht davon aus, daß es unmöglich ist, einen Test zu entwickeln, dessen Aufgabe es ist, schulischen und sozialen Erfolg vorherzusagen, ohne sich der herrschenden Erfogsmuster als Grundkonzept zu bedienen.

Er sagt, daß er nicht im stande sei, Intelligenz zu definieren. Wenn man sie jedoch verstehen wollte , als den „Zusammenhang von Fähigkeiten,der es dem Menschen ermöglicht, etwas wahrzunehmen, zu erkennen, zu lernen, sich zu erinnern, zu denken und Probleme zu lösen ( ) dann folgt daraus zweifellos, daß Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund,(und verschiedene Menschen mit dem gleichen Hintergrund )ihre Intelligenz in unterschiedlicher Weise offenbaren.“ ( Chorover, 1979, S. 89 ).

So ist sein Ansatz ein Aufruf, Qualitäten und Fähigkeiten in die Definition des Begriffes „Intelligenz“ miteinzubeziehen, die in den bisher üblichen Testverfahren nur wenig Beachtung fanden. Die späteren Konzepte von Intelligenz von Sternberg(1985) und Gardner (1983) beinhalten bereits ein weit größeres Spektrum an verschiedenen Aspekten, als es die Lernpsychologen und Psychometriker in den Anfängen der Intelligenzmeßbewegung miteinbezogen.

2.IST INTELLIGENZ MEßBAR?

Die Möglichkeit der Meßbarkeit von Intelligenz ist relativ , was auch aus der Tatsache ersichtlich ist, daß sich die Wissenschaftler bis heute nicht auf eine eindeutige Definition festlegen konnten.

Es ist schwierig einen Test zu konstruieren für ein theoretisches Konstrukt wie Intelligenz, welches sehr schwer faßbar und definierbar ist und von Kultur zu Kultur in seiner Schwerpunktsetzung variiert.

Das Anliegen von Intelligenztests ist es , die sogenannte „angeborene Intelligenz“ zu messen ,unabhängig von der Nationalität und dem Bildungsstand der Testperson. Ohne mathematische und linguistische Kenntnisse ist die Lösung der Testaufgaben jedoch in der Regel unmöglich. Laut Zimbardo (1988),hielt Terman (1916) IQ - Tests für ein geeignetes Werkzeug, Intelligenz als unveränderliche innere Eigenschaft eines Menschen, mit starker erblicher Komponente, zu messen.

Terman entwickelte den ersten standardisierten Intelligenztest in den USA indem er Tausende von Kindern testete und auf diese Weise altersspezifische Normdaten erhielt, die er als Grundlage für seinen Test nahm. Er griff dabei zurück auf das von William Stern (1914) entwickelte Konzept des Intelligenzquotienten (IQ).

Demzufolge ist der IQ das Verhältnis des Intelligenzalters (IA) zum Lebensalter (LA) multipliziert mit 100.

IQ = IA : LA *100.

Heute ist dieser Berechnungsmodus überholt,der IQ berechnet sich als Abweichungsquotient.Die erzielten Leistungen werden verglichen mit einer Normtabelle und auf dieser Basis wird der IQ vergeben.Ein IQ von 100 besagt, daß 50% der Altersgenossen der Testperson schlechter abschneiden. 90 - 110 Testpunkte sind als „normal“ zu interpretieren. Werte über 120 gelten als überdurchschnittlich und Werte unter 70 nimmt man als „geistige Behinderung“ an.

ABB.1. (Zimbardo,1988,S.443) Die erwartete Verteilung von IQ-Werten bei einer großen Stichprobe

Um eine bessere Vorstellung von einem heute in der Bundesrepublik Deutschland üblicherweise angewandten Intelligenzmeßverfahren zu bekommen, stelle ich hier den Hamburg Wechseler Intelligenztest für Kinder in der überarbeiteten Form von 1983 dar.(Im Folgetext HAWIK-R).

Dem HAWIK-R liegt Wechslers Definition von Intelligenz zugrunde:

„Intelligenz ist die zusammengesetzte oder globale Fähigkeit des Individuums, zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich mit seiner Umwelt wirkungsvoll auseinanderzusetzen .Sie ist global, weil sie das Verhalten des Individuums als ganzes charakterisiert; sie ist zusammengesetzt, weil sie aus Elementen oder Fähigkeiten besteht, die, wenn auch nicht vollständig unabhängig, doch qualitativ unterscheidbar sind.“(Zitiert nach der deutschen Übersetzung : Wechsler 1956, S.13, Titze/Tewes 1983, S.25).

Diese Definition impliziert Wechslers Intention, verschiedene menschliche Fähigkeiten in sein Konzept von Intelligenz miteinzubeziehen und ihnen gleichrangige Bedeutung beizumessen.

Der HAWIK-R gliedert sich in zwei Hauptteile - einen Verbalteil und einen Handlungsteil - die wiederum in insgesamt elf Unterkathegorien unterteilt sind.

Laut Wechler sind Fähigkeiten, wie Sprachvermögen, Denkvermögen oder Erinnerungsvermögen Komponenten, die nicht von der Intelligenz abzugrenzen sind.“ Intelligenz Kennzeichne die Art und Weise, in der man sich diese Fähigkeiten den Umständen entsprechend zunutze zu mache versteht.“( Titze/Tewes, ,1983, S. 26).

Die Unterteilung des Tests in elf Untertests dient dazu , zu gewährleisten, daß man die Begabungen und Schwierigkeiten eines Kindes in der vollen Bandbreite erfaßt.

Der Handlungsteil besteht aus fünf Untertests :

1.) Zahlensymboltest :
Das Kind muß (je nach Alter verschieden) unter Zeitdruck Zahlen und Symbole in Figuren einzeichnen.
2.) Bilderergänzen :
Das Kind muß herausfinden, welche Teile eines gezeichneten Gegenstandes fehlen (z. B. Brillenarm, Telefonkabel usw.).
3.) Bilderordnen:
das Kind muß unter Zeitdruck verschiedene Bildsequenzen, die zusammen eine
Handlungssequenz ergeben, in die richtige Reihenfolge bringen.
4.) Mosaiktest :
Das Kind bekommt Würfel mit verschieden gefärbten Seitenflächen und eine
Mustervorgabe, die es unter Zeitdruck nachlegen muß. Die Schwierigkeit der
Aufgabe steigert sich.
5.) Figurenlegen :

Das Kind muß Figuren, z.B. Fisch , nach einer Vorlage, wie ein Puzzle zusammenlegen.

Der Verbalteil gliedert sich in sechs Untertests :

1.) Allgemeines Wissen :
Beinhaltet ein breites Spektrum an Fragen zu sehr verschiedenen Bereichen
: z.B. Welche Farbe erhält man, wenn man blau und gelb zusammenmischt ?
2.) Allgemeines Verständnis :
Beinhaltet Fragen, die ohne Wissen, durch „gesunden Menschenverstand“ gelöst werden können : z.B. „Warum müssen kranke Kinder Zuhause bleiben ?“; „Warum erhält
man bestimmte Medikamente in der Apotheke nur gegen Vorlage eines ärztlichen Rezeptes ?“
3.) Rechnerisches Denken :
Einfache Zählaufgaben, bis schwierige Rechenaufgaben unter Verwendung der Grundrechenarten.
4.) Gemeinsamkeiten finden :
Es geht darum, Oberbegriffe zu finde, für zwei scheinbar unterschiedliche Dinge z.B. :
Säge - Kneifzange -- Oberbegriff : Werkzeug
Uhr - Waage -- Oberbegriff : Meßgeräte
5.) Wortschatztest :
Das Kind muß Definitionen finden zu Worten mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. z.B. Hund, Katastrophe oder Lizenz .
6.) Zahlennachsprechen:

Das Kind muß Zahlenreihen aus dem Gedächtnis nachsprechen ,nachdem es sie einmal, bzw. zweimal gehört hat - erst vorwärts, dann rückwärts .

Die Testsituation sollte nach Möglichkeit standardisiert sein. Die Darstellung der verschiedenen Tests, die erlaubten Erklärungen und Hilfestellungen sind vorgegeben. Auch die Dauer und die Bewertung für die verschiedenen Altersstufen ist klar abgegrenzt. Die Reihenfolge der Untertests ist so gegliedert, daß Handlungs - und Verbalteil abwechselnd an der Reihe sind. Der Bilderergänzentest scheint laut HAWIK-R - Handbuch gut geeignet zu sein als „Eisbrecher“, deswegen wird er als erstes getestet. Auffällig ist jedoch, daß einige der Test- Fragen durchaus nicht ohne den Besuch einer Schule zu beantworten sind. Dazu zählen alle mathematischen Fragen, Fragen wie “Lebte Karl der Große vor oder nach Christus?“ (Titze/Tewes,1983,S.65), Fragen nach Gewerkschaften, Bundeskanzlerwahl und Weimarer Republik (a.a.O.). Außerdem gibt es Fragen, die man als manipulierend oder politisch interpretieren könnte, wie z. B. Fragen nach dem Zweck einer Uniform oder dem Zweck von Zensuren und Noten.(a.a.O.).

