1.Vorwort
Während des Wirtschaftsaufschwungs in den fünfziger und sechziger Jahren stieg das allgemeine Wohlstandsniveau in Deutschland. Das neue reichhaltige Angebot an Waren stillte langgehegten Bedarf. Unbekümmerter Kaufrausch verdeckte für viele Jahre die Kehrseite wachsendem Konsums, dem sich immer mehr Menschen hingaben: Globale ökologische Veränderungen in Form von wachsenden Müllbergen, zunehmender Luft- und Gewässerverschmutzung, Bodenzerstörung und Klimaveränderungen.
Diese Faktoren, und nicht zuletzt aus diesen Gründen immer häufiger auftretende Umweltkatastrophen, haben zu einer Sensibilisierung der Bevölkerung für Gesundheitsschädigungen von Mensch, Tier- und Pflanzenwelt geführt. Im Zuge dessen, haben sich die Anforderungen an Unternehmen, die einen großen Teil zur Umweltbelastung beitragen, erhöht. Es wird nicht nur mehr eine soziale Verantwortung für Mitarbeiter und Kommune erwartet, sondern auch die Übernahme ökologischer Verantwortung gefordert.1
Im folgenden Bericht wird die Verfasserin den Begriff Umwelt und Umweltpolitik näher erläutern, gesetzliche Bestimmungen für Handelsunternehmen darlegen, allgemein auf die Einwirkung des Handels auf die Umwelt eingehen und am Beispiel der Karstadt Warenhaus AG aufzeigen, welche zahlreichen Möglichkeiten ein Handelsunternehmen wahrnehmen kann, um sich aktiv für die Erhaltung der Umwelt einzusetzen und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
2. Begriffserläuterungen
Der Begriff Umwelt kann in vielfältiger Weise verwandt werden. In der weitesten Fassung bedeutet er die Gesamtheit aller den Menschen umgebenden und ihn beeinflussenden, existenzbestimmenden Faktoren. Darin sind folgende Teilumweltbegriffe enthalten:2
?? soziologischer Umweltbegriff: soziales Umfeld eines Individuums (Familie, Gruppe oder Gesellschaft)
?? räumlicher Umweltbegriff: nähere und weitere räumliche Umgebung
?? ökologischen Umweltbegriff: Zustand der Umgebung für Tier, Mensch und Pflanze und die Bedingungen für ihr gemeinsames Zusammenleben, darunter werden auch schädliche Auswirkungen des technisch- ökonomischen Fortschritts sowie der Bevölkerungsentwicklung erfasst.
Letztere ist für diesen Bericht relevant. Umweltpolitik ist definiert als die Summe aller Maßnahmen, die notwendig sind, um: “dem Menschen eine Umwelt zu sichern, wie er sie für seine Gesundheit und für ein menschenwürdiges Dasein braucht, um Boden, Luft und Wasser, Pflanzen- und Tierwelt vor nachteiligen Wirkungen menschlicher Eingriffe zu schützen und um Schäden und Nachteile aus menschlichen Eingriffen zu beseitigen.“3 Umweltschutz versteht sich also als Bestandteil der Umweltpolitik.
3. Gesetzliche Grundlagen für den Umweltschutz im Einzelhandel
Bis in die siebziger Jahre bearbeiteten verschiedene Behörden Teilprobleme des Umweltschutzes. 1986 wurde das Bundesdeutsche Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gegründet und alle Teilaufgaben darin zusammengefasst.4 Die Umweltpolitik der Bundesregierung beruht heute auf folgenden Prinzipien:5
?? Verursacherprinzip: Ist Kern der Umweltpolitik und besagt, dass grundsätzlich derjenige für die Beseitigung von Umweltschäden aufzukommen hat, der sie verursacht hat. Die Umsetzung ist allerdings schwierig, da es vielfach nicht möglich ist, den Verursacher ausfindig zu machen.6
?? Gemeinlastprinzip: Auch wenn der Verursacher nicht aufzufinden ist, müssen Schäden beseitigt werden. In diesem Falle finanziert der Staat die Beseitigung mit Steuergeldern, die alle Bürger belasten. Die Gemeinschaft kommt also dafür auf.
?? Vorsorgeprinzip: Danach sollen umweltpolitische Maßnahmen getroffen werden, die dafür sorgen, dass Umweltgefahren bzw. Umweltschäden erst gar nicht entstehen.
