Qualität im Internet


Hausarbeit, 2001

10 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 GRUNDÜBERLEGUNG

2 INTERNETSEITEN, DIE SICH MIT QUALITÄTSASPEKTEN BESCHÄFTIGEN
2.1 USELESS PAGES
2.2 CAMPAIGN FOR A NON-BROWSER SPECIFIC WWW
2.3 W3C

3 KOMPATIBILITÄT

4 TECHNIK
4.1 QUALITÄT VON DIENSTEN
4.2 INTERNET SERVICE PROVIDER (ISP)

5 SCHLUSSBEMERKUNG

6 QUELLEN
6.1 LITERATURVERZEICHNIS
6.2 INTERNETQUELLEN
6.3 WEITERFÜHRENDE QUELLEN

1 Grundüberlegung

Beim Nutzen wie auch beim Erstellen von Internetpräsenzen kommt immer wieder die Frage nach adäquater Qualität auf. Dabei geht es für den Anbieter darum, dem aktuell von seinem Zielpublikum erwarteten Standard gerecht zu werden, andererseits spielt für den Nutzer einer Internetseite eine massgebliche Rolle, welchen Gesamteindruck eine Internetseite macht.

Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Problemstellung, inwieweit sich Qualität im Internet klassifizieren lässt und wo sie zum Tragen kommt.

Die hier vorgestellten Definitionen sollen der begrifflichen Orientierung dienen. Da ich diese hier vorliegenden Definitionen in Büchern gefunden habe, die mit diesem Thema verwandt sind, führe ich gerade diese hier an.

Die „British Standards Institution“ definiert Qualität als „the totality of characteristics of an entity that bear on its ability to satisfy stated and implied needs“ (vgl. Cooke: A guide to finding quality information on the Internet, 1999, S. 14).

Nach DIN 55350 ist Qualität die Beschaffenheit einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen (vgl. Hagen: Informationsqualität von Nachrichten, 1995, S. 32). Weiterhin führt Hagen noch eine andere Definition an, die besagt, dass Qualität ein Merkmal sei, das Standards genügt, die auf mehr oder minder zentralen Werten und Normen beruhen (vgl. Hagen: Informationsqualität von Nachrichten, 1995, S. 32).

Diese drei Definitionen gehen alle von der Grundannahme aus, dass sich Qualiät an festgelegten Merkmalen, Anforderungen, Werten, Normen und Standards messen lässt. Im folgenden will ich nun erörtern, welche diese im Internet sind oder sein können.

2 Internetseiten, die sich mit Qualitätsaspekten beschäftigen

2.1 Useless Pages

Die „Useless Pages“ beschäftigen sich mit Seiten, die durch subjektiven Eindruck des Webmasters keinen sinnvollen oder nützlichen Inhalt haben. Die Seriosität und Ernsthaftigkeit dieser Vorgehensweise sei einmal dahingestellt. Doch es ist eindeutig, dass Qualiät für denjenigen, der die Idee für diese Webseite hatte, eine sehr wichtige Rolle gespielt haben muss. Weiterhin werden die „Useless Pages“ von Alison Cooke angeführt um zu verdeutlichen, dass der heutige Internetnutzer nicht nur mit einer oft riesigen Informationsflut konfrontiert ist, sondern ausserdem auf inkorrekte und für ihn nutzlose Seiten im Internet stösst (vgl. Cooke: A guide to finding quality information on the Internet, 1999, S. 8). Der Internetnutzer hat nicht nur das Problem, dass er qualitativ hochwertiges von minderwertigem trennen muss, sondern er muss auch überhaupt fähig sein, die Qualität einer Quelle einzuordnen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Webseite von go2net, Unterseite „Useless Pages“. Quelle: URL: http://www.go2net.com/useless , Zugriff am 25.01.2001