Nimmt man das Konzept der „angeborenen Intelligenz“ als Grundlage zur Beantwortung dieser Fragen an, scheinen diese Fragen nicht angemessen zu sein, um diese zu ermitteln, zumal die Testpersonen Kinder im Alter von sechs bis fünfzehn sind. Die Fragen setzen den Besuch einer Schule und die Kenntnis eines bestimmten Denksystems als gegeben voraus.

Test for social intelligence:

Der Psychologe Robert J. Sternberg konstruierte mit seinem Kollegen Smith einen Test für soziale Intelligenz, den sie SIT (Social Interpretatons Test ) nannten.(Sternberg, 1985). In diesem Test werden die Versuchspersonen veranlasst, Bilder, die verschiedene soziale Situationen darstellen, zu beurteilen und einzuordnen.

Der Sinn dieser Aufgabenpräsentation lag darin, herauszufinden, wie und wieviel die Versuchspersonen von den nonverbalen Botschaften mitbekommen würden. Die Testaufgaben waren folgendermaßen konstruiert:

Den Versuchspersonen wurden Bilder vorgelegt, welche jeweils zwei Personen darstellten. Hierbei handelte es sich in der Hälfte der Bilder um die Darstellung einer Arbeitsituation wobei eine der dargestellten Personen der Chef, die ander der Arbeitnehmer sein sollte. Bei der anderen Hälfte der abgebildeten Situationen handelte es sich jeweils um die Darstellung eines Liebespaares. Die Aufgabe der Versuchspersonen bestand bei dem ersten Bildertyp darin, zu beurteilen, welche der dargestellten Personen der Chef und welche der Arbeitnehmer ist. Bei dem zweiten Bildertyp sollte sie beurteilen, ob das Paar eine echte Beziehung hatte oder nur für das Foto posierte. Als zweite Frage sollte die Versuchsperson anhand einer Skala von 1-7 angeben, wie sicher sie in ihrer Beurteilung der Bildszene war.

Abb.2, Sternberg,1985, S.263 Beispiele für das verwendete Bildmaterial

Auflösung: Bild a: Chef links / b Chef rechts ; Bild c echtes Paar/ d gestelltes Paar

Sternberg und Smith hatten 15 cues ausgearbeitet anhand derer die Versuchspersonen die Fotos beurteilen und einordnen würden. Basis hierfür waren vorherige Studien und die Intuition der beiden Testkonstrukteure.

„1. How pleasant is each person’s facial expression?
2. To what extent is each person looking at the other?
3 To what extent is each person leaning toward the other person?
4. Overall, how relaxed is each person?
5. How physically attractive is each person?
6. How formally dressed is each person?
7. How old is each person?
8. How naturally (comfortably) is each person holding his/her legs and/or arms (depending upon visibility of extremities)
9. How tense are each person’s hands?
10. How tall is each person?
11. What sort of build does each person have?
12. What is the socioeconomic class of each person?
13. How far apart are the bodies of the two people in the photograph?
14. How much physical contact are the two people making?
15. How similar in apparence are the two people?“ (Sternberg, 1985, S.262).

Nach diesem Bildertest wurden den Versuchspersonen noch einige psychometrische Standardtests vorgelegt, welche das Dekodieren von nonverbalen visuellen oder akustischen Botschaften testen sollten. Der „Social-Insight-Test befragt die Versuchspersonen nach „appropriate, intelligent, or logical comments“ über Situationen, in denen Personen versuchen Sc ham zu vermeiden oder Befriedigung zu erlangen. Der Washington Social Intelligence Test (second edition) enthält verschiedene Untertests in der Beurteilung von sozialen Situationen, dem Beurteilen des Geisteszustandes einer Person, dem Erinnerungsvermögen in Bezug auf Namen und Gesichter, dem Beobachten menschlichen Verhaltens und Sinn für Humor.Der Cattel - Culture - Fair - Test umfasst mehrere Untertests in der Lösung figuraler Aufgaben.

Sternbergs Hypothese, daß die oben aufgeführten fünfzehn „cues“ für die erfolgreiche Lösung der Testaufgaben relevant seien, erwies sich als hoch signifikant.Die Mittelwerte für die gegebenen richtigen Antworten in der Chef Frage und in der Liebespaarfrage betrugen 60%,bzw 74%. Dennoch gibt er selbst zu bedenken, daß in bezug auf die kognitive Intelligenz ein Test, der als Messintrument dienen soll,sowohl interne als auch externe Validität aufweisen müsste. Dies bedeutet, daß er fähig ist die Stimulus Varianz (intern) sowie die Subject Varianz zu analysieren. Sternbergs Test beinhaltete nur die erste Komponente. Insofern spricht er seinem Test selber die Gültigkeit als allgemeingültiges Messinstrument für soziale Intelligenz ab.

3.) BEGRIFFSERKLÄRUNG:

Die wissenschaftlichen Definitionen sind sehr zahlreich und sehr unterschiedlich. Der Wissenschaftler Spearman äußerte zu diesem Thema, nach zahlreichen Bemühungen um eine übereinstimmende Definition von Intelligenz:

„Intelligenz wurde ein schierer Sprechlaut, ein Wort mit so vielen Bedeutungen, daß es schließlich gar keine mehr hatte“(Schmidt, 1978, S.122).

Eine sehr bekannte Definition besagt: “Intelligenz als meßbare Fähigkeit muß vorab als die Fähigkeit definiert werden, in einem Intelligenztest gut abzuschneiden. Intelligenz ist, was der Test testet.“

(Boringsches Diktum ,Zit.Herrnst.1973,S.107;Zit.Chorover1979,S.89) Mit dieser Definition wurde das wissenschaftliche Verständnis von Intelligenz ad absurdum geführt, da es sich um eine Erklärung handelte, die an den Hund erinnert, der sich selbst in den Schwanz beißt.

Der Behaviourist Thorndike (1932) beschrieb Intelligezunterschiede, als „graduelle Unterschiede der Leichtigkeit ,mit der Stimulus -Response -Beziehung ausgebildet zu sein.“( Schmidt,1978,S 122).

Das Erklärungsmodell Sterns (1912) versteht Intelligenz als die Fähigkeit ,neue Aufgaben und Lebensbedingungen zu lösen und zu bewältigen.(a.a.O.).

Zwei neuere Theorien geben ein wesentlich umfangreicheres Spektrum von Aspekten der Intelligenz wieder:

Die Intelligenz- Triade von Sternberg (1985) ,und die Theorie der Multiplen Intelligenzen von Gardner(1983).

Laut Sternberg gibt es drei Unterkathegorien von Intelligenz: · komponentenbezogene

- erfahrungsbezogene und

- kontextbezogene Intelligenz

Der Aspekt der komponentenbezogenen Intelligenz ist zu verstehen als eine Analyse der kognitiven Prozesse, die zur Lösung der Aufgaben eines Intelligenztests zusammenwirken. Der bisher bekannte Test mißt die Fähigkeit des Probanden, Informationen zu verarbeiten. Mit Hilfe einer komponentenbezogenen Analyse ist es möglich, die mentalen Prozesse zu untersuchen, die zu dieser Informationsverarbeitung notwendig sind.

Die erfahrungsbezogene Intelligenz ist zu verstehen ,als Analyse des Zusammenhanges zwischen der inneren ,mentalen Vorstellungswelt eines Menschen,und der äußeren Realität .Es geht hierbei um den Einfluß der Intelligenz eines Menschen auf seine Erlebnisse und Erfahrungen und in wiefern sie durch sein Verhalten veränderbar sind.

Außerdem stellt sich die Frage , ob das soziale Umfeld einer Person einen Einfluß auf ihre Intelligenz hat.Kreativität ist auch zu verstehen als erfahrungsbezogene Intelligenz.

Der Aspekt der kontextuellen Intelligenz ist sehr praxisbezogen. Es geht darum,wie gut jemand in Harmonie mit seinem sozialen Umfeld lebt, bzw. Einfluß darauf nehmen kann. Dieser Aspekt der Intelligenz zeigt sich bei guten Geschäftsleuten, die durch clevere Investitionen und Beeinflussung ihrer Geschäftspartner einen guten Gewinn erzielen.

