Welche Rolle spielt die Muttersprache im Zweitspracherwerb? Inwieweit hat der Erwerb der Muttersprache gute oder schlechte Einflüsse auf den Erwerb der Zweitsprache und folglich auf den schulischen Bildungsweg? Die Arbeit fokussiert sich auf diese genannten Fragestellungen und verfolgt das Ziel, argumentativ eine geeignete Methode hinsichtlich des Zweitspracherwerbs zu finden. Darüber hinaus werden weitere Fragestellungen betrachtet: Wie steht es mit dem generellen Verhältnis zwischen dem Erwerb zweier Sprachen von Geburt an und dem versetzten Erwerb von Sprachen (Beginn der zweiten Sprache im Kindergarten)? Welche Voraussetzungen und Einflüsse bringt der Zweitspracherwerb mit sich? Welche Vorgehensweise für den Erwerb zweier Sprachen ist effektiver, und welcher Weg ist der erfolgreichere?
Zu Beginn werden wichtige Begriffe definiert und aufgeklärt. Termini wie Erstspracherwerb, Mehrsprachigkeit, Bilingualismus und Semilingualismus werden erläutert. Anschließend werden bestimmte Charakteristika des frühkindlichen Spracherwerbs aufgegriffen, und darüber hinaus wird der doppelte Erstspracherwerb mit dem versetzten Spracherwerb verglichen. Danach werden die unterschiedlichen Theorien zum Erst- und Zweitspracherwerb beschrieben. Anschließend folgt ein sehr wichtiger Teil der Arbeit, welcher bestimmte Phänomene und Einflussfaktoren der Zweisprachigkeit in Betracht zieht. Insbesondere sind diese Aspekte für einen ausführlichen Schlussteil von wichtiger Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmung
- 2.1 Definition Erstsprache
- 2.2 Mehrsprachigkeit
- 2.2.1 Bilingualismus/doppelter Erstspracherwerb
- 2.2.2 Semilingualismus/doppelte Halbsprachigkeit
- 3. Unterschied frühkindlicher Spracherwerb und Spracherwerb im Erwachsenenalter/Kritische Phase
- 4. Unterschiede zwischen doppeltem Erstspracherwerb und frühem Zweitspracherwerb
- 5. Theorien des Erstspracherwerbs
- 5.1 Die Behavioristische Theorie
- 5.2 Die Nativistische Theorie
- 5.3 Die kognitivistische Theorie
- 5.4 Die interaktionistische Theorie
- 6. Theorien des Zweitspracherwerbs
- 6.1 Die Identitätshypothese
- 6.2 Die Interlanguage-Hypothese
- 6.3 Interdependenzhypothese/ Schwellenniveau Hypothese
- 7. Phänomene des Zweitspracherwerbs
- 7.1 Sprachdominanz
- 7.2 Sprachmischung
- 7.3 Sprachverlust-Spracherosion/Sprachverweigerung
- 8. Voraussetzungen für den Erstspracherwerb vor dem Hintergrund von Zwei- und Mehrsprachigkeit
- 8.1 Biologische und neurologische Voraussetzungen
- 8.2 Kognitive Voraussetzungen
- 8.3 Soziale und emotionale Einflussfaktoren: Input und Elternrolle
- 8.4 Affektive Faktoren
- 9. Typen der Bilingualität
- 10. Lernertypen
- 11. Kritische Betrachtung der bekanntesten Typen der Bilingualität
- 12. Vorteile des sukzessiven Spracherwerbs
- 13. Warum der sukzessive Spracherwerb
- 14. Sprachenerhalt
- 15. Mehrsprachigkeit als Chance
- 16. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die effektivste Methode des Spracherwerbs für zweisprachig aufwachsende Kinder. Sie beleuchtet die Frage, ob der gleichzeitige Erwerb beider Sprachen von Geburt an oder der sukzessive Erwerb (z.B. erst Muttersprache, dann Zweitsprache im Kindergarten) erfolgreicher ist. Die Arbeit analysiert den Einfluss der Muttersprache auf den Zweitspracherwerb und dessen Auswirkungen auf den schulischen Erfolg.