2.2 Campaign for a Non-Browser Specific WWW

Die Mitglieder dieser Kampagne treten dafür ein, Webseiten zu erstellen, die browserunabhängig (und damit auch plattformunabhängig) funktionieren. Der Grundgedanke dabei ist, im World Wide Web niemanden auszugrenzen, weil er aus technischer Sicht nicht in der Lage ist, einen bestimmten geforderten Browsertyp zu verwenden (oder verwenden will). Unter der Internetseite von „htmlcompendium.org“ (http://www.uni-kaden Browserversionen von Netscape, Microsoft Internetexplorer, Opera, Web-TV und Mosaic die jeweiligen Befehle unterstützt werden. Die Kampagne für ein browserunabhängiges WWW orientiert sich sehr stark an den Vorgaben des W3C- Konsortiums. Ausserdem treten die Mitglieder der Kampagne dafür ein, möglichst wenig Grafiken in Internetseiten einzubauen, denn obwohl die HTML-Befehlsliste des W3C die Einbindung von Grafiken vorsieht, werden heute auch noch HTML-Browser verwendet, die nur textbasierte Anzeige unterstützen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Webseite der Kampagne für ein Browserunabhängiges WWW. Quelle: URL: http://www.anybrowser.org/campaign/anybrowserde.html , Zugriff am 25.01.2001

2.3 W3C

Eine Organisation, die im vorherigen Abschnitt schon zur Sprache kam, ist das W3C. Neben seiner bekanntesten Tätigkeit, den HTML-Standard voranzutreiben, hat es sich drei Grundziele zur Aufgabe gemacht: Erstens ein allgemein zugängliches Web, das die breiten Unterschiede in Ausbildung, Kultur, Sprache, und technischen Voraussetzungen überwindet, zweitens das Entwickeln einer Softwareumgebung, die es jedem erlaubt, grössten Nutzen aus den Möglichkeiten des Web zu schöpfen, drittens die Entwicklung des Web zu lenken, und soziale, rechtliche, kommerzielle Aspekte, die an diese neue Technologie geknüpft sind, zu berücksichtigen (vgl. http://www.w3.org , Zugriff am 25.01.2001).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Webseite des World Wide Web Consortium. Quelle: URL: http://www.w3.org , Zugriff am 25.01.2001

Das, was sich das W3C dabei vornimmt, ist natürlich eine idealisierte Vorstellung. Sowohl Netscape als auch Microsoft Internetexplorer unterstützen Tagbefehle, die nicht vom W3C-Konsortium autorisiert sind, wie viele andere Browser auch. Dennoch hat HTML im Gegensatz zu vielen anderen Standards in der Computerwelt eine erstaunlich grosse Abwärtskompatibilität und Beständigkeit. Viele etablierte Programme wie zum Beispiel die Microsoft-Office-Produktpalette und auch Staroffice versuchen sich im Speicherformat HTML und haben den Anspruch, auch als Browser nutzbar zu sein. Dies ist deshalb so erstaunlich, weil oft eigene autonome Standards von weit verbreiteten Programmen eingeführt werden. Ralph Steyer schreibt dazu, dass Office-Programme zwar in Bezug auf Dateigrösse und Kompatibilität einen aussergewöhnlich schlechten HTML-Code erzeugen, aber man müsste ihnen zugute halten, dass sie nicht nur das World Wide Web im Auge haben. HTML ist nicht gleich HTML. HTML für das Web sollte zweifellos möglichst kleine Dateien mit maximaler Plattformunterstützung bieten. Das unter den Office- Programmen erzeugte HTML muss jedoch das leisten, was die Dateiformate der Office- Programme sonst gewährleisten. Eine Microsoft-Excel-Datei, die in HTML gespeichert ist, darf auf PC-Ebene gegenüber dem Programm-eigenen XLS-Format keine Informationen verlieren. Dies erzwingt viel HTML-Code und Stilvereinbarungen, die im Web überflüssig oder gar schädlich sind. Auf Einzelplatzrechnern, homogenen Netzwerken oder Intranets kann es hingegen durchaus sinnvoll sein, solches HTML zu verwenden. Nur dann sollte ausdrücklich darauf hinweisen, dass es nun mal keine „Eier-legende-Woll-Milch-Sau“ gibt - auch wenn die Hersteller von Office-Programmen ihre Produkte als solche an den Kunden verkaufen wollen (vgl. Steyer: Javascript in 21 Tagen, 2000, S. 61f).