Die Intelligenz eines Menschen besteht demzufolge nicht nur aus guten Schulnoten, sondern hat ein weit größeres Spektrum an Ausdrucksformen.(Sternberg , 1985).

Howard Gardners Modell der multiplen Intelligenzen umfaßt sieben Unterkathegorien:

1.) linguistische Fähigkeit
2.) logisch - mathematische Fähigkeit
3.) räumliches Wahrnehmungsvermögen - Zurechtfinden im Raum,Formbildung und Gebrauch mentaler Bilder;
4.) musikalische Fähigkeit - Wahrnehmen und Schaffen von Tonmustern
5.) körperlich - kinästetische Fähigkeiten - Fertigkeiten der motorischen Bewegung und Koordination;
6.) interpersonale Fähigkeit - Verstehen anderer;und
7.) intrapersonale Fähigkeit - Verstehen des eigenen Selbst, Entwicklung eines

Identitätsbewußtseins.(Gardner, 1983 ).

Intrapersönliche Intelligenz beschreibt Gardner als den Zugang zum eigenen Gefühlsleben einer Person.Dies beinhaltet die Fähigkeit der Selbstbeobachtung und Selbstanalyse und die Kunst sein Verhalten darauf abzustimmen.Diese Form der Intelligenz befähigt jemanden,zu einer detaillierten Introspektion wie z.B. einen Romanschreiber ,oder auch einen Patienten der Psychoanalyse.( a.a.O. ).

Die andere Form der persönlichen Intelligenz , die extrapersönliche Fähigkeit, ist mehr extrovertiert und bezieht sich auf das soziale Umfeld der betreffenden Person.Der Schwerpunkt hierbei ist die Fähigkeit, Gefühle, Stimmungen, Motivationen und Intentionen anderer Menschen wahrzunehmen, einzuschätzen und mit ihnen umzugehen.Diese Form der Intelligenz ist zu finden bei gut ausgebildeten Lehrern und Erziehern und bei den helfenden Berufen, wie z.B. Therapeuten, Sozialarbeiter und Ärzte .

Keine der beschriebenen persönlichen Intelligenzen ist möglich ohne die andere .Sie bilden zusammen eine Qualität des menschlichen Bewußtseins.

Gardner sieht eine große Notwendigkeit für viele - vielleicht sogar für alle Gesellschaften, - diese Fähigkeiten zu beachten und zu erlernen, da sie von fast allen Studenten der kognitiven Fächer bisher kaum Beachtung fanden.( a.a.O.).

Zur körperlich - kinästetischen Intelligenz beschreibt Gardner insbesondere die balinesischen Tanztheater , zu deren Beherrschung Kinder bereits ab dem Alter von sechs Jahren trainiert werden.In diesen Tanztheatern wird außer einer außerordentlichen Virtuosität in bezug auf die Körperbeherrschung auch eine große Kunstfertigkeit im Anfertigen der Masken und Kostüme vorausgesetzt.Außerdem ist ein hohes Maß an Fähigkeiten in den Persönlichen Intelligenzen notwendig, da für die Aufführung und Choreographie eine sehr gute Zusammenarbeit des Teams vorausgesetzt wird.

Gardner beschreibt die Schauspielkunst als sehr umfassende Fertigkeit auf vielen Gebieten.“The gift of observation must be cultivated in every part of your body,not only in your sight and memory...Everything registers anatomically somewhere in my brain and through the practice of recalling and reenacting,I am ten times as alert,as I was.“(Gardner,1983,S.227).

Über das Zusammenspiel von emotionaler und körperlicher Selbstbeobachtung während des Schauspieles schreibt er :“The actor must feel the emotion not merely at the time when he is studying the part,but at every time that he is performing it.“(a.a.O.).Er beschreibt das Training eines Schauspielers als eine Technik, die den Darsteller in einen kreativen Zustand versetzt , wo das Unterbewußte natürlich wirken kann.Seiner Meinung nach hat diese Technik die gleiche Beziehung zu unserer unterbewußten, kreativen Natur, wie Grammatik zum Verfassen eines Gedichtes.

Der Psychologe Daniel Goleman (1995) geht in seinem Buch Emotionale Intelligenz sehr intensiv auf diejenigen Aspekte der Intelligenz ein, die Gardner als persönliche Intelligenz bezeichnet.

Goleman geht davon aus, daß das Erlernen emotionaler und sozialer Qualitäten für beinahe alle modernen Kulturen unerlässlich ist.

Er beschreibt die ansteigende Bedrohung durch Gewalt ,wobei die Täter immer jünger werden .Außerdem weist er darauf hin , daß die Menschen immer mehr isoliert leben und sich daraus vor allem Probleme für die Jugendlichen ergeben. Dies drückt sich aus in Drogenabhängigkeit, Eßstörungen, Gewalttätigkeit, Depressionen, Suizid und anderen destruktiven Verhaltensweisen mit steigender Tendenz (Goleman, 1995). Seine Antwort darauf ist die gezielte Schulung der emotionalen Intelligenz. Er versteht darunter vor allem folgende Qualitäten:

Selbstbeherrschung , Eifer, Beharrlichkeit, Empathie, und die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren.

Golemans Konzept der emotionalen Intelligenz beinhaltet mehrere Aspekte:

- soziale Intelligenz
- Selbstwahrnehmung und Selbstbeherrschung
- Umgang mit Emotionen
- Empathie
- Umgang mit Beziehungen
- Ausdruck von Gefühlen
- Kognitive Fähigkeiten und
- Verhaltensfähigkeiten.

Goleman geht davon aus, daß eine gezielte Schulung dieser Fähigkeiten in den Schulen und Universitäten zusätzlich zu der Vermittlung der Lernfächer , wie Mathematik, Sprachen und Naturwissenschaften, sowohl die Leistungen der Schüler in den Lehrfächern steigert, als auch die sozialen Kompetenzen erhöht. Er belegt dies an zahlreichen empirischen Studien, auf die ich im Folgetext näher eingehen werde.

Ich möchte in meiner Arbeit Golemans Konzept zur Schulung dieser Fähigkeiten und einige von ihm dargestellte Beispiele näher erläutern.

4.) EMOTIONALE INTELLIGENZ:

Zimbardo schreibt: „Der Mensch hat sich mit der Entwicklung seines überlegenen Gehirns nicht von der nichtrationalen, primitiven Emotion weg entwickelt. Es sieht eher so aus, daß wir uns auf eine Kombination von Intellekt und Emotion hin entwickelt haben .Warum sind wir die gescheitesten und gleichzeitig die emotionalsten aller Lebewesen?“ (Zimbardo,1988, S. 384 ).

Goleman (1996) geht davon aus, daß nur in 20% der Fälle der IQ den Lebenserfolg vorhersagt, den man in gutbezahlten Jobs und sozialer Anerkennung messen kann. 80% des Erfolges scheint auf anderen Qualitäten zu beruhen. Ihmzufolge besteht eine sehr geringe Übereinstimmung zwischen dem akademischen IQ und den emotionalen und sozialen Kompetenzen eines Menschen.

Ein Großteil dieser Qualitäten könnte beschrieben werden als das, was Goleman als „Intelligenz der Gefühle“ definiert: Fähigkeiten, wie die , sich selbst zu motivieren und auch bei Enttäuschungen weiterzumachen; Impulse zu kontrollieren und Gratifikationen hinauszuschieben; die eigenen Stimmungen zu regulieren und zu verhindern, daß Trübsal einem die Denkfähigkeit raubt;sich in andere hineinzuversetzen und die eigenen Gefühle zu kennen und sie adäquat auszudrücken.

Golemans besonderes Interesse galt der Beantwortung der Frage, ob es eine Intelligenz der Gefühle selbst gäbe. Bisherige Untersuchungen galten der Untersuchung des kognitiven Verständnisses von Emotionen, aber beinhalten die Emotionen selbst einen Aspekt, den man „Intelligenz der Gefühle“ nennen könnte?

Goleman führt die Tatsache, daß man bisher in der Intelligenzforschung den Gefühlen wenig bis keine Bedeutung beimaß darauf zurück, daß die Behaviouristen, die in der Lern- und Intelligenzforschung in den 50iger und 60iger Jahren tonangebend waren, ausschließlich der Kognition Bedeutung beimaßen.

Er führt einige neuere Untersuchungen an, insbesondere Gardner, Sternberg und den YalePsychologen Peter Salovey, die die Begriffe der persönlichen oder emotionalen Intelligenz als unerlässlich erachten, um im Leben Erfolg zu haben.

So beschränkt sich die Aussagekraft eines guten Ergebnisses bei einem IQ-Test laut Goleman auf ein schmales Spektrum von mathematischen und sprachlichen Qualifikationen, die eine Voraussage auf schulischen und akademischen Erfolg erlauben, aber an Aussagekraft verlieren, je weniger der Lebenserfolg in akademischen Leistungen zu messen ist.