?? Kooperationsprinzip: Beteiligung von Industrie, Umweltverbänden, Bürgerinitiativen etc. an geplanten oder durchzuführenden umweltschützenden Maßnahmen
?? Nachhaltigkeit: Die Nutzung der Umwelt soll so erfolgen, dass entstehende Eingriffe oder Belastungen im Laufe der Zeit kompensiert werden.( Schadstoffe werden abgebaut, Waldbestände regenerieren sich usw.)
Zu den für den Handel relevanten Umweltschutzgesetzen, die nach diesen Prinzipien erstellt wurden, gehört das Gesetz zur Vermeidung und Entsorgung von Abfall (Abfallgesetz) und die Verpackungsverordnung. Das Abfallgesetz, welches 1972 zunächst die Müllablagerung auf wenigen, gesicherten Großdeponien und spezielle Sondermülldeponien für Problemabfälle vorschrieb,7 wurde 1996 in das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz überführt. Die Verpackungsverordnung aus dem Jahr 1991 gibt vor, dass Verpackungen auf ein Minimum reduziert werden sollen und nicht zu vermeidende Verpackung wiederverwertet werden können. Gleichzeitig verpflichtet es den Handel zur Rücknahme von Verpackungen.8
4. Umweltbe- und entlastung durch den Handel
Der internationale Warenhandel hat, gemessen am Wachstum des Weltsozialprodukts, überproportional zugenommen. Die Produktion der Waren, die Transport zu den Händlern und die durch den Konsum anfallenden Abfälle belasten die Umwelt erheblich. Allein in Deutschland fallen jährlich rund 40 Millionen Tonnen Müll an, wobei 50 % des Volumens und 30% des Gewichts Verpackungen sind. Ein Achtel des Weltölkonsums entfallen auf den weltweiten Warentransport, entsprechend ist auch der Ausstoß von Klima- erwärmenden Gasen.9 Jedoch haben zahlreiche Handelsbetriebe eine eigene Umweltschutzpolitik entwickelt, deren Augenmerk sich auf folgende Punkte richtet:
?? Knappe Ressourcen sollen geschont, erhalten oder ersetzt werden und allgemein ihr Einsatz vermindert werden:
?? Emissionen sollen vermieden oder vermindert werden,
?? Abfälle sollen ebenfalls vermieden oder vermindert werden, Reststoffe verwertet oder entsorgt werden,
?? Umweltrisiken sollen vermindert, verhindert oder begrenzt werden.
Es wird immer wichtiger, nicht nur die Folgen der Umweltbelastungen zu bekämpfen, die sich aus umweltschädlichen Effekten ergeben, also sogenannten additiven Umweltschutz zu betreiben. Vielmehr werden Umweltschutzaspekte u. a. bereits in Forschung, Produktentwicklung und Einkauf berücksichtigt, was als integrierter Umweltschutz bezeichnet wird.10 Welche Möglichkeiten diesbezüglich dem Handel offenstehen und bereits durchgeführt wurden, zeigt der folgende Abschnitt über die Umweltschutzpolitik der Karstadt Warenhaus AG, die in den letzten Jahren eine führende Rolle übernommen hat.
5. Die Umweltarbeit der Karstadt Warenhaus AG
Die Sorge um eine lebenswerte Umwelt hat in vielen Bereichen zu einer Neuorientierung im Denken und Handeln geführt. Für den Erhalt unserer natürlichen Umwelt trägt die Karstadt AG, als führendes Handelsunternehmen mit rund 70.000 Mitarbeitern und 2,5 Millionen Kundenkontakten täglich, ebenfalls Verantwortung. Umweltgerechtes Wirtschaften zählt heute zu einem festem Bestandteil der Unternehmenspolitik.
5.1 Die Umweltschutz- Leitlinien
Vom Vorstand der Karstadt Warenhaus AG wurden 1994 folgende Umweltschutz- Leitlinien verabschiedet: „
1. Eine umweltorientierte Unternehmensführung leistet einen Beitrag zur Sicherung der Zukunft von Umwelt und Unternehmen. Der Umweltschutz ist daher Bestandteil unserer Firmenpolitik.
2. Wir berücksichtigen bei unseren Entscheidungen - im Rahmen wirtschaftlicher und technischer Möglichkeiten - ökologische Anforderungen.
3. Wir erweitern in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten das Angebot umweltverträglicher Produkte und unterstützen sinnvolle Verpackungsminimierungen.
