Ziel dieser Arbeit ist es, eine mögliche Beziehung oder Wechselwirkung zwischen dem Liquiditäts- und Kreditrisiko in Kreditinstituten zu beleuchten. Dafür wird zunächst das Liquiditätsmodell für Banken von Diamond und Dybvig vorgestellt, was die hauptsächliche Eigenleistung darstellt. Das grundsätzliche Vorgehen versucht zwischen der theoretischen Fundierung mit dem Modell und dessen Erweiterungen zur überprüfbaren Realität eine Brücke zu schlagen.
In der Arbeit werden im zweiten Kapitel zunächst Grundbegriffe, die zum weiteren Verständnis dienlich sind, erläutert. Darauffolgend schafft das dritte Kapitel die theoretische Fundierung mittels des Modells von Diamond und Dybvig aus der Banktheorie, in der sich die Liquidität wiederfindet. Zusätzlich werden Modellerweiterungen vorgestellt, die für die Forschungsfrage dieser Arbeit wichtig sind. Anschließend werden im vierten Kapitel mehrere empirische Untersuchungen zu diesem Thema vorgestellt, um die Forschungsfrage beantworten zu können. Abschließend fasst das fünfte Kapitel die Arbeit zusammen und präsentiert die Ergebnisse.
Die Finanzkrise von 2007 wird mit der Immobilienblase in den USA und den Kreditverbriefungen des Subprime Sektors in Verbindung gebracht. Allerdings war aber auch die nicht adäquate Beachtung des Liquiditätsrisikos ein Grund für diese Krise. Vor allem wird die Finanzkrise an vielen Stellen mitunter auch als Liquiditätskrise bezeichnet. Berichte der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) und des Office of the Comptroller of the Currency (OCC) in den USA gaben als einen der Gründe für die Ausfälle der Banken während der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise sowohl das Liquiditätsrisiko als auch das Kreditrisiko im Zusammenspiel an.
Auch Deutschland wurde spürbar von der Krise getroffen, sodass die Bundesregierung im Jahre 2008 vor breitem Publikum verkündete, dass sie für die Sichteinlagen deutscher Sparer garantiert, um mögliche Bank Runs zu verhindern. Der Vertrauensverlust in das Bankensystem hat, von sowohl privaten Anlegern als auch Finanzinstituten im Interbankenhandel, den Zahlungsverkehr beeinträchtigt, der durch Illiquidität den Bankrott des Geldinstituts bedeutet. Die regulatorischen Veränderungen durch Basel III mit der Einführung der Kennzahlen des Liquidity Coverage Ratio (LCR) und des Net Stable Funding Ratio (NSF) legen nahe, dass das Liquiditätsrisiko stetig mehr Berücksichtigung in der Praxis findet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen des Liquiditäts- und Kreditrisikos
- 2.1 Liquiditätsrisiko
- 2.1.1 Begriff
- 2.1.2 Liquidity at Risk
- 2.2 Kreditrisiko
- 2.2.1 Begriff
- 2.2.2 Expected Loss
- 2.2.3 Unexpected Loss
- 2.2.4 Value at Risk
- 2.3 Bankwesen
- 2.3.1 Probability of Default
- 2.3.2 Bank Run
- 3 Modelltheoretische Basis einer Bank
- 3.1 Theorie der Finanzintermediation
- 3.2 Kredit- und Liquiditätsrisikozusammenhang
- 3.2.1 Weitere Modellannahmen
- 3.2.2 Modellerweiterung
- 3.2.3 Andere Modellerweiterungen
- 4 Empirische Untersuchungen
- 4.1 Spreads als Indikatoren
- 4.2 Bankenausfall als Erwartungswert
- 5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Liquiditäts- und Kreditrisiko im Bankwesen. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die beiden Risikoarten zu geben und ihre Konzeption sowie Zusammenhänge aufzuzeigen.
- Begriffsdefinitionen und -abgrenzungen von Liquiditäts- und Kreditrisiko
- Analyse der relevanten Risikokenngrößen wie Liquidity-at-Risk, Expected Loss und Value at Risk
- Darstellung der modelltheoretischen Basis einer Bank unter Berücksichtigung des Kredit- und Liquiditätsrisikozusammenhangs
- Auswertung empirischer Untersuchungen zu den beiden Risikoarten
- Zusammenfassende Darstellung der gewonnenen Erkenntnisse und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 legt die Grundlagen des Liquiditäts- und Kreditrisikos dar. Es werden die jeweiligen Begriffe definiert und wichtige Risikokenngrößen, wie Liquidity-at-Risk, Expected Loss und Value at Risk, erklärt. Kapitel 2 beleuchtet zudem die Bedeutung des Bankwesens im Kontext des Liquiditäts- und Kreditrisikos.
Kapitel 3 widmet sich der modelltheoretischen Basis einer Bank. Die Theorie der Finanzintermediation wird vorgestellt und der Zusammenhang zwischen Kredit- und Liquiditätsrisiko im Detail analysiert. Zudem werden verschiedene Modellannahmen und -erweiterungen diskutiert.
Kapitel 4 präsentiert empirische Untersuchungen zum Liquiditäts- und Kreditrisiko. Es werden Spreads als Indikatoren für das Kreditrisiko und Bankenausfall als Erwartungswert betrachtet.
Schlüsselwörter
Liquiditätsrisiko, Kreditrisiko, Bankwesen, Finanzintermediation, Liquidity-at-Risk, Expected Loss, Value at Risk, Spreads, Bankenausfall, Empirische Untersuchungen, Modellannahmen, Modellerweiterungen
- Arbeit zitieren
- Roland Moeller (Autor:in), 2017, Liquiditäts- und Kreditrisiko im Bankwesen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/993975