Goleman gliedert seine Darstellung der emotionalen Intelligenz in Anlehnung an Salovey (1990) in fünf Bereiche:

-Die eigenen Emotionen kennen
-Emotionen handhaben
-Emotionen in die Tat umsetzen
-Empathie
-Soziale Kompetenzen

Ich werde diese Gliederung übernehmen und darauf eine detaillierte Darstellung der emotionalen Intelligenz aufbauen.

1.) Die eigenen Emotionen kennen:

Diese Fähigkeit ist grundlegend für alle anderen Aspekte der emotionalen Intelligenz, da sie unerlässlich ist, um ein Gefühl wahrzunehmen, zu bennenen und eine Entscheidung zu treffen, wie man sich angemessen verhält. Nur wenn man die eigenen Gefühle kennt und differenzieren kann, ist man ihnen nicht ausgeliefert. Selbsterkenntnis bedeutet, sich der eigenen Gefühle in dem Augenblick, in dem sie auftreten bewußt zu werden. Die hierfür gebräuchlichen psychologischen Fachbegriffe sind: „Metakognition“ für das Bewußtsein über den eigenen Denkprozess; und „Metastimmung“ für das Bewußtsein über die eigenen Emotionen. Goleman verwendet den Ausdruck „mindfulness“ -„Achtsamkeit“ für die fortwährende Beobachtung der eigenen inneren Zustände. „ Achtsamkeit in diesem Sinne bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: absichtlich, im gegenwärtigen Moment und nicht urteilend.“ ( Goleman,1996,S.68).

Achtsamkeit impliziert eine Aktivierung des Neokortex, insbesondere der Sprachzentren, was bedeutet die auftretenden Emotionen wahrzunehmen und zu bennenen. Die Bedeutung des Begriffes Achtsamkeit beinhaltet vornehmlich das Bewußtsein über emotionale und kognitive Prozesse . Dies ist unerlässlich , um diese Prozesse willentlich zu beeinflussen und ihnen nicht ausgeliefert zu sein. Es bedeutet nicht, daß die entsprechende Person keine negativen Gefühle mehr empfindet, es beinhaltet vielmehr die Fähigkeit, festzustellen, daß ein negatives Gefühl aufkommt, den Grund davon einzuordnen, und eine Entscheidung zu treffen über eine angemessene Aktion anstelle von einer impulsiven Reaktion ohne Selbstkontrolle.

Es bedeutet nicht, Gefühle zu unterdrücken oder zu verdrängen. Andererseits beschränkt sich die Bedeutung nicht darauf z.B. einem Wutanfall nicht nachzugeben und eine andere Person nicht zu schlagen. Es beinhaltet vielmehr, durch achtsame Beobachtung der Wut, diese „aufzulösen“ , sich aktiv in einen anderen emotionalen Zustand zu versetzen. Goleman unterscheidet drei charakteristische Umgangsformen mit den eigenen Emotionen:

a) Der achtsame Typ zeichnet sich aus durch Klarheit im Umgang mit seinen Emotionen. Er ist autonom und sich seiner Grenzen bewußt, seelisch gesund und hat eine vorwiegend positive Lebenseinstellung. Dank seiner Achtsamkeit ist dieser Mensch in der Lage, mit seinen Gefühlen bewußt und verantwortlich umzugehen.
b) Der „überwältigte“ Typ hat eine Tendenz, sich von seinen Gefühlen überfluten zu lassen. Er ist ein Opfer seiner Gefühle, und geht davon aus, auf seine Gefühle keinen Einfluß zu haben. Häufig kann man sprunghafte Stimmungsschwankungen beobachten.
c) Der Hinnehmende Typ ist sich seiner Emotionen im Gegensatz zum überwältigten Typ bewußt, unternimmt aber keine bewußten Schritte, um etwas daran zu ändern.

2.)Emotionen handhaben:

Der zweite Schritt beinhaltet, daß man mit seinen Gefühlen angemessen umzugehen lernt. Es ist möglich, Angst, Schwermut oder Gereitztheit zu überwinden, oder ihnen ausgeliefert zu sein. Bei diesem Aspekt der emotionalen Intelligenz geht es darum, zu lernen, nicht ein „Sklave der Leidenschaft“ zu sein.

Das bedeutet, einen Mittelweg zu finden zwischen Emotionslosigkeit oder „Gefühlskälte“ und unkontrollierbaren Gefühlsausbrüchen, wie rasender Wut, überwältigender Angst oder lähmender Depression.

Laut Goleman geht es nicht darum, unangenehme Stimmungen zu meiden, um zufrieden zu sein, sonder darum, daß man allzu heftigen Gefühlen nicht erlaubt, den angenehmen den Platz zu nehmen.

Goleman beschreibt eine Studie von Ed Diener und Randy J. Larsen (1993) in der mehrere hundert Versuchspersonen über einen Zeitraum von einigen Wochen zu beliebigen Zeiten per Pipton aufgefordert wurden, ihr derzeitiges Befinden zu dokumentieren. Die meisten Menschen scheinen nur sehr selten sehr heftige Stimmungsschwankungen zu erleben, meistens bewegte sich die Kurve im grauen Mittelbereich. Außerdem ergibt sich aus dieser Studie, daß emotionale Ausgeglichenheit nur sehr geringfügig mit dem akademischen IQ korreliert.

Die Beobachtungen Golemans ergaben, daß sehr viele menschliche Aktivitäten (Fernsehen, Disco, Parties etc.) zum Ziel haben, daß man sich wohl fühlt. Er vergleicht diese Beobachtung mit einer psychoanalytischen Theorie, die besagt, daß emotional gesunde Kinder sich selbst beruhigen, indem sie sich genauso behandeln, wie ihre Erzieher sie behandelt haben.

Er beschreibt eine weitere Studie, die 1992 von der Psychologin Diane Tice an der Case Western Reserve University durchgeführt wurde. D. Tice befragte 4000 Probanden nach den Strategien, mittels derer sie unangenehme Stimmungen überwinden. Die meisten Probanden hatten keine wirksame Methode, um auf ihre Stimmungen Einfluß zu nehmen, sie waren ihnen ausgeliefert.

Goleman beschreibt vier emotionale Zustände spezifisch - Wut, Angst/Sorge, Melancholie/Depression, „Verdrängung“(oder positive Dissotiation)- und wie man damit umgehen kann, um sich zu stärken und zu nähren, bzw. sich zu schwächen. Jedes dieser Gefühle hat eine Funktion, die zu unserem Schutz dienen kann. Wenn es jedoch außer Kontrolle gerät und das Leben eines Menschen dominiert, wirkt es sich schädlich aus für diese Person. Tice postuliert, daß die Wut die am schwersten kontrollierbare Emotion sei. Ich werde nur diese eine Emotion und die verschiedenen Möglichkeiten des Umganges damit exemplarisch darstellen. Diane Tice’s bevorzugte Methode, Wut zu überwinden besteht darin,die Kette von Gedanken zu durchbrechen, die den Zorn schüren und der Situation eine andere Deutung zu geben. Je mehr man die Wut nährt, desto rasender wird sie - laut Goleman/Tice - daher ist das beste Mittel dagegen, ihr die Nahrung zu nehmen, indem man aus dem Gedankenstrom aussteigt, der wie ein Perpetuum mobile sich selbst immer mehr anstachelt und rechtfertigt. Dies kann z. B. dadurch gelingen, daß man Abstand gewinnt von der Situation. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, daß man sich wirksam von den wutschürenden Gedanken distanziert, indem man etwas tut, das den Gedankenfluß in eine andere Richtung lenkt. Fernsehen, lesen oder ein ganz anderes Problem lösen sind wirksame Methoden. Außerdem ist es gut sich körperlich zu betätigen wie z. B. durch Jogging oder tanzen in der Disco. Essen, oder einkaufen scheinen unwirksam zu sein, da man sich derweil noch immer mehr in die Wut hineinsteigern kann, anstatt sie zu überwinden.

Goleman erklärt die Methode der Katharsis für unwirksam, da man sich seiner Ansicht nach auf diese Weise nur richtig in die Wut hineinsteigert und die Erregung des emotionalen Gehirns so weit steigert, daß der entgegengesetzte Effekt erzielt wird: man wird zorniger und nicht ruhiger.