4. Wir unterstützen den Einsatz und Verkauf wiederverwertbarer Waren und Materialien, um Abfall zu vermeiden.
5. Wir führen Maßnahmen durch, die umweltbewusstes Verhalten unserer Mitarbeiter fördern.
6. Wir unterstützen Institutionen bzw. Organisationen bei Erarbeitung und Umsetzung wirtschaftlicher Lösungen im Umweltschutz.
7. Wir informieren die Verbraucher und die interessierte Öffentlichkeit über Maßnahmen zum Schutz der Umwelt.“11
5.2 Schritte aktiver Umweltarbeit
Die intensive Auseinandersetzung des Unternehmens mit der Umweltschutzproblematik begann 1989. Ein wichtiger Teil des Umweltschutzes sollte darin bestehen, die Verwertung und Entsorgung ausgedienter Artikel zu gewährleisten. Die Rücknahme vieler Altprodukte zur Entsorgung, wie auch die Trennung und Wiederverwertung in den Filialen der Karstadt Warenhaus AG selbst anfallender Abfälle, trugen in erheblichen Maße zum Umweltschutz bei. Zum Beispiel konnten bei der Rücknahme von Elektronik- und Elektrogeräten, Altbatterien, Computern, Leuchtstoffröhren, Reifen, Matratzen und Altmöbeln und deren Zuführung zu qualifizierten Recyclingunternehmen rund 95 % der gesammelten Wertstoffe weiterverarbeitet werden und nur 5% mussten entsorgt werden.12
Außerdem wurden im Laufe der Jahre folgende Schritte durchgeführt, bei denen die Einbeziehung von Lieferanten, Mitarbeitern und auch der Kunden zum wichtigsten Grundprinzip wurde, um aus ökologischer Sicht den größtmöglichen Erfolg zu erzielen:
?? 1989: - Zuordnung des Themas Umweltschutz zum Vorstandsressort Einkauf
- Ernennung eines Umweltschutzbeauftragten
- Durchführung einer Sortimentsanalyse „umweltschonende Produkte“
- Entwicklung und Einführung eines Umweltsymbols
?? 1990: - Einrichtung einer Umweltabteilung
- „ Tüten - Spar - Aktion pro Baumwolltaschen“
?? 1991: - Gründung des Arbeitskreises „ Umweltschutz der Unternehmensleitung“
- Erstellung des Leitfadens „Anforderungen an Verpackungen“
- Einführung des faltbaren Transportbehälters, dadurch werden 100 000 Kubikmeter Kartonagen pro Jahr (!) eingespart
- Entstehung eines Mitarbeiter - Lexikons „Fachbegriffe Umweltschutz von A - Z“
?? 1992: - Einsparung von Verpackungen in Volumen und Menge
- Erhöhung des Anteils von Mehrwegflaschen im Sortiment
?? 1993: - Erweiterung der Mehrwegtransportverpackungssysteme auf weitere Branchen
- Entstehung der Trainingskonzeptes „Umweltschutz für die berufliche Erst- ausbildung“
?? 1994: - Informationsveranstaltungen „Umweltschutz für asiatische und türkische Lieferanten“
- Initiierung des Pilotprojektes „ Gemeinschaftsversand großer Warenhäuser“
- Verabschiedung der Unternehmensleitlinien für den Umweltschutz
?? 1995: - Bildung der Projektgruppe „ Ökologische Sortimentsausrichtung des Lebensmittelbereichs“
- Einsparung von insgesamt 50.000 Tonnen Einwegverpackungen durch das Mehrweg- Transportverpackungssystem
- In allen Filialen und Betriebsstellen werden Umweltkoordinatoren eingesetzt
?? 1996: - Malwettbewerb „So wünsche ich mir meine Umwelt“
- Sortimentseinführung „ Ökologisch erzeugte Lebensmittel“
- Lieferanten erhalten Leitfaden zur recyclinggerechten Konstruktion von Elektro- und Elektronikgeräten
?? 1997: - Anforderungen des ÖKO-TEX Standards 100 (Verbot von gesundheits- schädlichen Materialien und Farbstoffen) gelten als Einkaufsbedingungen
- Sortiment ökologisch produzierter Lebensmittel umfaßt 300 Artikel
?? 1998: - Kontrolle der Einhaltung des ÖKO-TEX Standards 100 Einführung freiwilliger Rücknahmesysteme von Altprodukten
- Bundesweiter Kreativwettbewerb zur Gestaltung von Baumwolltaschen
- Videoproduktion „ Umweltbewusst handeln“ für Mitarbeiter und Öffentlichkeitsarbeit
?? 1999: - Aus- und Weiterbildung für Umweltkoordinatoren
- bundesweite Aktionswochen (TransFair- Produkte, ÖKO- Herbstfest...)