- Definition und Abgrenzung zentraler Begriffe (Erstsprache, Mehrsprachigkeit, Bilingualismus etc.)
- Vergleich des frühen und verzögerten Zweitspracherwerbs
- Analyse verschiedener Theorien des Erst- und Zweitspracherwerbs
- Beschreibung relevanter Phänomene im Zweitspracherwerb (Sprachmischung, Sprachdominanz)
- Untersuchung der Voraussetzungen für erfolgreichen Spracherwerb (biologisch, kognitiv, sozial)
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die kontroverse Diskussion um den optimalen Spracherwerb bei Kindern in mehrsprachigen Familien. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach der effektivsten Methode des Zweitspracherwerbs in den Mittelpunkt und skizziert den Aufbau der Arbeit. Die unterschiedlichen Vorgehensweisen in Familien mit Migrationshintergrund und der Mangel an argumentativ fundierten Entscheidungen bilden den Ausgangspunkt für die Untersuchung.
2. Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Erstsprache, Mehrsprachigkeit, Bilingualismus und Semilingualismus, um eine klare Grundlage für die weitere Analyse zu schaffen. Es klärt terminologische Unschärfen und legt die begriffliche Basis für die folgenden Kapitel.
3. Unterschied frühkindlicher Spracherwerb und Spracherwerb im Erwachsenenalter/Kritische Phase: Dieses Kapitel behandelt die Unterschiede zwischen dem Spracherwerb im Kindesalter und im Erwachsenenalter. Es wird auf die sogenannte "kritische Phase" eingegangen, in der der Spracherwerb besonders effektiv ist, und die Auswirkungen dieser Phase auf den Mehrsprachigkeitserwerb diskutiert.
4. Unterschiede zwischen doppeltem Erstspracherwerb und frühem Zweitspracherwerb: Hier werden die Unterschiede zwischen dem gleichzeitigen Erwerb zweier Sprachen von Geburt an (doppelter Erstspracherwerb) und dem späteren Erwerb einer zweiten Sprache (früher Zweitspracherwerb) analysiert. Die jeweiligen Vor- und Nachteile beider Methoden werden verglichen.
5. Theorien des Erstspracherwerbs: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Theorien des Erstspracherwerbs, wie die behavioristische, nativistische, kognitivistische und interaktionistische Theorie. Es werden die jeweiligen Annahmen und Schwerpunkte der Theorien erläutert und ihre Relevanz für den Mehrsprachigkeitserwerb diskutiert.
6. Theorien des Zweitspracherwerbs: Ähnlich dem vorherigen Kapitel werden hier verschiedene Theorien des Zweitspracherwerbs vorgestellt, darunter die Identitätshypothese, die Interlanguage-Hypothese und die Interdependenzhypothese/Schwellenniveau-Hypothese. Die Theorien werden im Kontext des frühkindlichen Zweitspracherwerbs erläutert und miteinander verglichen.
7. Phänomene des Zweitspracherwerbs: In diesem Kapitel werden relevante Phänomene des Zweitspracherwerbs wie Sprachdominanz, Sprachmischung und Sprachverlust/Spracherosion behandelt. Es werden die Ursachen und Auswirkungen dieser Phänomene im Kontext des Mehrsprachigkeitserwerbs beschrieben.
8. Voraussetzungen für den Erstspracherwerb vor dem Hintergrund von Zwei- und Mehrsprachigkeit: Hier werden die biologischen, kognitiven, sozialen und emotionalen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Erstspracherwerb im Kontext von Zwei- und Mehrsprachigkeit untersucht. Die Rolle des Inputs und die Bedeutung der Eltern werden hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Frühkindliche Mehrsprachigkeit, doppelter Erstspracherwerb, früher Zweitspracherwerb, Bilingualismus, Semilingualismus, Spracherwerbstheorien, Sprachdominanz, Sprachmischung, kritische Phase, Muttersprache, Zweitsprache, kognitive Voraussetzungen, soziale Einflussfaktoren.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Frühkindlicher Spracherwerb und Mehrsprachigkeit
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die effektivste Methode des Spracherwerbs für zweisprachig aufwachsende Kinder. Sie vergleicht den gleichzeitigen Erwerb beider Sprachen von Geburt an (doppelter Erstspracherwerb) mit dem sukzessiven Erwerb (z.B. erst Muttersprache, dann Zweitsprache). Die Arbeit analysiert den Einfluss der Muttersprache auf den Zweitspracherwerb und dessen Auswirkungen auf den schulischen Erfolg. Sie beinhaltet eine Einleitung, Begriffsbestimmungen, Kapitel zu Theorien des Erst- und Zweitspracherwerbs, relevante Phänomene im Zweitspracherwerb und die Voraussetzungen für erfolgreichen Spracherwerb. Zusätzlich werden verschiedene Typen der Bilingualität und Lernertypen betrachtet.