Ich bin über diese uneingeschränkte Ablehnung dieser Methode sehr erstaunt, da meine Erfahrungen damit der Darstellung Golemans nicht entsprechen. Meiner Auffassung nach, kann die Methode der Katharsis sehr wirksam sein, vorausgesetzt sie wird in der richtigen Weise angewendet. Wichtigste Bedingung ist, daß man sich während man seine Wut ausdrückt im klaren ist, daß man selbst für dieses Gefühl die Verantwortung trägt - also nicht der Auslöser der Wut „schuld“ ist. Der zweite Punkt den es zu beachten gilt ist, daß man nach dem bewußten „Dampfablassen“,bei dem weder man selbst noch jemand anders schaden nehmen sollte, etwas Positives entgegensetzt - tanzen, singen, oder sich an etwas erinnern das einem an der Person gefällt, auf die man wütend war. Sind diese beiden Voraussetzungen gegeben, habe ich die Katharsis bereits als sehr heilsame Methode erlebt um Zorn in ein angenehmes Gefühl „umzudrehen“.Es ist nicht notwendig, daß der „Auslöser der Wut bei der Katharsis zugegen ist, hinterher ist es jedoch von Vorteil zusammen eine Lösung zu finden. Golemans Methode der Wahl scheint darin zu bestehen seine Aufmeksamkeit auf ein anderes Thema zu fokussieren - aus der Situation auszusteigen - bis sich der Erregungszustand gelegt hat und später eine kreative Lösung zu finden, z.B. mittels eines Gespräches.

3.) Emotionen in die Tat umsetzen:

Dieser Schritt impliziert die Fähigkeit, sich ein positives Ziel zu setzen und seine Emotionen und Gefühle so auszurichten, daß sie das Erreichen des Ziels unterstützen. Dies beinhaltet emotionale Selbstbeherrschung - Gratifikationen hinausschieben und Impulsivität kontrollieren. Goleman vertritt in diesem Kapitel die These, daß jemand, der von seinen Emotionen überwältigt wird, nicht in der Lage ist, eine intellektuelle Tätigkeit auszuführen. Er kann von seinen Emotionen regelrecht blockiert sein. Andererseits können die Emotionen das intellektuelle Gehirn aber auch zu überragenden Leistungen motivieren. „In dem Maße, wie die Emotionen unsere Fähigkeit , zu denken und zu planen, für ein fernes Ziel zu üben, Probleme zu lösen und dergleichen, beeinträchtigen oder fördern, bestimmen sie die Grenzen unserer Fähigkeit, unsere angeborenen geistigen Fähigkeiten zu nutzen, und damit entscheiden sie über unseren Lebenserfolg. Und in dem Maße, wie uns Gefühle des Enthusiasmus und der Freude an, dem was wir tun, motivieren - manchmal genügt auch ein optimales Maß an Angst - ,treiben sie uns zu Höchstleistungen an. In diesem Sinne ist emotionale Intelligenz eine übergeordnete Fähigkeit, die sich - fördernd oder behindernd - zutiefst auf alle anderen Fähigkeiten auswirkt.“ ( Goleman, 1996, S.108).

Goleman geht davon aus , daß die Fähigkeit eines 4-jährigen, auf einen Bonbon zu warten, sehr gut als Prädiktor dient, für die Fähigkeit dieses Menschen im späteren Leben, Enttäuschungen zu überwinden, Gratifikationen aufzuschieben und durchzuhalten z.B. beim Erreichen eines akademischen Titels, oder auch bei einer Diät. Er belegt dies anhand einer Studie, die in den 60er Jahren von den Wissenschaftlern Y.Shoda, w.Mischel und Ph.Peake durchgeführt wurde.

Anhand der Ergebnisse der Studie konnte man eine gute Fähigkeit beim Gratifikationsaufschub mit 4 Jahren als Pädiktor für gute intellektuelle Leistungen in der Schule sehen. Die Korrelation war höher, als die der IQ-Tests, die bei den Testpersonen parallel zu der Studie im Alter von 4 Jahren und erneut mit 16 Jahren durchgeführt wurden. In diesem Sinne sieht Goleman emotionale Intelligenz als Metafähigkeit, von der es abhängt, wie gut oder schlecht man seine sonstigen Fähigkeiten nutzen kann.

„Fließen“, als höchste Form der emotionalen Intelligenz:

Bezugnehmend auf 20-jährige Studien des Psychologen Mihaly Csikszentmihalyi (1975) an der Universität Chicago beschreibt Goleman den Zustand des „Fließens“ als einen Zustand von Selbstvergessenheit und Freude, bei dem man ganz in dem aufgeht, was man tut und in dieser Tätigkeit Zeit und Raum vergisst, ja sogar die Belohnung für die Tätigkeit. Man wird durch die reine Freude an der Tätigkeit motiviert und gelangt auf diese Weise zu Höchstleistungen, ohne es als anstrengend zu empfinden oder zu ermüden. Das Fließen wird erreicht bei einer Tätigkeit, die der Person leicht fällt wobei die Anforderung über das bisher erreichte Niveau gerade ein Wenig hinausgehen sollte. Es sollte genau der Grat zwischen zu hoher Anforderung (Angst ) und zu wenig Anforderung ( Langeweile ) gehalten werden. Goleman beschreibt diesen Zustand folgendermaßen: „Im Zustand des Fließens ist die Aufmerksamkeit entspannt und dennoch hoch konzentriert...(...) Das Fließen ist ein Zustand ohne störende Emotionen; das einzige, was man empfindet, ist ein unwiderstehliches , hochgradig motivierendes Gefühl milder Ekstase.“ ( Goleman, 1996, S.121 ).

Goleman vertritt die These, daß Meisterschaft in einem Beruf oder einer anderen Tätigkeit von der Erfahrung des Fließens angespornt wird, daß die Motivation immer besser zu werden, zumindest teilweise darin besteht, bei dieser Tätigkeit im Zustand des Fließens bleiben zu wollen. Eine Studie von Csikszentmihalyi ergab, daß die erfolgreichsten 5 Schüler einer Schule in Chicago bei 40% der Zeit, die sie mit lernen verbrachten, das Gefühl des Fließens erlebten, während weniger erfolgreiche Schüler weniger oder gar keine Zeit während des Lernens diesen Zustand erreichten. Goleman schließt daraus, daß eine Unterrichtsgestaltung die es den Schülern ermöglicht das Lernen als genußvoll zu erleben, weil es sie in diesen angenehmen Zustand versetzt, zu wesentlich besseren Leistungen führen könnte bei weniger Streß und Anstrengung.

Goleman befragte den Psychologen Howard Gardner, dessen Konzept der „Multiplen Intelligenzen“ ich bereits im 3. Kapitel dargestellt habe, zum Thema des Fließens. Gardners Antwort war: „Wir sollten die positiven Zustände der Kinder nutzen, um ihnen das Lernen auf den Gebieten schmackhaft zu machen, auf denen sie Kompetenzen entwickeln können.“ ( Goleman,1996, S.124 ). Golemans Verständnis einer optimalen Unterrichtsform bedeutet, das Profil der angeborenen Kompetenzen des Kindes zu erkennen, es in seinen Stärken anzuspornen und in seinen Schwächen zu unterstützen. Das Lernen sollte eine optimale Herausforderung für das Kind bedeuten, und somit weder Langeweile noch Angst erzeugen, sondern Spaß machen. „Und da die Grenzen der eigenen Fähigkeiten immer weiter vorangetrieben werden müssen, wenn der Zustand des Fließens aufrechterhalten werden soll, wird dies zu einem primären Motiv, immer besser zu werden - es macht das Kind glücklich“ ( a.a.O. )

4.) Empathie :

Die „Menschenkenntnis“ beinhaltet die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen, d.h. die Gefühle anderer mitzufühlen. Der Begriff Empathie leitet sich ab vom griechischen Wort empatheia - Einfühlung. Die ursprüngliche Bedeutung wurde von Theoretikern der Ästhetik verwendet, zur Bezeichnung der Fähigkeit, das subjektive Erleben einer anderen Person wahrzunehmen. Dies beschrieb zunächst mehr die physische Nachahmung der Gefühle anderer. Erst nach und nach begann die Bedeutung des Wortes „Empathie“ zur Darstellung der Fähigkeit zu werden, die Gefühle eines anderen Menschen mitzufühlen.