- Sortiment „ ÖKO - Lebensmittel“ wird auf 500 unterschiedliche Produkte erweitert, damit wird Karstadt zum bundesweit größten Anbieter13
6. Anforderungen an umweltschonende Produkte
Ein primärer Ansatzpunkt ökologischer Verhaltensumstellungen liegt für ein Handelsunternehmen in der Sortimentsgestaltung. Bei der Karstadt- Warenhaus AG wurde beispielsweise dazu folgendes entwickelt:
6.1 Das Umweltsymbol
Um besonders umweltverträgliche und ressourcenschonende Produkte für den Kunden leichter erkennbar zu machen und damit den Absatz dieser Produkte gegenüber weniger umweltverträglichen Produkte zu steigern, wurde 1989 ein firmeneigenes Umweltsymbol eingeführt. Nur Produkte, die nach sorgfältiger Prüfung des Bundes für Umwelt und Naturschutz eines oder mehrere der folgenden Kriterien erfüllen, erhalten dieses Symbol:14
- abfallsparend
- gewässerschonend
- wassersparend
- energiesparend
- ohne chemische Wirkstoffe
- wiederbefüllbar
- schadstoffarm
- lösemittelfrei
- aus nachwachsenden Rohstoffen
- aus Recyclingstoffen hergestellt
6.2 Leitfäden zur Produktgestaltung für Lieferanten
Ein Produkt sollte von seiner Herstellung an bis zu seiner Entsorgung keine oder nur wenige negative Einflüsse auf die Umwelt ausüben. Deshalb hat die Karstadt Warenhaus AG in den letzten Jahren, in Zusammenarbeit mit der Neckermann Versand AG und der Unterstützung der Beratungsgesellschaft für Umwelt und Qualitätsmanagement, sowie dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschlands, Leitfäden für die Produktgruppen Computer, Rundfunk, Fernsehen, Elektrogroßgeräte und Haushalt- Kleingeräte zur umweltgerechten Produktgestaltung erstellt, deren Schwerpunkte sind:15
- Langlebigkeit und Reperaturfreundlichkeit der Produkte
- Herstellung unter sparsamen Materialeinsatz
- Recyclingfähigkeit und einfache Demontage
- sparsam im Energieverbrauch
- Gesundheitliche Unbedenklichkeit
- Verpackungsökologie
- Produktionsökologie
Diese Kriterien sollen zunächst als Bestandteil der Einkaufsgespräche die Lieferanten sensibilisieren und erst nach und nach zu Einkaufsbedingungen werden.
Desweiteren wird versucht bis zum Jahr 2001 weitere 70 Lieferanten für den Einsatz der Mehrwegtransportbox zu gewinnen. Im Jahr 1999 nutzten bereits 400 Lieferanten aus 20 unterschiedlichen Branchen diese Transportform, im Jahr 1998 wahren es 259 Lieferanten aus 17 Branchen. Dadurch können pro Jahr etwa 1500 Tonnen Wellpappe/ Kartons eingespart werden.16
7. Weitere Möglichkeiten des Umweltschutzes
7.1 Die Bedeutung der Warenverteilzentren aus ökologischer Sicht
Vor der Zentralisierung belieferte jeder Lieferant jede Filiale einzeln. Heute liefern die Hersteller ihre Waren in eines der insgesamt 15 regionalen Karstadt- Warenverteilzentren, von dort beziehen dann die Filialen ihre Artikel. Das größte Warenverteilzentrum befindet sich in Unna, allein hier wurden durch die Zentralisierung 2,8 Millionen Fahrten im Jahr eingespart. Hinzu kommt, dass über 70% aller Transporte durch die Zentralisierung von der Strasse auf die Schiene verlagert werden konnten. Durch diese Maßnahmen wurde eine erhebliche Menge Treibstoff eingespart, die Strassen entlastet und somit auch der Verkehrslärm und vor allem die Abgasemission verringern.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 :Transportwege vor der Zentralisierung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Transportwege nach der Zentralisierung
Quelle: In Anlehnung an: Umweltbericht 1999 Karstadt Warenhaus AG, S.30.
