Diese Arbeit gibt einen kurzen Überblick über den Hintergrund des § 63 Abs. 3c SGB V, die bisherige Ausgestaltung und die Chancen und Nachteile die sich hieraus ergeben.
Im Gesundheitswesen werden international die Aufgabenverteilungen der verschiedenen Berufsgruppen transformiert. Auch in Deutschland wird es zunehmend schwieriger ältere und chronisch Kranke PatientInnen flächendeckend zu versorgen. Daneben steigt der Anteil der älteren Menschen wobei die Zahl der Hausärzte eine abnehmende Tendenz aufweist. Es werden "Finanzierungsprobleme und wirtschaftlicher Druck mit dem Ziel, den Personaleinsatz effektiver und effizienter zu machen" als Gründe für eine Tätigkeitsverteilung aufgeführt. Auch Köppe (2013) nennt eine fehlende Arbeitszufriedenheit bei ÄrztInnen und Pflegepersonal, eine größer werdende Komplexität durch den medizinischen Fortschritt, veränderte Bedürfnisse von PatientInnen, die Sicherung patientenorientierter Betriebsabläufe, bereits bestehende regionale Versorgungsengpässe, veränderte Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen und die Ausschöpfung der Qualifikation von Pflegekräften als weitere Faktoren die für eine Umverteilung der Aufgabenbereiche sprechen.
Eine mögliche Lösung könnte die Unterstützung und teilweise Übernahme der hausärztlichen Aufgaben durch medizinisches Fachpersonal sein. Dadurch würden die bisherigen Kompetenzen der Pflegenden durch die Übernahme bestimmter Tätigkeiten erweitert werden, die bisher ÄrztInnen vorbehalten gewesen sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung/Hintergrund
- 2. Gesetzliche Regelungen
- 2.1. Definition
- 2.2. Problematik
- 2.3. Begrifflichkeiten
- 2.3.1. Delegation
- 2.3.2. Substitution
- 3. Beschreibung der Möglichkeiten aus dem Modellvorhaben
- 3.1. Möglichkeiten die sich aus diesem Modellvorhaben ergeben könnten:
- 3.2. Problematiken die sich aus diesem Modellvorhaben ergeben könnten:
- 3.2.1. Haftung
- 3.2.2. Ausbildung
- 3.2.3. Qualitätsminderung
- 4. Abschließende Bewertung und Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der G-BA Richtlinie über die Festlegung ärztlicher Tätigkeiten zur Übertragung auf Berufsangehörige der Alten- und Krankenpflege zur selbstständigen Ausübung von Heilkunde im Rahmen von Modellvorhaben nach § 63 Abs. 3c SGB V. Der Fokus liegt auf der Analyse des Hintergrunds, der bisherigen Ausgestaltung sowie der Chancen und Problematiken dieser Richtlinie.
- Transformation von Aufgabenverteilungen im Gesundheitswesen
- Herausforderungen in der Versorgung älterer und chronisch kranker PatientInnen
- Möglichkeiten zur Delegation und Substitution ärztlicher Aufgaben an medizinisches Fachpersonal
- Regulierung und rechtliche Rahmenbedingungen der selbstständigen Ausübung von Heilkunde durch Pflegefachkräfte
- Bewertung der Chancen und Risiken von Modellvorhaben nach § 63 Abs. 3c SGB V
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Hintergrund der G-BA Richtlinie vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen, wie dem Mangel an Hausärzten und der wachsenden Zahl älterer Menschen. Im zweiten Kapitel werden die relevanten gesetzlichen Regelungen, insbesondere § 63 Abs. 3c SGB V, analysiert. Hierbei werden auch die Definitionen von Delegation und Substitution sowie die Problematiken in der Umsetzung dieser Konzepte erläutert. Das dritte Kapitel befasst sich mit den Möglichkeiten und Problematiken, die sich aus dem Modellvorhaben ergeben könnten. Hierbei werden Aspekte wie Haftung, Ausbildung und Qualitätsminderung beleuchtet.
Schlüsselwörter
G-BA Richtlinie, Delegation, Substitution, Heilkunde, Modellvorhaben, § 63 Abs. 3c SGB V, medizinisches Fachpersonal, Pflegefachkräfte, Aufgabenverteilung, Gesundheitswesen, Versorgung, Haftung, Ausbildung, Qualitätsminderung.
- Arbeit zitieren
- Ivana Doktor (Autor:in), 2020, Die G-BA Richtlinie über die Festlegung ärztlicher Tätigkeiten zur Übertragung auf Berufsangehörige der Alten- und Krankenpflege. Bisherige Ausgestaltung, Chancen und Problematiken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/994050