Sehr viele der emotionalen Botschaften werden nonverbal vermittelt, so daß man sie nur an Gesten, Betonungen, Blicken oder anderen „zwischen den Zeilen vermittelten“ Botschaften erkennen kann. Goleman beschreibt die Darstellung eingehender Studien von Daniel Stern, Psychiater an der Cornell Medical School (Bericht 21.10. 1986, New York Times ) ,über die „Abstimmung“ - den Blickkontakt zwischen Mutter und Baby. Sterns These besagt, daß das Baby in diesen intimen Momenten des Blickaustauschs mit der Mutter die grundlegenden Lektionen für das spätere Gefühlsleben erlernt. Ihmzufolge lassen die Mütter ihre Kinder in dieser Weise wissen, daß sie spüren, was das Kind fühlt. Die Abstimmung bestätigt dem Baby, daß es mit der Mutter in Verbindung ist. Dies ist eine Darstellung von hoher Fähigkeit zur Empathie. In vielen Fällen sind die Mütter jedoch nicht so geschickt. Das Ausbleiben der Abstimmung bewirkt, daß das Kind die Gefühlsäußerung und manchmal sogar das Wahrnehmen derjenigen Emotion, auf die es keine oder eine ablehnende Antwort bekommt, meidet . Kinder können auf diese Weise das emotionale Repertoire ihrer Mütter übernehmen. Goleman geht jedoch davon aus, saß spätere Beziehungen (Partner, Freunde, Therapeuten ) das Repertoire vervollständigen bzw. heilen können. Er beschreibt, daß eine zu geringe emotionale Erwiderung oder eine emotionale Vernachlässigung bei den Kindern zu emotionaler Abstumpfung führt. Andererseits jedoch, scheinen Kinder, die körperlich oder psychisch mißbraucht wurden, eine sehr hohe Sensibilität für die Gefühle anderer zu entwickeln.

Menschen, die Gewaltverbrechen begehen ,so Goleman, empfinden überhaupt keine Empathie; d.h. sie haben kein Empfinden dafür, was ihr Opfer erlebt, während sie ihm das antun. Um Empathie zu erlernen ist es notwendieg, erst einmal die eigenen Emotionen zu kennen, deswegen ist dieser erste Aspekt der emotionalen Intelligenz hierfür unbedingt erforderlich. Ein Mangel an Empathie bedeutet demzufolge auch einen Mangel an Selbstbeobachtung.

5.) Soziale Intelligenz - Die Kunst mit Beziehungen umzugehen:

Dieser letzte der fünf Aspekte der emotionalen Intelligenz beinhaltet die Kunst mit den Gefühlen anderer umzugehen. Dies setzt voraus, daß man die eigenen Gefühle wahrnimmt und sich in die andere Person einfühlen kann. Auf der Fähigkeit mit den Gefühlen anderer umzugehen basiert die Qualifikation zum Teamleiter, Lehrer, Therapeuten,kurz allen Tätigkeiten, die den Umgang mit Menschen beinhalten.Goleman unterscheidet vier Fähigkeiten, die er zusammen als soziale Intelligenz definiert :

a ) Gruppen organisieren - dies beinhaltet die Kenntnisse, die man benötigt, um ein
Team zu leiten und zu koordinieren.
b ) Lösungen aushandeln - hierzu ist es nötig die Kunst des Vermittelns zu
beherrschen.Wer dies kann, ist in der Lage, Verträge auszuhandeln oder Streit zu schlichten.
c ) Persönliche Verbindungen herstellen - hierfür benötigt man die Empathie. Diese Fähigkeit verhilft einem dazu, Beziehungen herzustellen, andere zu verstehen und angemessen zu reagieren. Menschen, die diese Kunst beherrschen, sind beliebt und es fällt ihnen leicht mit einem breiten Spektrum unterschiedlicher Menschen auszukommen.
d ) Soziale Analyse - dies beinhaltet die Fähigkeit, die Gefühle, Motive und Anliegen anderer Menschen zu verstehen und zu entdecken. Andere fühlen sich akzeptiert und verstanden und es fällt ihnen leicht, ein Vertauensverhältnis herzustellen. Diese Fähigkeit qualifiziert einen zum Therapeuten oder auch zum Literaten.

Die Kunst, Beziehungen zu gestalten, basiert darauf, die Gefühle eines anderen zu erkennen und in einer Weise zu handeln, die auf die Entwicklung dieser Gefühle einwirkt. Es ist wichtig, laut Goleman, mit den Gefühlen eines anderen umgehen zu können. Dies ist die Grundlage von Charme , gesellschaftlichem Erfolg oder sogar Charisma. Voraussetzung für die soziale Intelligenz sind Empathie und Selbstbeherrschung der eigenen Gefühle, um die Gefühle anderer wahrnehmen zu können und darauf einzugehen. Wenn man über diese Kompetenzen verfügt, hat man die Fähigkeit, zwischenmenschliche Begegnungen zu gestalten, kann auf andere eingehen, sie inspirieren, überzeugen, Freundschaften gestalten oder eine angenehme Atmosphäre schaffen.

Erwachsene, die eine enge Beziehung miteinander haben, scheinen eine Koordination der Stimmungen zu haben, die mit der Abstimmung zwischen Mutter und Kind vergleichbar ist. „Es genügt, bei jemandem den Ausdruck einer Emotion zu beobachten, um in uns selber diese Stimmung hervorzurufen, auch wenn wir gar nicht merken, daß wir den Gesichsausdruck nachahmen. Das passiert ständig. Man kann von einem Tanz, einer Synchronisation, einer Übertragung der Emotionen sprechen. Es hängt von dieser Synchronisation der Stimmungen ab, ob man das Gefühl hat, daß eine Interaktion geklappt hat, oder nicht“.(John Cacioppo, zit. nach Goleman, 1996, S.151). Cacioppo geht davon aus, einer der Erfolgsfaktoren im interpersonalen Bereich sei die Geschicklichkeit, mit der diese emotionale Synchronisation herbeigeführt wird.

Soziale Inkompetenz:

Goleman definiert den Begriff „Dyssemie“ (griechisch „dys“ für Schwierigkeit und „semes“ für Signal) als Bezeichnung für eine Lernunfähigkeit hinsichtlich nonverbaler Botschaften. Jedes zehnte Kind scheint damit mehr oder weniger große Schwierigkeiten zu haben. Probleme auf diesem Gebiet können darin bestehen, daß das Kind kein Gespühr für den persönlichen Bereich des anderen hat, und anderen bei der Unterhaltung zu nahe tritt, oder die Unterhaltung unangemessen lange fortsetzt, obwohl der andere sie bereits zu beenden versucht; darin, daß es Körpersprache mißdeutet oder nicht verständlich anwenden kann; darin, daß es keinen Blickkontakt herstellt oder auf andere Weise den Gesichtsausdruck fehldeutet oder nutzt; oder darin daß es kein Gefühl für die emotionale Qualität der Betonung hat und seiner Stimme einen zu tonlosn oder zu schrillen Klang verleiht. Diese Menschen können von ihren Kamaraden als „sonderbar“ oder „unbeliebet“ abgelehnt werden, ohne daß sie oder die Kamaraden verstehen warum. Goleman begründet diese Ablehnung damit, daß diese Kinder die nonverbale Sprache der Emotionen nicht beherrschen und nich deuten können. Da wir ununterbrochen auf irgend eine Weise nonverbale Botschaften aussenden, durch Tonfall, Gesichtsausdruck, Kleidung, Bewegungen oder, Blickkontakt, ist es sehr wichtig, diese Form der Kommunikation zu beherrschen, da es sonst unweigerlich zu Konflikten kommen muß.

5. IST INTELLIGENZ ERLERNBAR?

a) Konzept für das Lernen der emotionalen Intelligenz

In den USA haben einige Schulen das Training des intelligenten Umganges mit Gefühlen in ihren Lehrplan mit aufgenommen. Ziel dieses Unterrichtes ist es, soziale und emotionale Kompetenzen der Kinder zu schulen - und dabei werden nicht nur die „Problemkinder“ einbezogen, sondern alle. Dieser Unterricht dient als Prävention von Gewaltproblemen, Drogenkonsum, Suizid und Teenagerschwangerschaften. Wenn die Kinder lernen, ihre Gefühle auszudrücken, sich Hilfe zu holen, anderen zuzuhören und zu helfen, so die Idee dieses Lehrkonzeptes, werden diese selbstdestruktiven Verhaltensweisen nicht mehr so häufig vorkommen. Außerdem dienen die Kurse zum lösen bereits vorhandener Probleme, wie es eine Krankheit wie Aids, der Tod eines Familienmitgliedes, Arbeitslosigkeit und Zukunftsangst, oder Rassismus sein können. Diese Probleme sind für die Kinder von akkuter, lebensbedrohender Bedeutung. Abgesehen davon, daß die Kinder darunter leiden und davon zu Teil ernsthaft bedroht sind, ist es ihnen nicht möglich, für Fächer wie Mathematik oder Orthographie Interesse aufzubringen, bevor nicht ihre emotionalen Nöte Beachtung finden.

Goleman beschreibt mehrere unterschiedliche Methoden, die an verschieden Schulen in den USA Anwendung finden.