7.2 Der Energieverbrauch
In 138 Städten gibt es in Deutschland derzeit 208 Verkaufshäuser der Karstadt- Warenhaus AG mit Verkaufsflächen von 1000qm bis zu 60 000qm, wie das KaDeWe in Berlin. Weitere Standorte sind die Hauptverwaltung in Essen und die Warenverteilzentren. Allein in den Verkaufshäusern, die etwa 73% der Nutzflächenanteile Karstadts haben, konnte seit den siebziger Jahren der Stromverbrauch um 37% und der Wärmeverbrauch um 62% gesenkt werden. Durch die Verlängerung der Öffnungszeiten stieg der Verbrauch 1997 an, jedoch konnten weitere Energiesparmaßnahmen wie beispielsweise die Nutzung energiesparender Leuchten, Verbesserung der Gebäudeisolierung, Verzicht auf Warmwasserzapfsäulen in den Toilettenanlagen und die Modernisierung von Heizanlagen diese Entwicklung wieder rückläufig machen. Zukünftig soll der Stromverbrauch von 225 kWh/qm Verkaufsfläche auf 210 kWh/qm Verkaufsfläche gesenkt werden, bei Neu- und Umbauten nur noch Leuchtanlagen mit hohem Wirkungsgrad und automatischer Helligkeitssteuerung, Zeitschaltuhren und Lüftungsanlagen die effizienter arbeiten, als die bisherigen, verwendet werden.17
7.3 Der Wasserhaushalt
Der Verbrauch von Trinkwasser im Sanitärbereich und für Reinigungszwecke betrug 1972 noch fünf Kubikmeter je Quadratmeter Verkaufsfläche. Heute beträgt er lediglich 0,9 Kubikmeter pro Quadratmeter, was einer Reduzierung des Verbrauchs um 82 % entspricht. Das wurde größtenteils mit dem Einsatz von Wasserkreislaufsystemen in Kühlanlagen oder den Umstieg auf Luftkühlunganlagen erreicht, aber auch simple Dinge, wie der Einsatz von Wasser sparenden Spülkästen, trugen einen Teil zu diesem Ergebnis bei.
Maßnahmen für die Zukunft sind hier die Installation einer NiederschlagswasserNutzungsanlage in der Hauptverwaltung, die bis zu 40 000 Kubikmeter Wasser pro Jahr aufbereiten und somit eine entsprechende Menge Trinkwasser einsparen kann und der Einbau von sensorgesteuerten Armaturen im Sanitärbereich.18
8. Fazit
Ökonomie und Ökologie müssen kein Gegensatz sein, was die erfolgreiche Arbeit der Karstadt Warenhaus AG zeigt.
Auch in den kommenden Jahren wird der Schutz von Natur und Umwelt zu den größten Herausforderungen für Politik, Industrie und Handel zählen. Aber Umweltschutz beginnt für jeden vor der eigenen Haustür. In erster Linie ist Umweltschutz jedoch abhängig vom Umweltbewußtsein des einzelnen und von seiner Bereitschaft zur Änderung des (Verbraucher-)Verhaltens. Durch finanzielle Anreize kann dies verstärkt werden, wird aber letzten Endes durch gesetzliche Rahmenbedingungen abgesichert werden müssen.
[...]
1 Vgl. Staehle, Wolfgang (1999), S. 631.
2 Vgl. Wicke, Lutz (1993), S. 5.
3 Reichardt, Hans Jürgen (1996), S. 26.
4 Vgl. Kotler, Philip (1992), S. 216.
5 Vgl. o. V. (1994), S. 149.
6 Vgl. Pätzold, Jürgen/ Mussel, Gerhard (1996), S. 51.
7 Vgl. o. V. ( 1998), S. 5.
8 Vgl. Altmann, Jörn ( 1997), S. 313 ff.
9 Ebenda, S. 99.
10 Vgl. Wöhe, Günter (1996), S. 571f.
11 O.V. (1999), S. 1.
12 Internetquelle 1.
13 Vgl. o. V. (1999), S. 8 f.
14 Internetquelle 2.
15 Vgl. o. V. (1999), S. 18.
16 Vgl. o. V. (1999), S. 28.
17 Vgl. o. V. (1999), S.36.
18 Vgl. o. V. (1999), S.37.
- Arbeit zitieren
- Anke Förster (Autor:in), 2001, Umweltschutz im Einzelhandel am Beispiel der Karstadt Warenhaus AG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/99426