3 Kompatibilität

Nahezu alle Browserprogramme können nur einen Teil der zu einem Standard gehörenden Befehle interpretieren. Dafür beherrschen sie eigene Ergänzungen, die wiederum von Browsern anderer Hersteller nicht verstanden werden. Dies bereitet dem Programmierer von Internetseiten oft Probleme, die beim Design einer Webseite gelöst werden müssen (vgl. Steyer: Javascript in 21 Tagen, 2000, S. 39). Webseitenentwickler gehen dabei verschiedene Wege, das Problem (In-)Kompatibilität zu lösen.

Ein Ansatz ist, verschiedene Webseiten für verschiedene Browser und Plattformen zu konzipieren. Auf Plattformebene noch mehr verbreitet, werden für die verschiedenen Systeme eigene Webseiten erstellt. Das ist zwar eine sehr aufwändige Methode, aber eine sehr effektive. Um auf PC-Systemen (MS Windows/Dos) die verschiedenen Browser abzudecken, wird aber immer stärker auf interaktive Webseiten gesetzt, die erkennen können, von welchem Browser sie aufgerufen wurden. Meist wird dies in Java-Script realisiert und ist eine Alternative zu der Realisierung über CSS-Programmierung. CSS (=Common Style Sheet) bietet die Möglichkeit, Text und Objekte auf einer Webseite genau zu plazieren und seitenübergreifend standardisiert zu formatieren. Da mittlerweile viele Browser neue Multimedia-Formate und Standards verstehen, gehen andere Web- Entwickler noch einen weiteren Weg: Sie verwenden Java-Applets, Flash-Animationen oder ähnliches, um ihr Design in einer Webseite zu integrieren. Wird beispielsweise Java vom Browser unterstützt, hat es den grossen Vorteil, dass die dargestellten Inhalten nahezu plattformunabhängig sind.

Eine sichere Methode für Kompatibilität (allerdings mit eingeschränkten Möglichkeiten) ist die, HTML-Code zu verwenden, der von vielen (oder allen) Browsern verstanden werden kann. Da HTML in seiner Reinform völlig plattformunabhängig ist, wird wird man damit gleichzeitig verschiedenen Betriebssystemen gerecht.

4 Technik

4.1 Qualität von Diensten

Qualität von Diensten wird durch folgende Grundparameter bestimmt:

- Erhältlichkeit (availability)
- Zuverlässigkeit (reliability)
- Sicherheit (security)
- Benutzerfreundlichkeit (accessibility)

(vgl. Payer, Computervermittelte Kommunikation, 1999, Kap. 6.9)

4.2 Internet Service Provider (ISP)

Ein wesentlicher Aspekt, mit dem Qualität steht und fällt, ist die technische Bereitstellung der Daten. In den meisten Fällen stehen Daten und Dokumente nicht über den Computer des Autors, sondern über einen Webserver eines Internet Service Providers (ISP) zur Verfügung. Der ISP ermöglicht dem Kunden eine Internetpräsenz, indem er Speicherplatz und Zugriff auf ans Internet angebundene Server zur Verfügung stellt. Verschiedene

Faktoren spielen dabei eine Rolle, die für die Qualität des Webhosting eines ISP sprechen können:

Es gibt mitunter folgende Realisierungen:

- Multiuser Web Hosting
- Nur der ISP hat eigene Domain
- Kunden haben als Webadresse ein Unterverzeichnis
- Mit dem Wechsel des ISP verliert man seine Webadresse(n)
- Virtual Web Host
- Kunden haben eigene Domains auf einem Virtual Web Server
- Bei einem Wechsel des ISP ändert sich nicht der Linkname, aber die IP-Adresse
- Dedicated Web Host
- Der ISP verwaltet und unterhält für einzelne Kunden-Domains je einzelne Web

Server, dies ist bei grosser Anzahl von Zugriffen ein entscheidender Punkt für die Geschwindigkeit des Zugriffs auf eine Seite.