Das Nueva Learning Center in San Francisco verfügt über ein Lehrangebot, das sich „Self Science“ nennt. Diese Schule ist eine kleine Privatschule in einer relativ wohlhabenden Umgebung. Die Direktorin und Initiatorin der Nueva Schule, Karen Stone McCown, kommentiert ihre Unterrichtsmethode folgendermaßen: „Das Lernen vollzieht sich nicht isoliert von den Gefühlen der Kinder. Emotionale Bildung ist für das Leben genauso wichtig, wie der Unterricht in Rechnen und Lesen.“ (Goleman, 1996, S.329 zit nach Stone Mc Cown,1993). An anderer Stelle sagt sie: „Wenn wir die Wut behandeln, lernen die Kinder begreifen, daß es fast immer eine Sekundärreaktion ist, und daß sie prüfen sollen, was dahinter steckt: Bist du gekränkt? Eifersüchtig? Unsere Kinder lernen, daß man immer mehrere Möglichkeiten hat, auf eine Emotion zu reagieren, und daß das Leben um so viel reicher sein kann, je mehr Möglichkeiten man kennt, auf eine Emotion zu reagieren.“ (Goleman, 1996, S.336).

Das in Nueva praktizierte Konzept umfasst alle Aspekte der emotionalen Intelligenz, die ich im vorangegangenen Kapitel beschrieben habe. Ich werde das Selfscience Currikulum kurz auflisten:

Selbstwahrnehmung

Treffen persönlicher Entscheidungen. Umgang mit Gefühlen

Abbau von Stress Empathie

Kommunikation Sich offenbaren Einsicht

Selbstakzeptanz

Persönliche Verantwortung Selbstsicherheit

Gruppendynamik

Konfliktlösung ( Goleman, 1996, S. 379)

Das Fach Self - Science ist nicht ein Prüfungsfach, wie Mathematik oder Englisch. Es dient zur Vorbereitug auf alltägliche Situationen, denen die Kinder besser gewachsen sind, wenn sie bewußt gelernt haben angemessen zu reagieren. Es gibt aber am Schluß der achten Klasse, wenn die Schüler zur Highschool überwechseln eine mündliche Prüfung. Hierbei werden Fragen gestellt wie z.B. : „Beschreibe eine angemessenen Reaktion, mit der du einem Freund hilfst, einen Konflikt zu lösen, bei dem es um jemanden geht, der ihn drängt, Drogen zu probieren, oder um einen Freund, der gern andere hänselt.“(a.a.O.).

Eine andere Schule, die Auguste Lewis Troup Middle School in New Haven, Connecticut, bietet ein ähnliches Programm an. Diese Schule befindet allerdings in einem sozial und wirtschatlich sehr anders strukturierten Umfeld. In New Haven ist die Anzahl der Aidskranken sehr hoch. Es herrscht viel Armut und es gibt massive Probleme mit Drogen, Alkohol, Gewalt und Rassismus.

In einer Stunde des Social Competence Programs,wie es an dieser Schule heißt, lässt die Lehrerin die Kinder ein Arbeitsblatt studieren, welches sechs der elementarsten Emotionen beschreibt - glücklich, traurig, zornig, erstaunt, ängstlich, angewidert . Zu jeder Emotion gibt es eine Darstellung der Aktivität der Gesichtsmuskulatur welch genau beschreibt was sich beim Ausdruck dieser Empfindung abspielt; z.B.:

Ängstlich:

Der Mund ist offen und zurückgezogen

Die Augen sind aufgerissen und die inneren Winkel gehen nach oben. Die Augenbrauen sind erhoben und zusammengezogen. Die Stirn ist in der Mitte gerunzelt. ( Goleman, 1996, S.340).

Dieser Stoff ist oft Inhalt des Anfängersemesters in Psychologie und stammt aus Paul Eckmanns Untersuchungen über den Gesichtsausdruck. Bei den Schülern dient er dazu, ihnen mehr Sicherheit zu vermitteln in der richtigen Interpretation von Gesichtsausdrücken, und damit auch zur Schulung der Empathie und zur Prävention von Missverständnissen mit möglichen gewalttätigen Folgen.

Goleman beschreibt zahlreiche Beispiele zur theoretischen und praktischen Vermittelung des Faches Emotionale Intelligenz,die ich nicht alle darstellen werde. Meine Darstellung ist lediglich exemplarisch, um einen Einblick zu vermitteln, was man mit den Erkenntnissen des vorhergehenden Kapitels denn nun konkret beginnen kann. Außerdem geht daraus hervor, daß es bereits Schulen gibt wo dieses Konzept Anwendung findet.

Empirische Evaluation

Goleman gibt einige Beispiele für empirische Auswertungen der Ergebnisse solcher Schulungen in emotionaler Intelligenz, ich werde mich auf die Darstellung der Evaluation des Yale - New Haven Social Competence Promotion Programs beschränken. Die Auswertung wurde von Roger Weissberg, Universität von Illinois in Chicago durchgeführt. Er evaluierte in staatlichen Schulen von New Haven, Klassen 5 -8, durch unabhängige Beobachtungenund Angaben von Schülern und Lehrern, verglichen mit einer Kontrollgruppe. Er konstatierte folgende Resultate:

- verbesserte Problemlösefähigkeit
- mehr Interesse an Peers
- bessere Impulskontrolle
- gebessertes Verhalten
- verbesserte interpersonale Durchsetzung und Beliebtheit
- gestiegene Bewältigungsfähigkeit
- mehr Geschick in der Handhabung interpersonaler Probleme
- werden besser mit Angst fertig
- weniger kriminelle Verhaltensweisen
- bessere Konfliktlösungsfähigkeit

(Quelle: Goleman, 1996, S. 384)

b) „Gebrauchsanleitung fürs Gehirn“

Das Erlernen der akademischen Intelligenz

Die Psychologin Vera F. Birkenbihl, Leiterin des Institutes für gehirngerechtes Arbeiten in Landsberg, hat eine detaillierte Methode entwickelt, „gehirngerecht“ zu lernen. Sie geht in ihrer Darstellung davon aus, daß die Fähigkeit,zu lernen und sich Dinge zu merken vergleichbar sei, mit Rätselraten oder Schachspielen. „Übung macht nicht nur den Meister, sondern sogar Spaß!“ (Birkenbihl, 1997, S. 63 ). Außerdem gibt es ihrer Ansicht nach kein schlechtes Gedächtnis, sondern nur ein schlecht genutztes. Demzufolge ist die Kunst des Lernens erlernbar und sogar noch mit Freude - eine angenehme Aussicht.

Ihre Herangehensweise basiert vor allem auf dem bewußten Miteinbeziehen beider Gehirnhäften. Sie vertritt die These, daß unser Schulsystem sich zu sehr der abstrakten Lernweise bedient, die das linke Gehirn anspricht.dabei wird außer Acht gelasssen, daß das Lernen sehr viel schneller, müheloser und angenehmer gestaltet werden könnte, wenn man auch der rechten Gehirnhäfte gerecht würde.

Da die rechte Gehirnhäfte über eine mehr bildhafte Weise Informationen verarbeitet, beinhaltet ihr Konzept, Informationen sowohl analytisch (linkshirnig) , als auch durch Bilder, Symbole und Analogien (rechtshirnig) darzubieten oder aufzunehmen. Werden beide Hemisphären simultan und ebenbürtig angesprochen, so Birkenbihl, ist eine dreißigfache Wiederholung nicht mehr erforderlich.

( Graphik Birkenbihl, 1997, S.47)

Birkenbihl gibt eine große Auswahl an Übungen zum herstellen von mentalen BiIdern, um die eben dargestellte Theorie in die Tat umzusetzen.

Eine Möglichkeit z.B. sich die Elemente eines Referates zu merken (natürlich auch anwendbar auf andere Situationen) ist die Bilderkette. Angenommen ich wollte über die Götter der Antike ein Referat halten, so könnte ich mir für jedes Element des Referates ein passendes Bild herstellen:

Olymp -> Berg mit allen Göttern

Hades -> Unterwelt, dunkel, grottenhaft

Zeus -> Blitz

Athene -> Weisheit -> Buch

Jetzt habe ich vier Elemente, die jeweils eine bestimmte Menge an Information beinhalten. Diese kann ich miteinander verknüpfen, indem ich Bild 1 mit Bild zwei verbinde: Berg und Unterwelt. Danach lasse ich das erste Bild los und verbinde das zweite mit dem dritten: Unterwelt und Blitz (passt nicht, aber das ist nicht schlimm ) und zuletzt verknüpfe ich das vierte mit dem dritten Bild. Blitz und Buch.Die Information, die jedes der Bilder symbolisiert, ist natürlich in meinem Beispiel ziemlich einfach, sie soll einfach die Technik darstellen. Durch das Verknüpfen der einzelnen Bilder ergibt sich die Reihenfolge der Präsentation. Ich muß mir also immer nur ein Bild und die dazugehörige Information merken und danach ergibt sich der nächste Schritt, ohne daß ich alle Detailinformation gleichzeitig parat haben muß. Wenn dies erforderlich wird, ist es möglich, mich an der Bilderkette entlang zu „hangeln“. Birkenbihl wendet diese Methode auch für theoretische Konstrukte und Chemische Formeln an. Um die so codierte Information wieder abzurufen, erinnert man sich an die mentalen Bilder, die im Gedächtnis mit der digitalen Information verbunden sind und kann diese so Schritt für Schritt abrufen. (Mein Beispiel habe ich analog zu Birkenbihls eigener Darstellung auf S.51 erstellt).