Welche zentralen Begriffe werden definiert?
Die Arbeit definiert und grenzt zentrale Begriffe ab, darunter Erstsprache, Mehrsprachigkeit, Bilingualismus und Semilingualismus. Dies schafft eine klare Grundlage für die weitere Analyse und vermeidet terminologische Unschärfen.
Welche Theorien des Erst- und Zweitspracherwerbs werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Theorien des Erstspracherwerbs (behavioristisch, nativistisch, kognitivistisch, interaktionistisch) und des Zweitspracherwerbs (Identitätshypothese, Interlanguage-Hypothese, Interdependenzhypothese/Schwellenniveau-Hypothese). Die jeweiligen Annahmen und Schwerpunkte der Theorien werden erläutert und im Kontext des Mehrsprachigkeitserwerbs diskutiert.
Welche Phänomene des Zweitspracherwerbs werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt relevante Phänomene wie Sprachdominanz, Sprachmischung und Sprachverlust/Spracherosion. Die Ursachen und Auswirkungen dieser Phänomene im Kontext des Mehrsprachigkeitserwerbs werden analysiert.
Welche Voraussetzungen für einen erfolgreichen Spracherwerb werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die biologischen, kognitiven, sozialen und emotionalen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Erstspracherwerb im Kontext von Zwei- und Mehrsprachigkeit. Die Rolle des Inputs und die Bedeutung der Eltern werden hervorgehoben.
Wie werden der doppelte Erstspracherwerb und der frühe Zweitspracherwerb verglichen?
Die Arbeit vergleicht den gleichzeitigen Erwerb zweier Sprachen von Geburt an (doppelter Erstspracherwerb) mit dem späteren Erwerb einer zweiten Sprache (früher Zweitspracherwerb). Die jeweiligen Vor- und Nachteile beider Methoden werden analysiert.
Wie werden verschiedene Typen der Bilingualität betrachtet?
Die Arbeit betrachtet verschiedene Typen der Bilingualität und analysiert diese kritisch. Die Kapitel "Typen der Bilingualität" und "Kritische Betrachtung der bekanntesten Typen der Bilingualität" behandeln dieses Thema ausführlich.
Welche Vorteile des sukzessiven Spracherwerbs werden genannt?
Die Arbeit widmet sich den Vorteilen des sukzessiven Spracherwerbs (z.B. erst Muttersprache, dann Zweitsprache) und beleuchtet die Gründe für diese Vorgehensweise. Die Kapitel "Vorteile des sukzessiven Spracherwerbs" und "Warum der sukzessive Spracherwerb" gehen darauf ein.
Welche Rolle spielt der Sprachenerhalt?
Das Thema Sprachenerhalt wird in einem eigenen Kapitel behandelt und im Kontext der Mehrsprachigkeit diskutiert.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit zieht ein Fazit (Kapitel 16) und fasst die zentralen Ergebnisse zur effektivsten Methode des Spracherwerbs für zweisprachig aufwachsende Kinder zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Frühkindliche Mehrsprachigkeit, doppelter Erstspracherwerb, früher Zweitspracherwerb, Bilingualismus, Semilingualismus, Spracherwerbstheorien, Sprachdominanz, Sprachmischung, kritische Phase, Muttersprache, Zweitsprache, kognitive Voraussetzungen, soziale Einflussfaktoren.
- Arbeit zitieren
- Tansu Ören (Autor:in), 2019, Frühkindliche Mehrsprachigkeit. Doppelter Erstspracherwerb oder früher Zweitspracherwerb?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/994029