Die Erreichbarkeit von Webseiten wird auch massgeblich dadurch beeinflusst, wie die Backbone-Kapazität des ISP ausgebaut ist, bei dem die Webseite abgelegt ist. Unterhält der Provider keinen eigenen Backbone, sollte er an einen leistungsfähigen Fremd- Backbone angeschlossen sein. Für einen schnellen Datentransfer innerhalb Deutschlands ist es ausserdem von Vorteil, wenn der ISP über einen DE-CIX-Anschluss verfügt. Dieser verhindert, dass der Datentransfer nicht umständlich und zeitraubend über Router in den USA geleitet wird.

5 Schlussbemerkung

Technische Weiterentwicklungen im Hard- und Softwarebereich verleiten allzu leicht dazu, neueste Technologien beim potenziellen Nutzer einer Internetseite vorauszusetzen. Dies kann auch unbewusst geschehen, wenn man sich beispielsweise an Möglichkeiten gewöhnt, die an anderen Stellen verwendet werden. Will man viele „Kunden“ erreichen, so ist man gut beraten, sich Gedanken darüber zu machen, wer mit welchen technischen Möglichkeiten auf die eigenen Seiten zugreifen wird oder soll.

Alle in dieser Arbeit angesprochenen Aspekte konnten natürlich nur kurz dargestellt und angerissen werden. Die angegebene Literatur gibt zum Thema „Qualität im Internet“ weiterführende Information.

6 Quellen

6.1 Literaturverzeichnis

Cooke, Alison: A Guide to Finding Quality Information on the Internet.

2. Auflage, London: Library Association Publishing, 1999

Hagen, Lutz M.: Informationsqualität von Nachrichten. In: Studien zur Kommunikationswissenschaft. Opladen: Westdeutscher Verlag, 1995

Steyer, Ralph: Java-Scipt in 21 Tagen. 1. Auflage, München: Markt+Technik Verlag, 2000

6.2 Internetquellen

Payer, Margarete: Computervermittelte Kommunikation, Kapitel 6. http://www.payer.de/cmc/cmcs06.htm, 1999 (Zugriff: 29.01.2001)

o.V.: The Useless Pages. http://www.go2net.com/useless (Zugriff am 25.01.2001)

o.V.: Kampagne für ein nicht browserspezifisches WWW. http://www.anybrowser.org/campaign/anybrowserde.html , (Zugriff am 25.01.2001)

o.V.: World Wide Web Consortium. http://www.w3.org , (Zugriff am 25.01.2001)

6.3 Weiterführende Quellen

Bekavac, Bernard: Suche und Orientierung im WWW. In: Schriften zur Informationswissenschaft. Hrsg.: Hochschulverband für Informations- wissenschaft e.V., Konstanz: Universitätsverlag Konstanz, 1999

Lamprecht, Stephan: Professionelle Recherche im Internet. 3. übearb. und erw. Auflage, München: Hanser Verlag, 2001

Ende der Leseprobe aus 10 Seiten

Details

Titel
Qualität im Internet
Veranstaltung
Einführung in die Informationswissenschaft
Autor
Jahr
2001
Seiten
10
Katalognummer
V99421
ISBN (eBook)
9783638978651
Dateigröße
680 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Arbeit befasst sich mit Aspekten, die Qualität im Internet beeinflussen
Schlagworte
Qualität, Internet, Einführung, Informationswissenschaft
Arbeit zitieren
Markus Leibold (Autor:in), 2001, Qualität im Internet, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99421

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