Birkenbihl vertritt die These, es gebe keine trockene Theorie, nur jede Menge trockener Theoretiker. Ihrer Meinung nach ist es sogar möglich, Informatik so zu präsentieren, daß es Spaß macht und beide Gehirnhälften mit einbezieht, ohne an Präzision zu verlieren.

Ihre Methode gehirngerecht zu lesen bedeutet, auch hierbei beide Hemisphären einzubeziehen. Dies bedeutet, daß man sich zuerst einen Überblick verschafft über das Thema des gesamten Buches (Synthese - Rechtshirnaktivität) . Man kann also erst einmal den Klappentext lesen, oder/und die Zusammenfassung, Zwischenüberschriften und das Inhaltsverzeichnis. Danach kann man sich fragen, ob man bereits Vorwissen zu diesem Thema hat. Und der letzte Schritt besteht darin, aus jeder Überschrift eine Frage zu formulieren und wärend des Lesens herauszufinden, ob der Autor sie mit seinem Text beantwortet. Parallel dazu empfielt Birkenbihl, sich Bilder und Fallbeispiele auszudenken, um die Information wirklich zu verinnerlichen. Zur Erleichterung kann man auch noch mehrfarbige Stifte verwenden zum Unterstreichen und Verknüpfen unterschiedlicher Informationen mit entsprechend unterschiedlichen Farben.

Das gezielte Miteinbeziehen des Unterbewußten Denkens:

V. Birkenbihl geht davon aus, daßdie Arbeit der linken Gehirnhälfte weitgehend bewußt abläuft. Demzufolge tun wir Dinge die analytisches, mathematisches und digitales Denken, indem wir uns konzentrieren und gezielt arbeiten. Die Arbeit der rechten Gehirnhälfte spielt sich zum größten Teil unterbewußt ab. Um uns dieser Tätigkeit bewußt zu sein, müssen wir ihr bewußt unsere Aufmerksamkeit zuwenden, sonst können wir nicht davon profitieren. Birkenbihl bezieht sich auf S. Freuds Vergleich des Unterbewußten mit einem Eisberg, der zu 90% unter der Wasseroberfläche schwimmt. Und sie beschreibt die Arbeit der rechten Gehirnhälfte mit dem Teil des Eisbergs, der unsichtbar ist.

Technik zum abfragen einer Information, die im unterbewußten Gedächtnis gespeichert ist, aber nicht sofort abrufbereit:

Der Name liegt mir auf der Zunge

Ein Ausschnitt aus einem Protokoll. Die (...) symbolisieren Denkpausen, in denen der Sprecher wartet, daß die Information in ihm aufsteigt. Er sucht den Namen eines Komponisten, von dem er siche weiß, daß er ihn erkennen würde, wenn jemand den Namen nennen würde.

„Also...war es ein einsilbiger Name hm nein! Definitiv nicht! Eher drei vielleicht sogar vier Silben.

Hm Anfangsbuchstabe...ein A ? E...? I...? O...? U...? Hm nein. Also müßte es ein Konsonant gewesen

sein... ein eher weicher Buchstabe wie Mm..oder Nn...? ...Nein, das glaube ich nicht. Also eher ein
harter...B...? D...? Moment mal, B...? Bu...? Ah, Pu! Das war die erste Silbe. Ich fühle es!
Aufregend i st das! Also Pu , und dann noch Silben, mindestens zwei.. Pu...hm...hm...(plötzlich ganz
aufgeregt:) Ja! Ich hab’s! Pucelli! Das war er! Pucelli! Genau!!“ ( Birkenbihl,1997,S.80)
Auf diese Weise ist es möglich sich bewußt zu machen, daß man über sehr viel mehr Information verfügt, als man bewußt für möglich halten würde.

Reminiszenz:

Laut Birkenbihl sind bewußte Lernpausen genauso wichtig, wie die aktive Arbeit. In den Pausen kann der unterbewußte Teil Informationen ordnen und in das bereits vorhandene „Wissensnetz“ einbauen. Hierbei ist es möglich in der Pause für Anatomie das Protokoll über Piaget zu schreiben oder auch das Geschirr zu spülen.

Sie macht noch eine Reihe von Vorschlägen verschiedener Techniken zum Brainstorming und andere, die ich hier nicht näher erläutern werde.

Der nächste Mechanismus, auf den ich eingehen möcht , ist die kreative Problemlösung:

Die Technikl, die Birkenbihl unter diesem Titel beschreibt, nennt sie „Gestation“ - Reifung. Sie teilt diesen Prozess in vier Phasen ein:

1.) Erstes Recherchieren (Suche nach Daten/Fakten)
2.) Erstes bewußtes Nachdenken
3.) Gestations - Periode (Pause machen)
4.) Aha!- Effekt: und zweites bewußtes Nachdenken.

Die dritte Phase beschreibt das Prinzip, welche Archimedes zum „Lösen“ seines Problems verhalf. Er hatte Monate lang hart gearbeitet, ohne die Lösung zu finden. Als sie ihm schließlich „zuflog“ soll er in der Badewanne gesessen haben. Es geht also darum, bewußt an der Lösung des Problems zu arbeiten und dann bewußt das Unterbewußte weiterarbeiten zu lassen und offen zu sein, die Lösung zu „hören“, wenn das Unerbewußte sie sendet.

Birkenbihl stellt in ihrem Buch noch eine Reihe sehr unterhaltsamer und sinnvoller Techniken dar, zu deren Lektüre sich der Leser bitte des Originaltextes bedienen möge. Meine Darstellung sollte dazu dienen, klarzumachen, daß viele von uns in einer einseitigen Lernmethode trainiert worden sind, welche nicht die Fähigkeiten unseres Gehirns voll auszunutzen vermag. Dies resultiert dann leicht darin, daß wir uns für dümmer halten, als wir sind, bzw. daß wir viel mehr Anstrengung zum Lernen aufwenden, als nötig wäre.

Ich hoffe. es ist mir gelungen in meiner Arbeit darzustellen, daß jeder Mensch Intelligenz besitzt und daß es Möglichkeiten gibt, die Gebiete herauszufinden die jemandem liegen und diese zu fördern.

LITERATURLISTE:

Arnold,M.B./Eysenk,E./Meili,D.(1991); Lexikon der Psychologie,Freiburg: Herder

Birkenbihl,V.,((1996) , Stroh im Kopf ? Landsberg am Lech., mvg-Verlag,

Chorover,S.,L.(1979,dt. 1982), Die Zurichtung des Menschen, Frankfurt:Campus

Gardner,H.(1983) Frames of Mind New York, Basic Books, Inc., Publishers

Goleman,D.(1996), Emotionale Intelligenz, München, Carl Hanser Verlag ,

Schmidt, R. (Hrsg.)(1978), Intelligezforschung und pädagogische Praxis, München, Urban und Schwarzenberg

Sternberg, R..J. (1985), B eyond I Q Cambridge University Press.

Tewes,U.(1983), Hamburg Wechsler Intelligenztest fürKinder (Revision,1983), Handbuch und Testanweisung, Berlin, Verlag Hans Huber.

Tewes U., Titze, I. (1983), Messung der Intelligenz bei Kindern mit dem HAWIK-R, Berlin, Verlag Hans Huber.

Zimbardo, P., (1988), Psychologie, Berlin Springer Verlag,

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Die unterschiedlichen Ausdrucksformen der Intelligenz
Hochschule
Freie Universität Berlin
Veranstaltung
Vordiplomarbeit
Autor
Jahr
2000
Seiten
30
Katalognummer
V99293
ISBN (eBook)
9783638977371
Dateigröße
520 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
ACHTUNG - Abbildungen fehlen!! Diese können aber über die Quellen nachvollzogen werden.
Schlagworte
Ausdrucksformen, Intelligenz, Vordiplomarbeit
Arbeit zitieren
Juliane Gerstberger (Autor:in), 2000, Die unterschiedlichen Ausdrucksformen der Intelligenz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99293

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